Schön, jetzt wissen wir alle, dass Frau Wieczorek-Zeul ein großes Herz für alle Religionsführer dieser Welt hat und mit ihnen unbedingt erörtern will, was so alles falsch läuft auf unserem Planeten, denn - so sagte sie nach dem Treffen mit dem ewig grinsenden Karma-Spezialisten aus Tibet, sei dies ein "sehr gutes, fruchtbares Gespräch" gewesen und selbstverständlich habe sie sich auch als „Vertreterin der Bundesregierung" mit dem Mann getroffen, der - das verschweigt sie oder weiß es leider nicht (was eher zu vermuten ist und auch peinlich) - so ganz nebenbei für eine der brutalsten tibetischen Mönchsdynastien des 19. und 20. Jahrhunderts steht, ganz gleich, wie man die aktuelle chinesische Politik heute im Vergleich dazu sieht.
„Wir Tibeter haben traditionsgemäß schon immer für die Underdogs Partei ergriffen und meinten auch, dass die Deutschen gegen Ende der vierziger Jahre von den Alliierten genügend bestraft und gedemütigt worden waren. Wir fanden, man sollte sie in Ruhe lassen und ihnen helfen.“ (zitiert nach Goldner, S. 83); Dank an Liza für die beiden Hinweise in seinem Blog)
Kennern der Szene wie Colin Goldner („Fall eines Gottkönigs“) und manchen Freikirchen - die Volkskirchen schlafen heute noch weitestgehend - war schon lange bekannt, welches Schlitzohr sich hinter dem als Weltfriedensapostel auftretenden „Uri Geller“ der Geheimnisse des Universums verbirgt. Und Schlitzohr ist noch viel zu kurz gegriffen. Eher ein ganz mieser Scharlatan oder Trickser, der sein Leben auf einer Lüge aufgebaut hat und diese Lüge konsequent weiterlebt, weil es sich damit am besten über die Runden kommen lässt.
Würde Heinrich Harrer, Erstbesteiger der Eiger Nordwand 1936, hoch dekorierter Nazi und SS-Obersturmbannführer, heute noch leben, dann könnte er sicher Einiges über die Unterrichtsstunden erzählen, die er dem jungen Dalai Lama in Sachen Rassenkunde gab und wie viel die glühende Theosophin und Antisemitin Blavatzky, verehrtes Vorbild des Waldorfschulen-Gründers Rudolf Steiner, dazu beigetragen hat. Wie gesagt, würde…vielleicht. Wahrscheinlich aber nicht, geht man von der Zähigkeit der Lüge aus, die Wahrheit zu umkurven, so lange die Menschen noch am Leben sind, die die Lüge in sich tragen.
So aber kriecht der zähflüssige Schleim der Geschichtsklitterung über alle politischen Sauereien und Päderasten-Fantasien, die unserer „Heiligkeit“ verabreicht wurden und die er bis heute geschickt kaschiert, und all diejenigen sind glücklich, die sich in ihrem Esoterik-Wahn bestätigt fühlen, wenn der große Meister auch nur einen Furz von sich gibt, wie zuletzt beim Mantra-Feeling in Berlin, wie es Reinhard Mohr treffend bemerkte -; nur um den Schwachsinn zu verinnerlichen, den man locker auch ohne „göttliche“ Eingabe selbst verzapft und dabei 45.- Euro eingespart haben könnte.
Kann man wirklich so bescheuert sein?
Aber so ist das eben: Den Unsinn, den man zu faul oder zu blöd ist zu artikulieren, lässt man dann halt’ gern eine „Autorität“ ausformulieren, die sich für ihr Roboter-Stakkato auch noch fürstlich entlohnen lässt.
Information oder Recherche scheint Wieczorek-Zeuls Sache bzw. der ihrer Mitarbeiter auch nicht zu sein, denn hätten sie und ihr Ressort sich rechtzeitig kundig gemacht, was es mit diesem Dauergrinser auf sich hat, dann wäre es zu dieser Solo-Aktion der wie immer umtriebigen Ministerin, die immer dann besonders auf Draht ist, wenn es um Belange und Umschmeichelung von Tyrannenstaaten wie dem Iran oder Terrororganisationen wie der Hamas geht, wohl nicht gekommen.
Im weitgehend säkularisierten und religiös-sinnentleerten Westen wird die Fratze eines tibetischen Sonderweges, der in der brutalstmöglichen Form (um die Sprache des Lama-Jüngers Roland Koch aufzugreifen) des buddhistisch-tantrischen Vajrayana-Weges (Bei Wikipedia zweifellos von einem An(f)hänger geschrieben) bis in die 1950-er Jahre in Tibet praktiziert wurde, als Schangri-La gesehen - als Reich des irdisch erreichbaren Glücks, das dummerweise den Minderjährigen im brutal-vorsintflutlichen tibetanischen Mönchsregime weiß Gott nicht den reinen Segen brachte.
Vielleicht sollte Frau Wieczorek-Zeul einmal nur zwei der vielen Exzerpte Markus Hammerschmidts studieren, der in seiner Rezension Colin Goldners Buch (s.o.) zitiert, bevor sie das nächste Mal den Vertreter einer Päderasten- und frauenfeindlichen Dynastie einlädt:
„Das tibetische Strafrecht leitete sich aus einem Gesetzeswerk Dschingis Khans des frühen 13. Jahrhunderts ab und zeichnete sich durch extreme Grausamkeit aus. Zu den bis weit in das 20. Jahrhundert hinein üblichen Strafmaßnahmen zählten öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, Herausreißen der Zungen, Ausstechen der Augen, das Abziehen der Haut bei lebendigem Leibe und dergleichen. Obgleich der 13. Dalai Lama 1913 das Abhacken von Gliedern unter Verbot gestellt hatte, wurden derlei Strafen noch bis in die 1950er Jahre hinein vorgenommen. [...] Selbst die ansonsten gänzlich unkritische Autorin Indra Majupuria weist in ihrem Buch Tibetan Women auf historische Belege dafür hin, dass im ‚alten Tibet’ eine Frau bei Ehebruch völlig legal von ihrem Ehemann getötet werden konnte.“ (S. 24 f.)
2) “Die als Sexgefährtinnen in Frage kommenden Frauen müssen bestimmte Kriterien erfüllen: Laut tantrischer Lehre solle die Songyum mit „Anmut und Jugend“ ausgestattet sein und aus gutem Hause stammen. Ihre Haut dürfe nicht zu dunkel und nicht zu hell sein und ihrer Vagina müsse ohne Unterlaß ein Duft wie von verschiedenen Lotusarten oder süßem Lilienholz entströmen. In einem Tantratext werden fünf Arten von Sexgefährtinnen - gerne auch Weisheitsgefährtinnen unerschieden:
"Die Achtjährige, die Zwölfjährige, die Sechzehnjährige, daneben die Zwanzig- und die Fünfundzwanzigjährige; jede Altersstufe diene ganz bestimmten Zwecken. Lama Chöpel (in der Lehre auch an den Dalai Lama weitergegeben [Castollux]) rät davon ab, „mit Gewalt in ein junges Mädchen einzudringen“, das sich zu sehr wehre; es könne dies die Geschlechtsteile verletzen (was sie womöglich für weitere Praktiken unbrauchbar mache). Ratsam sei es in solchem Falle, sich lediglich zwischen ihren Schenkeln zu reiben. Allemal empfehle es sich, Kinder vor dem Geschlechtsverkehr mit etwas Honig oder Süßigkeiten zu beschenken; ältere Mädchen, so ein Ratschlag an anderer Stelle, ließen sich sehr probat auch mit Wein gefügig machen. Im Übrigen sei es durchaus rechtens, ein Mädchen, das die sexuelle Vereinigung verweigere, dazu zu zwingen.
Mit Frauen fortgerückten Alters, so die Lehrer des Tantra, solle tunlichst nicht praktiziert werden: ab dreißig gelten Frauen als Manifestationen bösartiger Geister; ab Ende dreißig werden sie nur noch als Hundeschnauze, Saugfresse, Schakalfratze, Tigerdrachen, Eulengesicht und dergleichen betrachtet (S. 160)
Hattip: Lizas Welt, Religio (Eigenes Printmaterial); http://philolog.wordpress.com/category/conspiracy/page/3/
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