Freitag, Dezember 31, 2010

Lieber Fritz, hab Dank für alles!

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen (Offenbarung 21,4).

Als ich mich heute Nachmittag mit leckeren Süßigkeiten und einem schönen Gedichtband aufmachte, dir zu Silvester ein wenig Freude ans Bett zu bringen, lebtest du nicht mehr. Und wir hatten uns beide schon so sehr darauf gefreut, dass wir zusammen den Jahresausklang feiern könnten.

Da ich kein Familienangehöriger bin und „nur“ dein bester Freund, wurde ich natürlich auch nicht vom Pflegeheim benachrichtigt.
Verständlich wegen der Vorschriften. Eine schwarze Schleife hing vor deinem Zimmer.

Voll Zuversicht sprachen wir in den letzten Wochen darüber, wie ich dich im nächsten Frühjahr mit dem Rollstuhl in den Botanischen Garten und den Tierpark fahren würde, und vieles mehr, obwohl wir doch beide wussten, dass die in deinem Körper sich stetig vermehrenden Metastasen ein mehr als deutliches Zeichen gesetzt hatten.

Aber gekämpft hast du wie ein Löwe, nachdem du vom Hospiz wieder ins Krankenhaus zurückverlegt wurdest, um eine neue Operation durchzustehen, und wie du letztlich im Pflegeheim untergebracht worden warst, was uns beiden wieder so viel Hoffnung gab, dass dir vielleicht doch noch mehr Zeit geschenkt werden würde.

Zuversicht hatten wir beide. Und sie wurde bestärkt dadurch, dass du wieder zu Kräften kommen schienst.


Unendlich dankbar bin ich dir dafür, dass wir vor wenigen Tagen noch einmal alles ansprechen konnten, was unsere Freundschaft in den letzten 16 Jahren mit so viel Leben erfüllt hatte, besonders aber auch dafür, dass wir uns
gegenseitig noch einige Dinge vergeben hatten, die auf beiden Seiten für Verletzungen gesorgt hatten.

Hab' Dank für deine unerschütterliche Treue, deine selbstlose Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen, deinen hintergründig-fränkischen Witz, deine unendliche Geduld und deine immerwährende Versöhnungsbereitschaft, deinen sorgsamen Umgang mit mir und deine ansteckende Glaubenszuversicht.


Wir sehen uns wieder, dort, wo es keine Tränen mehr gibt, bei unserem geliebten Heiland Jesus Christus!

Sonntag, Dezember 26, 2010

Sehr schöne Diashow zu Alaska

Vor wenigen Monaten hatte ich darauf hingewiesen, dass man PowerPoint-Präsentationen auch über Blogger abspielen kann. Möglich wird das mittels der schlauen Software SlightShare:

Hier zum Beispiel eine sehr schöne Serie zu Alaska. Ganz einfach mit der Menüleiste zu steuern. Man kann natürlich auch mit Tastenkombinationen eingreifen....

Für FullScreen auf den Button Menü unten links klicken.

View more presentations from Joke Channel.

Donnerstag, Dezember 23, 2010

Trotz allem mit Paul Gerhardt: “Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt“

…."der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt",
der Wolken, Luft und Winden, gibt Wege, Raum und Bahn, der wird auch Wege finden, die dein Fuß gehen kann.
Was hat dieser Paul Gerhardt doch für eine Glaubenszuversicht gezeigt.

Wie kann ein Mensch wie er, der im 30-jährigen Krieg seine Angehörigen und sonst alles verloren hat und sich selbst beinahe, dazu von vielen Theologen seiner Zeit gemieden wurde, zu solch einer Zuversicht kommen?


Ich glaube an die Liebe und Hilfe des Gottes Israels, der in Jesus Christus Mensch geworden ist. Irgendwann werde ich mit dieser Zuversicht sterben. Und ich hoffe, dass mir dann ein Mensch zur Seite steht, der meine Hand hält.


Zum Hören des Videos (wunderschön gesungen) bitte
hier oder auf die Abbildung klicken (hier der Text). Schöner kann man das Axiom christlicher Existenz nicht formulieren.


Castollux heute einmal nicht giftig: Lustige Katzenvideos...und selten so gelacht….

Man sagt mir seitens meiner Gegner hin und wieder nach, ich sei verbissen und engstirnig, weil ich mich (angeblich) nur auf nahöstliche Problematik versteife, Linken- und Antisemitenhatz betreibe.

Manchmal frage ich mich: „Bin
ich desorientiert oder sind es meine Kritiker?“

Jeder, der meinen Blog einigermaßen regelmäßig liest, weiß, dass ich auch anders kann, wie
hier, hier etc. und in etlichen Beiträgen mehr.

Ich bin alles andere als ein Trübsalbläser, vielmehr ein Mensch, der zwar die schlimmen Dinge beim Namen benennt, andererseits aber auch viel Kraft aus seinem christlichen Glauben für das alltägliche Leben schöpft (übrigens auch aus der Begegnung mit allen anderen Menschebn, die offen oder suchend sind) und jede Gelegenheit nutzt, Mitmenschen aufzubauen.


Vor zwei Tagen hat mir ein befreundeter Leser am Telefon gesagt, dass man sich fast nicht mehr traue, ein christliches Bekenntnis abzulegen, weil man von links und rechts, von Atheisten und Islamisten schief angesehen wird.


Ja geht's noch?
Wo ist der Mumm?

Zusammengefasst könnte es in rosa geschmierten Farben etwa so lauten: Die Welt ist schön und wir richten uns darin häuslich ein.


Leider gibt es aber auch schlechte Ideologien und schlechte Menschen, die man klar ansprechen muss. Doch Gottes schöne Schöpfung lass’ ich mir durch schlechte Nachrichten, Bilder, Texte oder Beleidigungen nicht vermiesen, weil ich weiß,
wer mich hält:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43, 1
Hier die grandios-verrückten Videos (als ausgewiesener Katzenfachmann kann ich alles nachvollziehen):

Zum Abspielen bitte bei allen drei Videos auf die Abbildung klicken.


Bitte aufwachen!

Aufmachen, sonst gibt's Ärger!


Fliegenfang. Der Hit !


Mittwoch, Dezember 22, 2010

Von Arafat perfekt gelernt: Auf Englisch Peace kommunizieren - auf Arabisch hetzen

Abd Al-Bari Atwan, Chefredakteur der in London erscheinenden Tageszeitung Al-Quds Al-Arabi, versteht sein Handwerk mindestens ebenso gut wie Arafat, der nach dem gleichen Strickmuster verfuhr [im Link bitte bis zu Arafat runterscrollen!]:
„Es ist völlig okay, wenn wir ein und dieselbe Sache unterschiedlich [Castollux] in Arabisch und gleichzeitig in Englisch für das westliche Publikum verlautbaren lassen“.
Zum Ansehen des Videos bitte hier oder auf die Abbildung klicken.

Der Koran nennt so etwas schmeichlerisch Taquia, und als "Credo" für eine islamisch-anthropologische Konstante ist dieser Terminus natürlich inherent.

Jetzt habe ich fast schon ein „schlechtes Gewissen“, wenn ich
Taquia in den Mund nehme, weil ich damit doch automatisch ein Rechtsradikaler bin. Na, dann bin ich halt' einer.

Aber nur für die Falschen im Falschen.

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Quellen: MEMRI, Nicht mit uns,

Montag, Dezember 20, 2010

Roger Willemsen: Bitte übernehmen Sie!

