Mittwoch, Januar 28, 2009

Giftstift des Tages

Im Guardian (wo sonst?) suggeriert Karikaturist Steve Bell, dass Israel geil darauf ist, Araber zu töten, und die Gravur "1948-2009" auf dem Grabstein bringt seine Aussage auf den Punkt:

„So hat es Israel immer gemacht“.


Anmerkung für Bell: Israel führt Krieg gegen die Hamas - nicht gegen die Palästinenser.

Quelle: (HonestReporting) Media BackSpin

Als die Wahrheit den Notarzt rief

Oder: Schubkarren für verletzte Zivilisten und Krankenwagen für islamische Terroristen

Das ist kein Witz, sondern beschreibt Szenen aus dem Gaza-Krieg - eine Realität, wie sie sich darstellt, wenn Hamas-Kämpfer ihre ganz spezielle Definition der Genfer Konvention in die Tat umsetzen.

Ich gebrauchte in der Headline ausdrücklich den Terminus Islamische Terroristen, weil ich nicht den Eindruck erwecken will, dass die Zweckentfremdung von Ambulanzen zu Terror- oder Propagandazwecken eine exklusive Erfindung der Hamas ist, sondern von der Fatah und den ihr assoziierten Kampfgruppen in den Jahren vorher genauso gehandhabt wurde. Was den zynischen Missbrauch von Rettungswagen betrifft mache ich keinen Unterschied zwischen den mittlerweile verfeindeten Fraktionen, auch wenn
sich die Fatah zurzeit domestiziert gibt. Das kann sich aber schnell ändern, wenn es zur wieder einmal angestrebten Kumpanei zwischen den Kampfhähnen kommen sollte.

Israel wird seit etlichen Jahren immer wieder mit Schuldzuweisen eingedeckt, weil die Weltöffentlichkeit in ihrer Bildergläubigkeit jedem dreisten Trick der Terroristen aufsitzt, die es immer wieder geschickt verstehen, am Kampfschauplatz eine Choreografie zu inszenieren, welche zum Schaden der IDF-Kräfte gereicht. Verhinderte Theaterdramaturgen und Laiendarsteller scheint es in den Gebieten der PA zuhauf zu geben und RAF-Versteher Claus Peymann könnte einmal mehr aus dem Vollen schöpfen, wenn er nicht gerade wieder eine Tournee zu Freunden plant.

Im Internet kursieren etliche Youtube-Videos, die den Beleg dafür liefern, dass radikale Palästinenser immer wieder Ambulanzen für ihre schändlichen Täuschungsmanöver missbrauchen; und wie zu erwarten war, wurde die gleiche Masche auch während der letzten Kriegshandlungen in Gaza angewandt.

Investigative Blogger und Journalisten scheinen aber nach und nach dazuzulernen.

Trotz der weltweit verbreiteten Vorwürfe gegen Israel in den internationalen Medien haben einige Journalisten (Respekt!) sich die Mühe gemacht, tiefer in den Trümmern zu graben, um herauszufinden, was sich in Gaza wirklich abgespielt hat und die Verbrechen aufzudecken, die die Hamas an ihrer eigenen Bevölkerung verübt hat.


Dazu gehörte auch (Überraschung, Überraschung!) die SPON-Redakteurin Ulrike Putz, deren Beitrag über die Verbrechen der Hamas an den eigenen Leuten sogar bei uns zitiert wurde, wo man dem SPIEGEL gegenüber reserviert bis kritisch eingestellt ist.

Eine altbewährte Masche der Hamas: Krankenwagen „konfiszieren“ und für die eigenen mörderischen Zwecke umfunktionieren, wie die Sydney Morning Herald berichtete. Dabei befanden sich palästinensische Zivilisten in Gaza immer wieder in der Zwickmühle - eingezwängt zwischen Hamas-Mordbuben und israelischen Soldaten.

