Zumindest einen Freund und eine gute Bekannte. Ein wenig Googeln reicht schon:
Wie ich eben in einem Rundbrief erfahren habe, rühmt sich die islamische Judenhasser-Webseite Muslimmarkt nicht nur, dass sie Felicia Langer als Gesprächspartnerin gewinnen konnte, sondern auch ihrer Kontakte zu diversen Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen. Unter den Aufgelisteten befindet sich auch das Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V. Sicher reiner Zufall (?), dass sowohl Frau Langer als auch Herr Palmer freundschaftliche Beziehungen zu diesem Institut haben (s. unten). Zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken.
Nun ist es auf den ersten Blick nichts Verwerfliches, wenn man einem Institut nahe steht, das auch Frau Hamm-Brücher zu seinen Unterstützerinnen zählt (auch das FDP-Gewissen kann irren), aber sollte beim Aufzählen der Kombinationen Tübinger Institut und Muslim-Markt, Langer zum Interview beim Muslim-Markt, Palmer und Langer nicht ein Aha-Erlebnis eintreten? Sucht man den Namen des Tübinger Oberbürgermeisters zusammen mit dem Verweis, erhält man diesen Eintrag:
Boris Palmer ist Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion „Bündnis 90 / Die Grünen“ und im Oktober 2006 neu gewählter Oberbürgermeister der Stadt Tübingen.
"Mir gefällt, dass das Institut für Friedenspädagogik Frieden nicht nur als hehres Ziel pflegt, sondern auch ganz lebenspraktisch deutet. Frieden machen kann jede(r). Das Institut bietet dazu vielfältige mediale Unterstützung und mehrt den Ruf der Friedensstadt Tübingen.
Danke und auf die nächsten 30 Jahre. Alles Gute!"
Weiß Herr Palmer eigentlich, welche "Friedensabsichten" der islamische Kooperationspartner des Friedensinstitutes hat und dass vor Jahren vom Betreiber der Webseite in Form eines verklausulierten "Gebetes" zum Mord an einem Islamkritiker aufgerufen wurde? Dass das Institut selbst nicht wüsste, mit wem es zu tun hat, klingt ein wenig komisch, oder?Also noch einmal: Weiß Herr Palmer, welche Kontakte das von ihm hoch gepriesene Friedensinstitut pflegt?
Auch hier hilft ein wenig Googeln weiter: Sucht man den Namen der Israel-Hasserin Langer zusammen mit dem Verweis auf das Tübinger Institut, wird man wieder fündig. So - und jetzt erzähle mir jemand, dass Palmer und Langer sich dort nie begegnet sind und zwischen ihnen niemals ein Wort über Langers Interview beim Muslim-Markt gefallen ist. Wie gesagt - Palmer kennt nach eigener Aussage Frau Langer sehr lange und sehr gut.
Waldorf-Absolvent und Einser-Wonk Boris Palmer, seines Zeichens Oberbürgermeister der schläfrig-beschaulichen Theologenstadt Tübingen und Grünen-Mitglied, ist recht fix, wenn es gilt, anderen Menschen das Odeur des Denunziantentums anzuhängen, weil diese sich kritisch mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Frau Felicia Langer auseinandersetzen.
Im Bild rechts: OB Palmer mit Helmut Schmidt und Weltethos-Synkretist Hans Küng
Warum ist OB Palmer so schnell auf der Palme - und was hat ihn geritten, wenn er unflätige Briefe von Spinnern, die in seinem Büro eintreffen, unzulässig in einen Zusammenhang mit Henryk M. Broders journalistischer Tätigkeit setzt? Hilflosigkeit angesichts seiner übereilten oder unbedachten Vorgehensweise? Oder gehört er einfach nur zu den Menschen, die aus politischen Erwägungen heraus konsequent an Fehlern festhalten, auch wenn sie selbst vielleicht schon begriffen haben, dass eine Richtigstellung oder Entschuldigung längst überfällig wäre?Dumm nur, dass er nicht gewillt oder in der Lage ist, 5 glasklare und einfache Fragen zu beantworten, die Henryk M. Broder ihm am 21. Juli 2009 im Zusammenhang zur Langer-Affäre gestellt hatte: 1) War ihnen zum Zeitpunkt des Antrags, Frau Langer das BVK zu verleihen, bekannt, dass Frau Langer vor drei Jahren den “Menschenrechtspreis” der “Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.” erhalten hat, einer Vereinigung ehemaliger Stasimitarbeiter?
