Mein Verbrechen: Ich hatte zu diesem Artikel H. Leyendeckers einen Leserbrief geschrieben, der es gerade mal' auf etwa 1 Minute Lebenszeit brachte, ein anderer Leserbrief hingegen, der die Auslöschung aller "Parias"forderte (gemeint waren alle Amerikaner) , 24 Stunden Halbwertszeit zugestanden bekam und auch nur gelöscht wurde, weil ich energisch protestiert hatte.
Worum ging es? Leyendecker hatte behauptet, "dass die Bush-Regierung wenig ausgelassen hat, um den Wirrköpfen (Sauerlandgruppe) einen entsprechenden Vorwand zu liefern." Und ein gewisser "Jörg" hatte sich pflichtschuldigst Leyendeckers Meinung im Forum angeschlossen.
Daraufhin meine Wenigkeit im SZ-Forum:
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@JörgWurde mein Leserbrief vielleicht gelöscht, weil ich Palästina in An- und Abführungszeichen gesetzt hatte?
Sie schreiben: Und dass die hanebüchene Sicherheitspolitik der USA/der Bush-Regierung hier eine große Rolle gespielt hat, ist doch wohl nicht zu bezweifeln.
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Das ist schlicht Unsinn - wie übrigens auch Leyendeckers "Begründung".
Folgt man dieser Logik hätte es keine islamisch motivierten Anschläge vor 2001 geben dürfen. Gab es aber zuhauf. Und wenn man sauber zurückrechnet, schon seit den 1970er-Jahren. Selbst die Attentäter von München hatten schon islamistische Motive (neben vorgeschobenen sozialistischen). Und wenn man noch sauberer zurückrechnet sogar bis in die 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts, als auch in "Palästina" eingewanderte amerikanische Juden von Henkersknechten des Muftis von Jerusalem (Hitlers Freund) massakriert wurden.
Der Hass der Sauerlandtäter speist sich zum einen aus eben diesen Motiven (Konvertiten sind meist 150-Prozentige) und zweitens aus dem Geist der 68er-Generation, die alles dämonisiert, was auch nur im Entferntesten nach dem großen Satan (USA) und dem kleinen Satan (Israel) riecht. Gäbe es in den USA und Israel keine Juden, hätten die linken Antisemiten keinen Grund, beide Staaten zu hassen.
Herr Leyendecker hat ein Problem, das anzusprechen.
Warum, lässt sich relativ leicht erklären, wenn man sich die Realität ansieht, die von der "USA-und israelkritischen" Meinungsführerschaft dominiert wird.
Wie war das noch vor wenigen Monaten? Am 9. November wie jedes Jahr noch Gedenken für die toten Juden zur Reichspogromnacht von 1938 heucheln und Wochen später auf den Straßen "Juden ins Gas" rufen, weil der einzige Staat in Nahost sich gegen eine Mörderbande gewehrt hat. Hier liegt das Problem.
Nein, sicher nicht: Man hat mich wohl rausgeschmissen, weil ich darauf hingewiesen hatte, dass es auch linke und muslimische Antisemiten gibt. Das passt schlicht nicht in die Landschaftspflege der SZ.
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