Montag, Juli 11, 2011

Euro-Wachkoma: Attacke auf Rating-Agenturen

Die EU-Kommissarin Reding spricht große Worte:

Den US-Rating-Agenturen will sie
das Handwerk legen. Sie würden wirtschaftspolitische Entwicklungen negativ beeinflussen, sagt nicht nur Reding.

Das ist Unsinn: Die Rating-Agenturen reden Krisen nicht herbei, sondern reagieren mit ihrer Bewertung auf Krisen, die schon bestehen. Oder will jemand ernsthaft behaupten, dass die wirtschaftspolitische Schwindsucht diverser europäischer Staaten ohne Rating-Agenturen nicht passiert wäre?

Europäische Rating-Agentur?

Na, dann mal los: Es wird mindestens drei oder vier Jahre brauchen, bis entsprechende (Kontroll-) Mechanismen im europäischen Finanz- und Bankensystem aufgebaut werden, die einigermaßen konkurrenzfähig sind, was übrigens auch mindestens 700 Millionen Euro kosten würde.


Abgesehen davon: Wann haben sich die US-Rating-Agenturen so großartig geirrt?

Hinter dieser Ankündigung ist relativ leicht eine Absicht zu erkennen: Man will die Amerikaner vom riesigen pazifischen Markt abkoppeln, was die Bonds-Voraussagen betrifft.

Das dürfte aber ziemlich in die Hose gehen, denke ich.

Die USA steht zwar (dank Obama) vor einem haushaltspolitischen Ruin, hat aber gleichzeitig die größten privatwirtschaftlichen Reserven weltweit neben China und dort etliche Schulden. Und das Reich der Mitte wird seine Devisenpolitik gegenüber den USA sicher nicht aufs Spiel setzen, weil sonst der Globus wackelt und China alles verliert, weil alles über den Dollar abgerechnet wird.

So what?

Europa sollte sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und erst seine Hausaufgaben (Griechenland, Portugal, Irland, Spanien, Italien) machen. Wenn man das erledigt hat, kann man immer noch goße Töne spucken.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein krieg zwischen den USA und China,dass währe genial!Und solltes zum Atomaren Krieg kommen,na und, wir gewöhnen uns gerade daran,oder?!Gruß