Nachbetrachtung zu Anne Wills Beschneidungs-Exorzismus am
11. Juli in der ARD
(Bildquelle: ARD)
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Professor Holm Putzke sich einmal ähnlich vehement gegen Abtreibung eingesetzt hätte wie gegen die Beschneidung jüdischer Söhne. Ich sage bewusst „jüdischer Söhne“, weil ich weiter unten bzgl. Islam etwas differenzieren will (Ich hatte mir Putzkes Webseite angesehen).
Allein schon der oben genannte Sachverhalt macht ihn in
höchstem Maße unglaubwürdig, da er von Traumata im Kindesalter spricht, obwohl er Säuglinge
meint. Embryonale und pränatale Traumata scheint es demnach bei ihm - folgt man
seiner Logik - überhaupt nicht zu geben. Traumata also erst, wenn der Mensch
geboren ist (Die TV-C-Prominente Angelika Kallwass lasse ich vorerst außen vor, auch wenn diese Person eigentlich keine Bemerkung wert ist. Zu ihr komme ich ganz unten).
Schon an der grotesk-juristischen und fast hilflos anmutenden
Argumentationsfolge Holm Putzkes erkennt man, dass er die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung
des Menschen, die eben auch(!) nicht tiefenpsychologisch von der Trennung der
Nabelschnur bei der Geburt zu unterscheiden ist (übrigens auch schmerzhaft für
Kind und Mutter, wie tagtäglich zu beobachten), komplett aus dem Radar verloren
hat. Er hat sich wohl festgebissen….
Woran sich seine Begierde wirklich zu reiben scheint, ist das
"Jüdisch sein", das "Jüdische" als Gesellschafts- und
Lebensentwurf, symbolisiert im Ritual der Beschneidung, der körperlich
akzentuierten Menschwerdung und vollzogenen Liebesbejahung zu Gott in
Gemeinschaft mit den Eltern des Kindes. Seine Abneigung gegen religiöse Artikulierung jüdischen (Familien-) Lebens schlechthin
ist in beinahe jeder seiner Ausführungen mit Händen zu greifen, obwohl er sich immer
wieder bemüht, das vorher Gesagte im nächsten Satz zu relativieren. Putzkes
Ausflüchte, er kritisiere auch die altersmäßig später vorgenommenen
Beschneidungen an Knaben im islamischen Kulturraum, kann man nicht gelten
lassen, weil er die Unterschiede kennt, wie er selbst bei Anne Will andeutete und sie dennoch nicht berücksichtigt.
Man kann es auch kürzer fassen: Zumindest argumentiert Holm Putzke antisemitisch,
auch wenn er für sich natürlich kategorisch ausschließen würde, dass er selbst
Antisemit sei (Bei gepflegt diskutierenden Antisemiten ist das obligatorisch).
Dass ihm und Angelika Kallwass in Anne Wills Forum begeistert applaudiert
worden war, bestätigt meine These eher als dass sie widerlegt werden könnte. Er
trifft den Geschmack der antisemitischen Grundstimmung in unserer Gesellschaft
- und das quer durch alle politischen Lager. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und Professor Putzke weiß das auch. So dumm kann er nicht sein, dass er die Breitenwirkung seiner Thesen in der Bevölkerung nicht einkalkuliert hat.
Anmerkung:
In der von mir angesprochenen Diskussion bei Anne Will (ARD: "Beschneidungsurteil -Religionsfreiheit ade?") vom 11. Juli wurde zudem ein äußerst wichtiger Aspekt ausgelassen:
In der von mir angesprochenen Diskussion bei Anne Will (ARD: "Beschneidungsurteil -Religionsfreiheit ade?") vom 11. Juli wurde zudem ein äußerst wichtiger Aspekt ausgelassen:
Im Islam bzw. den Hadhiten beinhaltet die Beschneidung einen
zentral politischen (!), aber auch Phallus-orientierten Aspekt, ebenso wie das Kopftuch
und die (Ganzkörper-) Verschleierung etc., wie Seyran Ates richtig anmerkte.
Dieses Argument wurde völlig außer Acht gelassen. Sonst fiel Frau Ates leider nur durch
nerviges Humanismus/Feminismus-Gequatsche auf, das angeblich Brücken bauen sollte.
Ziemlich enttäuschend ihre Performance diesmal, weil eher den Bescheidungsgegnern zuarbeitend.