2) War oder ist ihnen bekannt, dass Frau Langer die Rede des iranischen Präsidenten bei der “Durban-2-Konferenz” in Genf ausdrücklich als einen Beitrag zum Frieden gelobt hat, während sie in den meisten Medien vor allem als antiisraelische Hetze aufgenommen wurde?
3) Sind ihnen die Gründe bekannt, die Frau Langer bewogen, 1990 von Israel in die Bundesrepublik zu ziehen?
4) Kennen sie einen einheimischen deutschen Kommunisten, der für seinen Einsatz um die Menschenrechte mit dem BVK Erster Klasse ausgezeichnet wurde?
5) Sind ihnen die Fälle “Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte”* und “Heinrich Wilhelm August Bütefisch”** bekannt?
Um es vorweg zu nehmen: Herr Palmer hat keine Frage beantwortet……ist aber, wie er Broder gegenüber in seiner Antwort (ebenfalls am 21. Juli [gleicher Hyperlink wie oben]) zum Besten gibt, allergisch gegen „Suggestivfragen“, macht davon jedoch selbst ungeniert Gebrauch.Kostprobe: Sind Sie nicht auch der Meinung, dass ich sofort zurücktreten müsste, wenn ich sagen würde: “Wir haben Hitler und Stalin überlebt, wir werden auch Ahmadinedschad und Henryk M Broder überleben”?
So antwortet jemand, der schon im Ansatz zu erkennen gibt, dass er nicht im Geringsten gewillt ist, sein Handeln aufrichtig zu reflektieren geschweige denn Konsequenzen daraus zu ziehen, ja, er wittert sogar Rücktrittsforderungen, obwohl von ihm lediglich erwartet wird, dass er seinen Vorschlag für Frau Langers Nominierung einer gründlichen Prüfung unterzieht. Mehr (vorerst) nicht.Wie so oft bei schärpenbehängten politischen Amtsträgern kommt immer dann kindischer Hochmut ins Spiel, wenn Sprachlosigkeit einsetzt ob des Gegenwindes, der ihnen ins Gesicht bläst. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass der ehemalige Student für Geschichte(!) nicht im Traum daran denkt, Frau Langers Äußerungen während der letzten Jahre einer vorurteilslosen Überprüfung seinerseits auszusetzen?Herr Palmer hat geifernde Fürsprecher, die ein gerüttelt Maß antiisraelische und antisemitische Hasspropaganda versprühen, und das nicht zu knapp. Lässt er sich etwa vereinnahmen? Kaum zu glauben, oder doch?
Broders hartnäckiges Insistieren, ob Boris Palmer denn wisse, dass Frau Langer ein “Vorwort” zu einem Buch des Düsseldorfer Politikers Jamal Karsli geschrieben hat, der mit seinen antisemitischen Äußerungen zuerst die Grünen und dann die FDP in Nordrhein-Westfalen kompromittiert hatte und die Nachfrage, ob er dann noch bei seiner Einschätzung bleibe, Frau Langer sei keine Antisemitin, hinterlässt bei Palmers permanent gutem Gewissen keinerlei Denknarben, denn, so lässt er arrogant mit der Chuzpe eines Besserwissers verlauten, der nicht nur dem Parteibuch nach, sondern auch sonst ziemlich grün hinter den Ohren und vorwitzig ist: An meiner Meinung ändert sich auch durch diesen weiteren Scheinbeleg nichts. An meiner Meinung zu Ihrer Interviewtechnik auch nicht. Statt Suggestivfragen (Schon wieder „suggestiv“ [Anm.: Castollux]) könnten Sie ja doch echtes Erkenntnisinteresse zeigen.
Schön, wenn OB Boris Palmer uns an seinen erkenntnistheorethischen Überlegungen teilhaben ließe, die er selbst wortwörtlich ins Spiel bringt und die da lauten: Wieso unterstützt ein grüner Oberbürgermeister diese Ehrung?
Welche persönliche Geschichte hat er?
Wie gut kennt er Frau Langer?
Herr Palmer: Wir warten auf Ihre Einführungsvorlesung zum Thema „Erkenntnistheorien“. Den Platz in der ersten Reihe haben Sie sicher! Und ganz ehrlich: Auf das mit der "persönlichen Geschichte" freuen wir uns ganz besonders.
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* und **: Die Hyperlinks zu Schwerte und Bütefisch habe ich gesetzt; sie stammen nicht von H.M. Broder.