Die Sydney Morning Herald zitierte Mohamed Shriteh (30), einen Rettungsfahrer, der beim palästinensischen Roten Halbmond registriert ist, dort ausgebildet wurde und überraschenderweise sagt, dass er „den Krieg nicht so chaotisch erlebte, wie ich ihn erwartet [hatte].“

Schon vom ersten Arbeitstag an, am 6. Januar, wusste er, dass es vor jedem Krankentransport Absprachen mit den Israelis gab. Das verschaffte ihm ein Gefühl von Sicherheit, auch weil die IDF Namen und Identitäten aller humanitären Einsatzkräfte kannte und deshalb nicht auf ihn und seine Kollegen schießen würde.


Und das wusste auch die Hamas, die inmitten der Kampfhandlungen die Ambulanzwagen schnappte, damit ihre Kämpfer in Sicherheit brachte oder Waffen, Sprengstoffe und Munition transportierte.

Wer also achtete hier auf die Sicherheit der Zivilisten und wer nicht, und wer hat sich internationale Übereinkünfte und die Genfer Konvention für seine schäbigen Zwecke zunutze gemacht?

Und wer hat die Bilder von getöteten Zivilisten (von palästinensischen Freelancern fotografiert) für eigene Zwecke missbraucht und instrumentalisiert?

Quelle: HonestReporting

Montag, Januar 26, 2009

Kreuz.net-Cache

Ich verzichte diesmal auf alle Vorreden.

Die erzkatholische und rechtsextreme Seite
kreuz.net hat zwar mittlerweile ihren Link gelöscht, aber glücklicherweise blieb mir durch einen Briefwechsel mit einem Blog-Freund die Möglichkeit, das zu offenbaren, was "christliche" Judenjasser lieber im Geheimen haben wollten und vor ein paar Stunden glaubten, in den Orkus versenken zu können.

Sie können mir glauben, dass es mich als evangelischen Christ und Theologen sehr schmerzt, so etwas zu veröffentlichen. Aber es muss sein.


Um der Wahrheit willen.


Machen sie sich selbst ein Bild über manche Ihrer „christlichen“ Mitmenschen. Originaltext unzensiert:

Verhaltensregeln für Journalisten
kreuz.net


An alle Mitarbeiter, die Berichte über den Nahen Osten schreiben. Folgende Regeln sind beim Verfassen von Artikeln unbedingt einzuhalten.


1. Im Nahen Osten sind immer die Araber die Angreifer und Israel verteidigt sich nur. Der Satz „Israel hat das Recht sich zu verteidigen“ muß unbedingt erscheinen.

2. Weder Palästinenser noch Libanesen haben das Recht, sich zu verteidigen. Dies muß immer als „Angriff“ bezeichnet werden.


3. Israel darf nie als Aggressor sondern nur als Opfer dargestellt werden.


4. Die Hamas, Hisbollah und Araber generell müssen immer als Kriegsauslöser, Täter und Extremisten beschrieben werden.


5. Wenn Palästinenser oder Libanesen Zivilisten töten, dann ist es immer „Terrorismus“.

6. Dagegen hat Israel immer das Recht, beliebige Mengen von Zivilisten zu töten. Das wird grundsätzlich als „legitime Verteidigung“ definiert.


7. Wenn das Wort „Hisbollah“ oder „Hamas“ verwendet wird, muß immer davor die Bezeichnung „radikalislamische Terrororganisation“ und danach „unterstützt und finanziert durch Syrien und Iran“ stehen.


8. Es ist absolut verboten, das Wort „Israel“ mit der Aussage „unterstützt und finanziert durch die Vereinigten Staaten“ in Verbindung zu bringen.


9. Bei der Berichterstattung über Israel dürfen die Wörter „besetzte Gebiete, UNO-Resolutionen, Menschenrechtsverletzungen, Genfer Konvention, Apartheid oder Völkermord“ nicht verwendet werden.


