Auch Nichtreligiöse können sich unschwer vorstellen, dass Diktion und Semantik der Islamisten zutiefst dämonische und zutiefst irrationale Züge zeigen.
Lesen Sie bitte den Beitrag von Richard Herzinger:
Der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, der in diesem Jahr den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält, hat der “Neuen Zürcher Zeitung” ein bemerkenswertes, ja bedeutendes Interview gegeben, dem eigentlich kein einziges Wort hinzuzufügen ist. Jenseits aller Verklärung und Mystifikation der Umsturzbewegungen in Nordafrika und dem Nahen Osten macht Sansal in ebenso einfachen wie analytisch scharfen Worten deutlich, wie weit die arabischen Gesellschaften noch immer von einem Zustand entfernt sind, in dem freie Menschen ein freies Leben führen können – und was es bedarf, damit von einem solchen Zustand die Rede sein kann:
“Der arabische Frühling hat noch gar nicht begonnen. Das wahre Gefängnis ist nicht die Diktatur. Die Diktatur ist nur die erste Mauer, aber dahinter befindet sich das echte Gefängnis, sozusagen der Hochsicherheitstrakt, das sind die Kultur und die Frage des Islam. Diese Probleme wurden noch nicht angegangen, und darum sage ich, der arabische Frühling hat noch nicht wirklich begonnen.”
Sansal
Der Schriftsteller zeichnet im weiteren in knappen Strichen ein ebenso schonungsloses wie differenziertes Bild davon, was in den einzelnen Ländern des “arabischen Frühlings” in nächster Zeit zu erwarten sei:
“In Tunesien gibt es vielleicht einen kleinen Anfang, aber nicht mehr. In Ägypten bewegt sich noch gar nichts, die Frage des Islamismus ist ungelöst, ebenso die Frage der Kopten.
Hier geht's schonungslos und frappierend ehrlich weiter.
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