Mittwoch, Oktober 14, 2009

Vakantie in Krentenbollenland*, Deel 1

Abfahrt letzten Samstag mit der City Night Line (Schnäppchen!) um 23.20 in Zwetschgendatschistadt, und die erste Ernüchterung schon bei Betreten des Liegewagenabteils: Ich hatte eine der beiden Paterreliegen gebucht (Dreistockbetten) und stellte zu meiner Überraschung fest, dass mir ein fröhliches Chinesenpärchen entgegenlächelte. Was blieb mir da anderes übrig, als klein beizugeben, die Hühnerleiter hochzuklettern und mich im freien Bett darüber häuslich einzurichten?

Achtung: Wer eine kräftige Wampe vor sich her trägt, sollte das besser bleiben lassen und ein normales Abteil buchen, weil er in den Kojen kaum Bewegungsspielraum hat und sich womöglich noch etwas einklemmt.

Ab Spätzlestadt stiegen natürlich (wie beinahe jedes Jahr) wieder ein paar Oberschwätzer zu, die für eine abrupte Unterbrechung der eben begonnenen Schlafphase sorgten. Mann, waren die lustig :-((

Nach mehr oder weniger erquicklichem Schlaf landete ich auch schon in Utrecht, meinem Zielbahnhof seit 1982. Mit jedem Jahr sieht es dort etwas chaotischer aus, und rund um den Verkehrsknotenpunkt wird gebaut, gebaut, gebaut. Wie überall eigentlich in den niederländischen Großstädten. Und ich kann es immer wieder bestätigen: Die Architekten aus Oranje gehören zu den besten der Welt. Oder wer kommt z.B. schon auf die Idee, Häuser zu bauen, die an einen Ozeanriesen erinnern?

Sonntag habe ich gleich wieder met de Fiets die umliegende Gegend unsicher gemacht (Abb. : Die Duenen [Soestduinen]) . Zur Belohnung öffnete der Himmel seine Schleusen und meine Tour gestaltete sich zum Schwimmcontest. Und vor zwei Stunden war ich mit meinem Bruder bei einem Bauern, der einen uralten Hof bewirtschaftet. Im Stall stand einsam der Stier und ließ sich zwischen den Hörnern kraulen. Der Hofhund bellte wild entschlossen hinter seinem Verschlag. Angeblich soll er friedlich sein. Das teste ich aber besser nicht aus.

Ab Samstag werde ich 5 Tage lang kräftig in die Pedale steigen. Für dieses Jahr reichts dann....nach mehreren Tausend Kilometern. Ueber die Wintermonate sind Tischtennis und evtl. Hallenfußball angesagt, so meine geschundenen Bandscheiben noch mitspielen.

Tot ziens!

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*Das hier sind Krentenbollen.