Sonntag, Juni 13, 2010

Kommentar zum Iran: Der Freiheitskampf geht weiter!

Gestern jährte sich zum ersten Mal, dass die Herrschaft eines brutalen Regimes im Iran (Persien), das seit 1979 alle Perser knechtet und mit Tod bedroht, mit allen Mitteln der Täuschung, Manipulation und Gewaltanwendung (vorläufig) vor der Weltöffentlichkeit zemetiert wurde.

Hunderttausende Freiheitsliebende demonstrierten daraufhin mehrere Monate im ganzen Land. Viele wurden niedergeknüppelt, eingesperrt, gefoltert und ermordet. Noch jetzt sitzen viele Demonstranten im Gefängnis.

Die Empörung der Freien Welt beschränkte sich bis zum heutigen Tag auf verharmlosende "intellektuelle" Grenzziehungen und betuliche Beschwichtigungsformeln: Man müsse weiterhin im Gespräch bleiben, so die Vorgabe des US-Präsidenten Obama, der sich mehr an seine Kairoer Ergebenheitsadresse an die islamische Welt hielt, statt Realpolitik zu betreiben - und so auch im Schlepptau die westlichen Alliierten, die bis heute noch keinen glaubwürdigen Schulterschluss in Sachen "Verschärfte Sanktionen" gegen den Iran gefunden haben.

Zufall?

Nein!


Meine Freunde aus dem Exil, verbündete Blogs und wir (Free Iran Now!) haben die Entwicklung bis heute sehr aufmerksam verfolgt und sehr akkurat dokumentiert (was wir auch weiterhin tun werden).

Wir wurden immer wieder mit niederschmetternden Ergebnissen konfrontiert:


1) Einer Hasspropaganda gegen unsere Freunde aus dem Exil, unsere verbündeten Blogs und gegen uns selbst.

2) Einer wütend und hysterisch ausfallenden Reaktion vieler Linker auf unsere Forderung nach einem freien und säkular ausgerichteten Staat Iran (Persien). Haben Linke etwas gegen Freiheit und Trennung von Staat und Religion?

3) Einer erschreckenden Gleichgültigkeit in den "etablierten" Medien. Bis heute wird dort meistens noch der Eindruck erweckt, als handele es sich bei den Verbrechen im Iran um ein vorübergehendes singuläres Ereignis, das man vielleicht heute schon relativieren und in einen Zustand der Bedeutungslosigkeit herunterschreiben könne.

4) Der bis heute anhaltenden Verschleppungstaktik der IAEA, den USA und der Freien Welt, Chinas und Russlands, wirklich harte und einschneidende Sanktionen gegen das Atomwaffenprogramm des iranischen Mörderregimes zu verhängen.

5) Dem Versuch einer heimtückischen Gleichstellung von außen, zwischen uns, die die Freiheitsbewegung bedingungslos unterstützen, und denen, die eine "Islamische Republik Light" haben wollen, einen Zusammenhang herzustellen. Keiner von uns und niemand unserer Unterstützer will, dass mit Mördern wie Karroubi und Moussawi, die sich als Reformer gerieren, ein Neuanfang gestartet wird. Dann wären alle Bemühungen umsonst gewesen.

6) Einer zunehmenden Interesselosigkeit, je mehr sich der 12. Juni 2009 vom heutigen Tag entfernt. Als Nicht-Iraner, der sich hauptsächlich mit der Entwicklung des Nahost-Konflikts befasst, kann ich das sogar irgendwie nachvollziehen. Aber warum dieses Splitting beim Hinsehen? Warum schaut man bei Nahost hin und beim Iran weniger?

Meine Besorgnis:

Ich vermute, dass manche Unterstützer Israels den Zusammenhang zwischen der inneriranischen Entwicklung und dem Fortgang im Nahost-Konflikt nicht richtig gewichten bzw. falsch einschätzen: Sie glauben, dass diese beiden Paradigmenfelder relativ wenig miteinander zu tun hätten. Zwar wissen sie, dass der Iran die Terrororganisationen Hisbollah und Hamas unterstützt, verkennen oder unterschätzen gleichzeitig aber, wie sehr sich die innenpolitische Entwicklung im Iran auf ein zukünftiges Szenario in Nahost auswirken könnte. Es gilt also für alle Freunde Israels, drei Brennpunkte gleichzeitig im Auge zu behalten - Teheran, Gaza City und Ramallah.

Schlussbemerkung:


Wir realisieren, dass die Freiheitsbewegung ins Stocken geraten ist, sind also keine Träumer. Und wir wissen deshalb, dass noch eine Menge Wegstrecke vor uns liegt. Umso wichtiger, dass wir durchhalten, nicht verzagen oder müde werden. Das sind wir den Menschen im Iran schuldig.

Es gibt Bilder wie die aus den ersten Tagen der Freiheitsdemonstrationen nach dem 12. Juni 2009, die sich für immer in unseren Köpfen und in unserem Gewissen eingegraben haben. Wer ein lebendiges und warmes Herz in seiner Brust schlagen spürt, darf nicht aufhören, die iranische Freiheitsbewegung zu lieben und zu unterstützen.


Im März dieses Jahres haben Free Iran-Autoren in Zusammenarbeit mit Freunden ein Buch herausgegeben, das die Freiheitsbewegung im Iran dokumentiert. Diese Freiheitsbewegung hat sozusagen eine ISBN-Nummer, so tragisch das auch klingen mag. Weitere Bücher könnten folgen, müssen aber nicht, wenn unser Weg zu einem erfolgreichen Ziel führt. Wir würden gerne über positivere Dinge schreiben.

Freiheit für den Iran!
Weg mit dem Mullah-Regime!
Weg mit Ahmadinejad!

-----------------
Crosslinking mit Free Iran Now!

Keine Kommentare: