Montag, November 24, 2008

Really Independent? Alibhai-Browns mediale Empörung

HonestReporting

Die Kolumnistin des Independent fragt scheinheilig: „Wo bleibt der Aufschrei der Medien wegen Gaza?"

Yasmin Alibhai-Brown, Kolumnistin des Independent in Großbritannien, ist regelmäßig Gesprächsthema bei HonestReporting und seinem britischen Büro - nicht zuletzt wegen ihrer Neigung, Israel als "rassistischen Apartheidstaat“ darzustellen.
In ihrer neuesten antiisraelischen Tirade wettert Alibhai-Brown gegen die Schließung der Grenzposten zu Gaza durch Israel:

Es ist eine Belagerung ohne Gnade - das Einsperren von Menschen in ein Gefängnis, wovon die meisten keinerlei Verbrechen bezichtigt werden außer dem, dass sie Palästinenser sind. Ich verteidige nicht die Militanten, die Israel angreifen; was sie tun ist eine übertriebene Provokation. Aber selbst das kann Israels Aktionen nicht entschuldigen; Weder die UN-Nahrungsmitteltransporte noch medizinische Verbrauchsgüter der EU dürfen die Grenzen passieren. Fischer werden niedergeschossen und Stromabschaltungen bewirken, dass die Betriebe geschlossen bleiben.

Richtigstellung:

* Im Gegensatz zu Alibhai-Browns Vorwürfen wurden Lebensmitteltransporte und medizinische Verbrauchsgüter nach Gaza hineingelassen und die Grenzkontrollpunkte wurden nur geschlossen, als permanenter Raketenbeschuss durch die Palästinenser erfolgte. Hier kann man im Detail nachlesen, wie Waren- und Nahrungsmitteltransporte sowie medizinische Evakuierungen seit der Machtübernahme der Hamas über die Grenzübergänge erfolgten.


* Erst heute wieder (24. November), sind die Grenzübergänge zu Gaza für Transporte aufs Neue geöffnet worden.
Im Gegensatz zu Alibhai-Browns Vorwurf, Israel habe die Stromzufuhr abgeschaltet, hat selbst die PA die Hamas beschuldigt, die letzten Stromausfälle im Gazastreifen initiiert zu haben - in dem Versuch, die palästinensische Bevölkerung gegen Israel und die PA aufzuhetzen.

Der Vorwurf, Israel „schieße palästinensische Fischer zusammen“, ist sehr schwerwiegend, ohne Grundlage und geht noch über frühere unbegründete Anschuldigungen hinaus, die gegen die israelische Marine erhoben wurden.
Trotz der Tatsache, dass HonestReporting etliche Kolumnen Berichterstattung der Medien über die Situation in Gaza beobachtet hat, vergleicht Alibhai-Brown die Zustände auf schändliche Weise mit der sehr realen Krise in Mugabes Zimbabwe und fordert:

Wo ist der Aufschrei in den Medien? Ich habe in den Zeitungen nachgesehen, aber es wird nichts gebracht. Israel kommt mit allem durch. So gering sind die Erwartungen in diese Demokratie, dass nicht einmal ein durch den Staat herbei geführtes Desaster Nachrichten wert ist.

Alibhai-Brown fährt dann fort, das Recht britisch-jüdischer Institutionen anzugreifen, Israel zu verteidigen und zu unterstützen, und beschreibt dies als „Propaganda, das nicht zu Rechtfertigende zu rechtfertigen“. Sie kritisiert sogar die Jewish Chronicle, diese würde jetzt unter dem neuen Chefredakteur Stephen Pollard einen „Hardliner“-Kurs fahren, obwohl Pollard den Job erst heute angetreten hat! (24. November)


Pro-israelische und jüdische Organisationen, darunter auch HonestReporting, haben ebenso ein Recht auf Ausübung ihrer Aktivitäten wie jene Organisationen und Kolumnisten wie Yasmin Alibhai-Brown, die bei jeder Gelegenheit auf die Dämonisierung Israels zurückgreifen, wenn sie Israels Unterstützer beschuldigen, „die Debatte zu ersticken“.
Alibhai-Brown demonstriert treffend diese Dämonisierung in ihrem zusammenfassenden letzten Abschnitt, wo eine Anspielung auf den Nazi-Holocaust unmöglich zu überhören ist:

Das Böse geschieht, wenn die Welt nichts sagt und unternimmt. Wenn ein jüdischer Staat keine Verurteilung des Bösen, das er verübt, erwarten muss, zeigt das, dass aus der Geschichte nichts gelernt wird.
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