Im Judentum hingegen bedeutet die Beschneidung am 8.Tag nach der Geburt (siehe Genesis 17,12) die Besiegelung des Bundes mit Gott, hat also nullkommanix mit Politik zu tun, mit religiöser Enkulturation aber ganz konkret. Ähnliches entwickelt(e) sich in allen neu aufgerichteten Gemeinschaften: Stärkung des Zusammenhalts durch Rituale nach innen und positive Abschottung nach außen, um identitätsstiftend wirken zu können. Diese zeremoniellen Bräuche waren nebenbei auch sehr sinnvoll, weil sie Krankheiten vorbeugten. Ähnlich verhielt es sich mit dem Verzicht auf Schweinefleisch: Jeder halbwegs Gebildete weiß, dass man Schweinefleisch nicht dörren kann und es sehr schnell vergammelt, wenn es permanenter Hitze ausgesetzt ist.
Schade auch, dass die ARD-Redaktion unterschiedliche Interpretationsansätze zum Thema zwischen Judentum und Islam entweder nicht herausarbeiten konnte oder schlicht ignorierte.
Ich tippe auf Letzteres, wie der Videozusammenschnitt zu Beginn der Sendung suggerierte, als direkt hinter dem Bild der jüdischen Beschneidung ein kleiner, weißgekleidet ausstaffierter muslimischer "Prinz" in einer Sänfte präsentiert wurde - so, als bestünde zwischen den beiden Religionen Judentum und Islam, ihren religiösen Praktiken und soziokulturellen Weichenstellungen ein unmittelbarer Zusammenhang, der durch einen scheinbar gemeinsamen Ritus reglementiert und zementiert werden würde.
Gemeinsam war und ist beiden Religionen lediglich die praktische Einsicht, dass ein unbeschnittener Penis und der Genuss von Schweinefleisch in bestimmten Jahreszeiten/Situationen/Regionen und bei bestimmten Verhaltensweisen schlicht zu Krankheiten führen kann. Die religiöse Begründung folgte meistens unmittelbar danach, weil man am Siechtum der Menschen zu erkennen glaubte, dass Gott für ein bestimmtes Hygiene- oder Konsumverhalten Strafen vorsah; so dachte man zumindest, und die medizinische Maßnahme bzw. der Verzicht wurden als gottgegeben interpretiert, was sich ja letztlich auch als nicht ganz unvernünftig herausstellte.
Ein weiterer Beleg für die völlig konfus zusammengestellte Exegese der Beschneidung im Anne-Will-Talk war die mediale Zurschaustellung "Edler Wilder", wie Grüne und viele Linke die Zuwanderer in ihrer naiven Beglückungsperspektive sehen, also muslimische Mitbürger, die sich mehr oder weniger indifferent über ihre Beschneidungen äußerten, die weit nach (!) ihrem 8. Lebenstag vorgenommen waren, oft Jahre danach. Dass dann hier und da vereinzelte Traumata bestehen, lässt sich sicher nicht bestreiten. Das hängt aber vom Alter der beschnittenen muslimischen Befragten ab. Wären sie am 8. Lebenstag beschnitten worden (wie im Judentum), hätte sich mit Sicherheit keiner an dieses Ereignis erinnert.
An dieser Stelle frage ich mich: Warum wurde zu diesem Thema kein einziger der laut Putzke traumatisierten etwa 1.500 Juden, die ihm angeblich eine E-Mail geschrieben hatten, vor die Kamera gezerrt und bei Anne Will präsentiert? Billige Aufschneiderei also, mehr nicht. Wahrscheinlich hat Putzke seine Mails mittlerweile gelöscht….
Beinahe untergegangen in der Diskussion war die beiläufige Anmerkung des Gemeinde-Rabiners Yitshak Ehrenberg von der Synagoge in Berlin, dass der Welt durch Israel und die USA die meisten Nobelpreisträger geschenkt wurden - trotz Beschneidung. Oder vielleicht gerade deshalb?
Im Judentum hingegen bedeutet die Beschneidung am 8.Tag nach der Geburt (siehe Genesis 17,12) die Besiegelung des Bundes mit Gott, hat also nullkommanix mit Politik zu tun, mit religiöser Enkulturation aber ganz konkret. Ähnliches entwickelt(e) sich in allen neu aufgerichteten Gemeinschaften: Stärkung des Zusammenhalts durch Rituale nach innen und positive Abschottung nach außen, um identitätsstiftend wirken zu können. Diese zeremoniellen Bräuche waren nebenbei auch sehr sinnvoll, weil sie Krankheiten vorbeugten. Ähnlich verhielt es sich mit dem Verzicht auf Schweinefleisch: Jeder halbwegs Gebildete weiß, dass man Schweinefleisch nicht dörren kann und es sehr schnell vergammelt, wenn es permanenter Hitze ausgesetzt ist.
