Samstag, Mai 01, 2010

Zwitschergewitter zum ersten Mai

Es ist schon komisch: Da will ich zum 1. Mai ausschlafen und werde dennoch gestört. Allerdings von der liebsten Art - meinen Nachbarn, den Vögeln rings um unser Haus.

Sie zwitschern, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wenn Johann Sebastian Bach ein Strom ist, dann sind sie ein [sanftes] Gewitter.

Seit gut zweieinhalb Jahrzehnten wohne ich hier in einer kleinen Stadtwohnung, die heute sündhaft teuer wäre (ich war damals [1982] als Student auf Sozialhilfebonus eingezogen), und ich bin mittlerweile so versteift, dass ich mir nur noch vorstellen könnte, in der Horizontalen daraus entfernt zu werden.
Mal sehen....

Bis dahin fotografiere ich altbayerische Bauernhausfassaden und nahezu jedes Haus in meiner Umgebung: Architektur, ja, ja…mein Hobby; man kann an Architektur so viel Geschichte ablesen. Dazu später mehr, wenn gewünscht. Ich habe schon viel fotografiert: wie die Menschen sich ihren Bauernhof aufgebaut haben usw; schöne Geschichten aus dem bayerischen Schwaben und Allgäu.



Wenn ich ganz vorsichtig aus meinem Balkon heraustrete, kann ich manchmal sehen, wie das Amselpärchen sich einen heftigen Streit mit einem Buntspecht liefert, der frech den Stamm des Ahorns vor unserem Haus rauf und runter läuft. Was hat er vor? Wie kann er auch nur so unverschämt sein! Doch schön ist er mit seinem bunten Gewand und seinem farbigen Kopf.

Währenddessen streiten sich Spatzen und Finken in der Hecke…..; großes Theater, wenn man genau hinsieht. Die Meisen sagen langsam Tschüss, ebenso wie die Krähen, denen es wohl zu warm wird. Sie machen die Fliege...


Ich finde dieses Durcheinandergezwitsche wunderbar: Jeder meint, dass er im Recht ist. Eigentlich läuft dieses frühmorgens zirkulierende "Chaos“ ab wie bei uns Menschen: Jeder meint, dass er der Erste sein muss, der den Schnabel aufreißt.

Irgendwie sympathisch, oder nicht?*

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*Es kommt natürlich oft darauf an, wer den Schnabel aufreißt.

Dienstag, April 27, 2010

Kurzes Briefchen an die Akademie Bad Boll

Wenn Evangelische Akademien zu Tagungen einladen wird's gefährlich, denn "Evangelische Freiheit" im ursprünglich reformatorischen Sinn mutiert dann nicht selten zu Schaulaufveranstaltungen wie der für den 11. Juni angekündigten, auf der sich ein erlesenes Feld erprobter Judenhasser zum Schwätzchen trifft. Drei Tage soll der Affenzirkus dauern.

Ich habe einen Verantwortlichen der Akademie angeschrieben.

[...] Herr Beck,

Sie haben die Hamas zu einer Veranstaltung in der Evang. Akademie Bad Boll eingeladen.


Wäre es nicht besser gewesen, Sie hätten vorher ein wenig in der Charta der Hamas geblättert?


Abgesehen davon, dass der dort einzementierte Dreck zur Vernichtung Israels aufruft und Sie bzw. die Akademie dies ignorieren, ist es schon eine Schande, dass auch Paragraph 22 der Charta Sie nicht von einer Einladung an die Hamas abgehalten hat. Dort werden Passagen aus den „Protokollen der Weisen von Zion“ nahezu wortgleich übernommen.


Wessen Geistes Kind sind Sie? Und warum frage ich eigentlich noch?


Herr Kollege, mir wird in meiner(?) Kirche zusehends unbehaglicher; sie nimmt mir den Atem mit ihrem antijüdischen Mief. Ich schäme mich für sie. Denken Sie bitte einmal gründlich darüber nach, welche Verantwortung Sie tragen (sollten).


Fühlen Sie sich auf der sicheren Seite, weil im Umfeld von Antizionisten (nettere Umschreibung für Antisemitismus, aber ebenso eliminatorisch in seiner Intention, Sie wissen das sicher) kein Widerspruch zu erwarten ist, da diese Gruppierung auch innerhalb unserer Kirche die überwiegende Mehrheit stellt?


Freundliche Grüße kann ich Ihnen in diesem Zusammenhang nicht übermitteln, sorry.


B.D.

