Oder wie die Friedrich-Ebert-Stiftung in Nahost mit Steuermitteln antiisraelische Propaganda unterstützt
Nun wissen wir seit etlichen Wochen, dass die "sinistre" Israel-Lobby in den USA angeblich alle außenpolitischen Entscheidungen zugunsten Israels beeinflusst und jeden zum Schweigen bringt, der darüber kritisch berichtet.
Schwamm drüber und abgehakt. Unsinn wird durch stetige Wiederholung auch nicht wahr. Aber wie verhält es sich eigentlich mit Organisationen, also auch Lobbyisten, die die Palästinenser und Araber seit etlichen Jahren unterstützen? Und dies aus öffentlich finanzierten Mitteln, also Steuergeldern? Die Friedrich-Ebert-Stiftung, im Folgenden kurz FES genannt (Im Bild die Zentrale der FES in Bonn), hat glänzende Verbindungen zu Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der PA, in Israel, den arabischen Staaten und führt ins Feld, dass ihr Israel sehr am Herzen liege.
"Führt ins Feld... ". Liegt ihr das Wohl Israels und ein gerechter Interessenausgleich zwischen Israel und den Palästinensern wirklich am Herzen? Wenn man sich die Aktivitäten dieser ehrenwerten Gesellschaft und SPD-Stiftung ein wenig näher ansieht, kommt man leider zu anderen Ergebnissen.
NGO Monitor, kritischer Beobachter des politischen und finanziellen Gebarens (nicht nur) der FES, was die Vergabe finanzieller Mittel und deren Verwendung betrifft, hat dieser Organisation etwas genauer auf die Finger geschaut und dabei einige Ungereimtheiten festgestellt. Es stellte deshalb kritische Fragen an die FES, die unseres Erachtens nicht sehr zufriedenstellend beantwortet wurden. Im Folgenden wird auf die Entstehung und den Fortgang des Dialogs zwischen NGO Monitor und der FES Bezug genommen.
Castollux hat den Dialog vollständig übersetzt. Der Beitrag wird in den nächsten Tagen mit dem Newsletter von Honestly Concerned verschickt und auf der Webseite dort eingestellt. Die Formatierungen sind dem Original angepasst, nicht fett kursiv wie im Original, sondern nur kursiv. Dies zur Orientierung vorweg.
NGO Monitor: Dialog mit der Friedrich-Ebert-Stiftung
Hintergrund
Im Juli 2007 veröffentlichte NGO Monitor einen detaillierten Bericht über die Aktivitäten der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), bezogen auf den arabisch-israelischen Konflikt. Der Bericht kam zu dem Ergebnis, dass, während viele Aktivitäten der FES sich im Einklang mit ihrem erklärten Mandat „mittels seines Beitrags auf die Verwirklichung eines Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern hinzuwirken“, befinden, es sich bei anderen Projekten um die Finanzierung oder Partnerschaft mit politisierten NGOs handelt, die ihre Aktivitäten mehr auf ideologische Angriffe gegen Israel fokussieren, statt auf Frieden, verantwortungsvolle Regierungsführung und Entwicklung.
Zusammenfassung der Standpunkte von NGO Monitor in der Antwort auf die FES
- NGO Monitor begrüßt die Entscheidung der FES, die Partnerschaft mit SHAML, einer radikal anti-israelischen NGO, die Boykottmaßnahmen, Desinvestition und das ’Recht der Rückkehr‘ unterstützt, zu beenden.
- NGO Monitor erwartet ein öffentliches Bekenntnis zur Ungehörigkeit solcher Aktivität und fordert mehr Transparenz sowie klare Kriterien, um eine nochmalige Finanzierung von Gruppen wie SHAML zu vermeiden.
NGO Monitor bittet Dr. Andrä Gärber, Direktor des Referats Naher Osten und Nordafrika der FES, sowie die Vorsitzende der FES, Anke Fuchs, die Finanzierung dieser NGOs einzustellen und Richtlinien festzulegen, die solch unangemessene Finanzierung und Partnerschaften in Zukunft verhindern.
