Bezeichnend für die ideologischen Neigungen der britischen Tageszeitungen
The Guardian und
The Independent war in der Vergangenheit immer die Tatsache, dass sie es für angezeigt hielten, über die Verweigerung einer Anstellung des US-Akademikers
Norman Finkelstein (Im Bild rechts; den Text muss man nun wirklich nicht übersetzen) an der
DePaul University of Chicago zu berichten.
Warum war es "notwendig", diese amerikanische Geschichte in britischen Zeitungen abzudrucken? Die
Independent raunte damals dunkel:
“Herr Finkelstein, dessen Familie den Holocaust überlebte, ist seit Jahren für die Israel-Lobby in den USA Staatsfeind Nr. 1”The Independent, schlicht daran scheiternd, die Geschichte im Detail zu berichten, hinterließ stets den Eindruck, dass Finkelstein allein deshalb die Anstellung nicht bekommen hätte, weil er Israel kritisierte. Demnach sei - für diejenigen, die mit der vollständigen Geschichte nicht vertraut waren - die akademische Freiheit durch die “Israel-Lobby” unterdrückt worden.
Anerkennung damals also (noch) für den Guardian, der eine Kopie des Originalbriefes (Pdf -Format) des Dekans der DePaul University, der die Entscheidung begründete, Finkelsteins Anstellung zu verweigern, direkt verlinkt hatte.
Um herauszufinden, was Guardian und Independent verschwiegen, beschrieben damals unsere Freunde und Kollegen von CAMERA ausführlich Finkelsteins betrügerische Gelehrsamkeit:
Antizionisten und Antisemiten beziehen sich häufig auf Finkelsteins Bücher - trotz des Umstandes, dass sie durch sachliche Ungenauigkeiten, Auslassungen und ausgewählte Erwähnungen von Tatsachen verunstaltet sind. Ein Großteil seiner Arbeit ist augenscheinlich durch seine Feindschaft gegen jüdische Gruppen in der Gesellschaft und seinen erklärten Antizionismus geprägt. Folglich beschuldigte er regelmäßig Pro-Israel-Autoren, sie seien “Betrüger” und “Plagiatoren”, Abschreiber also und stempelte ihre Arbeit als “Schabernack” ab.
Stephen Plaut zählte eine Litanei von Kritikern Finkelsteins aus einer Vielzahl glaubwürdiger akademischer Quellen auf und hob einige von Finkelsteins unerhörten Äußerungen hervor, einschließlich seines unverblümten Antisemitismus’. Finkelsteins schärfster Kritiker Alan Dershowitz schrieb damals über ihn:
„….wütet gegen die Holocaust-Überlebenden, die als “Holocaust-Industrie” bezeichnet werden. Der Gelehrte, dessen Arbeit zum Holocaust die “Anregung” für diese Ausgabe lieferte, Professor Peter Novick von der University of Chicago, warnte, dass “keine Behauptung, die von Finkelstein aufgestellt wurde, wirklich als Fakt angenommen werden sollte; kein Zitat in seinem Buch sollte für wahr gehalten werden, ohne dass man sich die Zeit nimmt, seine Behauptung mit den Quellen, die er zitiert, abzugleichen. . . Solch eine Untersuchung deckt auf, dass viele seiner Behauptungen reine Erfindung sind.”
Während weder HonestReporting noch sonst jemand daran interessiert war, für die extremen Ansichten Finkelsteins Werbung zu betreiben oder ihnen Glaubwürdigkeit zu verleihen, schätzten sich einige britische Medien schon vorher glücklich, ihm ihre Stimme zu leihen. So auch vorgestern wieder der Guardian, der seinem Ruf als radikal-antizionistischem und antiisraelischem Medium wieder mehr als gerecht wurde.
Da die sozialistische Haus- und Leibpostille der Briten keine Ruhe geben will und Norman Finkelstein, dem extrem antizionistisch- und antiisraelischem Protagonisten, neuerdings wieder ein Forum für seinen Schund gegeben hat, ist es an der Zeit, hier wieder rechtzeitig gegenzusteuern. Mit aller gebotenen Sachlichkeit, auch wenn (ich) wir mit unserer „beleidigten Leberwurst“ diesmal auch nicht hinter dem Berg halten können.