Es wäre doch gelacht, wenn Plappermaul Willemsen diesen Fall jüdischer Bösartigkeit in Guantánamo nicht aufklären könnte!

Journalistische Hexerei ist ja schließlich sein Fachgebiet.


Former Inmate: Jews Used Witchcraft on Guantanamo* Prisoners, Made Me Feel a Cat Was Trying to Penetrate Me

Zum Betrachten des Videos bitte hier oder auf die Abbildung klicken.

Den Bericht über das reale Guantánamo bitte hier bei Zettels Raum ansehen. Kein Scherz!

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Quelle: MEMRI

Gib mir eine Chance: Aber ja doch!

Hehre Worte der Diakonie, die uns auf riesengroßen Plakatwänden zum Mitmachen in Sachen Mitmenschlichkeit und tätiger Nächstenliebe aufrufen.

Löst die Diakonie (über 400.000 Mitarbeiter) selbst aber im Umgang mit ihren Mitarbeitern auch immer ein, was sie so vehement gegenüber der freien Wirtschaft postuliert?

Zweifel sind angebracht.

Ich arbeite selbst für die Diakonie und bin etwas verunsichert:

Einerseits schätze ich meinen unmittelbaren Vorgesetzten und sein Engagement
(auch für mich) überaus, und ich fühle mich sehr wohl, was das Miteinander in der Belegschaft vor Ort betrifft. Wir haben eine wirklich gute Gemeinschaft. Andererseits gehören aber die arbeitsrechtlichen und fiskalischen Strukturen der Diakonie als äußerst einflussreichem Arbeitgeber generell einer ehrlichen Bestandsaufnahme unterzogen.

Sie kennen sicher die Bibelzitate, die vom „Wasser predigen und Wein trinken“ handeln…. ( Mt 9,17; Mk 2,22; Lk 5,37)
.

Wie dichtete schon Heinrich Heine?

Ein kleines Harfenmädchen sang. Sie sang mit wahrem Gefühle
und falscher Stimme, doch ward ich sehr gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram, Aufopf'rung und Wiederfinden
dort oben, in jener besseren Welt, wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
von Freuden, die bald zerronnen,
vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
, verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
das Eiapopeia vom Himmel,
womit man einlullt, wenn es greint,
das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn auch die Herren Verfasser; Ich weiß, sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser.*

Sehen Sie sich mal einen kleinen Filmbeitrag zum Thema an (knapp 7 Minuten Länge).

Bitte hier oder auf die Abbildung oben klicken.


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*Aus Deutschland, ein Wintermärchen von Heinrich Heine. Mein Lieblingsgedicht übrigens....und mein Lieblingsdichter.

Noch zwei kleine, aber nicht unwichtige Anmerkungen:

a) die von mir fett unterlegte Zeile im letzten Absatz des Gedichtausschnitts Heines erweckt den Eindruck, dass die Kirche Verfasser dieser Zeilen gewesen sei. Da hatte Heine natürlich einen semantischen Kunstgriff vorgenommen, um "Verfasser" auf "Wasser" zu reimen: und selbstverständlich war nicht die Kirche der "Verfasser", sondern die oben angeführten Stellen sind redaktionelles Evangelien-Material, das Jesus (nach neuerer Forschung) nicht direkt zugeschrieben wird. Die Kirche hat aber wesentlich dazu beigetragen, dass Jesu Postulat entstellt wurde.

b) die Tatsache, dass Kirchenvertreter (gleich welcher Denomination, auch Freikirchler) ihren christlichen Auftrag verraten, muss nicht zwingend dazu führen, dass man sich von der christlichen Gemeinschaft abwendet, der man angehört. Man verlässt seine Familie ja auch nicht einfach so....; besser ist es, von innen zu wirken und ein stetiger (positiver) Unruheherd zu bleiben.

Samstag, Dezember 18, 2010

Helmut Schmidts (antisemitische) Zigarettenpausen

Moderne antiisraelische Ikonen sind es mitunter wert, genauer unter die Lupe genommen zu werden - besonders dann, wenn sie, wie Helmut Schmidt, geradezu hysterisch-nostalgisch von einer Mehrzahl der Deutschen als "gutes Gewissen der (T)Deutschen" vereinnahmt werden.

Helmut Schmidt war bei den Freisler-Prozessen gegen die Freunde Stauffenbergs nach dem missglückten Attentat auf Hitler als (abkommandierter) Beobachter beteiligt.*


Er - und seine Apologeten - berufen sich gerne auf eine Passage, die vom echten (!) Widerstandskämpfer Ulrich von Hassell handelt, der wusste, dass er das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen würde.
Zitat aus der WELT am Sonntag vom September 2009:
Fabian von Schlabrendorff, ein Mithäftling, berichtete Ilse von Hassell im Sommer 1945 die Worte: „Der Tod ist mir sicher, wenn Sie herauskommen, grüßen Sie bitte meine Frau. Ihr gelten meine letzten Gedanken.“ Der Volksgerichtshofprozess gegen ihn war eine Farce: eine Prozedur, wie ein Prozessbeobachter, der damalige Oberleutnant und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt bemerkte, „ausschließlich auf menschliche Entwürdigung und seelische Vernichtung abgestellt“.
Schmidt hatte nach 1945 immer wieder bekräftigt, dass er auf übergeordneten Heeresbefehl gehandelt habe. Das kennen wir doch irgendwoher, oder nicht?

Woher bekommt dieser Mann eigentlich seinen Persilschein?

Nur, weil er irgendeinmal Sozialdemokrat wurde und 1962 Hamburg vor der Flut rettete?


Wenn es aber tatsächlich so gewesen sein sollte, dass ihm der Heeresbefehl nicht in eine politische Ethik gepasst habe: Warum hat er dann nicht widersprochen? Für ihn bestand keine unmittelbare Gefahr.


Und weitergefragt:


Warum hattte er in den 1940er-Jahren und heute vehemente Einsprüche gegen die Ansiedlung von Juden in „Palästina“ formuliert, wie Nathan Gelbart völlig zu Recht kritisiert?


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*Dazu gibt es leider kaum noch Videos; ich suche noch danach; vielleicht kann mir ein Leser Unterstützung geben; es gibt noch Videos, da bin ich sicher.

Donnerstag, Dezember 16, 2010

Wie „soziale“ Jihad-Netzwerke funktionieren (Teil 1)

Soziale Netzwerke der Jihadisten und deren Facebook-Infiltration

Da es sich um relativ umfangreiches Material handelt, hier nur das englische Original. Wenn jemand Zeit für die Übersetzung hat - gerne.

Hier der komplette Text

http://www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/4834.htm

Stören Sie sich bitte nicht an den teilweise unscharfen Screenshots unten. Ich habe sie so von MEMRI übernommen. Für die Lektüre sind sie nicht so wichtig und nur für Leser interessant, die des Arabischen mächtig sind. Der Link oben führt zum Artikel. Dort sind auch die Abbildungen aufgelistet.

Jihad Al-Ummah: Facebook's Main Jihadi Hub




Jihad Al-Ummah – An Overview


Affiliation with Shumukh Al-Islam (ohne Abbildung)


Bringing the Jihadi Message to Facebook



Bridging Between Facebook and Jihadi Websites



Dealing with Closures from the Facebook Administration
(Ohne Abbildung)

Hier noch einmal der komplette Text

http://www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/4834.htm

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Quelle: R. Green, MEMRI

Teil 2 später....

