Dienstag, April 21, 2009

Absurdes Theater

Lizas Welt hat es vollkommen richtig beschrieben:
Der Kampf gegen den Rassismus ist ohne Zweifel ein ehrwürdiges Anliegen; ihn aber an der Seite von Diktaturen zu führen, die sich selbst durch rassistische – und antisemitische – Praktiken auszeichnen, ist ungefähr so sinnvoll, wie die NPD auf ihrem eigenen Parteitag davon überzeugen zu wollen, dass auch Schwarze und Juden Menschen sind. Die Vereinten Nationen sind ein Teil des Problems und eben kein Teil der Lösung, wie Lukas Lambert in der Wochenzeitung Jungle World treffend befand.
Die Tatsache, dass Ahmadinejad selbst in Genf ein Forum bekommen hat, ist beinahe gleichzusetzen mit dem historischen Beispiel, als Hitler, Chamberlain und andere traurige Gestalten auf dem Obersalzberg zusammenkamen, und die Weltöffentlichkeit hatte zugeschaut -; eine Aufwertung des grinsenden Diktators aus Teheran und der klerikal-faschistischen Clique, die ihn steuert.

Wer heute noch nicht begreift, dass die Nichtteilnahme am Genfer Zombiespektakel die einzig richtige Entscheidung war, ist entweder dumm, bösartig oder resistent gegen alle Erfahrungen, die uns die Geschichte gelehrt hat.

Das gilt auch für etliche Kommentatoren der WELT, des Tagesspiegel, des SPIEGEL und etlicher anderer Zeitschriften und Sender hierzulande, von den internationalen Nachrichtenagenturen ganz zu schweigen, die mithalfen, diesen Dreck erst anzurühren.

Jetzt scheiden sich endgültig die Geister.

Hoffentlich.

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Lukas Lehmann hat in seinem Beitrag auch Gedanken zum Geschehen in Genf formuliert.

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