In seiner Erwiderung im Auftrag von FES beginnt Dr. Gärber damit, dass die FES sowohl mit israelischen als auch palästinensischen Gruppen in verschiedenen Partnerprojekten zusammenarbeitet und es daher, „überhaupt nicht gerechtfertigt ist, der FES Einseitigkeit vorzuwerfen.“ Jedoch stehen einige spezifische Partnerschaften mit Gruppen zur Debatte, deren Tätigkeiten das vorgegebene Mandat der FES durch ihre antiisraelische Ideologie und Agenda verletzen. Die Verteidigung der FES, mit Gruppen ‚auf beiden Seiten‘ zusammenzuarbeiten, ist eine unzulängliche Antwort. Zusätzlich ändert der Fakt, dass bestimmte Partner-NGOs neben ihren hauptsächlich antiisraelischen Aktivitäten mit friedlichen Gemeinschaftsprojekten beschäftigt sind, nichts an der Tatsache, dass Geld austauschbar ist. Die FES stellt Summen frei, die für andere Projekte verwendet werden und liefert die Legitimität einer etablierten europäischen Geberkommission.
NGO Monitor begrüßt die Beendigung der FES-Beziehung zu SHAML, einer NGO, die einen einseitigen antiisraelischen Standpunkt verkündet, palästinensische Ansprüche auf „Rückkehrrecht“ fördert (die eine Hauptbarriere zur Realisierung einer Zweistaaten-Lösung bildet), und Unterzeichner des Aufrufs für einen umfassenden akademischen Boykott Apartheid-Israels ist. SHAMLs Standpunkt lehnt das Existensrecht Israels ab, was sie für das Ziel der FES untauglich macht, eine „fruchtbare Diskussion …zu führen, [damit] eine annehmbare Lösung für alle Seiten gefunden werden kann.“
2. Health Development Information and Policy Institute (HDIP)
„Das Diskussionspapier (Green Paper), verfasst von Ian Guest unter dem Titel "Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten verteidigen - Herausforderungen und Möglichkeiten“ wurde von FES Jerusalem in Auftrag gegeben, um einen Ausblick über die Arbeit der palästinensischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen im Westjordanland zu bekommen und die Bedeutung der Ergebnisse für die zukünftige Arbeit der FES zu bedenken. FES Jerusalem ist nicht für alle Aussagen der Studie verantwortlich, teilt jedoch die Empfehlungen der Untersuchung. Der Autor Ian Guest ist Gastprofessor an der namhaften Georgetown University in Washington D.C. und lehrt Menschenrechte in den internationalen Beziehungen an der dortigen Schule des diplomatischen Dienstes. Die Betonung der Studie lag auf dem Zusammenwirken (Funktionieren) der verschiedenen NGOs, den Ergebnissen und zukünftige Aussichten, ihre Arbeit zu optimieren“.
Wieder einmal bleibt die FES eine Antwort auf die spezifischen Beanstandungen des Berichts von NGO Monitor schuldig. Wie wir anmerkten, ist Ian Guest Gründer und Geschäftsführer des The Advocacy Project, einer in Washington DC ansässigen NGO mit überwiegend antiisraelischer Propaganda und ideologisch ausgerichtet. Daher ist er völlig unpassend, einen ausgewogenen Bericht über Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten zu schreiben. Wie NGO Monitor in seiner Analyse anmerkt, verlässt sich der Bericht Guests auf Diskussionen mit Mitgliedern einiger antiisraelischer NGOs, darunter Shawan Jabarin, Generaldirektor von Al-Haq, der von israelischen Gerichten wegen seiner aktiven Rolle in der Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP) verurteilt wurde. Und unter den Empfehlungen Guests, die FES „teilt“, findet sich der Vorschlag „Allianzen mit Verteidiger-Gemeinschaften vor Ort zu entwickeln", einschließlich radikaler NGOs wie Al-Haq. Der Bericht ist sehr politisierend und weist Israel die Schuld für die humanitäre Lage zu, während er die Verantwortung der palästinensischen Terrorgruppen bagatellisiert
4. Center on Housing Rights and Evictions (COHRE)
„Hier ist der Bezug zu FES überhaupt nicht klar. Weder FES Jerusalem noch FES Herziliya bilden mit dieser Organisation eine Arbeitsgemeinschaft“.