Donnerstag, Dezember 09, 2010

WikiLeaks assistiert beim Killer-Puzzle der Jihadisten

Das westliche Gesellschaftssystem zum Abschuss freigegeben?

Die Befürworter des Transparenz-Kreuzzuges behaupten immer wieder, dass der Terminus „Absolute Offenlegung“ ein essentieller Bestandteil demokratischer Kultur sei und diese sogar fördere.

Das Gegenteil ist der Fall, da
....

sich Jihadisten weltweit aufmachen, Namen aller US-Unternehmen zu sammeln, die an finanziellen Transaktionen jeglicher Art beteiligt sind. Als Quellen dienen
WikiLeaks-Veröffentlichungen.

Islamistische (auch anarchistische?) Mordanschläge und deren nachträgliche "Legitimation" durch viele
Linke, Grüne, Rechtsextreme, Ökologisten und heillos verwirrte Verschwörungstheoretiker sind also vorprogrammiert.

Nichts geilt die krankhafte Phantasie dieser Leute mehr auf als ein erfolgreich durchgeführter Anschlag gegen die logistisch-technischen und intellektuellen Nervenzentren der westlichen Welt.


Demokratische Vorgehensweise?


Transparenz
heißt nach Julien Assange lediglich, Mitmenschen für den physischen Abschuss freizugeben.

Oder wie soll man das hier verstehen:

On December 7, 2010, a member of the jihadi forum the Shumukh Al-Islam initiated a "workshop" aiming to collect, categorize, and pinpoint all U.S. interests worldwide mentioned in documents released by WikiLeaks.
Nachahmung empfohlen?

Wenn Sie den kompletten
MEMRI-Beitrag lesen wollen, klicken Sie bitte hier (Für Lektüre des vollständigen Textes Registrierung erforderlich).

Memo: Ich komme noch einmal auf meine Unter-Überschrift zurück:


Das westliche Gesellschaftssystem ist zwar zum Abschuss freigegeben, aber es liegt an uns, dies zu verhindern. Die moralische Substanz ist sicher (noch) vorhanden. Man muss sie nur abrufen....

Freitag, Dezember 03, 2010

Israels Bewerbung für die Fußballweltmeisterschaft 2026 abgeschmettert

Augsburg, 1. September 2024

Wie uns das allseits beliebte Nachrichtenmagazin Der SPIEGEL, das seit Jahrzehnten nicht ganz zufällig der wiederholten Falschinformation verdächtigt wird, kürzlich zu Beginn des islamischen Ramadan mitteilte, soll Israels Bewerbung für die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2026 abgewiesen werden.

Es gibt dafür verschiedene Gründe, wie der verbleibende Rest der SPIEGEL-Redaktion, die auf 1-Euro-Basis tapfer durchhält, vertrauensvoll versichert:

- ein arabischer Mitbewerber, das Sultanat Oman, will Katar beerben und den Ramadan erstmals seit 1.400 Jahren verschieben, um die zu Aquarien umgebauten Stadien füllen zu können. (Mohammed, die Sunna und Hadidh wären kein Problem, heißt es; man dürfe den Propheten auch für Werbezwecke verwenden, so lange er nicht mit einem Ball auf dem Kopf gezeigt werde. Die Umma berät sich).

- zu diesem Zweck gibt es auch Überlegungen in der islamischen Welt, den Mond in seiner Umlaufbahn neu zu berechnen, (wie wir vom SPIEGEL wissen, gibt es dafür ungenannt bleibende Zeugen)*


- Israel stellt etwa die fünffache Einwohnerzahl im Vergleich zu Katar (1,7 Mio), ist aber flächenmäßig etwa so groß wie Hessen, und hat keine jährliche Durchschnittstemperatur von etwa 42 Grad wie der Katar, was zwar ein kollapsfreies Fußballspielen ermögliche, aber: Israel wäre finanziell (!) nicht in der Lage, WM-Spiele in klimatisierten Stadien abzuhalten, da die jüdische Lobby ihre finanzielle Belastungsgrenze erreicht hat. Schließlich ist sie ja weltweit an allen Brennpunkten beschäftigt, wenn es gegen die Niederschlagung von Demokratiebewegungen geht.
Wir vom SPIEGEL sind vor Ort, seien Sie versichert!

- Israel weigert sich weiterhin, Ostjerusalem und die West Bank als judenfreie Zonen anzuerkennen, die seit Jahrtausenden auf den altarabischen Hopliten Goliath hinweisen. Schließlich haben archäeoligische Befreiungszerstörungen der arabischen Nachbarn
das hinreichend bewiesen, wie auch wir vom SPIEGEL zuverlässig undokumentiert gelassen haben.

- Mehrere Fußballvereine wie Tottenham Hotspurs verleihen ihrer Sympathie für Juden unverhohlen Ausdruck.
Das kann und darf nicht sein! Deshalb gehört unsere Solidarität allen antiimperialistischen Fans, die gegen den großen Satan USA und seinen Co-Satan Israel demonstrativ ihre Schals schwenken. Bitte kämpfen Sie dafür! Schließlich muss der Ohnmacht der Palästinenser und Araber ein mediales Gewicht verliehen werden. Wenn nicht im unparteiischen SPIEGEL, wo sonst?

- Die Hallen-Weltmeisterschaft in Doha hat uns leider nicht den Erfolg beschert, den wir Redakteure von SZ, FAZ, BZ, SPIEGEL etc. uns erhofft hatten.

Sie wissen schon: Klimatisierte Spiele im grünen Treibhaus, die von philippinischen und anderen christlichen Sklaven auf arabischem (Herren-) Boden ermöglicht wurden, sind erst der Übergang zu einer neuen gerechteren Weltordnung. Wann raffen Sie das endlich! Und begreifen Sie endlich die hehren Absichten von Trittin, Roth und Palmer!**


- Der bisher erfolgreichste deutsche Verein mit internationalem Einfluss, Bayern München, hatte einen jüdischen Präsidenten, was an sich schon verwerflich ist.


Einen jüdisch dominierten Fußballverein auf deutscher Erde, der jüdisch motivierte Verwirtschaftlichung der eigenen Existenz an vorderste Stelle stellt, kann man nicht dulden, gerade weil wir als Deutsche uns verpflichtet sehen, alle Anstößigkeiten, die im Umgang mit raffgierigem Kaptital auftreten könnten, im Keime zu ersticken. Deshalb vertreten wir die Anschauung, dass fußballerischer Erfolg nur duch die alten Tugenden "Schweiß und Arbeit" erwirtschaftet werden kann.

- Israel bombardiert palästinensische Fußballplätze***
============
*SPIEGEL-Axiom:
Schnauze halten! Ihr seid sowieso alle Idioten, gleich, ob ihr Proleten oder Akademiker seid!"
**Man vergisst ja leicht - kann passieren:

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hatte die jüdische Israelhasserin Felicia Langer für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, und sie hatte es auch bekommen. Wir (die Blogosphäre) haben das nicht vergessen. Stellvertretend für viele Beiträge zum Thema damals der von Lizas Welt
: http://lizaswelt.net/2009/07/17/bundesverdienstjudin/ (mehr davon auch auf meiner Seite)

Was Felicias Zitate zum "Hier und Jetzt" betraf hätte ich außerdem dies beizusteuen
http://castollux.blogspot.com/search?q=langer


***Die Hamas hatte die Fußballplätze (so genannte Flugplätze) als Abschussrampen präpariert
"

=============

Randbemerkung des Autors:

Die Ausrichtung einer Fußball-Weltmeisterschaft in Israel wird nie diskutiert werden.
Ich überlasse es der Fantasie des Lesers, warum in einem virtuellen Verfahren dem Zwergenstaat Katar oder irgendeinem anderen Staat auf dem Mars oder dem Mond der Vorzug gegeben würde und nicht Israel
. Und jetzt denken Sie noch einmal darüber nach, warum ein "Saubermann" wie Sepp Blatter in der FIFA das Sagen hat - nicht nur wegen Israel oder Nahost: Er ist ein Gauner, wie man sich ihn nicht vor der eigenen Haustüre wünschen will (siehe auch Blatters Beziehungen zu Katar seit zwei Jahrzehnten; bitte googeln).

