Sonntag, Oktober 17, 2010

Da’wa und sanfte Sufi-Drohungen: Liebesgrüße aus der Castollux-Nachbarschaft

100 Meter von unserem Haus entfernt - neben der Industrie- und Handelskammer - steht die Kirche der Neuapostolischen: Eine Versammlung kleinkarierter christlicher Sektierer, die jeden Mittwoch und Sonntag allein schon durch streng reglementierte Bekleidung und religiöses Exklusivgehabe auffällt: Anzug mit Krawatte, merkwürdig versteiftes Gehen und – wenn man sich in persönliche Gespräche verwickeln lässt – stures Beharren auf die allein seligmachende Zugehörigkeit zu irgendwelchen desorientierten „Aposteln“ primitivster Provenienz, auf die sich die Sekte beruft. Aber sie sind ebenso harmlos wie die Amsel oder der Buntspecht, die sich regelmäßig auf dem Ahorn vor meinem Baum zanken. Wir gehen uns also aus dem Weg, und - was das Wichtigste ist - von der Neuapostolischen Kirche geht keine Bedrohung aus.

Aber:

Zwei weitere (islamistische) Steinwürfe entfernt steht ein heruntergekommenes Gebäude, das früher einen Obstgroßhandel beherbergte.

Aus diesem Gebäude kommen - wie ich jetzt recherchierte - seit Monaten seltsame Nachrichten, die meine Mailbox bzw. die Kommentarfunktion meines Blogs erreichten (ich schalte sie seit Wochen nicht mehr frei).

Die Abbildung zeigt eine (symbolische) Selbstdarstellung der Sekte, ist also kein willkürlich hinzugefügtes Foto. Hier die Quelle. Männergesellschaft?

Das liest sich dann in etwa so wie in den zwei unten zitierten Beispielen von vielen. Die Mails habe ich abgespeichert und besonders ärgerliche Stellen fett markiert
Pir Hasan Hüsamettin hat einen neuen Kommentar zu [....] hinterlassen:

Bruder Bernd,

wir sehen, dass Sie es zur Zeit sehr schwer haben in Ihrem Leben. Sie haben keine richtigen Brüder, die Sie halten und stützen. Kommen Sie zu uns, Sie werden hier die Brüderschaft und die Wärme finden, die Sie lange entbehrt haben. Es sind nur ein paar Schritte.

Bismillah IrRahman IrRahim. Im Namen Gottes, des Gütigen und Allerbarmers.

Ihr

Pir Hasan

Von Pir Hasan Hüsamettin am 14. Oktober 2010 22:52 unter Castollux eingestellt.

Hinweis:


Pir Hasan ist nicht der Absender der Zeilen, sondern Pseudonym und Bestandteil (Personenkult) des Namens einer aggressiven Sufi-Sekte, die jetzt in Augsburg ihr Unwesen treibt.

Sufis sind alles andere als harmlos, auch wenn in manchen atheistischen und verpennten christlichen Zirkeln und evangelischen Multikulti-Zirkeln auf deren angeblich kontemplative und mystizistische Lebensweise hingewiesen wird, die Verbindungen zur Kabbala oder christlichen Mystikern wie Meister Eckhart aufweisen solle (Letzterer würde sich im Grabe umdrehen ob solch' merkwürdiger Sympathisanten).

Alles Mumpitz, glauben Sie das bitte nicht!


Sich rasend schnell im Trance-Tanz um die eigene Achse zu bewegen macht vielleicht schwindelig und ziemlich doof im Hirn, führt aber sicher nicht zu höheren Bewusstseinsebenen und unmittelbar erfahrener Transzendenz oder gedanklichem Durchdringen einer Beziehung zu einem
deistisch-kalten und unpersönlichen "Es" in der dritten Person (ganz im Gegensatz zu Meister Eckharts kontemplativ verinnerlichter Suche nach Gottesnähe, dem "Du" des jüdischen Philosophen Martin Bubers, der einen wesentlichen Anteil daran hatte, die theologische Brücke zum Neuen Testament mit aufzubauen).

Sufi-Sekten wie die
Dergah stellen auch gerne ihre musikalische Folklore in den Vordergrund, betonen gleichzeitig aber (auf Türkisch natürlich; auf Deutsch kaum nachweisbar), dass die Scharia an vorderster Stelle ihres Glaubenslebens steht.

Mir außerdem zu unterstellen, dass meine Kritik an der Evang. Kirche einen Abwanderungsgedanken beinhalte, grenzt schon an frecher
Da'wa, wenn nicht an Größenwahn. Ich kritisiere meine Kirche, weil ich sie liebe und mir Sorgen um sie mache, und nicht, weil ich sie verlassen will.

Eine zweite E-Mail:
Lieber Bruder Bernd,

wir haben Dich schon mehrmals eingeladen. Wovor hast Du
Angst? Bete mit uns! Juden und Christen sind für uns Völker des Buches! Du bist nicht weit, wir sind Dir nah!

"O Meine Diener! An diesem Tage sollt ihr keine Angst haben, und ihr sollt auch nicht traurig sein, ihr, die ihr an Unsere Zeichen glaubt und Uns ergeben seid. Tretet in das Paradies ein, ihr und euere Gattinnen, in Glückseligkeit!" Unter ihnen werden Schüsseln und Becher aus Geld kreisen, mit allem, was Seelen begehren und Augen ergötzt. Und ewig sollt ihr darin verweilen; denn das ist das Paradies, das euch zum Erbe gegeben wurde, (zum Dank) für euer Tun. Darin sind Früchte in Menge für euch, von denen ihr esst. (Sure az-Zuhkruf: 68-73)

Bruder Bernd, hast Du schon eine Gattin? Allah hilft! Bismillah IrRahman Ir Rahim!
Von der schwachsinnigen letzten Zeile abgesehen finde ich die einleitende Bemerkung
wir haben Dich schon mehrmals eingeladen. Wovor hast Du Angst? Bete mit uns! Juden und Christen sind für uns Völker des Buches! Du bist nicht weit, wir sind Dir nah!
besonders heftig.

Ich mag es nicht, wenn mir jemand, der eine gewalttätige Ideologie vertritt, sagt, dass er mir nahe ist. Das geht mir dann zu weit - gefährlich weit. Und Völker
des Buches sind Christen und Juden sowieso nicht, wie Wafa Sultan* (Im Video bei 2:49) schon völlig zutreffend anmerkte: Christen und Juden haben viele Bücher geschrieben - und die Bibel besteht auch aus vielen Büchern.

Ich hatte dem Verfasser der Mails vor etwa einer Woche eine Antwort auf seine vorherigen Mails geschickt, in der ich juristische Schritte anmahnte.


Das schien bisher nicht zu fruchten, also muss jetzt wohl beim nächsten Mal eine Anzeige wegen Stalking folgen. Ich habe keinen gesteigerten Bedarf an Freundschaftsbeweisen dubioser Gestalten, die nur 500 Meter von mir entfernt ihr finsteres Lager aufgeschlagen haben
.

Die sufistische Organisation, von der ich spreche, heißt
http://www.ravzam-augsburg.de/Ulasim.html

Den Namen eines verantwortlichen Mitarbeiters habe ich schon herausgefunden, will ihn aber (jetzt) nicht veröffentlichen, wenn er sich in den nächsten Tagen einsichtig zeigt.

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