Freitag, Dezember 11, 2009

Jürgen Todenhöfer und das Begräbnis des objektiven Journalismus

Wenn kalkulierter Schwachsinn auf Öffentlich-Rechtliches trifft

Na gut, das ZDF hatte am 10. Dezember wenigstens Alan Posener, Ralph Möller (sehr sympathisch und impulsiv) sowie den um jedes Wort ringenden Verteidigungsminister zu Guttenberg eingeladen.

Half nicht viel.

Siehe hier (Mediathek einen Tag später beim ZDF….).


Was soll's, wenn Frau Illner pausenlos Herrn Todenhöfer das Wort erteilte und dieser wieder einmal die einmalige Gelegenheit hatte, sein schwachsinniges Buch "Warum tötest du, Zaid?" der Öffentlichkeit vorzustellen?

Kann sie es wirklich nicht lassen, ihn zu protegieren?

Einmal sein Buch kurz unter die Lupe genommen:

Todenhöfer verlässt sich darin ausschließlich auf
Iraker (etliche davon Terroristen) und Formulierungen seiner Rezensenten, nicht aber auf Fakten. Und das wiederum entspricht seiner heimtückischen und unwissenschaftlichen Methode, Emotionen zu schüren, aber auch seiner Eitelkeit, Auflage um jeden Preis zu steigern, wie hässlich inszeniert auch immer.

Und für die Blödheit der Käufer am Weihnachtstisch?


Beispiele aus Rezensionen - kreuz und quer, um fair zu bleiben:

Zuerst einmal eine vorsichtige Kritik:
"Terroristen bzw. diktatorische Regime verstehen die Sprache von Verhandlungen nicht. Falls Todenhöfer dies meint, dann sollte er doch in die Diplomatie bzw. in die Außenpolitik gehen. Oder, falls er den Mut hat, mit den Selbstmordattentätern und deren Kommandeure sprechen, damit sie mit dem aufhören, was gegen die Demokratie und Menschenrechte gerichtet ist. Im übrigen: Hitler war auch ein Diktator.

Soweit müsste Jürgen Todenhöfer doch die Geschichte Hitlers kennen: ob Hitler eine Sprache der Vernunft gefolgt wäre???? Niemals, dass wissen wir doch inzwischen alle. Dieser "Bluthund" hat das deutsche Volk in den Krieg geführt und es bis zum letzten Blutstropfenkämpfen lassen, statt rechtzeitig zu kapitulieren. Er selbst, der Aggressor, war so tapfer, dass er mutig Selbstmord beging.
Herr Todenhöfer seien sie bitte in Zukunft objektiver. Mit Pazifismus alleine kommt man so manchem Menschenrechtsverächter nicht bei. Leider."
Dass Todenhöfer so unbeirrt schwachsinnig weiterreden darf, hat aber auch seinen Grund in Rezensionen wie diesen bei Amazon - und Islam ist Frieden, so schallt es hier uns entgegen von (Z1406); Tippfehler freiwillig von Castollux mitgenommen:
Selbstmord oder unschuldige Leute umzubringen hat mit dem Islam nichts zu tun. Wie jeder Religion ist Islam auch ein sehr friedliches Religion. Es ist sehr traurig, dass unter dem Namen Religion gemordet und die Leute gedemütigt werden. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch nicht nur von einfachen Leuten wie ich bin, gelesen wird. Sondern auch von allen führenden Politikern, ob es Christen, Muslime oder Juden sind.

Es wird vielen die Augen öffnen und bestimmt auch einige zum umdenken bringen. Das Hoffe ich sehr!
Hier wird uns offenbart, wie schlecht wir Westler doch eigentlich im Tiefsten unseres Herzens sind:
Wenn man Vorurteile hat, macht einen das BLIND. Es geht hier um Menschen die nichts mit Anschlägen noch den 11.9. zu tun haben. Sie wurden einfach von den USA angegriffen, aufgrund des Öl's. Der Ölpreis ist jetzt für Iraker nicht mehr zu bezahlen, alles wird exportiert. Die meisten Anschläge im Irak werden von Ausländern durchgeführt (ein großer Teil sind Saudi Arabier=Wahabiten-- Sie werden von den meisten Moslems gar nicht als Moslems angesehen- sie stellen ein Bild des Islam da, was gar nicht der Islam ist.