XXX

Sonntag, April 25, 2010

Malerische Staffeleien, Teil 4

Mein Bruder hat sich wieder an die Arbeit gemacht:

Dreiecke 63 x 94 cm


Wolkenluftblau, 100 x 100 cm

Linienspiel, 3 Stücke 20 x 20 cm


Rotes Linienspiel, 3 Stücke 30 x 70 cm



Margeriten, 100 x 70 cm

Alle bisher eingestellten Bilder kann man sich
hier, hier und hier ansehen. Zum Vergrößern bitte anklicken. Kaufinteressenten wenden sich bitte an mich. Ich werde die Anfragen weiterleiten.

Mit diesem Teil heute sind es insgesamt 35 Bilder.

Mittwoch, April 21, 2010

Good Boys Deserve Favour

Der Judenhasser Recep Tayyip Erdogan ließ sich an der Gaza-Universität von der Hamas hochleben und einen läppischen Hut verpassen. Also rein nach Europa mit ihm; ist doch logisch, oder? Warum er den Ehrendoktor bekommen hat? Er habe sich der Sache der Palästinenser besonders angenommen, heißt es. Seine zusätzliche Kumpanei mit dem iranischen Mörderregime* ergibt genau die Mischung, die den Antizionisten jeglicher Coleur hierzulande ins Konzept passt.

Währenddessen wird Al-Jazeera wieder einmal seinem Ruf als "unabhängiger" Sender mehr als gerecht. Klicken sie einfach auf den kuwaitischen Parlamentsabgeordneten im Bild unten oder hier, dann wissen Sie mehr. Der in Katar beheimatete Medienriese hat ein ganz spezifisches Verständnis davon, wie faire Berichterstattung aussieht....

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*Bitte bei FreeIranNow unter den Stichworten Erdogan oder Türkei suchen.

Sonntag, April 11, 2010

Ich liebe Karikaturen (2): Schlitzwahl

Kamal Sharaf liegt nicht so recht im Trend....

Der Mann zur Frau: “Ich glaube an die Demokratie. Du hast drei Wahlmöglichkeiten. Entscheide dich für eine, die zu dir passt."

Karikaturist: Kamal Sharaf

Quelle (via
MEMRI): Al-Jumhouriyya (Yemen), 9. April 2010

Die islamische Mondsichel über Jerusalem: Eine Schimäre*

Dr. Mordechai Kedar ist Dozent für Arabisch an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan und hat zum Thema einen Beitrag geschrieben. Castollux hat ihn ins Deutsche übertragen, sprachlich etwas an den eigenen Stil angepasst und Zusatzinformationen eingefügt.

Die Islamisierung Jerusalems


Obwohl die Bedeutung Jerusalems für Christen und Juden unbestritten auch heute Teil der Geschichte und Theologie ist, vernehmen wir immer wieder von Arabern und Muslimen die Forderung, dass Jerusalem wegen der Hervorhebung seiner Heiligkeit im Islam Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staats werden müsse.


Doch stellt sich die Frage: Wann und wie wurde diese Stadt für die Moslems heilig? (1)

* Zur Abbildung rechts: Vorislamischer arabischer Allah, über ihm der Mond. Der islamische Allah darf nicht abgebildet werden. Dafür der Mond und Allahs Töchter, "die Sterne". Die Heiligtümer in Mekka basieren auf der heidnisch-arabischen Steineverehrung. Mehr Info zum Kult hier.

Als Mohammad den Islam etablierte, brachte er ein Minimum an Innovationen ein. Er übernahm die als heilig benannten Personen, die historischen Legenden und heiligen Stätten des Juden- sowie des Christentums, und selbst heidnische Elemente, indem er sie islamisch umdeutete. Geht es nach dem Islam, dann war Abraham der erste Moslem, Jesus und Johannes, dazu die Söhne Mariens und die Schwestern Moses und Aarons Propheten und Wächter des Zweiten Himmels (2).


Viele der biblischen Geschichten („asatir Al-awwalin"), die den heidnischen Arabern in der vorislamischen Epoche vertraut waren, wurden islamisch uminterpretiert. Koran und Hadithe (mündliche islamische Überlieferungen) sind voll davon.


Die Islamisierung wurde sowohl an Orten als auch Personen dingfest gemacht: Mekka und der Heilige Stein (Al-Ka'bah) waren heilige Orte der vorislamischen heidnischen Araber. Die Omajjaden-Moschee in Damaskus und die Große Moschee in Istanbul wurden über christlich-byzantinischen Kirchen errichtet - zwei weltweit bekannte Belege für den Umgang des Islam mit den Heiligtümern anderer Glaubensrichtungen.


