Montag, Mai 25, 2009

Pjöngjang: Niemals, niemals, niemals!

Für Dr. Werner Pfennig (Abb.) , Nordkorea-Experte an der Freien Universität Berlin, sind die Atomwaffentests Kinkerlitzchen:
Die Atomwaffentests sind eher eine politische als eine militärische Angelegenheit
so sein „Insiderratschlag“. Und seiner Überzeugung nach haben die Atomwaffen
keine vernichtende Schlagkraft
Wie beruhigend, denn die Sprengsätze auf einen Raketenkopf zu schrauben entspräche seiner Meinung nach der Aufspießung einer Tomate auf einem Kugelschreiber. Um in Pfennigs Bild zu bleiben: Fragt sich nur, was die Nordkoreaner auf die Spitzen ihrer bereits erfolgreich getesteten Langstreckenraketen tatsächlich schrauben – Fingerhüte, gefüllt mit Marzipan?


Der wei(ß)se Rabe setzt noch einen drauf: Um die Machthaber in Pjöngjang zu stoppen, sollten die USA a) Nordkorea zum erfolgreichen Test gratulieren und b) Peking ernsthaft mit einem Lieferstopp von Nahrungsmitteln drohen. Als ob schleimige Ergebenheitsadressen und Hunger der eigenen Bevölkerung jemals eine Dikatur zur Einsicht oder zum Nachgeben gezwungen hätten.

Und Dr. Pfennig findet - wen wundert’s - Gleichgesinnte:
Nordkorea will nur den USA etwas Angst machen, damit die humanitäre Hilfe aufgestockt wird
meint der russische Diplomat Alexej Sergejew aus Wladiwostok.
Wieder einer jener Spezialisten, die uns verkaufen wollen, dass Kim Jong Il ein kühl taktierender Pragmatiker sei, dem es nur darum ginge, das Beste für sein von ihm geschundenes Volk herauszuschlagen.

Ausgerechnet in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau, die des Öfteren nur halbherzige Kritik an linken Diktaturen äußert, zeigt Sergejews russischer Kollege Andrej Lankow wesentlich mehr Realitätssinn. Auf den Einwand des FR-Journalisten „Aber Nordkorea hat doch schon mehrmals dem Abbau seines Nuklearprogramms zugestimmt“ antwortet er:
Das ist reine Taktik. Eine Denuklearisierung läuft Pjöngjangs Interessen völlig entgegen. Wir müssen uns absolut im Klaren darüber sein, dass Nordkorea seine Atombomben niemals aufgeben wird. Niemals, niemals, niemals.
Teheran wird's mit großem Interesse registriert haben....

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