Donnerstag, Juni 02, 2011

Antisemitismus-Debatte: Belämmerte Visagen, fulminante Philippika und pööser Twitter-Beitrag

Die Erklärung zum Bild unten (Inge Höger feixend in der Mitte, zweite Reihe) ist schnell geliefert:
Capture: Hier sitzt die SED-Nachfolgeorganisation während einer Bundestagsanhörung zum Thema Antisemitismus bei „Die Linke“.

Deshalb in der Überschrift die Formulierung „Belämmerte Visagen“. Die MdB links im Bild [wie heißt diese Person eigentlich?] verpennt eben unsere Steuergelder.

Mein zweiter Einschub „fulminante Philippika“ bezieht sich auf CDU-Mann Mißfelder**, der just zu diesem Zeitpunkt den Sozen-Schlafmützen der SED/PDS/Die Linke die Leviten las.

Sehen Sie sich das Video an oder kicken Sie auf das Bild unten. Köstlich!

Dank an Achgut.tv für die Bereitstellung des Videos!

"Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen [beim Castollux-"Macho" gibt's kein taz-"I"). Zunächst möchte ich einmal wissen, wo Ihre Kollegen Gregor Gysi und Petra Pau sind "
Castollux lacht sich eins und weiß warum.


Zum Twitter-Eintrag komme ich weiter unten. So viel sei verraten: Es geht um Inge Höger (Die Linke).

Ich geb’s ganz offen zu:

Selten hat mich innerhalb weniger Tage eine Diskussion um linke Antisemiten so positiv gestimmt wie jetzt. Fast schon ein Paradigmenwechsel in Sachen Deutungshoheit zum Thema Judenhass - zumindest aber eine Fassaden-Bruchstelle, was linke Heuchelei betrifft. Und selten habe ich mich so darüber gefreut, dass es diesen Duzfreunden von Hamas, Fatah und Hisbollah so richtig warm am Arsch wurde.

War ja auch langsam Zeit, oder etwa nicht?


Darf ich mich jetzt ob meiner lutherisch-derben Semantik jetzt noch Christ nennen? Aber ja doch! Mal bei Luther nachlesen, was er zu den Papisten sagt. Der senile Rest zu den Juden war allerdings Shit.

Während ich in den letzten Tagen am HC*-Mailing strickte, stieß ich zuerst auf Jan Fleischhauers einigermaßen gut gelungenen Artikel beim SPIEGEL, der mehr schlecht als recht von Eigenrecherche zeugte und zum wiederholten Male den Verdacht in mir aufkeimen ließ, dass er die Artikel zwischen Frühstück und erster Kaffeepause rauszuhauen pflegt. So ein bisschen Unentschiedenheit hier und Entschlosenheit da, wenn man das mit dem Verhältnis der Humanisten (Erasmus desideri) zu den protestantischen Reformatoren (Luther, Zwingli, Calvin) sprachlich in Bezug bringen würde.

Was soll’s: gut geschrieben und elegant formuliert war das Piece jedenfalls. Das kann er! Er bekommt ja Kröten für seinen Job und muss auf der Zeitschiene powern: ich für meinen etwas schwierigeren der kritisch beäugenden Nachbetrachtung bekomme nichts ;-).

Dafür darf ich auch frech und frei plappern. Letzteres hat Heine auch ähnlich erfahren, als er sich für seine letzten Jahre auf Siechtum und Bettlägerigkeit einstellen musste.
Zum Glück bin ich im Gegensatz zu ihm (Gott sei Dank!) noch körperlich fit.

Besonders gut hat mir wieder einmal Richard Herzinger gefallen: Was der Mann an erfrischender Klarheit, intellektueller Schärfe und zwingender Conclusio mitbringt, schafft so schnell kein zweiter.

Ich mag ihn einfach.

Jedenfalls kann ich mich kaum an einen Artikel von ihm erinnern, der bei mir nicht positiv reingehauen hätte wie ein Eins Plus. Er bringt exzellente Recherche und geschliffene Formulierungskunst auf einen Nenner.

Richard Herzinger verkörpert für mich den Typ des Rhetors wie in der Antike, der in der Polis den Leuten sagt, wo es lang geht.


Hier sein Blog (Klick drauf), alterntiv das Bild unten:

Diesmal hatte er sich mit der Frage beschäftigt, warum nur schlecht sein könne, was „rechts ist“:

Auszug aus seinem neuen Beitrag:
Die bekannte Politologin Seyla Benhabib hat mich in einem Aufsatz in den “Blättern für deutsche und internationale Politik” wegen eines Artikels, den ich Ende Februar im “Perlentaucher” veröffentlichte (siehe hier, vgl. auch hier) als einen Vertreter der “europäischen Rechten” und als “Konservativen” gebrandmarkt. Für deren Positionen biete mein Beitrag ein “besonders krasses Beispiel”. Thierry Chervel und Daniele dell´Agli haben darauf bereits sehr passende Antworten gegeben.

Mir persönlich ist es ehrlich gesagt mittlerweile einfach zu blöde, mich gegen Etikettierungen wie “rechts” und “konservativ” zu verteidigen. Wenn es Frau Benhabib für “rechts” und “konservativ” hält (für Edel-Linke wie sie sowieso dasselbe), dass man für pluralistische demokratische Gesellschaften, für strikte Trennung von Staat und Religion, für Frauen- und Minderheitenrechte etc. pp. in arabischen Ländern wie in der ganzen Welt eintritt, also für das klassische Programm von Aufklärung und Liberalismus und gegen deren Todfeinde wie die Muslimbrüder oder Hamas und Hisbollah – dann soll sie das doch meinetwegen “rechts” oder “konservativ” finden. Wenn sie sich dabei besser fühlt…
So, und jetzt zum Twitter-Beitrag, den ich so schön fand:

Lizas Welt konnte sich - entgegen seiner sonstigen vornehmen Zurückhaltung und peniblen Sorgfaltspflicht - nicht beherrschen und bastelte ein wenig mit Photoshop. Inspiriert dazu hatte ihn Inge Höger, die mittlerweile wohl beliebteste linke Antisemitin der „israelfreundlichen“ Bundesrepublik Deutschland. Das „beliebteste“ meine ich bitterernst - denn wie könnten sonst über 60% de Deutschen denken, dass Israel der gefährlichste Staat*** der Welt wäre?

Das hätte Liza der Komikfigur Alfred Neumann (MAD) nicht antun dürfen. Und biologistisch ist es auch noch ;-)

LizasWelt - Bei der Geburt getrennt
Bei der Geburt getrennt: Alfred E. Neumann (MAD) und Inge Höger (DIE LINKE).

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*Auf Mißfelder war ich lange Zeit sehr schlecht zu sprechen, weil er vor Jahren (als JU-Vorsitzender) die unsäglich dämliche Frage gestellt hatte, ob man alten Menschen noch ein künstliches Hüftgelenk implantieren solle. Sauerei. Zwischenzeitlich hat er sich dafür entschuldigt und sogar eine Pro-Position für die Pflege eingenommen. Das ehrt ihn.


**Honestly Concerned

***Zum gefährlichsten Staat der Welt und dessen gefährlichster Armee hier ein paar Bilder, die bei Ihnen das kalte Grauen auslösen werden.

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