Sie zerstören den Islam, durch sie bekommt man ein falsches Bild vom Islam im Westen.)
Leider gibt es auch hier wieder Menschen bei den Rezensenten die sich Repräsentieren wollen und andere Menschen (vor allem Muslime) schlecht machen bzw. pauschal verurteilen. Dabei wird nicht auf das wirkliche Problem hingewiesen. Das Problem sind wir im Westen mit unserer Ignoranz. Wir haben Angst vor allem Fremden, obwohl es nicht Fremd ist.
Usw., so fremd und so schlecht. Wir sind also böse, weil wir das Fremde kritisch begutachten, wenn es uns feindlich begegnet und unser Grundgesetz nicht akzeptieren willl. Fragt sich nur, was der nächste Rezensent in seinen Tee eingeschüttet hatte, bevor er anfing zu schreiben. Schrieb' er vom edlen Wilden, den wir nicht kennen, den er aber gerne weiter halluzinieren möchte?

Und jetzt wird’s theologisch, denn über Todenhöfers Leser werden Kulturen und Weltreligionen versinnbildlicht, wie Tobias Uhl zum Besten gibt:

Jürgen Todenhöfer berichtet in diesem Buch über seine Reise in den Irak, erzählt von seinen Treffen mit den dortigen Widerstandskämpfern und berichtet über deren Schicksale und Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Krieg. Zusätzlich untermauert Todenhöfer seine Erzählungen und Berichte mit aktuellem sowie historischem Bildmaterial und vergleicht Auszüge aus dem Alten und Neuen Testament mit Suren des Korans.
Weiter unten geht's weiter mit borniertem Schwachsinn - wie ein Amateur das eben gern macht.

Doch weg damit….


Knipsn sieht es dann zum Glück doch ein wenig anders:

Ich habe selten ein Buch gesehen, dass die Fakten so verdreht wie diese Publikation. Bereits einige meine Vorgänger haben auf die Einseitigkeit von Todenhöfers Ansichten hingewiesen, was ich für noch stark untertrieben halte (ohne meine Vorredner damit jetzt angreifen zu wollen). Bemerkenswert sind die Vermischung der verschiedenen Glaubensrichtungen des Islams und die teilweise fehlenden Beweise seiner Theorien.

Das Thema Islam, Irak, USA und Gewalt kann und sollte intensiv diskutiert werden- aber bitte nicht so. Jeder, der eine einigermaßen glaubwürdige und gut recherchierte Analyse lesen möchte, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer wissen möchte, was man kontraproduktives für den notwendigen Diskurs leisten kann, der sollte zuschlagen....
Und Progressor auch:
Kaum zu glauben, dass man in ein Buch so viele Lügen und unbelegten Behauptungen packen kann. Für keine einzige Zahl, die Todenhöfer nennt, gibt es einen Beleg. Es ist widerlich, wenn Banditen die unschuldige Zivilisten töten, als Widerstandskämpfer bezeichnen werden. Der Autor will mit diesem Buch nur seinen Antiamerikanismus ausleben und dafür sind ihm alle Mittel recht.
Lesen Sie die Rezensionen selbst durch. Sehr viele „Pro“ für Todenhöfer werden Sie finden (was anderes auch?) , aber auch manches „Kontra“, das dessen Geschäft mit dem Mitleid durchschaut hat. Ich überlasse Ihnen ein abschließendes Urteil.

Eines kann ich Ihnen jedenfalls nicht empfehlen - Todenhöfers Buch zu kaufen.
Wenn, dann das hier von Tilman Tarach:

Das hat wissenschaftliche Qualität erster Klasse und ist wunderbar zu lesen: Der Ewige Sündenbock. Bitte auch meine Rezension beachten. Die ist nämlich wirklich gut, ganz ohne Bescheidenheit.
Da bin ich furchtbar eitel, gebe ich zu.