Mittwoch, Dezember 01, 2010

Iran-Politik: Evangelische Volkskirche im sanften Sinkflug Richtung Minarettspitze

Gratia Hubertis!

Eigentlich hätte ich die Headline so gestalten sollen:

Evangelische und katholische (Volks-) Kirche im sanften Sinkflug Richtung Minarettspitze. Das wäre vielleicht gerechter gewesen.


Aber dann hätte ich mich verzettelt und wäre beim II. Vatikanischen Konzil gelandet, als die katholische Kirche höchstpersönlich über ihre Nostre Aetate-Erklärung [1] Allah den Eintritt ins kanonisch-monotheistische Gottesverständnis gestattete, was beim Nicaenum undenkbar gewesen wäre, auch wenn Mohammed damals noch nicht auf der Bildfläche erschienen war.

Sowieso dumm gelaufen, was die Katholische Kirche 1962-65 während des Konzils fabriziert hatte - von den Auswirkungen ihrer Winkelmessen-Diplomatie auf ihre arabisch-palästinensischen Gesinnungsgenossen christlichen Glaubens ganz zu schweigen. Darüber werde ich im Verlauf des Jahres 2011 noch einmal ausführlich zu sprechen kommen.


Doch sollte man zuerst stets vor der eigenen (evangelischen) Türe kehren.


Was meinen Beitrag heute betrifft, hat diese Kehraus-Pflichtübung
ihren Ausgang in Teheran und bezieht sich auf den Besuch des ehemaligen EKD-Präses Wolfgang Huber an zwei iranischen Universitäten, die kein Problem damit hatten, auf ihrem Campus die Freiheitsbestrebungen iranischer Studenten brutal zu niederzuschlagen (Die Namen der Hochschulen werden im Interview unten erwähnt). [2]

Info vorweg:


Wolfgang Huber ist Sohn des NS-Juristen Ernst Rudolf Huber, der recht merkwürdige Aussagen wie diese getätigt hatte (W. Huber äußert sich dazu unter Fußnote [3], wie angegeben:
"Nicht der Staat . . . ist Träger der politischen Gewalt, sondern diese ist dem Führer als Vollstrecker des völkischen Willens gegeben." (in: Verfassungsrecht des Großdeutschen Reiches", 1939) [3]
Beim Sohn sieht das natürlich anders aus, weil biblisch-theologisch und realitätsbezogen einer auf den ersten Blick überzeugenden Katharsis unterzogen:
„Christen bekennen sich zu dem Gott, der sich in Jesus Christus offenbart, während der Islam die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus ablehnt.“
Warum aber gerade jetzt diese offensichtliche Liebesbezeugung Wolfgang Hubers zur Islamischen Republik Iran und deren mörderischer staatlich gelenkter Intelligenzija, während sein Gastgeberland an der Atombombe gegen Israel baut?

Hören Sie sich diesen Podcast an und machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Sie werden staunen.


Doch überrascht Herr Huber mit seinen Verlautbarungen und subtil geäußerten Huldigungen an das iranische Terror-Regime eigentlich nicht so sehr: Schließlich entspricht seine Auffassung ja exakt derjenigen der meisten evangelischen Theologen, für die der „Dialog“ mit einem Terror-Regime Vorrang vor allen israelischen Sicherheitsinteressen hat; und selbstredend gibt es in der Evangelischen Kirche eine Kontinuität, die da heißt: „Dialog mit dem Islam um jeden Preis“, wie das neu gewählte Oberhaupt der EKD, Nikolaus Schneider, vor zwei Wochen erklärte. [4]


Nehmen sie sich einmal 10 meiner Kollegen zur Brust und fragen Sie diese, wie sie Israel respektive den Iran einschätzen: Sie werden [kaum] überrascht sein, denn höchstens einem davon wird außer antizionistischen Äußerungen [5] wie „Israel entwickelt sich hin zum Faschismus“, wie mir eine naive Kollegin von „Friedensfreunden“ aus Israel übermittelte, etwas Sympathisches zur einzigen Demokratie in Nahost einfallen.


Hinweis:

Die Webseite german.irib.ir, der Huber sein Interview gab, ist eine knallhart regimetreue iranische Webseite, die unter anderem Judenhassern wie der kürzlich konvertierten Blair-Schwägerin Lauren Booth („Gaza ist das größte Konzentrationslager der Welt“), George Galloway und der ebenfalls modisch in Szene gesetzten Konvertitin Yvonne Ridley jede Menge Raum für antisemitische Propaganda gibt.

Kein Wunder: Alle drei Genannten stehen auf der Gehaltsliste von Press TV, dem ebenfalls regimetreuen iranischen Fernsehsender, der auch von Großbritannien aus in englischer Sprache sendet.


Wolfgang Huber hatte bei seiner Iran-Reise also beste journalistische Rückendeckung.


Wann kommt das erste Dementi?


Ich gehe davon aus, dass wir darauf bis zum Jüngsten Tag warten müssen.

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[1] Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nostra_Aetate

[2] http://german.irib.ir/analysen/interviews/item/117970-interview-mit-prof-wolfgang-huber
[3] http://www.usahm.de/Dokumente/vaterhuber.htm
[4] http://www.eurasiareview.com/-life-and-style/religion/10055-german-protestant-head-says-a-european-islam-needed-for-dialogue
[5] Ein unbedingtes Muss für alle, die Klartext von Henryk M. Broder zum Thema "Antisemitismus ohne Antisemiten" hören wollen.

Hattips: Ulrich Sahm und Heplev

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Crossposting mit Free Iran Now!

Mittwoch, November 24, 2010

10 Monate vergeigt - drei Monate geschenkt dazu

Sharif 'Arfa, der für die Vereinigten Arabischen Emirate sein schmutziges Karikaturenhandwerk betreibt, wieder einmal mit einer seiner schlechteren Stand-up-Comedies. Wenn schon bescheuert kommentiert, dann wenigstens richtig daneben:


Cartoon In UAE Paper – Obama To Netanyahu: 'You'll Get All The Security Guarantees And Economic Aid If You Stop Stealing For Three Months'


(Obama an Netanyahu: Du bekommst alle Sicherheitsgewährleistungen und Wirtschaftshilfen, wenn du in den nächsten drei Monaten auf Landraub verzichtest)

Cartoonist: Sharif 'Arfa Quelle (via MEMRI): Al-Ittihad, UAE, 23. November 2010

Dass die Palästinenser 10 Monate verstreichen ließen, ohne in ernsthafte Friedensgespräche mit Isreal einzutreten - geschenkt.

Samstag, November 13, 2010

Was ich mag und was ich nicht mag

Was ich mag:

- Menschen, die Empathie und Interesse für Andere aufbringen können. Das steht für mich an erster Stelle.