Auch Jerusalem machte eine Islamisierung durch: Zunächst versuchte Mohammed, die Juden in/bei Medina vom Beitritt in seine entstehende Gemeinde zu überzeugen. Mit seiner Überredungskunst führte er die Gebetsrichtung (kiblah) gen Norden ein, also Jerusalem. Nachdem er aber mit dieser Methode bei den Juden nicht punkten konnte, richtete sich sein Hass gegen sie; er tötete viele von ihnen und änderte die Gebetsrechtung nach Süden, also gen Mekka.


Mohammeds Verzicht auf Jerusalem erklärt die Tatsache, dass die Stadt kein einziges Mal im Koran erwähnt wird (3). Als die Muslime Palästina erobert hatten, war Ramlah (30 km westlich von Jerusalem) seine Hauptstadt - ein Indiz dafür, dass die Bedeutung Jerusalems keine Relevanz besaß.


Wiederentdeckt durch den Islam wurde Jerusalem 50 Jahre nach Mohammeds Tod. Im Jahr 682 n. Chr. inszenierte Abd Allah ibn al-Zubayr einen Aufstand gegen die islamischen Machthaber in Damaskus, nahm Mekka gewaltsam ein und verwehrte die Hadsch-Reisen dorthin. Omajjaden-Kalif Abd al-Malik brauchte nun eine alternative Pilgerstätte und entschied sich für das von ihm kontrollierte Jerusalem. Um seine Wahl zu legitimieren wählte er einen Vers aus dem Koran (17,1), in dem es heißt:

„Ruhm sei ihm, der seinen Diener veranlasst hat, bei Nacht von der Heiligen Moschee zur Entferntesten Moschee zu reisen, deren Bezirk wir gesegnet haben, um ihm einige unserer Zeichen zu zeigen, Er ist wahrlich der All-Hörende, All-Sehende.“ (Transkript Majid Fakhri).
Die dem Vers zugeschriebene Bedeutung liegt darin, dass die „Entfernteste Moschee“ (al-masgid al-aqsa) in Jerusalem steht (siehe auch al-Jallalayn) und dass Mohammed dort eines Nachts auf dem Rücken des magischen Pferdes al-Buraq erschien, das den Kopf einer Frau trug, dazu Flügeln eines Adlers, den Schwanz eines Pfaues und Hufe, die den Horizont streiften. Er leinte das Pferd an der Westmauer des Tempelbergs an und stieg von dort zusammen mit dem Engel Gabriel in den siebten Himmel auf. Auf dem Weg dorthin begegnete er den Propheten anderer Religionen, die dort als Wächter des Himmels fungieren: Adam, Jesus, Johannes, Josef, Idris (= Seth?), Aaron, Moses and Abraham. Sie alle begleiteten ihn auf dem Weg zu Allah und erkannten ihn als ihren Meister an.

So versucht der Islam sich also über andere, ältere Religionen zu legitimieren, indem er ein Szenario schafft, in dem vorherige Propheten Mohammeds Vorherrschaft anerkennen und ihn zum „Siegel der Propheten“ machen (Khatam al-Anbiya). Dieser Legende zufolge kam der Islam in die Welt, um Judentum und Christentum zu ersetzen, und nicht neben ihnen zu existieren.


Ironischerweise widerspricht der wundersame (Himmelfahrts-) Bericht einer Anzahl von Glaubensgrundsätzen im Islam. Wie kann ein lebender Mann aus Fleisch und Blut in den Himmel auffahren? Kann ein Fabelwesen wie das magische Pferd einen Normalsterblichen zu einem realen Ziel führen? Fragen wie diese haben orthodoxe muslimische Denker zu dem Schluss veranlasst, die nächtliche Reise hätte sich in einem Traum Mohammeds abgespielt. Reise und Himmelfahrt geben dem Islam also die Möglichkeit, gegenüber der Bibel noch „eins draufzusatteln“: Moses stieg „nur“ auf den Berg Sinai und kam dem Himmel nahe, während Mohammed den ganzen Weg hinauf zu Allah ging, und das noch aus Jerusalem.


