Samstag, August 08, 2009

Grüne Antisemiten? Gibt's nicht!

Wir wissen Bescheid:

Es gibt keine grünen Antisemiten. Herr Rupp belehrt uns:

Worauf sich Nazis beziehen, liegt nicht in der Verantwortung derer, die sich geäußert haben (joerg_Antwort vom August 4th, 2009 09:33:; Screenshot von Castollux kopiert).

Ein grünes und großes Wort!

Wir werden Herrn Rupp jetzt bei eben diesem nehmen und die intellektuelle Verbindung von manchen Grünen zu Nazis in der Vergangenheit und Gegenwart etwas genauer unter die Lupe nehmen - nicht zuletzt, weil Jörg Rupp uns in seinem Blog abgewürgt hat.

Er scheint den Artikel von Clemens Heni nicht gelesen zu haben, den ich ihm wärmstens empfohlen hatte. Oder hat ihn eine Leselähmung befallen
, weil Nachdenklichkeit angesagt war?

Herr Rupp ist (komischerweise) niemals für eine Stellungnahme bereit, wenn es um gutbürgerlichen Antisemitismus geht, weil er unsere Andeutung nicht teilen oder begreifen will, dass Nazis, extreme Linke, verquaste und sektiererische Grüne und Islamisten manchmal gleiche Schnittmengen haben, was dieses Problem betrifft.


GRÜN IST GUT!

Jörg Rupp (gelernter IT-Spezialist) hat kein Problem damit, Menschen wie BillBrook, Heplev und mich auf seinem Blog als unbelehrbar abzuschmettern, wenn wir ihn fragen, warum Frau Langer das BVK bekommen hat.


Wir werden uns in nächster Zeit damit beschäftigen, inwieweit die GRÜNEN Probleme damit haben, Ex-Nazis und Stalinisten in ihren Reihen seit den 1970er-Jahren geduldet zu haben.

Und wir werden uns auch sukzessive damit auseinandersetzen, wie diese Tradition fortgewirkt hat. Bis heute.


Das ist so sicher wie das grüne T-Shirt Herrn Rupps, der bekennt, dass er ab und zu auch mal Siedler spielt, obwohl er als alter Pazifist damit Probleme hat. Natürlich nur virtuell - versteht sich:
Ich spiel' ein bisschen Siedler - bis maximal vier, wenn ich Zeit dafür finde (Klatschen; "Hoho...")

Aber als alter Pazifist, der ich auch bin, habe ich natürlich so ein paar Probleme damit. Aber dazu gleich ein bisschen mehr (zustimmendes Lachen im Vordergrund).
Noch Fragen?

Freitag, August 07, 2009

Ulrich Sahm: Arafats mysteriöser Tod

GASTBEITRAG

Arafats mysteriöser Tod
ULRICH W. SAHM
Jerusalem, 7. August 2009


Hinweis: (Fast) alle Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.

Bis heute ist die Todesursache des PLO-Gründers und palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat umstritten (Bild rechts: Inschrift auf Arafats Grab).

Am 12. Oktober 2004 brach Arafat nach einer Mahlzeit in seinem Hauptquartier in Ramallah, der Mukata, zusammen. Er wurde in ein Pariser Krankenhaus ausgeflogen. Erst nachdem das finanzielle Erbe Arafats, darunter eine monatliche Apanage für seine Witwe Suha in Höhe von 22 Millionen Dollar jährlich ausgehandelt war, erklärten die französischen Ärzte am 11. November 2004 Arafats Tod. Jordanische Hubschrauber brachten seinen Sarg nach Ramallah, wo er unter Tumulten im Hof der Mukata begraben worden ist.

Schlechtes Omen für Arafat: Während des Trauerzugs von Arafats Sarg bricht plötzlich eines der Pferde, das die Lafette zieht, tot zusammen.









Wegen des Chaos' beim Begräbnis wird Arafats Sarg senkrecht in die Grube herabgelassen. So ist gewiss, dass er nicht gen Mekka schaut, wie es sich für einen guten Moslem geziemt.


Jetzt hat die Autonomiebehörde beschlossen, neben seinem mehrfach umgestalteten Mausoleum für 1,2 Millionen Euro ein Museum zu errichten, finanziert durch Steuergelder der EU (siehe nächstens Bild unten links). Den Grundstein dazu will Abbas am Jahrestag von Arafats Tod legen.