Hier der Text von HonestReporting, den Castollux übersetzt und (einmal) ein klein wenig durch einen eigenen Einschub ergänzt hat (Erster Absatz, in eckigen Klammern):
Einreise verweigert wegen "Kritik" an Israel?Der Guardian porträtiert Israel in unwahrhaftiger Weise als Staat, der die Meinungsfreiheit einschränke
Die Schlagzeile des Guardian: „Akademiker ausgewiesen, weil er Israel kritisiert hatte“ beschwört reflexhaft das Bild eines Regimes, in dem die Meinungsfreiheit durch eine autoritäre Regierung bedroht sei. [Abgesehen davon, dass das Verb „to deport“ schon den irrigen Eindruck vermittelt, hier wäre jemand ausgewiesen oder abgeschoben worden, zeugt es schon von einer gehörigen Portion Unverfrorenheit - um es zart zu umschreiben - wenn man behauptet, dass in Israel jeder Mensch (auch Akademiker) Repressionen befürchten muss, wenn er extrem divergierende Standpunkte zum Staat Israel vertritt. Man denke beispielsweise an die pseudo-apokalyptisch hoffnungslos desorientierte Schwachsinns-Fraktion Naturei Karta].
Israel ist nicht Zensur-Adresse Nr. 1, wenn es um freie Meinungsäußerung geht. Das weiß auch der ach so geplagte und vom Guardian bemitleidete Norman Finkelstein. Und Israel, das allen Bürgern freie und härteste Kritik in jeder Beziehung zugesteht, ist sicher nicht die passende Adresse für Anschuldigungen, wie sie der Guardian vorbringt.
Das Blatt besteht jedoch wahrheitswidrig auf der Behauptung, dass jenem amerikanisch-jüdischen Pseudo-Wissenschaftler und Polemiker Norman Finkelstein der Aufenthalt in Israel verweigert worden wäre. Finkelstein vertritt natürlich einige widerwärtigen Sichtweisen, darunter auch seine öffentlich zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit mit der Hisbollah und seine Anschuldigung, Israel und jüdische Interessengruppen würden die „Holocaust-Industrie“ immer wieder für finanzielle und politische Zwecke zum Thema machen.
Der Staat Israel hat N. Finkelstein aber die Einreise nicht wegen seiner politischen Standpunkte verweigert. Es wies ihn ab, weil seine Aktivitäten - darunter Treffen mit der Hisbollah - ihn für das Land zu einem Sicherheitsproblem werden ließen. Jede Demokratie, auch Großbritannien, die USA und Israel, hat das Recht, Bürgern eines anderen Landes die Einreise zu verweigern, wenn dies dem öffentlichen Interesse und der Sicherheit nicht zuträglich ist. Israel hat jedes Recht, Finkelsteins Anwesenheit als Sicherheitsrisiko zu betrachten und ihm deshalb die Einreise zu verweigern. Der Guardian spielt dies herunter, um einen irreführenden Zusammenhang hinter dem Konflikt zu konstruieren.
Außerdem versucht das Blatt, das Thema zu einem Fall der „akademischen Freiheit“ umzuinterpretieren, indem es versucht, Israel als Brutstätte der Unterdrückung von Andersdenkenden darzustellen:
Finkelstein ist einer von mehreren Hochschullehrern, die von Israel in dem zunehmend schmerzlichen Aufreibungs- und Trennungsprozess abgelehnt werden - zwischen denen, die seinen Standpunkt zur Palästinenserfrage teilen oder befürworten.
Letztes Jahr verlor Israels streitlustigster und „kommender Historiker“ Ilan Pappe seinen Lehrstuhl für Politische Wissenschaften an der Universität Haifa, nachdem er den internationalen Akademiker-Boykott israelischer Institutionen mitverantwortlich unterzeichnet hatte und den Universitätsdekan indirekt dazu zwang, seine Ablösung in die Wege zu leiten.
Fakt ist, dass der weithin bekannte antizionistische Aktivist Pappe Israel verließ, als er dort seinen Wohnsitz und die Freiheit hatte, seinen Staat zu kritisieren, wie es ihm beliebte und er sich schließlich dafür entschied, zur University of Exeter zu wechseln. Das geschah alles aus freien Stücken, und nicht, wie uns der Guardian glauben machen will, weil er von der israelischen Öffentlichkeit oder Regierung dazu gezwungen worden wäre.
Ebenso verhält es sich in der Angelegenheit "Norman Finkelstein".
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