- Freunde, die mir ins Gewissen reden, wenn sie es ehrlich mit mir meinen.

- Freunde, dir mir widersprechen, statt zu schweigen und abzuwarten, bis ich wieder etwas schreibe, was ihnen passt.

- Freunde, die den Kontakt mit mir suchen, weil sie mich um meiner selbst willen gern haben.

- Menschen, die geradlinig und offen auf mich zugehen.

- Menschen, die auch zwischen den Zeilen lesen können.

- Menschen, die im Gespräch antizipieren können, weil sie (aufmerksam) zuhören.

- Menschen (Freunde), die außen knorrig und innen weich sind.

- Menschen, die Vorurteile erst einmal an sich selbst abgleichen.

- Menschen, die sich selbst ab und zu in Frage stellen, was ihre Lernfähigkeit betrifft.

- Freunde, die auch ab und zu „Ich habe dich gern“ sagen können, ohne dass sie sich verbiegen müssen.

- Gegner, die mir Respekt zollen, wenn ich auch einmal richtig liege.

- Gegner, die meine Aussagen nicht entstellend wiedergeben.

- Gegner, die aus den Kontakten mit mir keinen Eigennutz ziehen.


Was ich nicht mag:

Da gibt’s eigentlich nicht so viel, weil ich prinzipiell positiv eingestellt bin und schlechte Erfahrungen schnell abhake:

- Menschen, die sich verstellen und unaufrichtig sind.

- Menschen, die etwas von mir wollen oder erwarten, ohne selbst etwas zu geben.

- Menschen (oder Gruppierungen), die sich abschotten, weil sie sich als elitäre Gemeinschaft verstehen.

- Menschen, die nicht zur Vergebung bereit sind, wenn von der anderen (oder meiner) Seite Einsicht gezeigt wird.

- unzuverlässige „Freunde“, die nur mit sich selbst beschäftigt sind.

- „Freunde“, die sich nur selbst bestätigt sehen wollen.

- Menschen, die den Kontakt mit mir nur nutzen, um irgendwelche Vorteile daraus zu ziehen.

- Menschen, die mir versichern, wie gern sie mich haben, aber hinter meinem Rücken agieren (gibt es leider in der Bloggerszene).

Frauen an Preisschildern: Wie man Fakten iranisch abcheckt

Aus der von mir übersetzten Webseite HonestReporting*

Kürzlich organisierte eine Menschenrechtsgruppe gegen Frauenhandel im Dizengoff Center in Tel Aviv eine Ausstellung, in der Frauen mit angehefteten Preisschildern zu sehen waren – so, als wären sie zum Verkauf feilgeboten. Absicht: öffentliches Bewusstsein wecken und Unterschriften sammeln.


Foto: Haaretz

Die Schockwirkung zahlte sich aus: Haaretz zufolge „reagierten sehr wenige Passanten negativ oder gleichgültig” und Hunderte unterzeichneten die Petition.

Dies zog auch die Aufmerksamkeit der iranischen Webseite Rajanews auf sich. Israelity erklärt, was dann passierte:
Die iranische News-Webseite Rajanews griff die Geschichte auf. Aber statt sie in den richtigen Kontext zu setzen, titelte sie das Stück mit „Prostitution in Israel“, dazu mit einer Bildunterschrift zum eingefügten Foto (direkt von der Haaretz-Webseite entnommen), die „Sklavenmarkt in Israel“ suggerierte. Der Artikel führte dann weiter aus, „mehr Licht“ auf moderne Sklaverei in Israel zu „werfen“, einem „Land, das von sich behauptet, eine Demokratie zu sein“.

Das iranische „Missverständnis“ (wenn man es freundlich interpretiert), wurde von Mohammad Memarian publik gemacht, einem iranischen Blogger der Webseite Mideast Youth, der seine Landsleute sowohl für die Veröffentlichung der Verleumdung als auch für die nicht sofort erfolgte Zurückweisung der Erdichtung zurechtwies.


Man kann Rajanews zugute halten, dass sie den Artikel wieder löschte, aber man kann ihn immer noch auf Webseiten wie dieser lesen (in persisch).


Gehen wir einmal davon aus, dass sämtliche Flecken auf Israels Haut getilgt wurden. Unwahrheiten können berichtet werden, aber Gott bewahre, sollte es irgendwelche ähnlichen Unanständigkeiten im iranischen Web geben.
Mideast Youth’s Kritik trifft den Nagel auf den Kopf:
Ganz ehrlich gesagt kann ich mir schwer vorstellen, dass so eindeutig verfasste Artikel wie dieser in Haaretz ein so derbes Missverständnis erzeugen können. Eher ist davon auszugehen, dass der ursprünglich befasste Nachrichtenredakteur oder Übersetzer die Geschichte verfälscht hatte in der Annahme, dass sich niemand jemals (zu-) trauen würde, die Wahrheit herauszufinden. Solch eine bittere Tatsache wie diese unbeholfene Verzerrung der Wahrheit dient immer noch als passendes Instrument, die Hirne der Leser zu manipulieren.
Faktencheck auf iranisch.

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*Ich übersetze für diesen Medien Watchdog zusammen mit Heplev
seit 2006.

Mittwoch, November 10, 2010

9. November: Nebelkerzen in der Augsburger Synagoge

Als ich vorgestern Abend in der Augsburger Synagoge eintraf, um nach 2008 wieder einmal der Gedenkfeier zum 9. November 1938 beizuwohnen, hatte ich sowieso keine großen Erwartungen bezüglich inhaltlich substantieller Reden. Ein Beispiel für eine wirklich gelungene Rede, wenn auch einem anderen Anlass gewidmet und mindestens ebenso relevant hier: Teil 1; Teil 2*

Optimistisch, wie ich nun mal bin, ging ich dennoch mit der Erwartung in die Synagoge, endlich einmal Klartext zu hören, was den Antisemitismus betrifft, der sich in der Mitte unserer Gesellschaft, in unseren christlichen und islamischen Communities, allen Parteien, Gewerkschaften und bräsig verseuchten Feuilletons seit einigen Jahren hoffähig gemacht hat. Und ich hoffte auch ein wenig auf Rabbiner Henry Brandt, der mit seiner Meinung sonst selten hinter dem
Horeb hält.

Doch der Reihe nach:


Als ich Rucksack, Fahrradhelm und Windjacke im Schließfach des Eingangsbereichs verstaut hatte, hörte ich die Stimmen zweier älterer Frauen, die an mir vorbeiliefen und beinahe
hagziss-mäßig raunten**:

Frau 1: „Saukalt ist es heute“,

worauf Frau 2 antwortete:

„Ausgerechnet bei diesem Ereignis, stimmt - und letztes Jahr war es angenehmer“.


Ein sauschlechter Gedenktag-Wellness-Einstieg also für diese Damen.


Da ich die Gemeinde, den Kantor (seit kurzem) und die Gemeindevorsteher seit einigen Jahren persönlich kenne, war ich auf die Veranstaltung relativ gut vorbereitet. Außerdem lagen auf den Bänken Handzettel mit dem Programmablauf aus.


Ich setzte mich also nach vorn in die Sitzreihe 8 und sicherte mir einen Platz am konservativ-rechten Rand - was sonst?, weil ich dort besser Notizen machen konnte und nicht stören wollte.


Was mir sofort auffiel: Etliche Plätze in den reservierten 7 Reihen davor blieben unbesetzt.


Zufall? Und warum?