Schade auch, dass die ARD-Redaktion unterschiedliche Interpretationsansätze zum Thema zwischen Judentum und Islam entweder nicht herausarbeiten konnte oder schlicht ignorierte.
Ich tippe auf Letzteres, wie der Videozusammenschnitt zu Beginn der Sendung suggerierte, als direkt hinter dem Bild der jüdischen Beschneidung ein kleiner, weißgekleidet ausstaffierter muslimischer "Prinz" in einer Sänfte präsentiert wurde - so, als bestünde zwischen den beiden Religionen Judentum und Islam, ihren religiösen Praktiken und soziokulturellen Weichenstellungen ein unmittelbarer Zusammenhang, der durch einen scheinbar gemeinsamen Ritus reglementiert und zementiert werden würde.
Gemeinsam war und ist beiden Religionen lediglich die praktische Einsicht, dass ein unbeschnittener Penis und der Genuss von Schweinefleisch in bestimmten Jahreszeiten/Situationen/Regionen und bei bestimmten Verhaltensweisen schlicht zu Krankheiten führen kann. Die religiöse Begründung folgte meistens unmittelbar danach, weil man am Siechtum der Menschen zu erkennen glaubte, dass Gott für ein bestimmtes Hygiene- oder Konsumverhalten Strafen vorsah; so dachte man zumindest, und die medizinische Maßnahme bzw. der Verzicht wurden als gottgegeben interpretiert, was sich ja letztlich auch als nicht ganz unvernünftig herausstellte.
Ein weiterer Beleg für die völlig konfus zusammengestellte Exegese der Beschneidung im Anne-Will-Talk war die mediale Zurschaustellung "Edler Wilder", wie Grüne und viele Linke die Zuwanderer in ihrer naiven Beglückungsperspektive sehen, also muslimische Mitbürger, die sich mehr oder weniger indifferent über ihre Beschneidungen äußerten, die weit nach (!) ihrem 8. Lebenstag vorgenommen waren, oft Jahre danach. Dass dann hier und da vereinzelte Traumata bestehen, lässt sich sicher nicht bestreiten. Das hängt aber vom Alter der beschnittenen muslimischen Befragten ab. Wären sie am 8. Lebenstag beschnitten worden (wie im Judentum), hätte sich mit Sicherheit keiner an dieses Ereignis erinnert.
An dieser Stelle frage ich mich: Warum wurde zu diesem Thema kein einziger der laut Putzke traumatisierten etwa 1.500 Juden, die ihm angeblich eine E-Mail geschrieben hatten, vor die Kamera gezerrt und bei Anne Will präsentiert? Billige Aufschneiderei also, mehr nicht. Wahrscheinlich hat Putzke seine Mails mittlerweile gelöscht….
Beinahe untergegangen in der Diskussion war die beiläufige Anmerkung des Gemeinde-Rabiners Yitshak Ehrenberg von der Synagoge in Berlin, dass der Welt durch Israel und die USA die meisten Nobelpreisträger geschenkt wurden - trotz Beschneidung. Oder vielleicht gerade deshalb?
Vorschlag:
Professor Holm Putzke sollte sich
eine zusätzliche Vorhaut implantieren lassen, damit es wenigstens für den Aachener Friedenspreis, wo sich
bisher so manche Antisemiten ein Stelldichein gaben,
oder etwas Ähnliches in dieser lächerlichen Kategorie reicht; Seyran Ates
sollte sich wieder auf das besinnen, was sie wirklich gut kann, nämlich ihre weibliche
türkisch-atheistische Klientel verteidigen, und Angelika Kallwass auf ihre läppischen
Psycho-Spielchen mit ausgeplauderten Indiskretionen und armseligen Exhibitionisten
bei den kommerziellen Medien. Dass Kallwass vollkommen bescheuert ist, hat sie
ja wieder einmal überzeugend demonstriert. Warum wird diese Psycho-Domina
eigentlich immer wieder aufgetischt, und gibt es in der nach oben offenen Skala
der Peinlichkeiten bei Einladungsorgien der Öffentlich-Rechtlichen denn keine
Schamgrenze?
