Samstag, April 30, 2011

Märchenhochzeit: Feier und Leier

Großbritannien und der überwiegende Rest der westlichen Welt feiern - die Deutschen leiern.



Man könnte trefflich darüber streiten, ob die monarchische Trauung in London zum „Muss“ des Fernsehkonsums von Altenheimbewohnern, im Leben zu kurz Gekommener oder Royalisten zählen kann. Ich sage - ja.


Persönlich interessiert mich das ehrlich gesagt nicht so sehr, aber die schönen Bilder der Trauung beeindrucken mich emotional mehr als das sozialistische Gezeter um Verschwendungssucht und koloniale Erbsünden. Und Emotionen sollten in einer Demokratie erlaubt sein, oder?

SPIEGEL-Leser Thormaehlen hat dazu natürlich seine ganz spezifisch deutsche Opfermeinung - und die wird auch locker vom SPIEGEL-Sysop-Inquisitor durchgewinkt:
Was sollte der Lancaster Bomber bedeuten?
Ich verstehe nicht warum die Königsfamilie an diesem nationalen Freudentag einen Lancaster Bomber hat vorbeifliegen lassen. Für viele Deutsche ist dieser Flugzeugtyp mit großem Leid verbunden. Hätten die modernen Eurofighter und Tornados nicht genügt? Ich habe den Fernseher heute danach abgeschaltet und mich gefragt ob ich der einzige bin, den dieses Symbol nachdenklich stimmt und der sich fragt in welcher Zeit die Königsfamilie eigentlich lebt.
Danke, lieber SPIEGEL-Zensor, dass du so sorgfältig deine Flügel über Leserzuschriften hältst, linke und rechte NS-Verharmloser protegierst und im Gegenzug Verteidiger Israels sperrst. Du bist auf einem fantastisch guten Weg.

Man könnte auch sagen: Ein Ar******* kommt selten allein. Manchmal bilden SPIEGEL-Sysop und Leserbriefschreiber in Zehntelsekunden korrespondierende Röhren.

Na ja:

Deutsche Nörgeleien hier.

Pulsierende und erfrischende Freude dort (Niederländisches Fernsehen). Diese intensiven Bilder sieht man in Deutschland nicht.

"Rule Britannia" as long as you are still alive.

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P.S.: NOS-Journaal sollte man öfter aufsuchen. Dort sieht man Beiträge zu internationalen Ereignissen, die bei uns unter den Tisch gekehrt werden. Einfach links auf das Datum klicken.

Links-grüne Immobilienbörse Bayerisch-Schwaben*

Auf meiner nachmittäglichen Radtour gestern südlich von Augsburg habe ich ein paar interessante Objekte fotografiert, die gut in die momentan vorherrschende politische Landschaft passen könnten. Fotos durch Anklicken vergrößern.


Bild 1

Altes Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert in Bergheim (Landkreis Augsburg); vielleicht geeignet als Kommandozentrale für Grüne wie Herrn Kretschmann. Mir läge allerdings ferne, die Bewohner dieses Hauses zu beleidigen, da sie, wie ich im persönlichen Gespräch erfahren habe, nicht nur Fahrräder und Krücken, sondern auch Autos zur Fortbewegung nutzen. Sie würden übrigens Herrn Kretschmann nicht allzu herzlich empfangen, was ich sehr gut verstehen könnte.

Bild 2

Vielleicht bald die neue Parteizentrale der SPD (am Ortsausgang von Igling; westlich von Landsberg). Angesichts der hervorragenden Umfrageergebnisse doch eigentlich das passende Domizil, oder etwa nicht? Parteichef Sigmar Gabriel hätte auf dem Chopper der Fahrbereitschaft locker Platz…; Kinder als Sozius unerwünscht!

Bild 3


Jehovas Wachtturm des Märchenschlosses der volksgrünen Idee (Landsberg am Lech). Vermietungsalternative im Karzer empfohlen. Apropos Karzer: wenige hundert Meter entfernt hatte ein anderer Vegetarier sein bahnbrechendes Werk verfasst.

Bild 4

Abflug in die Waldschneiße (Reinhartshausen, südwestlich von Augsburg): wenn Grüne und Rote in Baden-Württemberg jetzt mit ihrem Windrad-Spargel-Konzept (!) ins ökonomische Nirwana steuern, könnte bald auch unser natürlich gewachsener Wald verschandelt werden.

Also auf in die rot-grüne Erziehungsdiktatur. Ahoi!

Bayern hält bis jetzt lauwarm dagegen. Hoffentlich wird's wieder heiß.

Und ja: Bild 5 hätte ich beinahe vergessen:


Blick von meinem Balkon. So grauenhaft unmenschlich sieht meine kleinbürgerlich-konservative Perspektive jeden Tag aus (Augsburg-Stadtmitte). Furchtbar, wie nervig dieser wunderbare Duft des Ahorns vor unserem Haus jeden Abend meine Geruchsnerven stört. Macht meine Kletterpflanzen und Riesen-Sonnenblumen kaputt.

Ironie off :-)

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*Memo für die Leser jenseits des Weißwurstäquators: Bitte die bayerischen Schwaben nicht mit denen von Baden-Württemberg verwechseln (wir sind aus einem anderen [groben] Holz geschnitzt): außer der obligatorischen Kehrwoche verbindet uns mit den Württembergern herzlich wenig.

Donnerstag, April 28, 2011

Warum hat der SPIEGEL hier ein "falsches" Bild gewählt?

Achten Sie auf den jungen Mann in der Bildmitte hinten (Quelle: Associated Press via SPIEGEL):

Auf seinem schwarzen Sweater ist "Soldier of Allah" zu lesen.

Dabei handelt es sich um das Motto der gleichnamigen radikalislamischen Rapper-Gang, die eine weltweite Ausbreitung der Umma und des Kalifats fordert, wovon die äußerst sympathisch auftretenden jungen Männer auf dem Foto natürlich nicht die geringste Ahnung haben.


Frage: In welche Beziehung würden sie das Foto mit dem SPIEGEL-Beitrag zur Migrationspolitik in Dänemark setzen?


Der Systemoperator (Sysop) des Chats zum Artikel lies meinen Hinweis übrigens nicht durch. Aber solcherlei Merkwürdigkeiten bin ich beim etwas vornehmeren Äquivalent von Junge Welt oder Neues Deutschland mittlerweile gewohnt.

Ach ja: Mein SPIEGEL-Zensor war sehr tapfer!

Die Geburtsstunde des Politischen Islam in Westeuropa

Die gestern im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlte Dokumentation "Halbmond über München - Wie der politische Islam nach Bayern kam" muss ich nicht kommentieren. Sehen Sie sich einfach das Video an. Bitte hier oder auf die Abbildung klicken.

Zur Abbildung (Quelle: Bundesarchiv via Wikipedia; Egon Steiner): Said Ramadan (Mitte) in München bei einem Besuch des pakistanischen Staatspräsidenten Muhammed Ayub Khan (links), 22. Januar 1961

Said Ramadan war führendes Mitglied der Muslimbruderschaft, mit der auch sein heute besser bekannter Sohn Tarik sympathisiert. Gegründet wurde die Muslimbruderschaft von Hassan al-Banna, dem Schwiegervater Said Ramadans, 1928 in Kairo.