Die unklare Todesursache Arafats wurde vom Neffen Arafats, dem ehemaligen Uno-Botschafter der PLO und Außenminister der Autonomiebehörde, Nassar el Kidwa, beim Fatah-Parteitag in Bethlehem thematisiert. Die zweitausend Delegierten erhoben sich und bestätigten mit erhobenen Händen „einstimmig“ die Feststellung, dass Arafat von Israel „vergiftet“ worden sei. Erwartungsgemäß wies Israel in einer offiziellen Erklärung diese „Verschwörungstheorie“ empört zurück.

Arafats Tod erhielt für die Fatah eine brisante politische Aktualität. Faruk Kadoumi, schärfster Kritiker von Abbas, der Autonomiebehörde und der Osloer Verträge mit Israel, PLO-Mitgründer und Leiter der „politischen Abteilung“, hatte behauptet, dass Abbas zusammen mit den Israelis Arafat vergiftet hätte. Für die Fatah ist Arafat eine Ikone und einziges Bindeglied. In Bethlehem tagt die zerstrittene Partei unter einem überdimensionalen Portrait ihres mythologischen Gründervaters. Obgleich el Kidwa und andere hochrangige PLO-Mitglieder den „mehrere hundert Seiten starken französischen Ärztebericht“ besitzen, wurde er von der Autonomiebehörde nicht veröffentlicht, heißt es am Freitag in Haaretz. Diese israelische Zeitung hatte den ihr ebenfalls vorliegenden Report im September 2005 auszugsweise veröffentlicht.

Das Gutachten wurde damals israelischen Ärzten vorgelegt. Daraus gehe hervor, dass in Paris keinerlei Gifte in Arafats Körper entdeckt worden seien. Gleichzeitig erwähnte der Report keine Ursache für die Krankheit Arafats. In den Hunderten Seiten des Gutachtens gebe es nach Angaben der israelischen Ärzte „nicht die geringste Andeutung, dass Arafat unter AIDS gelitten habe“, obgleich die beschriebenen Symptome typisch für für die Immunschwäche seien. Zudem kursierten in der Umgebung Arafats schon vor seinem Tod Gerüchte, wonach er mit HIV infiziert sei. Aus dem Report gehe hervor, dass Arafat wahrscheinlich an den Folgen einer Nahrungsmittelvergiftung gestorben sei.

Zu der Verschwörungstheorie, wonach Israel oder die PLO-Spitzen Arafat vergiftet hätten, schreiben die Reporter des Haaretz: „Die Vorstellung, dass der damalige Ministerpräsident Ariel Scharon gemeinsame Sache mit palästinensischen Politikern gemacht hätte, um Arafat umzubringen, entbehrt jeglicher Logik.“ Die Reporter empfehlen Abbas, den „vertraulichen“ Ärztereport zur Veröffentlichung freizugeben, „damit sich jeder ein eigenes Urteil“ bilden könne.

Die Zuverlässigkeit französischer Angaben muss freilich in Frage gestellt werden, wenn man Arafats offiziellen Totenschein prüft. Da wird Jerusalem und nicht Kairo als Geburtsort angegeben. Die Namen seiner Eltern werden als „unbekannt“ angegeben.

Aus eigener Erfahrung sei hier erwähnt, dass israelische Soldaten 2002 die Mukata Arafats umzingelt hatten und in einem Zimmer neben Arafats Sitzungssaal saßen. Im Jahr 2004 war es leichter, sich Arafat mit schweren Taschen zu nähern, als ein israelisches Restaurant oder Kaufhaus zu betreten. Die wachhabenden Sicherheitsleute verlangten von Journalisten nur, ihr Handy abzugeben und warfen keinen Blick in die Taschen mit Kameras und Aufnahmegeräten. In denen hätte man auch eine Pistole oder eine Handgranate verstecken können. Die Durchleuchtungsmaschine beim Eingang zu Arafats Hauptquartier war monatelang außer Betrieb und mit einer Plastikplane verdeckt.

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Dank an Ulrich Sahm!

Donnerstag, August 06, 2009

“Lass’ es bleiben Maestro!“

Daniel Barenboim, moralischer Taktgeber von eigenen Gnaden im israelisch-palästinensischen Konflikt, behauptet von sich immer wieder, dass er am politischen Tagesgeschäft nicht interessiert sei. Dies hinderte ihn bisher jedoch nie daran, sich permanent arabisch-palästinensischen Forderungen anzuschließen - was irgendwann ja auch mit der palästinensischen Staatsbürgerschaft“ belohnt wurde.

