Donnerstag, Mai 21, 2009

Der Erwin und sein Gag

Welche Zufälle es doch gibt: Als ich gestern während des Uefa-Cup-Finales Werder Bremen gegen Schachtjar Donezk kurz ein Internetforum aufsuchte, um die Reaktionen der Fans zu lesen, fiel mir ein Eintrag auf, der mich an einen großartigen Gag von Loriot erinnerte. Der Forist hatte geschrieben:
Mein Name ist Ray Nullfünf und ich wünsche den Bremern viel Erfolg. Wenn sie gewinnen, eröffne ich mit meiner Schwester eine Damenbutike in Wuppertal.
"Butike" natürlich wegen des Dialekts...welchem, weiß ich nicht so genau; vielleicht münsterländisch?


Klick hat's gemacht und schon erschien auf meiner biologischen Hard Disk das Loriot-Filmchen zum Lottomillionär Erwin Lindemann. Und da man gute Dinge sofort verarbeiten soll, googelte ich und wurde fündig.

Dauert nur knapp 3,5 Minuten. Voilà:



Übrigens: Bremen hat hoch verdient (1:2) verloren und bei Donezk kassierte jeder Spieler eine Siegprämie in Höhe von 400.000 Euro, also grob gerechnet 300.000 Mark mehr als unser Erwin, wenn man vom Zeitpunkt der Währungsumstellung ausgeht.

Noch ein paar Schmankerl, die mir auf die Schnelle einfallen:

Das (harte Ei)
Der sprechende Hund
Advent (Nicht jugendfrei!)
Eheberatung

Dienstag, Mai 19, 2009

Unsere Chickenhawks* vom ZDF

Nun hat sich das ZDF also doch noch dazu entschlossen, nach 1339 Klicks im Forum (bis zu diesem Zeitpunkt) zur ersten Folge der „Dokumentation“ Morgenland** vom 17. Mai die Antworten auf einen Leserbeitrag zuzulassen (magere 9 bisher). Man mag, was die sprachlichen Fähigkeiten von Leserbriefschreiber Kreuzfidel angeht, geteilter Meinung sein. Aber um das geht es hier nicht.

Eineinhalb Tage hat es gedauert, bis man das Forum anwarf.

Vor was fürchtete man sich? Vor einer Riesenblamage, weil das alles andere war, nur keine Dokumentation? Schon interessant, welch' vorauseilender Gehorsam hier praktiziert wurde. Wenn sich aber der "gerechte" Volkszorn in unseren Straßen Bahn bricht, hält man sich vornehm bedeckt.

Mit dem Zweiten sieht man schlechter!

Zum aktuellen Stand im ZDF-Forum bitte hier oder auf die Abbildung klicken und im Pulldown-Menü das Datum auswählen.


Um das miserable Bild noch abzurunden: Konnte man wirklich keinen geeigneteren Mann als Hans Küng finden, der als esoterisch angehauchter Synkretist alles andere als kritisch mit dem Thema Islam umgeht?


Am Donnerstag kommt übrigens der zweite Teil. Diesen und Teil 3 schenke ich mir.
Oder wird noch schnell das Drehbuch umgeschrieben? ;-)

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*Chickenhawk=Maulheld

**Bandbreite auswählen, danach auf Übernehmen klicken und loslegen….

Israelische "Staatsbürger"?!

Ist Avigdor Lieberman ein Ultranationaler, wenn er diesen Leuten nicht über den Weg traut? Wohl gemerkt - es handelt sich nicht um Palästinenser im Westjordanland oder im Gazastreifen, sondern um israelische Staatsangehörige. Also um Menschen, die das in Nahost unschätzbare Privileg genießen, in einer freiheitlichen Demokratie zu leben.