10. Wenn über zivile Opfer der Palästinenser oder Libanesen berichtet wird, muß immer die Hamas oder Hisbollah mit den Worten „Feiglinge“ und „sie verstecken sich hinter Zivilisten“ ergänzt werden.


11. Wenn Israelis getötet werden, dann ist es immer „Mord“.


12. Wenn Araber getötet werden, dann ist es immer „selbstverschuldet“.


13. Israelische Bombenangriffe sind grundsätzlich als „chirurgische Eingriffe“ zu bezeichnen.


14. Wenn über Angriffe der Hamas oder Hisbollah berichtet wird, dann sind das immer „Selbstmordanschläge“ oder „Massenmord“.


15. Aussagen von Führern der Hamas, Hisbollah oder des Iran müssen immer mit dem Satz „wollen Israel von der Landkarte tilgen“ ergänzt werden.


16. Wenn israelische Politiker zitiert werden, dann darf nie „die Vernichtung oder Vertreibung der einheimischen Palästinenser“ wiedergegeben werden, auch wenn sie es offen aussprechen.

17. In jedem Artikel muß der Satz „das Existenzrecht Israels“ drin stehen.


18. In keinem Artikel darf der Satz „das Existenzrecht der Palästinenser“ enthalten sein.

19. Kämpfer der Hamas und Hisbollah sind immer als „Terroristen“ zu bezeichnen, nie als „Freiheits- oder Widerstandskämpfer“.


20. Israel muß immer als „einzige Demokratie im Nahen Osten“ beschrieben werden.

21. Arabische Länder heißen grundsätzlich „rückständige islamische Diktaturen die Frauen unterdrücken“.


22. Israelis sind immer als „friedlich, tolerant und menschenfreundlich“ zu bezeichnen.


23. Araber müssen als „haßerfüllt, bedrohlich und fanatisch“ beschrieben werden.

24. Israelis sind immer als bevorzugte Interviewpartner zu nehmen, damit sie ihren Standpunkt darstellen können.

25. Da Araber sich nicht ausdrücken können und nur lügen, sind ihre Aussagen zu ignorieren. Sollten ein Mitarbeiter diese Regeln mißachten und meinen, sich nicht politisch korrekt verhalten zu müssen oder würde er es sogar wagen, Kritik an Israel zu üben, dann wird diese Person als hochgefährlicher Terroristensympathisant und Antisemit, in der ganzen Medienbranche bekannt gemacht und fristlos gekündigt.

Die Geschäftsleitung

H. Bilderberg

Alex Stinger Verlag
Muss man doch wirklich nicht kommentieren, oder?

Sagte ich doch!

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P.S.: Kreuz.net meinte wohl, mit dieser dämlichen "Abschrift" Claudio Casulas geniale Glosse kommentieren zu können, die eine ganz andere Sichtweise offenbart: So wird man Nahostkorrespondent.

Jürgen T: Nicht zuhause

Jürgen Trittin, ehemaliger Umweltminister im Kabinett Schröder und Spitzenkandidat für Bündnis 90/ Die Grünen bei der Bundestagswahl im September 2009, ist eigentlich um keine Antwort verlegen; seine Schlagfertigkeit ist legendär und sein joviales Lächeln hat fast schon Kultstatus.

Sein Plus: Er beantwortet stets eifrig die an ihn gerichteten Fragen auf der Kummerkasten-Webseite
Abgeodnetenwatch. Immerhin 55 von 58 bis jetzt. Mehr als Claudia Roth, die gerne von Adlaten und Hiwis beantworten lässt.

Abbildung rechts (© taz) Jürgen Trittin in Reiseführerpose vor der Kulisse zerstörter Häuser eines Stadtviertels im Süden Beiruts 2006. Die Aufnahme wurde von der taz sehr geschickt in Szene gesetzt, weil sie ein völlig zerstörtes Beirut suggeriert. Dabei handelte es sich lediglich um eng begrenzte Zielgebiete und Stadtteile in Beirut, in denen die Hisbollah ihre Kämpfer platziert hatte. Der große Rest der Stadt blieb nahezu unversehrt, auch der Flughafen. Aber das interessiert heute wohl niemanden mehr, der an der Dämonisierung Israels ein Interesse hat.