Wie sehr Barenboim seine eigenen Wurzeln in Frage stellt (um es höflich zu formulieren), kann man jetzt wieder nachlesen: Er unterstützt die Forderung, Jerusalem solle zur arabischen Kulturhauptstadt 2009 ernannt werden. Gut ins Bild passt auch seine unlängst vorgebrachte Formulierung, Israel habe zwar das Recht, sich zu verteidigen, aber doch bitte ohne Gewaltanwendung! Leider wurde diese selten dämliche Aussage von seinen palästinensischen Freunden nicht so höflich goutiert wie er sich das wahrscheinlich erhofft hatte.

Weiß der „unpolitische Barenboim“ (auch „unpolitische“ Menschen verhalten sich im negativen Sinne politisch), dass er mit seiner Unterstützung für den arabischen Vorstoß dazu beiträgt, die Rechtmäßigkeit Jerusalems als Hauptstadt des jüdischen Staates Israel noch mehr zu unterminieren?

Ja, er weiß es. So bescheiden kann kein Mensch sein, um dies nicht zu begreifen, auch wenn er pausenlos im Orchestergraben abtaucht und unschuldig postuliert, dass
„es hier nicht um ein politisches, sondern ausschließlich um ein kulturelles Ereignis in einer Stadt [geht], die Mittelpunkt von drei Weltreligionen ist“,
so der Dirigent und Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper.


Die Kulturbeflissenheit des Herrn mit dem weißen Stöckchen spielt dem politischen Hauptstadtanspruch der arabisch-palästinensischen Seite in die Karten. Schade, dass er Najem Wali noch nicht gelesen hat!

Schlechte Partitur, Herr Barenboim!

Dienstag, August 04, 2009

Please don't forget Iran!

PLEASE!

Die Freiheitskämpfer im Iran erwartet möglicherweise die Todestrafe.

Bitte helft uns, in welcher Form auch immer, dass man indirekt Einfluss auf das Gerichtsurteil nehmen kann.


Just get new information on FreeIranNow!

Stay with us....!

TOLERANZ !

Liebe Leser,

mögen Sie Gerhard Polt?

Nach Karl Valentin vielleicht das größte und liebenswerteste Grantler-Urgestein, das Bayern in den letzten 50 Jahren hervorgebracht hat. Und Bayern ist wahrlich überproportional vertreten, was gute Satire betrifft.

Polts Performance Toleranz (
obwohl älteren Datums, aber vielleicht sein Meisterwerk neben dem bissigen My Ling) passt so richtig in die politische Landschaft von heute, in der dieser Begriff mehr als überstrapaziert wird. Zur "Toleranz" hat sich auch H. M. Broder in seinem letzten Buch treffend geäußert.

Bei so viel Klasse kann man - denke ich - Polt auch nachsehen, dass er einst mit den Bayern-Hassern, den Toten Hosen, auf Tournee gegangen ist. Er repräsentiert Kabarett in seiner ureigenen, fast genialen Intention des "Derbleckens", wie wir in Bayern sagen - im Gegensatz zu diesem komischen Witzbold für Arme oder diesem Artisten für pseudointellektuelles USA-Bashing. Eine hervorragend gelungene "Abrechnung" mit dem deutschen "Hahaha-Wohlfühlkabarett" für schlichte Gemüter gibt's sowieso hier.

Was mir an Polt neben seiner derb-liebenswerten Art besonders gut gefällt: Er mag' die Menschen, drischt nicht bösartig auf sie ein, ist politisch nicht festgelegt und legt sich dennoch mit jedem an. Er ist ein exzellenter Chronist alltäglicher Sauereien und Liebenswürdigkeiten.

Die YouTube-Fassung zu Polts genialer Aufführung fand ich leider nur gesplittet vor.

Macht nix....


Viel Spaß - und bitte nicht totlachen!





Die eine oder andere Polt-Satire werde ich sicher noch nachliefern. Und bei Übersetzungsproblemen helfe ich gerne.


P.S.: Dank' an Lizas Welt für seine informativen Beiträge zum Thema "Satire" in Deutschland.