Teil 1 ist schnell erzählt: Der Gemeindevorsteher sprach ein Grußwort.


„Die Traumata reichen bis in die heutige Zeit hinein“, so seine wenig überraschende Feststellung, die wohl jeder vernünftig denkende Mensch mit einem Funken Empathie und kritischem Gegenwartsbezug nachvollziehen kann. Aber Eröffnungsreden müssen wohl so und nicht anders formuliert werden, um den nachfolgenden Rednern die Gelegenheit zu geben, sich wesentlich israelfreundlicher zu gerieren als es ihrem Alltagsverständnis entspricht. Danach folgte noch ein Abriss der Synagogenhistorie seit 1917.


Dann kam Kurt:


Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl (Mitglied meiner Partei, der CSU), tat sich offensichtlich schwer mit seiner Grußbotschaft an die Anwesenden. Und er war nervös, was ich verstehen kann, weil er erst seit zwei Jahren im Amt ist.


Seine Botschaft hörte sich teilweise so an wie verhärmt Gestanztes von Neues Deutschland, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung und ähnlich inspirierten linken Mainstream-Blättern antizionistischer Provenience in einem Whirlpool - sicher aber nicht so, wie es der Bayernkurier wesentlich besser gebracht hätte.


Hier ein paar weichgespülte Schnipsel, die ich notierte:


„Sorge mich sehr“ (Um was?)

„Ich will nie wieder Hassparolen hören; stattdessen Bürger des Lachens“

„Wir lassen nichts gewähren“
(damit meinte er Neonazi-Aufmärsche. Und wie ist es mit Islam-Faschisten?)


„Ich bin stolz auf diese Stadtgesellschaft“ (Sorry - ich nicht, so lange islamische Durchgedrehte und Linksradikale von der Kritik Gribls und „multikulturellen“ Organisationen dieser Stadt ausgeblendet werden).

„Wir haben Aktionen gegen Rechtsextremismus geführt“ (Na toll: Wir sind alle dafür: aber antisemitische Aktionen von Muslimen, Grünen und Linken während des Gazakrieges sind vernachlässigbar? Fehlanzeige!).

Kompliment an Gribl aber für folgende wichtige Anmerkungen, die er leider nicht näher ausführte; und da hatte er seine stärksten Momente:


“Gedenken als Pflichtübung“ (allerdings ohne konsequente Handlungsanweisung für heute; und warum nicht näher ausgeführt?)

„Schaufenster- oder Nischentag“….

Ich hätte mir gewünscht, dass er diese Passagen intensiver angesprochen und ausgeführt hätte, und warum er sie so formulierte.

Musik gab es zwischendurch natürlich auch. Und ganz ehrlich: Die hat mich am meisten beeindruckt (u.a. die von Benjamin Britten).
Wenn man seine Kompositionen hört braucht man eigentlich keine Ansprachen mehr: Seine in Mark und Bein gehenden musikalischen Bibelinterpretationen sind unübertrefflich. Großartig auch Kantor Nikola David.

Ein Juwel.


Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ihm begegnen durfte, und ich hoffe, dass daraus eine Freundschaft erwächst.


Ja, und dann kam mein theologischer Kollege Regionalbischof Grabow - gewandet in lutherischem Talar und Kippa auf dem Kopf. Herr Grabow formulierte sein persönliches Entsetzen, als er als Kind von der Pogromnacht erfuhr:


Wiederum Auszüge:


„Ich habe nächtelang nicht geschlafen“
(Hinweis: Bischof Grabow ist 1954 geboren)


Und dann:


„Wo müssen wir heute gegen Antisemitismus aufstehen?“
(Gute Frage. Packen wir’s an!)


„Verordnete Betroffenheit funktioniert nicht“
(warum hat Grabow das nicht näher ausgeführt?)


Und dann historische Heimholungskultur pur:


„Der 9. November 1938 findet in den Medien praktisch nicht statt“.

Gut, der Bischof hatte dann seine Pflicht getan, Geschichtsunterricht gegeben und Rabbi Brandt sprach das Kaddisch.
Das war’s dann auch.

Von islamischem oder linksextremem Antisemitismus während der ganzen Veranstaltung kein einziges Wort. Nicht einmal der Name Ahmadinejad ist gefallen.


Dennoch: Ich werde
auch die Gedenkfeier 2011 besuchen.

Ein unbedingter Reflex sozusagen.


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*Dank an Blogger „Carl“ für den Link!
**Alle Zitate im nachfolgenden Text habe ich nicht wortwörtlich übernommen, dennoch inhaltlich korrekt wiedergegeben.

Sonntag, November 07, 2010

Natürlich haben es wieder die Juden eingefädelt

Karikaturist Alla Al-Laqta von der Tageszeitung Al-Sharq (Katar) packt wieder einmal ganz tief in seine Trickkiste:

Hinter den Anschlägen auf christliche Kirchen im Irak und Nahost steckten die Juden, so seine perfide Anspielung - wer sonst?
Juden stiften Kämpfer der Friedensreligion(©) zum Morden an (Selbstdarstellung der Kameraden von der islamistischen Front hier). Wieder mal gut hingeschmiert.

Aber selbst diese hirnrissige "Interpretation" wird hierzulande gerne aufgenommen, wetten?

Quelle: MEMRI

Die Protokolle der Weisen von Zion gehörten seit je her zur Ausbildungs- und Verbreitungslektüre dieses widerlichen Schmierfinken.

Weitere Beispiele aus der künstlerischen Vergangenheit
Al-Laqtas kann man hier bestaunen.

Montag, November 01, 2010

Gedenktag "Reichskristallnacht": Krokodilstränen vorprogrammiert

Wie jedes Jahr erreichte mich auch diesmal die obligatorische Einladung des Oberbürgermeisters meiner Heimatstadt Augsburg zum Gedenken an den Pogrom 1938, als hier jüdische Mitbürger verhaftet, verschleppt und ermordet, Geschäfte und Kaufhäuser angezündet, dem SA-Pöbel preisgegeben und schnellstmöglich arisiert wurden.

Ich bekomme die Einladung deshalb, weil ich (noch…) zwei Organisationen angehöre, die sich der deutsch-israelischen Verständigung verpflichtet fühlen, auch wenn der Terminus „sich verpflichtet fühlen“ für manche Mitglieder dieser honorigen Gruppen überhaupt nicht zutrifft….


Die hiesige wunderschöne Jugenstil-Synagoge konnte der [vollständigen] Vernichtung durch die Flammen nur deshalb entgehen, weil die Feuerwehr ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude von „Ariern“ und eine angrenzende Tankstelle befürchtete. Deutsche „Umsichtigkeit für unbescholtene Mitbürger“ sozusagen.


Am 9. November 2010 ist es nun also wieder soweit:

Man betrauert ein Ereignis, das vor 72 Jahren den Juden den Weg in die Gaskammern vorzeichnete und viele Gaffer in seine Bann zog.


Die Gaffer sind nicht ausgestorben, und sie werden zunehmend aktiv:

Nicht wenige sind und bleiben Nachfolger bzw. Exemplum der Täter, wenn auch unter modernen Vorzeichen:

Sie betrauern tote Juden aus einer Zeit, die Ihnen eigentlich nichts mehr sagt, und sie deligitimieren heute direkt oder indirekt das Lebensrecht der lebenden jüdischen Nachkommen im Staat Israel und den jüdischen Staat selbst, indem sie durch Gleichgültigkeit oder schlichtes Unwissen zum neuen Antisemitismus beitragen.