Zudem gibt es Schwierigkeiten mit der Annahme, dass die in der islamischen Tradition beschriebene Al-Aqsa Moschee sich in Jerusalem befinde:


Zunächst jedenfalls glaubten die Mekkaner, die Mohammed gut kannten, diese Geschichte nicht. Lediglich Abu Bakr (der spätere erste Kalif) glaubte daran, weswegen er al-Siqqid („der Gläubige“) genannt wurde. Die zweite Schwierigkeit besteht in der islamischen Überlieferung selbst, die davon ausgeht, dass die Al-Aqsa-Moschee nahe Mekka auf der Arabischen Halbinsel liegt. Dies wurde im „Kitab al-Maghazi“, einem Werk des muslimischen Historikers und Geographen al-Waqidi, zweifelsfrei festgestellt.


Al-Waqidi geht von zwei Gebetsstätten („masjed“) aus, beide in al-Gi’irranah, einem Ort zwischen Mekka und Ta’if: eine war die „Nahe Moschee“ (al-masjid al-adna) und die andere die „Entferntere Moschee“ (al-masjid al-aqsa), wo Mohammed zu beten pflegte, bevor er die Stadt ver-ließ. Die Beschreibung al-Waqidis jedoch, die von etlichen Autoritäten (isnads) unterstützt wurde, passte der islamischen Propaganda des 7. Jahrhunderts nicht ins Konzept.


Um die „Heiligkeit“ Jerusalems im Islam zu zementieren, konstruierten die Omajjaden-Kalifen etliche „Traditionen“, die die Bedeutung Jerusalems für den Islam stützen (“fadha’il bayt al-Maqdis”) und Pilgerreisen gläubiger Muslime nach Jerusalem rechtfertigen sollten. Also wurde al-Masjid al-Aqsa nach Jerusalem „verlegt“. Saladin griff später den Mythos von al-Aqsa und die dazugehörigen Traditionen auf, um die muslimischen Krieger im 12. Jahrhundert gegen die Kreuzfahrer zu rekrutieren.


Ein weiteres Ziel der Islamisierung Jerusalems bestand in der Aushöhlung der Legitimierung beider älterer Religionen, Judentum und Christentum, die Jerusalem als heilige Stadt betrachten. Da sie - jeder auf seine Weise - das Wort Gottes verändert und entstellt hätten (“ghyyarou wa-baddalou”), wird der Islam als die einzig legitime Religion präsentiert, die die anderen beiden ersetzen soll (4)


Obwohl Judentum und Christentum Seite an Seite in Jerusalem existieren können, bezichtigt der Islam sie beide des Verrats an Allah und seinen Lehrern; er hat stets alles in seiner Macht Stehende getan (und wird es auch weiter tun), beide aus der Stadt zu vertreiben. Überdies findet diese Vertreibung auch rückwirkend statt: Die islamischen Sprecher palästinensischer Radiosender behaupten unisono, dass die Juden niemals einen Tempel auf dem Tempelberg gehabt hätten und zwei schon gar nicht (Wo hat dann Jesus gepredigt?).


Der säkulare Arafat (fragen Sie die Hamas) machte genau das nach, was die Omajjaden-Kalifen 1.300 Jahre vorher taten: Er ordnete die Heiligkeit von Jerusalem an, um seine politischen Ziele durchzusetzen. Da laut Islam Juden und Christen unrein seien und der Zorn Gottes auf ihnen laste, könne Arafat den Juden die Kontrolle über Jerusalem nicht erlauben. (5)


Aus Sicht des Koran haben die Juden die heiligen Schreiben verfälscht, die dem Islam offenbart wurden (2.73; 3.72); sie haben Gottes Zeichen missachtet und geleugnet (3,63). Da sie den Bund mit [dem islamischen] Gott brachen (4,154), verfluchte Er sie, und sie sind auf ewig Erben der Hölle (3,112). Warum also hätte Arafat den Juden zugute auf Jerusalem verzichten sollen?


Die palästinensischen Medien heutzutage sind voll mit Jihad-Botschaften und Aufrufen, den national-politischen Konflikt zwischen Palästinensern und Israel in einen religiös-islamischen Krieg zwischen Moslems und Juden auszuweiten. Für die palästinensischen Medien kommt das Christentum dabei nicht besser weg als das Judentum: Beide „büßten“ ihr Recht ein, über Jerusalem zu herrschen.


Nur der Islam, die „Religion der Wahrheit“ (Din Al-Haqq), besitzt dieses Recht, und das auf ewig. Dies war und ist Leitmotiv der Freitagspredigten in den palästinensischen Moscheen und den offiziellen Medien.