Und vielleicht ganz bescheiden erwähnt auch noch mein Buch, das von reformatorischen Sekten handelt, und eigentlich auch etwas mit heutigem Sektengebaren zu tun hat - nur 500 Jahre vorher. Und ein wenig vergleichbar mit...na ja, sie wissen schon.

Mittwoch, Dezember 09, 2009

Give them Pizza!

4:1 gewonnen in Turin!


Und hier ein wundeschönes Bild von Liza.


Bayern München...forever Number One!


Noch Fragen?

Aber wir wollen ja nicht abheben....

Leverkusen, Hamburg, Bremen, Arsenal, Manchester, Chelsea, Barcelona?

Uiiihhhh....Uiiihhhh....

Dienstag, Dezember 08, 2009

So etwas nenne ich Schulordnung

Zufällig gefunden: Aus dem Verhaltenskodex der Hauptschule Insel Schütt in Nürnberg.

Träume ich oder ist dieses Beispiel (pdf-Datei) die Regel? Zumindest wäre es schön, wenn es überall Anwendung fände.

Ganz ohne Ironie: So etwas nenne ich Schulordnung.


Aufgeschwatzte Eisbären und die Klimadiktatur

"Ich sehe allmählich die Bereitschaft zum Demokratieverzicht. Es stimmt mich sehr bedenklich, wenn auf Klimakongressen wie jüngst die Äußerung fällt oder die Frage gestellt wird, ob man autoritären Regimen nicht besser zutrauen könnte als einer Demokratie, die angeblich anstehenden Probleme in den Griff zu bekommen. Was sich da am Horizont abzeichnet ist eine klimapolitische Weltdiktatur."

Professor Gerhard Schulze, Otto-Friedrich-Universität, Bamberg

Recht hat er!

Dazu ein Blick 6 Tage zurück in einen Filmbeitrag aus dem von Ursula Heller
wie immer formidabel moderierten Magazin Kontrovers (Bayerischer Rundfunk), das die Diskussionen (Tricksereien) um klimapolitische Endzeitphantasien aufgreift. Bitte hier oder auf die Abbildung (Quelle: Titanic) klicken.

Maxeiner und Miersch hatten schon richtig beobachtet, als sie das Heraufziehen einer neuen Religion diagnostizierten. Wo theologische Transzendenz und kreative Freiheit abhanden gekommen sind, muss schnellstens Ersatz her, oder wie sagte Baghwan (Osho, 95 Rolls Royce) seinen noch heute benebelten Sanyasin sinngemäß: "Ihr müsst zuerst euer Hirn leeren. Wenn es dann gereinigt ist komme ich als euer neuer Meister, um es wieder zu füllen."


Um die Satire von Titanic aufzugreifen: Die Eisbärenpopulation hat sich vervielfacht (Stand 2007, Tendenz zunehmend).

Montag, Dezember 07, 2009

Arabisches Qualitätsfernsehen

Sehen Sie sich bitte das Video an und beurteilen Sie, wie genau es der allseits gepriesene arabische Vorzegesender Al-Jazeera mit journalistischer Sorgfalt und Fairness nimmt: Er stellt dem Christen Fischer drei relativ deutlich positionierte muslimische "Gesprächspartner" gegenüber. Sehr fair, nicht wahr? Und der Moderator bleibt nicht unparteiisch, wie man das im günstigsten Fall annehmen sollte, sondern verschießt zusätzlich Spitzen gegen Fischer, der kaum dazu kommt, sich zu wehren. Zum Ansehen des Videos bitte hier oder auf die Abbildung klicken.

Einen der Diskussionsteilnehmer dürften manche Leser wiedererkennen. Es ist der radikalislamische Prediger und Islamwissenschaftler sowie ehemalige internationale Sprecher der Muslimbruderschaft, Al-Hilbawi, der von London aus seine Mätzchen betreibt und in diesem Streitgespräch mit der mutigen Löwin Wafa Sultan eine Kostprobe seiner Primitivität gibt.