Sie werden wie in den Jahren zuvor in der Synagoge sitzen, Krokodilstränen ob feierlicher Elogen vergießen, ihre Zugehörigkeit zu deutsch-israelischen Verbänden, zu antirassistischen Zusammenschlüssen, Gewerkschaftsabordnungen und grünen Graswurzelorganisationen
vor sich hertragen wie ein Antisemitismus-Antibiotikum. Sie unterhalten pseudo-proisraelische Webseiten und reflektieren insgeheim ihren eigenen Betroffenheits-Suff über tote Juden und die Verfehlungen meiner und ihrer Eltern in einer Art Selbstspiegelung, denn:

Sie wissen zwar, dass sie eine (formale) innerliche Distanz zum eliminatorischen Antisemitismus ihrer Verwandten gegenüber dem einzelnen Juden gefunden haben, gleichzeitig projizieren sie aber ihr Unschuldsbewusstsein und ihre gnadenlose Selbstgerechtigkeit auf den heutigen Staat Israel, den sie als Negativfolie für ihr gestörtes Verhältnis zu Juden einsetzen - ja, weil sie doch „gerade als Deutsche“ so viel gelernt haben.


Vor ein paar Jahren durfte ich an gleicher Stelle Ex-Senator Hartmann lauschen, der in seinem Sermon nichts Besseres zu sagen hatte, als den anwesenden türkischen Millö-Göres-Mitgliedern zu versichern, dass sie Mitleidtragende eines Ausländerhasses seien. Ein (unbewusster) peinlicher Vorgriff auf Wolfgang Benz' später folgenden (bewusst inszenierten?) intellektuellen Missgriff, der in den Muslimen die neuen Verfolgten sieht - also eine Themen- und Opferverlagerung?


Ich denke, ja.


War dies das Sujet, auf das alle gewartet hatten? Und warum wurde Millö-Göres in die Gedenkveranstaltung miteinbezogen?


Heute bin ich sehr gespannt darauf, ob Vertreter dieser islamistischen Judenhasser wieder eingeladen werden.


Meine Kollegen von der evangelischen Fraktion werden in Person von Regionalbischof Michael Grabow sicher auch ihren Stempel hinterlassen.
Ich befürchte aber, dass es wieder ähnlich ablaufen wird wie damals.

Meinen Notizblog werde ich jedenfalls mitnehmen. Und ich werde schreiben.

Das ist so sicher wie jeder Trostpsalm.

Freitag, Oktober 22, 2010

"Multiethnisch statt multikulturell"

In den letzten Wochen - nach Erscheinen von Sarrazins Buch - wurde sehr kontrovers über die Zuwanderungsproblematik diskutiert. War auch richtig so, und die Debatte muss fortgeführt werden. Nicht selten aber ersetzten emotional überhitzte Reaktionen sachliche Argumente.

Oliver Hartwich hat nun in einem
kurzen Gespräch mit Wolfgang Müller und Barbara Bierach beim australischen Rundfunksender SBS mehr Sachlichkeit in die Auseinandersetzung gebracht. Ich unterstütze seine Stellungnahme: sie ist fundiert und geprägt durch eine unaufgeregte und nüchterne Bestandsaufnahme.

Kompliment!


Zum Hören des Beitrags
hier* oder auf die Abbildung unten klicken.


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*Bitte Oliver Hartwichs Hinweis
im Text folgen. Die Links in der Abbildung lassen sich natürlich nicht anklicken ;-)

Donnerstag, Oktober 21, 2010

Giftstift des Monats

Vielleicht sogar Giftstift des Jahres?

Der türkische Karikaturist Ahmet Öztürklevent darf sich über einen Preis freuen:

In der "demokratischen Türkei" war ein Wettbewerb um die hässlichste antiisraelische Schmiererei ausgerufen worden, und das Echo fiel entsprechend freudig und engagiert aus.

Hierfür hat Öztürklevent seinen Preis bekommen. Muss man wohl nicht kommentieren, oder?:



Vielleicht hat er ja ein paar Groschen für die "Friedenstruppe" IHH übrig?

Öztürklevents Vorbilder:


(Pat Oliphant)



Dave Brown, (
Independent)

Und noch ein Geheimfavorit:

Neues Deutschland
, zitiert in einem meiner Artikel aus dem Jahr 2008, als ich mich mit dem Streit zwischen dem SED-(PDS, Die Linke)- Organ und Matthias Küntzel beschäftigte:


Ich könnte noch mehr aufzählen - viel mehr.

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Crossposted mit Medien Backspin

"Mutiger Boykotteur"

Ulrich Sahm mit einer treffenden Charakterisierung der "Glaubwürdigkeit" von Boykottmaßnahmen gegen Israel.

Die Isolierung Israels

Ulrich Sahm (Israelnetz
)

Die Isolierung Israels hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Mike Leigh, der "beste Filmregisseur Englands" (Abb. links; Quelle: Stuart Crawford / Wikipedia) hat in einem Brief an Renen Schorr, den Leiter der "Sam Spiegel TV und Film Schule" in Jerusalem, kurzfristig eine Absage erteilt. Am 6. April hatte der britische Regisseur "widerwillig" einem Besuch in Israel zugestimmt.

Schorr hatte Leigh bestätigt, dass der Brite "mutig" sei. Doch jetzt habe Leigh keine Wahl: "Ich kann nicht kommen, ich will nicht kommen, ich werde nicht kommen." In einem zweiseitigen Brief zählt er die Gründe für seine Absage einzeln auf. So kam es am 31. Mai zu der israelischen Attacke auf die türkische "Hilfsflotte". Die Welt verurteilte diese "Grausamkeit".

Seitdem habe die israelische Regierung "immer schlimmere Schritte" getan, wie die Wiederaufnahme der Bautätigkeit in Siedlungen im Westjordanland. "Abgesehen von der Blockade des Gazastreifens, dem endlosen Erschießen von Menschen dort, inklusive Jugendlicher", sei der jetzt von der Regierung beschlossene Treue-Eid für jene, die die israelische Staatsangehörigkeit erwerben wollen, der "letzte Strohhalm" gewesen (der den Rücken des Kamels zerbrochen habe), schreibt Leigh. Ein medienwirksamer Besuch in Israel würde den Eindruck erwecken, als ob er sich mit der israelischen Politik identifiziere.

Renen Schorr blieb dem jüdischen Briten, der 1990 das letzte Mal in Israel war, nichts schuldig. In einem Antwortbrief, der wie Leighs Schreiben als Originalkopie an Journalisten verteilt worden ist, äußert sich Schorr "erschüttert". Jeder könne legitime politische Ansichten befolgen, und "zutiefst enttäuscht über Israels Politik" sein, schreibt er. "Doch der akademisch-künstlerische Boykott, dem Sie sich jetzt angeschlossen haben, hilft nicht der israelischen Öffentlichkeit oder ihren humanitären Elementen, die sich der Boshaftigkeit der Besatzung bewusst sind. Ihr Schritt schwächt uns. Boykott und Bann sind die Antithese zum Dialog."

Tausende Israelis seien in Friedensorganisationen aktiv, Hunderte demonstrierten und israelische Filmemacher wie Künstler anderer Sparten hätten mit Dokumentarfilmen "undemokratische und unethische Taten" verurteilt. Weder Studenten noch Lehrer der Filmschule könnten für die israelische Regierungspolitik verantwortlich gemacht werden, fügt Schorr hinzu. Die Schüler und Studenten mit Regierung und Militär zu vermischen, sei eine "böse Verallgemeinerung". Schorr schreibt, dass die Filmschule Leigh angeboten habe, bei einer Pressekonferenz alle seine Kritik an Israel offen auszusprechen. "Ein Boykott und eine Ablehnung aller Israelis und israelischen Künstler überschreitet eine rote Linie."