Da die Heiligkeit Jerusalems für den Islam seit je her politisch motiviert war und sich daran nichts ändert, würde jeder palästinensische Politiker seinen Kopf riskieren, wenn er diesen Anspruch aufgäbe.(6)


Müssen Juden- und Christentum auf die Mythen reagieren, die in den islamischen Texten angesprochen und in Mohammeds Träumen ausgemalt wurden - lange Zeit, nachdem sich Jerusalem als das Zentrum dieser beiden Religionen, die dem Islam vorangingen, etabliert hatte? Soll Israel auf seine Hauptstadt verzichten, nur weil Muslime sich dafür entschieden haben, die politischen Probleme der Omajjaden zu entsorgen - 1.250 Jahre, nachdem das Kapitel über ihre Rolle in der Geschichte geschlossen worden ist?


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Anmerkungen:


(1) Dazu auch eine hervorragende Analyse von Daniel Pipes aus dem Jahr 2001: Der moslemische Anspruch auf Jerusalem


(2) Der Koran kennt 7 Himmel. Interessant übrigens, dass die Mormonen-Sekte in ihrem Buch Mormon auch diese Zahl angibt.


(3) Die Idee, Jerusalem sei der Ausgangspunkt der Nachtreise Mohammeds gewesen, wird aus Sure 17,1 interpretiert. Diese ist unter den Koranversen im 240 Meter langen Zierstreifen des Felsendoms aber nicht enthalten. Als „ferne Moschee“ kommt der Felsendom nicht in Frage, da er gar nicht zur Moschee geweiht und erst nach dem Tod Mohammeds gebaut wurde.


(4) Zu den angeblichen Fälschungen der Heiligen Schriften durch Juden und Christen siehe drittes Kapitel aus M.J. Kister: „haddithu `ein bani isra'il Wala haraja“, in IOS 2 1972, S. 215-239, Printausgabe. Kister zitiert dort Dutzende islamischer Quellen.


(5) „Al-maghdhoub `alayhim“; Koran 1.7, in Al-Jalalayn und anderen Kommentaren. (Verszahlen können aufgrund verschiedener Ausgaben des Korans etwas variieren). Die Juden sind die Söhne der Affen und der Schweine (5.60). Zur Vorstellung, Juden seien mit Schweinen und Affen verwandt, z.B. auch Musnad Al-Imam Ahmad ibn Hanbal, (Beirut 1969) Band 3, S. 241. Auch die Seiten 348, 395, 397, 421 und Band 6, S. 135.


Hattip:
Mr. Moe


Quelle: Hudson NY

Samstag, April 10, 2010

Bibelstunde, 20 israelische Siedlerkinder und Brüder im Geiste

Innerhalb der letzten 14 Tage hatte ich gleich zwei Aha-Erlebnisse, was den Umgang mit Kolleginnen betraf:

Vorletzten Freitag hielt eine Pfarrerin eine, wie ich immer noch meine, vortreffliche Bibelstunde in der Einrichtung, in der ich arbeite. Gut, okay. Sensibel gehalten, fachkundig interpretiert, sehr nah am Menschen und gut gebetet.

Wie ich aber aus leidvoller Erfahrung weiß, sind Bibelkenntnisse, Exegese, Hermeneutik, Homiletik und seelsorgerisches Einfühlungsvermögen, so sehr diese Fähigkeiten auch zu würdigen sind, nicht immer ein Beleg dafür, dass man sich in Nahostfragen auskennt bzw. bereit ist, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Und so kam's dann.

Als wir die Bibelstunde nachträglich kurz ansprachen, kam ich auch auf das Thema Nahost-Konflikt (vorlaut wie ich eben bin). Und was sagte die verehrte Kollegin, als wir auf dem Weg zum Paternoster waren (In diesem Fall heißt das „Lift/Aufzug“ [Scherz muss sein, weil sich das Wortspiel anbietet]).

Nicht wortwörtlich, aber richtig wiedergegeben:
„Die israelischen Siedler setzen pro Familie 20 Kinder in die Welt und verdrängen so die Palästinenser“.
Nicht sehr schön, oder? Dachte sie vielleicht, ich würde ihr insgeheim zustimmen?

Da sie sich auf dem Weg zu einem Krankenbett befand, um Trost zu spenden, kannte der Paternoster keine Gnade, hielt bald an der entsprechenden Station und meine Sekunden für die Replik schwanden gnadenlos gegen Null.

