Sonntag, Dezember 16, 2007

Und Waffenstillstand auf Erden….

Ein Leser schrieb mir gestern zu meinem letzten Beitrag und fügte einen Link hinzu, auf dem Gründe angeführt werden, die belegen sollen, warum Friedensverhandlungen mit den Palästinensern nichts nutzen würden. Die Argumente, warum Gespräche mit einem Gegner, der dich vernichten will, schon vorab zum Scheitern verurteilt sind, kann ich nachvollziehen. Ich wollte es etwas modifizieren und antwortete dem Kommentator auf seiner Seite Samson Blinded (Kommentar 31) mit dem Hinweis darauf, dass - schon bevor Friedensverhandlungen stattfinden - Waffenstillstandsverhandlungen (Hudna) mit islamisch motivierten Gegnern sinnlos sind, weil sie Aufbau und Erholung seiner Kräfte dienen, um danach umso heftiger zuschlagen. Thomas Sowell hat im Sommer 2006 auf Real Clear Politics einen sehr lesenswerten Aufsatz dazu verfasst, der an Aktualität nichts verloren hat. Deshalb bringe ich ihn jetzt noch einmal, und gerade (!) auch, weil falsch verstandene Friedenssehnsucht immer wieder in der Vorweihnachtszeit die seltsamsten Blüten treibt.

Viele Christen im Gazastreifen und im Westjordanland wissen ein Lied davon zu singen - nicht zuletzt aufgrund ihrer jahrzehntelangen Konspiration mit den Palästinensern gegen die Juden. Jetzt richtet sich ihre Anbiederei gegen sie selbst. Sie nutzt ihnen nichts mehr, weil der islamische Feind ihre Mitwirkung gegen die Juden nicht mehr braucht. Der Eine oder Andere mag mir jetzt Unversöhnlichkeit attestieren. Um es klarzustellen: Ich bin für Friedensverhandlungen, aber die radikalen Palästinenser - und die haben nun mal das Sagen in der PA bzw. im Gazastreifen - sollten durch ihre Taten bezeugen, dass sie an echten Friedensverhandlungen interessiert sind. Dem ist leider nicht so. Am besten erkennt man es daran, wie sie ihre Kinder erziehen.

Waffenstillstand auf Erden…und niemandem ein Wohlgefallen.



Pazifisten gegen den Frieden
Thomas Sowell

Eine der schwerwiegenden Verfehlungen unseres Bildungssystems ist, dass es Menschen produziert, die den Unterschied zwischen Rhetorik und Realität nicht kennen. Sie haben nicht gelernt, Ideen systematisch zu analysieren, daraus ihre Schlüsse zu ziehen und diese Schlüsse dann gegen die faktische Wirklichkeit zu testen.

Die "Friedensbewegungen" gehören zu den Gruppen, die aus der weit verbreiteten Unfähigkeit der Menschen, Rhetorik zu durchschauen, ihre Vorteile ziehen. Nur sehr wenige scheinen überhaupt daran interessiert zu sein, sich die Historie solcher so genannter "Friedens"- Bewegungen genauer anzuschauen. Im Speziellen: Der Frage nachzugehen, ob solche Bewegungen tatsächlich Frieden oder womöglich Krieg produzieren.

Nehmen wir den Nahen Osten. Die Menschen rufen nach einem Waffenstillstand im Interesse des Friedens. Im Nahen Osten jedoch hat es mehr Waffenstillstände gegeben, als irgendwo sonst auf der Welt. Wenn Waffenstillstände tatsächlich Frieden produzieren würden, wäre der Nahe Osten die friedlichste Region der Welt. Und nicht die gewalttätigste. Wurde der 2. Weltkrieg durch einen Waffenstillstand beendet, oder durch die Vernichtung weiter Teile Deutschlands und Japans? Damit kein Missverständnis aufkommt: Dies kostete viele unschuldige Zivilisten das Leben. Tatsächlich starben sogar amerikanische Kriegsgefangene durch die Bombardierung Deutschlands.