Was
mir übrigens bei Frau Kallwass’ Äußerungen auch haften blieb:
Sie sagte in einem eigentümlichen Slang (siehe Video), dass ihr Großvater „auf gut deutsch“ vergast worden sei. Wenige Minuten später bemerkte sie aber, dass man das heutige Deutschland nicht für „damals“ verantwortlich machen könne. Zumindest problematisch, diese diffundierende Sprachregelung innerhalb weniger Minuten, oder nicht? Für mich würde sie als perfekte Alibi-Jüdin durchgehen, wenn sie denn Jüdin wäre. Falls nicht, wäre sie nur eine ganz billige Schwätzerin. Beides ist schon peinlich genug, um bei den Öffentlich-Rechtlichen als Gast eingeladen zu werden.
UPDATE, 19. Juli 2012
Eben habe ich einen Kommentar des PI-Herolds Michael Stürzenberger zum Thema gelesen. Dümmer, schlecht informierter und schlampiger kann man einen Kommentar nicht schreiben:
Er zieht seine (sonst teilweise durchaus berechtigte) Islam-Kritik an jüdischen Essentials auf und versucht so - wie erfolgreich im Leserfrum bei PI demonstriert - seine populistische Selbstdarstellung zu inszenieren. Schäbiger geht's kaum noch noch.
Mein Rat an den bekennenden Atheisten Michael Stürzenberger: Weniger Selbstdarstellung, viel Studium von Quellenmaterial und danach genaue Analyse!
UPDATE, 1. August 2012
Ich möchte meinen Kommentar zusätzlich mit zwei hervorragenden Beiträgen abstützen, die ich zum Thema gefunden habe. Die Lektüre lohnt sich.
“Das sagt der Anwalt: Erst einmal durchatmen“, von Nathan
Gelbhart
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_sagt_der_anwalt_erst_einmal_durchatmen/
Sie sagte in einem eigentümlichen Slang (siehe Video), dass ihr Großvater „auf gut deutsch“ vergast worden sei. Wenige Minuten später bemerkte sie aber, dass man das heutige Deutschland nicht für „damals“ verantwortlich machen könne. Zumindest problematisch, diese diffundierende Sprachregelung innerhalb weniger Minuten, oder nicht? Für mich würde sie als perfekte Alibi-Jüdin durchgehen, wenn sie denn Jüdin wäre. Falls nicht, wäre sie nur eine ganz billige Schwätzerin. Beides ist schon peinlich genug, um bei den Öffentlich-Rechtlichen als Gast eingeladen zu werden.
UPDATE, 19. Juli 2012
Eben habe ich einen Kommentar des PI-Herolds Michael Stürzenberger zum Thema gelesen. Dümmer, schlecht informierter und schlampiger kann man einen Kommentar nicht schreiben:
Er zieht seine (sonst teilweise durchaus berechtigte) Islam-Kritik an jüdischen Essentials auf und versucht so - wie erfolgreich im Leserfrum bei PI demonstriert - seine populistische Selbstdarstellung zu inszenieren. Schäbiger geht's kaum noch noch.
Mein Rat an den bekennenden Atheisten Michael Stürzenberger: Weniger Selbstdarstellung, viel Studium von Quellenmaterial und danach genaue Analyse!
UPDATE, 1. August 2012
Ich möchte meinen Kommentar zusätzlich mit zwei hervorragenden Beiträgen abstützen, die ich zum Thema gefunden habe. Die Lektüre lohnt sich.
“Besser früher als später“ von Peter Stephan Jungk (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/besser_frueher_als_spaeter/)
Und:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_sagt_der_anwalt_erst_einmal_durchatmen/
17 Kommentare:
"Wahrscheinlich hat Putzke seine Mails mittlerweile gelöscht".
Ich würde sagen:
Wahrscheinlich hat Putzke seine Mails versehentlich gelöscht. :-)
"Man kann es auch kürzer fassen: Zumindest argumentiert Holm Putzke antisemitisch".
Werter Herr Bernd Dahlenburg!
Herr Holm Putzke argumentiert keineswegs antisemitisch (das hätten Sie wohl gern so), sondern stellt hier das Grundgesetz (unversehrtheit des menschlichen Körpers) über das Gesetz der Religionsfreiheit.
Aber trotzdem knickt jetzt die Bundesregierung (wie immer) vor den Juden ein.
Richtiger wäre es, wenn der Zentralrat der Juden vor das Bundesverfassungsgesetz ziehen würde, um dort zu klagen.
Dann wäre ich auf den Richterspruch gespannt
@Anonym, alias Hans-Holm Eberling, alias etc.pp.., alias "Mercator"?
haben Sie sich schon einmal kundig gemacht, welch' grausame Schmerzen durch tatsächliche (!) Eingriffe am Embryo in der Frühphase/Präimplantationsdiagnostik und pränatale Fruchtwasseruntersuchungen verursacht werden?