Boykotte seit der Staatsgründung

Israel wurde seit seiner Gründung zunächst von der Arabischen Liga boykottiert. Die arabischen Staaten setzten Firmen aus aller Welt auf eine rote Liste, sowie herauskam, dass sie ihre Waren nach Israel verkauften. So haben sich früher Coca Cola und Pepsi Cola die Welt aufgeteilt. Deutsche Hersteller von Rasierapparaten und Kaffeemaschinen verzeichnen in ihren Gebrauchsanweisungen keine Serviceadressen in Israel und rücken die Adresse auch bei telefonischer Anfrage nicht heraus, obgleich man deren Produkte in Israel kaufen und reparieren lassen kann. Bis zu den Osloer Verträgen 1994 war in Israel nur eine einzige deutsche Firma offiziell vertreten: Lufthansa. Andere Firmen, wie Volkswagen, benutzten Decknamen wie "Champion Motors".

Doch dieser Boykott der Arabischen Liga bewirkte eher das Gegenteil. Statt Israel zu schwächen und zu vernichten - so die Absicht -, führte er dazu, dass die Israelis die ihnen verweigerten Waren produzierten, vom Susita-Auto mit Plexiglas-Karosserie bis hin zum Uzi-Maschinengewehr, vom Kampfflugzeug Kfir und bis zum Merkava-Panzer.

Selbstverständlich sind arabische Staaten angehalten, israelische Waren zu boykottieren. Doch spätestens seit den Friedensverträgen Israels mit Ägypten und Jordanien haben sich die Grenzen geöffnet - weiter als die Israelis veröffentlichen und die Araber eingestehen wollen. Vor einem Jahr verweigerten libanesische Banken ganz offen eine Teilnahme am Boykott. Denn wer will schon auf die Computer mit den in Israel entwickelten und hergestellten Intel-Prozessoren verzichten? Und wer kann auf Microsoft-Programme verzichten, mit der Möglichkeit, am PC auf Arabisch von rechts nach links zu schreiben?

Organisationen in aller Welt ziehen nach

Eine neue Entwicklung sind massive Versuche anti-israelischer Organisationen in aller Welt, Israel zu boykottieren. Universitäten in Kanada wurden aufgefordert, alle akademischen Kontakte mit israelischen Kollegen abzubrechen. Schwedische Hafenarbeiter verweigerten das Entladen israelischer Handelsschiffe. Im Internet werden Listen israelischer Firmen veröffentlicht, die in den besetzten Gebieten produzieren. Die Palästinensische Autonomiebehörde übt Druck auf alle Regierungen der OECD aus, einen Tourismuskongress in Jerusalem zu boykottieren, nur weil der israelische Tourismusminister dummerweise erklärt hat, dass er den Kongress als eine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels betrachte. Spanien und Großbritannien gaben dem Druck schon statt, trotz diplomatischer Beziehungen mit Israel und Konsulaten in Jerusalem.

Die Anlässe wechseln, je nach aktuellen Entwicklungen. Mal wird gegen Kriege protestiert, mal ist es die Siedlungspolitik, wegen der Israel gar sein Existenzrecht verlieren solle. Neuerdings ist der Anlass ein Protest gegen das israelische "Massaker" auf der Mavi Marmara oder die Seeblockade des Gazastreifens.

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Von: Ulrich W. Sahm (Jerusalem)

Montag, Oktober 18, 2010

Dreigleisig veröffentlichen: Text, Video, Audio, Bilder und mehr….

HonestReporting Media BackSpin

Gesellschaftsredakteur Alex Margolin schreibt gelegentlich Einträge zu sozialen Medienfragen. Er ist für HonestReportings Facebook-Seite verantwortlich.


Der Aufstieg sozialer Medien hat es für alle einfacher gemacht, ihre Gedanken und Meinungen weltweit zu veröffentlichen, und er vervielfachte die Möglichkeiten für die Menschen, sich mitzuteilen.


Jeder, der eine Digitalkamera oder ein Smart Phone besitzt, kann Videos bei YouTube oder Fotos bei flickr einstellen: Diejenigen, die lieber schriftlich unterwegs sind, können einen Blog aufmachen oder Beiträge auf speziellen Seiten einstellen, die auf Informationsaustausch spezialisiert sind; ganz einfach ist es auch, Audio-Podcasts aufzuzeichnen und sie mittels iTunes oder Podbean zu verschicken.


Aber die beste Option kann sein, so viele verschiedene Formen wie möglich [gleichzeitig; Castollux] zu nutzen, um eine einzelne Story zu schreiben. Man nennt das “Transmediales Geschichtenerzählen“ und - wie übereinstimmend viele Internet-Experten sagen, darunter auch Steve Rubel -, im Überangebot der Geräusche des Internets wahrgenommen zu werden:

Transmediales Geschichtenerzählen braucht nicht viel Fantasie. Da reichen Tools, die kaum finanziellen Aufwand benötigen. Alles muss jedoch durchdacht sein. Dies erfordert, dass Experten in diesem Geschäft sich darauf verstehen, wie man einerseits gute Stories bringt und gleichzeitig Text, Video, Audio und Bilder in Beziehung zum Schauplatz bringt, über den man berichtet.

Transmediales Geschichtenerzählen ist die Zukunft des Marketings. Und jene, die in der Lage sind, formatübergreifend zu arbeiten und ihre Fachkenntnisse teilen zu können, werden sich im Zeitalter der digitalen Relativität und Beliebigkeit vom Rest der User abheben. Jedoch bleibt abzuwarten, wer sich durchsetzen wird.

Um im transmedialen Geschichtenerzählen erfolgreich zu sein ist es von entscheidender Bedeutung, fließenden Zusammenhang zwischen verschiedenen Formaten herzustellen und nicht den gleichen Inhalt in verschiedenen Formaten zu wiederholen. Anfang dieses Jahres hatte HonestReporting Erfolg mit dem Vorstoß, Comedy Central zu zwingen, ein widerliches Videospiel von deren Webseite zu nehmen, und das hauptsächlich deshalb, weil HonestReporting für seinen Ansatz eine Multi-Plattform nutzte.

HonestReportings Aktion beinhaltete ein allgemein gehaltenes Kommuniqué zum Thema, ein Audio-Podcast, das das Videospiel näher beleuchtete und eine Facebook Gruppe, die als Vervielfältigungsmedium wirkte.


Der dreigleisig vorgetragene Ansatz band wesentlich mehr Menschen in die Aktion ein. Kommuniqué und Podcast dienten als Gärungssubstanzen, die von vielen Bloggern und Kommentatoren aufgegriffen wurden. Und jede Einbindung brachte Facebook-Unterstützergruppen dazu, eine kritische Protestmasse aufzubauen.


Angesichts der unglaublichen Vielfalt der verfügbaren Materialien im Internet heute ist viel Kreativität vonnöten, um Beachtung zu finden. Eine gute Geschichte allein in einem Format zu bringen, ist schwierig, und sie auf ein anderes Format zu übertragen noch schwieriger. Aber die Aussicht auf Erfolg scheint den Aufwand wert zu sein.

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Crosspostet mit Medien BackSpin.