Und nun der Wermutstropfen:

Einmal platzte Trittin der Kragen, als er auf seine
Mission bei der Hisbollah angesprochen wurde -; da war’s schnell dahin mit seiner Nonchalance. Er verbat sich, vom Fragesteller in eine Neonazi-Ecke gestellt zu werden, obwohl das Auskunftsersuchen völlig sachlich und unverfänglich vorgetragen worden war, was den Bezug auf die Holocaustleugnung der Hisbollah betrifft und wohl kaum zu beanstanden sein dürfte. Grund für seine Erregtheit war die [seine] vom Fragesteller zitierte Aussage
"Ich habe eher den Eindruck, dass die Hisbollah sich sehr positiv in die Gestaltung des politischen Prozesses im Libanon einbringt".
Interessant übrigens, dass Herr Trittin den Schlusssatz des Fragestellers gleich auf sich bezog.

Sie können sich deshalb vielleicht vorstellen, wie „mutig“ ich vor 12 Tagen war, als ich den Entschluss fasste, einige Fragen an das Zugpferd von Bündnis 90/ Die Grünen zu richten.

Die Fragen sind raus – die Antwort steht noch aus.

Sehr geehrter Herr Trittin,

in der Debatte des Bundestages zur aktuellen Lage in Nahost am 14. Januar sprachen Sie mit sehr besorgter Miene davon, dass Sie angesichts der Opferzahlen Schwierigkeiten hätten, den Begriff der Unverhältnismäßigkeit, was das Handeln der israelischen Verteidigungsstreitkräfte ZAHAL betrifft, überhaupt anzuwenden.

Meine Fragen:
1) Wessen Schuld ist es in Wirklichkeit, dass viele Opfer zu beklagen sind und warum stellen Sie - wie viele andere Abgeordnete - eine ethische Äquidistanz zwischen Israel und einer Terrororganisation her, die ihre Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht?

2) Welches Quellenmaterial verwenden Sie? (Das der israelischen Botschaft nicht; da brauchen Sie nicht nachzusehen)


3) Wo waren Sie und die meisten Ihrer Kollegen, als seit 2001 gut 11.000 Raketen und Mörsergranaten auf den Süden Israels abgefeuert wurden? Und wie verhielt es sich bei Ihnen zwischen 2000 und 2006, als im Norden Israels mehr als 6000 Katyushas einschlugen?


4) Wie erklären Sie ihren moralischen Impetus gegenüber den Einwohnern von Sderot, Beer Sheva und Ashkelon?


5) Glauben Sie, dass "selbstgebastelte" Quassam oder GRAD-Katyushas, die nun bis Beer Sheva reichen, am ehesten Ihrer Vorstellung von "Verhältnismäßigkeit" entsprechen, weil sie nicht so zielgenau sind und nur ein bisschen töten?

6) Fühlt sich die Hamas "verantwortlich" für ihre Kinder, wenn sie diese in Kampfhandlungen einbezieht?


7) Schlussfrage: Glauben Sie, dass Antizionismus und Antisemitismus zwei Seiten derselben Medaille sind?


Die Beantwortung der letzten Frage interessiert mich ganz besonders.


Mit freundlichen Grüßen

Bernd Dahlenburg, M.A.

Ich vermute mal, dass Herr Trittin an der Antwort auf die letzte Frage noch arbeitet. Anders kann ich mir sein beharrliches Schweigen nicht erklären. Vielleicht denkt er aber auch, dass ich ihn in die rechte Ecke stellen will - was nicht der Fall ist. Aber Schweigen auf gestellte Fragen produziert Nachfragen. Damit muss auch Herr Trittin leben können.