Es gibt einen Grund dafür, dass General Sherman vor über einem Jahrhundert sagte: "Der Krieg ist die Hölle." Aber er half mit seinem zerstörerischen Marsch durch Georgia, den amerikanischen Bürgerkrieg zu beenden - und nicht durch einen Waffenstillstand, oder durch Kniefälle vor der "öffentlichen Meinung". Und es gab auch keine korrupten Gschaftlhuber wie die Vereinten Nationen, die den Ersatz von Militärischer Macht durch die Diplomatie forderten.

Es gab mal eine Zeit, in der es einem Selbstmord gleichgekommen wäre, ein Land mit wesentlich stärkerer militärischer Macht zu bedrohen, geschweige denn anzugreifen. Denn eine der möglichen Gefahren für den Angreifer war die Aussicht darauf, ausgelöscht zu werden. Die "öffentliche Meinung", die Vereinten Nationen und die "Friedensbewegungen" haben diese Abschreckung zunichte gemacht. Heutzutage weiß ein Aggressor, dass er für den Fall des Scheiterns seiner Aggression vor einem vollen Vergeltungsschlag und der Wut des Angegriffenen beschützt wird, weil es jede Menge Gutmenschen gibt, die nach Waffenstillstand, Verhandlungen und Zugeständnissen rufen.

Dies ist die Erfolgsformel für die nicht enden wollenden Angriffe auf Israel im Nahen Osten. Die desaströse Historie dieses Prinzips führt zu ganz anderen Zeiten und Orten zurück - aber wer interessiert sich schon für die Historie? Erinnern Sie sich noch an den Falkland-Krieg, als Argentinien Truppen auf die Falkland-Inseln schickte, um die kleine britische Kolonie zu erobern? Argentinien hatte seit über einem Jahrhundert behauptet, der rechtmäßige Besitzer dieser Inseln zu sein. Warum hatte es die winzigen Inseln nicht früher angegriffen? Zu keiner Zeit hatten die Briten ausreichend Truppen dort stationiert, um sie zu verteidigen.

Bevor es "Friedensbewegungen" oder die UN gab, hätte ein argentinischer Truppeneinsatz auf den Falklands leicht dazu führen können, dass die Briten Bomben auf Buenos Aires geworfen hätten. Nun aber verurteilte die "öffentliche Meinung" die Briten schon dafür, dass sie überhaupt Streitkräfte in den Südatlantik schickten, um ihre Inseln zurückzuerobern.

Beschämenderweise gehörte auch unsere (die U.S.-, Anm. d. Red.) Regierung zu denen, die gegen den britischen Einsatz von militärischer Gewalt stimmten. Doch glücklicherweise ignorierte die britische Premierministerin Margaret Thatcher die "öffentliche Meinung" und eroberte die Falklands zurück.

Das katastrophalste Ergebnis von "Friedens"- Bewegungen war der 2. Weltkrieg. Während Hitler Deutschland bis an die Zähne bewaffnete, betrieben "Friedens"- Bewegungen in Britannien die Entwaffnung ihres eigenen Landes als "Beispiel für andere". Mitglieder der Labour Party stimmten fortwährend gegen militärische Ausgaben und britische Studenten schworen öffentlich, niemals für ihr Land kämpfen zu wollen. Wenn "Friedens"- Bewegungen Frieden brächten, hätte es niemals einen 2. Weltkrieg gegeben.

Dieser Krieg führte nicht nur zu Dutzenden Millionen Toten, er brachte auch einen niederschmetternden Sieg der Nazis in Europa und des japanischen Kaiserreichs in Asien in ziemlich greifbare Nähe. Und heute wissen wir, dass die Vereinigten Staaten bereits auf Hitlers Terminplan für die Zeit danach standen.

In den ersten beiden Jahren dieses Krieges verloren die westlichen Demokratien nahezu jede Schlacht auf der ganzen Welt, weil vor dem Krieg "Friedens"- Bewegungen dafür gesorgt hatten, dass sie mit unzureichenden militärischen Kapazitäten ausgestattet waren, davon vieles auch noch unbrauchbar. Die Nazis und die Japaner wussten das. Darum begannen sie den Krieg.

"Friedens"- Bewegungen bringen keinen Frieden. Sie bringen Krieg.

Copyright: 2006 Creators Syndicate

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