Sie können sich möglicherweise lebhaft vorstellen, dass mir in meiner Aufgeregtheit kaum Zeit blieb, ruhiges Kontra zu geben. Ich brachte noch „Bedenken Sie mal den demografischen Faktor in der Palästinensischen Autonomiebehörde und im Gazastreifen“ heraus und „wie kommen Sie auf diese Zahlen?“, bevor Sie mir abschließend entgegnete, dass „man sowieso als Antisemit abgestempelt ist“, wenn man die israelische Siedlungspolitik anspreche. Ich wollte noch etwas draufsetzen, dann war sie schon weg.

Ich gönne es den Kranken, wenn man sich um sie kümmert - mit Leib und Seele dabei ist; und das meine ich nicht hämisch sondern wirklich ehrlich, auch wenn Unwissenheit und Ignoranz selbst unter evangelischen Pastorinnen verbreitet sind. Hier in A. konnte ich diesbezüglich genügend Erfahrungen sammeln, auch bei Theologen-Kollegen übrigens, die mich hinter dem Rücken als "hysterischen Philosemiten" abstempelten. Und oft reicht schon die Lektüre von Gemeindebriefen, um festzustellen, wie jemand tickt.

Ja, das war's dann vorerst. Vorgestern wurde ich von der Kollegin nett und unverbindlich zur Kenntnis genommen. Vielleicht ergibt sich ja bald einmal eine weitere Gelegenheit, bei der wir uns etwas ausführlicher unterhalten können. Ich hoffe es zumindest.

Letzten Dienstag das zweite Aha-Erlebnis:

Eine längere Andacht für alle Mitarbeiter zum Ausklang des Osterfestes.

Eigentlich ganz schön und besinnlich, doch wieder hatte Castollux etwas auszusetzen, weil ich während der Predigt nicht einschlafe wie viele Zeitgenossen, sondern immer die Lauscher aufstelle, auch wenn’s noch so grausam langweilig sein sollte wie bei manchen Kollegen, die Predigten mit Sitzungen auf der Psychologencouch verwechseln, die vom unsäglich weichspülerischen Eugen Drewermann („Jesus, der Psychiater“) drapiert sein könnte. Sie kennen das vielleicht: Begriffe wie Entfremdung von Gott, Sünde, Erlösung, Vergebung, Schuld, Heilung durch Jesus Christus, also Gott, werden sozialpädagogisch verniedlicht und in den Bereich menschlicher Verfügung und Machbarkeit gestellt. Ist das biblisch-theologisch?

NEIN!

Eine Oberin (Katholikin; Krankenhaus und Altersheim werden seelsorgerisch bi-konfessional betreut; eine Diakonissin führt, da evangelisch; die geistliche Leitung hat ein Rektor [Evang. Theologe]) hielt eine - wie ich meine - recht ansprechende und sympathische Kurzpredigt. Und die oben angesprochene Kollegin saß vor mir in der Kirchenbank.

Doch dann kam der entscheidende Satz, der mich wieder sehr ärgerte (sinngemäß und korrekt):
„Nicht zufällig fällt unser Ostern dieses Jahr zusammen mit dem Osterfest der Orthodoxen“
Ich hatte noch die Auseinandersetzung mit meiner Kollegin vor ein paar Tagen im Ohr und hörte jetzt dieses oberflächliche Statement. Nichts gegen die Orthodoxen, aber nachdem die Andacht beendet war, drängte es mich zur Oberin, die im Mittelgang zur Heimsuchung drängte (wieder so ein unverschämtes Wortspiel meinerseits), und ich sprach sie an: „Grüß Gott, entschuldigen Sie bitte, aber Sie haben eine Glaubensgemeinschaft vergessen, die auch zur gleichen Zeit gefeiert hat; unsere älteren jüdischen Geschwister mit dem Pessach!“

Sie: „Was?“

Und: „Wer sind Sie?“

Den Fortgang des Gespräches brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. Frau Oberin hatte es eilig. Sie hatte schlicht keine Ahnung und sich demzufolge damit überhaupt nicht beschäftigt.

Wieder ein Grund mehr, mich in meiner Annahme bestätigt zu fühlen, dass, wie in der Ansprache ausgelassen und zusätzlich auf den Nahen Osten und unsere bisherigen Erfahrungen bezogen, viele Kirchenchristen kritiklos Partei für die (christlich-arabischen) Palästinenser und vor allen Dingen für die eigene Reputation ergreifen bzw. für das, was sie dafür halten.

Stillschweigendes Übereinkommen?