Die FES bestreitet nicht, dass sie in der Vergangenheit COHRE-Projekte finanziert hat. Aber der Bericht von NGO Monitor hätte eindeutiger ausfallen können. COHREs spezifische Aktivitäten, die NGO Monitor aufführt, einschließlich seiner Zusammenarbeit mit der radikalen antiisraelischen NGO BADIL sowie die Unterstützung der Boykottmaßnahmen gegen Israel und dessen Beschuldigung der „ethnischen Säuberung“, wurde zwar nicht in Zusammenarbeit mit der FES vorangetrieben. Dennoch ist wie bei allen NGOs das Geld, das COHRE von Spendern empfängt, austauschbar, und es liegt weiter in der Verantwortung der FES, ihrem erklärten Mandat gerecht zu werden und es abzulehnen, mit einer Gruppe zusammenzuarbeiten, die aktiv antiisraelische Sichtweisen und Standpunkte fördert.
5. Mossawa
„Die israelische NGO ‚The Mossawa Center‘ hat die Verbesserung des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Status der arabischen Israelis zum Ziel. Mossawa hat sich hauptsächlich auf die Beratung anderer NGOs sowie örtlicher Verwaltungen und Knesset-Abgeordnete spezialisiert. Mossawa ist seit Jahren eine der Partnerorganisationen von FES Israel und eine der etablierten NGOs in Israel. In Zusammenarbeit mit FES Israel hat Mossawa viele Jahre das Projekt „Nachhaltige Entwicklung in Befürwortung für arabische Kommunalräte und NGOs“ durchgeführt. Im Jahr 2006 berieten Mossawa-Vertreter sowohl die Bildungsministerin Yuli Tamir wie auch Mitarbeiter des Ministerpräsidenten Ehud Olmert.“
Mossawa (wie NGO Monitor dokumentierte) hat sich als eine der größten israelisch-arabischen NGOs herausgebildet, die in die politische Dämonisierung Israels verwickelt war, pauschale Rassismusbeschuldigungen erhebt und aktiv gegen das Staatsbürgerschaftsgesetz agierte. Ihre Berichte an UN-Komitees entfernen oder minimieren oft den Kontext des Terrorismus, um israelische Sicherheitsmaßnahmen zu verurteilen und juristische Argumente zur Untergrabung des Staates zu fördern. Das FES-Projekt finanziert Mossawa für die „Nachhaltige Entwicklung“, doch Mossawas Nachhaltigkeit konzentriert sich auf die Unterminierung des Existenzrechts Israels statt arabische Bürger zu echtem Dialog zu befähigen.
6. Gisha
„Die Grundlagen des Engagements dieser 2005 gegründeten NGO sind das Völkerrecht und die israelische Gesetzgebung. Unter den Mitgliedern des Vorstandes von „Gisha“ befinden sich verschiedene Professoren der Universität Tel Aviv und der Hebräischen Universität. Der Schwerpunkt der Arbeit von Gisha liegt auf dem Bewegungsspielraum der Einwohner des Gazastreifens nach dem einseitigen israelischen Rückzug im Sommer 2005. Eine kritische Auswertung der Lage vor Ort kann man auch in einer im Januar 2007 herausgegebenen Broschüre nachlesen. Diese Publikation, die auch von ‚NGO Monitor‘ erwähnt wird, war die erste Zusammenarbeit zwischen FES Israel und „Gisha“.
NGO Monitor begrüßt den Dialog mit FES, bittet aber Dr. Gärber dringend, zu erkennen, dass viele NGOs, die von seiner Organisation unterstützt werden, politische Standpunkte fördern, die den Finanzierungszielen der FES zuwiderlaufen. Finanzielle Hilfen für diese Organisationen sollten eingestellt sowie klare und transparente Kriterien eingerichtet werden, damit sich wiederholende Fehler vermieden werden, die im Bericht von NGO Monitor aufgedeckt wurden.
Hattip: Sacha Stawski, Honestly Concerned, Heplev
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