ISRAELNETZ

Studie: Arabisch-jüdische Beziehungen verschlechtert

HAIFA (inn) - Mehr als 40 Prozent der Araber in Israel glauben, dass es den Holocaust nie gegeben hat. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Universität in Haifa über die "Arabisch-jüdischen Beziehungen" in Israel im Jahr 2008 hervor. Im Jahr 2006 hatten 28 Prozent der israelischen Araber diese Ansicht vertreten. Zudem erkennen nur 41 Prozent der israelischen Araber Israels Recht an, als jüdischer und demokratischer Staat zu existieren. Im Jahr 2003 waren es noch 65,6 Prozent der Teilnehmer.

56 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass arabische Flüchtlinge nur in einen zukünftigen Palästinenserstaat zurückkehren sollten. Im Jahr 2003 waren noch 72,2 Prozent der israelischen Araber dieser Ansicht.
Rund 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im vergangenen Jahr an Protesten teilgenommen hatten.

Mehr als 12 Prozent von ihnen unterstützten den "Gebrauch aller Mittel, einschließlich Gewalt", um ihre Situation zu verbessern
. 2003 hatten 28,7 Prozent der Araber in Israel angegeben, protestiert zu haben. Mehr als 5 Prozent hatten sich damals für den Einsatz von Gewalt ausgesprochen. Nur noch 53,8 Prozent der Befragten befürworteten es, wenn Araber in hebräischen Schulen lernten. Im Jahr 2003 hatten dies noch 70,5 Prozent der Umfrageteilnehmer unterstützt.

Mehr als 47 Prozent waren zudem gegen die Idee, einen jüdischen Nachbarn zu haben. 2003 konnten sich das lediglich 27,2 Prozent der israelischen Araber nicht vorstellen. Professor Sammy Smooha von der Universität in Haifa führt die Verschlechterung der arabischen Sichtweise auf mehrere Faktoren in den vergangenen Jahren zurück. Unter anderem begründete er diese mit dem Zweiten Libanonkrieg und der ausweglosen Situation mit den Palästinensern*. Auch der Abschluss der Untersuchungen gegen Polizisten, welche im Oktober 2000 arabische Demonstranten erschossen hatten, spiele eine Rolle.

Für die Studie wurden 700 männliche und weibliche arabische Israelis befragt, darunter waren auch Beduinen und Drusen.

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*Und am zweiten Libanonkrieg bzw. der aussichtloslosen Lage trägt selbstredend Israel die Schuld, klar.

Sonntag, Mai 17, 2009

Iran ohne Mullahs - oder Schönheit jenseits des Gruselkabinetts...

Wenn in den Medien vom Iran die Rede ist, dann meistens - den Nachrichten und der politischen Realität geschuldet - im Zusammenhang mit Ahmadinejad oder der verbrecherischen Ajatollahkratie, die außenpolitisch einen brandgefährlichen Harakirikurs fährt und gegen das eigene Volk den Würgegriff immer mehr verstärkt. Bei manchen oberflächlichen Betrachtern fallen dabei Wahrnehmung von Regime einerseits und Land bzw. Bevölkerung andererseits in einer Froschperspektive zusammen. Leider.

Genau das aber sollte man vermeiden, wie übrigens bei allen Wahrnehmungen auch, andere Völker betreffend.

Nasrin Amirsedghi hat mir kürzlich eine Picasa-Serie mit vielen atemberaubend schönen Bildern zum Iran geschickt. Auch der Titel dieses Beitrages stammt von ihr. Sehr schön formuliert, finde ich.

Überaus empfehlenswert. Ich war einfach nur baff. Als Appetithappen hier 5 Bilder (Zum Vergrößern bitte draufklicken):

Am Kaspischen Meer (Nordiran)


Idylle am Anlegesteg


Alte Festung Babak


Ohne Worte


Im Touristenort Masouleh bildet jedes Dach gleichzeitig die Begrenzung zum nächsten Haus. Bitte hier klicken, um zum ergänzenden Bild zu kommen.


Und hier zur kompletten Serie: Klick!

Hattip: Nasrin Amirsedghi