Sonntag, Dezember 06, 2009

Hart aber Fair: Hündisches Gewinsel

Wenn Realpolitik und seichtes Toleranzgeschwätz aufeinander treffen.

Eine sehr wichtige persönliche Bemerkung vorweg: Ich fand Wolfgang Bosbachs Stellungnahmen bei Hart aber Fair großartig und mutig - nicht, weil ich Mitglied in seiner bayerischen Schwesterpartei bin, sondern weil er sehr aufrichtig und klar sprach. Friedman war wie immer der „ehrliche Makler“. Sein Problem: Bei aller geschliffenen Rhetorik vergisst er, den Politischen Islam und dessen politische Brisanz anzusprechen bzw. deutlich herauszuheben.


Langsam nervt mich die Diskussion in vielen Blogs und Foren, wie sie stellvertretend für die Debatte hierzulande und auch bei Hart aber Fair geführt wurde, immer mehr. Sie geht mir auf den Geist, auf gut bayrisch, ganz ehrlich.

Und ich werde zunehmend ungeduldig, was die lasche Haltung mancher Freunde zum Politschen Islam betrifft. Ich nehme es ungern in den Mund, weil ich Stereotypen hasse - aber „Political Correctness“ war selten so angebracht wie bei der Sprachregelung, die der lauwarme um Äquidistanz bemühte Moderator Plasberg in dieser Sendung gebraucht hatte.


Hündisches Winseln hätte eigentlich bestens gepasst angesichts der Tatsache, dass er Herrn Mazyek (im Bild rechts) gefühlte 25% der Sendezeit zugeschanzt hatte.

Ja, ich geb’s gerne zu: Ich halte Herrn Mazyek für einen Lügner und Trickser. Und ich kann ihn ums Verrecken nicht ausstehen,wie wir hier in Bayern sagen. Ich glaube ihm auch kein Wort, weil ich weiß, dass er lediglich vorgibt, es gäbe eine muslimische Reformbewegung, obwohl er den radikalen Salafisten nahe steht, die die Scharia nur für vorübergehend „stillgehalten“ sehen.


Aber das was er selbst.


Man sehe sich einmal sein Mienenspiel oder das anderer muslimischer Apologeten bei scharfen Diskussionen an.
Immer das Gleiche: Wenn man Vertreter der (offiziellen) Islamischen Communitity hart auf Themen wie Menschenrechte, Gleichheit von Frauen und Männern, Homosexualität und Vereinbarkeit von Religion und Gesetz abklopft und vieles mehr, was damit zusammenhängt, erntet man ein hämisch-joviales Grinsen. Noch nicht aufgefallen?

Es gibt auch deutsche Kabarettisten, die prinzipiell Islamkritiker als Deppen hinstellen. Was soll's - es gibt auch deutsche Deppen, die den Fußabstreifer für Islamisten machen, so wie dieser Vollpfosten hier an den Tasten.

Warum grinsen diese Typen immer?


Ich sag’s Ihnen, und Sie wissen es wahrscheinlich selbst. Es ist das gleiche Phänomen wie bei allen Sekten:


Diese Typen wissen, dass sie schief liegen, dass sie verharmlosen, wenn Menschen in islamischen Ländern und in Europa missbraucht werden, häuslicher Terror und Pädophilie unter der Hand laufen und Frauen ohne staatliche Sanktionen vergewaltigt und ermordet werden, und dass sie damit eigentlich im Grunde gegen alles sind, was human und menschlich ist.


Einer der Väter des Grundgesetzes (Carlo Schmid, SPD) hat zwei sehr kluge Satz geprägt. Man sollte sie dick unterstreichen:
Carlo Schmid (1949)

„Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, dass sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft…

Man muss in einer Demokratie auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber haben, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie zu beseitigen!”

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