Ist es ein Zufall, dass viele Katholiken mit Palästinensern symapthisieren, weil manche hochrangige Verterter der lateinischen Kirche seit Jahrzehnten in Nahost mit Terroristen kollaborieren?

Und wieder ein Grund mehr meiner Ansicht nach, dass es richtig ist, die Zusammenarbeit zwischen Christen beider Volkskirchen und Palästinensern im Heiligen Land und hierzulande einer äußerst genauen Überprüfung zu unterziehen. Ich habe das angekündigt, und es wird auch so passieren. Manche Leute werden mich im Frühjahr 2011, wenn ich dazu mein zweites Buch veröffentliche, zum christlich-palästinensischen Scheitan wünschen. Sei’s drum.

Mir egal. Der Gott der Bibel spricht eine andere Sprache.

Viele (Volks-) Christen haben noch immer nicht begriffen, dass ihr Stammbaum in der Synagoge begann und sie fleißig dabei sind, ihn seit gut 2000 Jahren zu entwurzeln. Um dies endlich klar zu machen, ist (auch theologische) Aufklärung nötig, die die volkskirchliche Selbstgerechtigkeit und Blindheit aufbricht. Wenn ich meinen Kollegen eröffne, dass mein christlicher Glaube ohne die Beziehung zu meinen jüdischen Geschwistern undenkbar ist, ernte ich meistens offene Münder und ungläubiges Staunen.

Ja, tatsächlich....

Freitag, April 09, 2010

Abbas an der Waffel

Mahmoud Abbas wird ausnahmsweise vom syrischen Karikaturisten Fares Qarabeat (wider Willen?) richtig gezeichnet:


Sprechblase rechts (Holocaustleugner Abbas himself): „Wir haben Fatah und Hamas vereinigt“

Sprechblase links (Palästinenser): „Gegen dich“.

Quelle (via MEMRI): Al-Watan, Syria, April 7, 2010


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Wer die Entwicklung im Westjordanland während der letzten Monate einigermaßen aufmerksam verfolgt hat, wird feststellen, dass kurioserweise beide Aussagen zutreffen. Na ja...auch nicht wieder so überraschend, oder?

Und Abbas ist Gesprächspartner für Obama und die westliche Welt. Super, oder?

Sonntag, April 04, 2010

Blutgrätschen ins Leere und eine gelbe Karte der edelsten Art , Teil 2

Update zu meinem letzten Bericht über das Spiel Bayern München vs. Manchester United, in dem ich einen Ausblick auf das gestrige Spiel bei Schlacke 04 (Schalke 04) wagte:

Ich sagte u.a.:
Okay: Schlacke 04 würde auch mit einem angeschlagenen FCB am nächsten Samstag große Probleme bekommen, aber jetzt sage ich erst recht einen glatten Sieg für Bayern am Samstag bei Schlacke 04 voraus.
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Und so ist es dann auch passiert, wenn auch taktisch souverän mit einem Mann weniger herausgespielt und sicherer, als es das Ergebnis auf den ersten Blick hergibt:

Update, 3. April: Jetzt hat's "Blut-, Boden- und Achillessehnenhacker" Schlacke 04 schon wieder erwischt:

So ein Pech!

Zwar nicht so klar wie vorausgesagt, aber das Ergebnis passt. Sie können's mit ihrer extrem limitierten Technik und "Spielkunst" nicht einmal gegen 10 Bayern, auch wenn sie noch so viele versteckte Fouls anbringen. Dabei hätte "der nette Junge"
Kuranyi (O-Ton eines Bayern-Spielers vor dem Spiel) schon vom Platz gestellt werden müssen, als er Bayerns rechten Außenverteidiger Philipp Lahm während der ersten Halbzeit brutal gegen die Eckfahne katapultierte und der Schiedsrichter großzügig wegsah. Egal....

Am Mittwoch gibt's mindestens ein Unentschieden in Manchester (wird meinem Freund von Iranian German's Blog vielleicht nicht gefallen, obwohl ich ihn (sie) gern mag).

Beim Fußball gibt's während der 90 Minuten plus Verlängerung "keine Freunde". Ist schon klar, wie es gemeint ist....

Lustig auch dies hier!

Und Leverkusen darf sich schon auf den nächsten Samstag freuen....