Übrigens: Al-Jazeera ist ein Sender mit sehr viel Herz und Spenderlaune für "Hilfsbedürftige" wie Samir Kuntar.

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Quelle: MEMRI

Sonntag, Dezember 06, 2009

Hart aber Fair: Hündisches Gewinsel

Wenn Realpolitik und seichtes Toleranzgeschwätz aufeinander treffen.

Eine sehr wichtige persönliche Bemerkung vorweg: Ich fand Wolfgang Bosbachs Stellungnahmen bei Hart aber Fair großartig und mutig - nicht, weil ich Mitglied in seiner bayerischen Schwesterpartei bin, sondern weil er sehr aufrichtig und klar sprach. Friedman war wie immer der „ehrliche Makler“. Sein Problem: Bei aller geschliffenen Rhetorik vergisst er, den Politischen Islam und dessen politische Brisanz anzusprechen bzw. deutlich herauszuheben.


Langsam nervt mich die Diskussion in vielen Blogs und Foren, wie sie stellvertretend für die Debatte hierzulande und auch bei Hart aber Fair geführt wurde, immer mehr. Sie geht mir auf den Geist, auf gut bayrisch, ganz ehrlich.

Und ich werde zunehmend ungeduldig, was die lasche Haltung mancher Freunde zum Politschen Islam betrifft. Ich nehme es ungern in den Mund, weil ich Stereotypen hasse - aber „Political Correctness“ war selten so angebracht wie bei der Sprachregelung, die der lauwarme um Äquidistanz bemühte Moderator Plasberg in dieser Sendung gebraucht hatte.


Hündisches Winseln hätte eigentlich bestens gepasst angesichts der Tatsache, dass er Herrn Mazyek (im Bild rechts) gefühlte 25% der Sendezeit zugeschanzt hatte.

Ja, ich geb’s gerne zu: Ich halte Herrn Mazyek für einen Lügner und Trickser. Und ich kann ihn ums Verrecken nicht ausstehen,wie wir hier in Bayern sagen. Ich glaube ihm auch kein Wort, weil ich weiß, dass er lediglich vorgibt, es gäbe eine muslimische Reformbewegung, obwohl er den radikalen Salafisten nahe steht, die die Scharia nur für vorübergehend „stillgehalten“ sehen.


Aber das was er selbst.


Man sehe sich einmal sein Mienenspiel oder das anderer muslimischer Apologeten bei scharfen Diskussionen an.
Immer das Gleiche: Wenn man Vertreter der (offiziellen) Islamischen Communitity hart auf Themen wie Menschenrechte, Gleichheit von Frauen und Männern, Homosexualität und Vereinbarkeit von Religion und Gesetz abklopft und vieles mehr, was damit zusammenhängt, erntet man ein hämisch-joviales Grinsen. Noch nicht aufgefallen?

Es gibt auch deutsche Kabarettisten, die prinzipiell Islamkritiker als Deppen hinstellen. Was soll's - es gibt auch deutsche Deppen, die den Fußabstreifer für Islamisten machen, so wie dieser Vollpfosten hier an den Tasten.

Warum grinsen diese Typen immer?


Ich sag’s Ihnen, und Sie wissen es wahrscheinlich selbst. Es ist das gleiche Phänomen wie bei allen Sekten:


Diese Typen wissen, dass sie schief liegen, dass sie verharmlosen, wenn Menschen in islamischen Ländern und in Europa missbraucht werden, häuslicher Terror und Pädophilie unter der Hand laufen und Frauen ohne staatliche Sanktionen vergewaltigt und ermordet werden, und dass sie damit eigentlich im Grunde gegen alles sind, was human und menschlich ist.


Einer der Väter des Grundgesetzes (Carlo Schmid, SPD) hat zwei sehr kluge Satz geprägt. Man sollte sie dick unterstreichen:
Carlo Schmid (1949)

„Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft…

Man muss in einer Demokratie auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber haben, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie zu beseitigen!”