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Memo an Markus V.: Der Wuppertaler SV wird sicher nicht absteigen ;-)

Mittwoch, März 31, 2010

Blutgrätschen ins Leere und eine gelbe Karte der edelsten Art

Beim SPIEGEL scheint man sich seit Jahren gegen meinen Lieblingsverein* Bayern München (ich bin Fan seit 1967) eingeschworen zu haben. Dumm, ja dumm nur, dass ein vom SPIEGEL völlig vernachlässigter Spieler wie Ivica Olic Manchester United abgeschossen hat. Nach seinem unglaublich sympathischen Jubellauf und seiner großartigen Leistung bekam er eine gelbe Karte...

Und dann auch noch Mario Gomez mit seinem unwiderstehlichen Antritt vorher, der Olic' Attacke erst ermöglicht hatte. Dumm, gell?


Ein Wunder angesichts grassierender und mangelhaft differenzierenden Anti-Bayern-Haltung, die sich arrogant in Begriffen wie „Die packens doch eh’ nicht, weil ihnen die internationale Klasse fehlt“ äußert, oder wie „alles zusammengekauft“, "Bonzenverein" etc. manifestiert hatte?

Nicht selten beziehen sich SPIEGEL & Co dabei auf eine lächerliche Blut-und-Boden-Fussballideologie, die Blutgrätschen vor intelligente Fußballphilosophie stellt und "teutsche" Tugenden in den Vordergrund stellt. Dortmund, Bochum, Schlacke? Es darf gelacht werden!


Wie Blutgrätschen aussieht, hat Schlacke 04 im Halbfinalspiel des DFB-Pokals gegen Bayern München gezeigt: Oberhoheit, was Fouls betrifft, kaum Torschüsse und Mauertaktik (!) im eigenen Stadion vor über 60.000 Zuschauern. Und verloren, weil spielerische Klasse letztendlich über hässliche Primitivdefensive obsiegte:


Hier noch einmal das sensationelle Tor von Arien Robben auf Schalke zum Genießen. Messi kann's auch nicht besser. Der Kommentator schreit noch wilder als unserer...klick' hier auf die Zeile....

Unwiderstehlich....unwiderstehlich....unwiderstehlich....unwiderstehlich.....


Hier noch einmal die Entstehungsgeschichte des sagenhaften Tores von Torwart Butts Abwurf ausgehend mit deutschem Kommentar:

Robben...

Ein Spiel dauert 90 Minuten plus Nachspielzeit. Und die Erkenntnis, was daraus geworden ist, dauert manchmal ebenso lange. So brauchte z.B. Johannes B. Kerner geschlagene 92 Minuten, um aus (s)einer voreiligen Untergangsprophezeihung für Bayern eine positive Prognose für das Rückspiel in Manchester zu erstellen.

Sorry, Johannes, wir Bayern-Fans haben schon vor deiner Prophezeihung gewusst, dass Bayern große Klasse hat!


Okay: Schlacke würde auch mit einem angeschlagenen FCB am nächsten Samstag große Probleme bekommen, aber jetzt sage ich erst recht einen glatten Sieg für Bayern am Samstag bei Schlacke 04 voraus. So frech bin ich nun mal. So frech und selbstbewusst wie meine Bayern. Und Bayern wird auch bei Manchester punkten.


Mir san mir! (mit einer kleinen Hommage an alte Zeiten; allerdings fehlt Lizarazu in dieser Bildserie)

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*Lizas Welt hat in seiner unnachahmlichen Schreibe zwei sehr gute und leidenschaftliche Beiträge zum FCB geschrieben: Herzblut und Leidenschaft nach meinem Geschmack:


http://www.lizaswelt.net/2010/01/stern-nicht-nur-des-sudens.html
http://www.lizaswelt.net/2009/07/in-memoriam-kurt-landauer.html

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Update, 3. April: Jetzt hat's Schlacke 04 schon wieder erwischt: So ein Pech! Zwar nicht so klar wie vorausgesagt, aber das Ergebnis passt. Sie können's nicht einmal gegen 10 Bayern, auch wenn sie noch so viele versteckte Fouls anbringen. Dabei hätte Kuranyi schon vom Platz gestellt werden müssen, als er Philipp Lahm in die Eckfahne reinschubste. Egal....

Am Mittwoch gibt's mindestens ein Unentschieden in Manchester. Leverkusen wird danach abgehakt.

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P.S.: Ich sehe eben Arsenal gegen Barcelona (2:2 zwischenzeitlich). Ganz ohne Übertreibung: Bayern lässt sich so nicht noch einmal vorführen - von niemandem mehr. Ich nehme Wetten an!