Und: Ist Abtreibung für Sie ein Thema?
Ich rate Ihnen, wenn Sie wirklich ernsthaft am Thema bleiben wollen, dass Sie sich diesbezüglich Gedanken machen und nicht scheinheilig Theorien aufstellen, die festlegen, wann menschliches Leben beginnt und wann nicht.
Lassen Sie sich Zeit, bevor Sie antworten. Andernfalls nehme ich Sie nicht mehr ernst, weil meine Kommentarfunktion nicht für ausschweifende Diskussionen wie die von Ihnen mutwillig angefachte offensteht.
********
Da Sie mich in Ihrem Leserbrief direkt angriffen und meinen Real-Namen nannten, erlaube ich mir im Rückkehrschluss, auch das zu veröffentlichen, was Sie mir in einer Mail schrieben:
Werter Herr Dahlenburg!
"Man kann es auch kürzer fassen: Zumindest argumentiert Holm Putzke antisemitisch"
Wie können Sie zu dieser Schlussfolgerung kommen? Herr Holm Putzke stellt "nur" das Kindeswohl (Unversehrtheit des menschlichen Körpers) über die Religionsfreiheit. Sie sehen wahrscheinlich hinter jedem Gebüsch einen Antisemiten. Vielleicht wäre ein Gang zum Psychiater in Ihrem Fall angeraten.
Ferner erpresst Herr Graumann die Bundesregierung mit seiner Bemerkung, dass entweder ein Gesetz geschaffen wird, das die Beschneidung legalisiert oder dass die Juden Deutschland ansonsten verlassen müssten.
Wenn Herr Graumann dieses Urteil anfechten will, muss er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen und nicht die Bundesregierung (die sowieso immer vor Juden und Israel einknickt) erpressen. Noch leben wir hier in einem Rechtsstaat.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Holm Eberling
holmi_40@hotmail.com
Vielleicht ist auch diese E-Mail-Adresse nur ein Fake. Ich gehe davon aus.
Den Antisemitismus - Joker zu spielen, ist übelste Demagogie. Kommt leider immer wieder vor. Wer das Verhalten des Staates Israel kritisiert, darf ebenfalls mit diesem Reflex rechnen. Jeder Eingriff am menschlichen Körper ist juristisch gesehen Körperverletzung und nur zulässig, wenn medizinisch geboten oder mit Einverständnis des Betroffenen durchgeführt. Da letzteres aber bei einem Säugling nicht eingeholt werden kann und medizinische Begründungen in einer hygienisch hochentwickelten Zivilisation nicht ziehen (außer schmerzhafter Vorhautverengung), bleibt die Beschneidung kleiner Jungen verboten. Was vor Tausenden von Jahren sinnvoll war, muss heute lange nicht mehr gelten. Nichts ist gut, nur weil es uralt oder brandneu ist. Etwas ist nur gut, wenn es gut ist. Da jederzeit spontan eine neue Religion entstehen kann, wie wäre es denn z.B. mit einer, die vorschreibt, dass Neugeborenen der Satz "Ich bin Eigentum Gottes" in 1 cm großen Lettern in die Kopfhaut tätowiert wird und jegliche Körperbehaarung ein Leben lang zu vermeiden ist? Das wäre ein mit der Beschneidung vergleichbarer Vorgang. Und wo ist die Grenze der Religionsfreiheit? Sollte man nicht zumindest den Juden erlauben, Schwule zu töten, dann so steht es ja im Alten Testament?
@Peter Ofenbäck
zur [weiteren] Versachlichung biete ich Ihnen diesen Beitrag an:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_sagt_der_anwalt_erst_einmal_durchatmen/
Und zu Ihrem Verweis auf die Thora (In diesem Fall Leviticus).
Diese Stellen sind über die Jahrtausende hinweg exegetisch längst entschärft und spielen im Alltag überhaupt keine Rolle [mehr], falls überhaupt jemals.
Und was gut ist oder nicht, entscheidet sich (seit uralten Zeiten) daran, ob es dem Menschen dient oder nicht.
Wenn Sie meinen Artikel aufmerksam durchgelesen hätten, würden Sie feststellen, dass ich zwischen jüdischer und muslimischer Beschneidung unterscheide und das auch begründe. Muss ich das jetzt noch einmal groß ausbreiten?
Nein.
"bleibt die Beschneidung kleiner Jungen verboten. "
Es gibt zwar kein Verbot, aber das juckt ja nicht angesichts der Unwissenheit, wie Sie es hier auch eindrucksvoll belegen. Siehe auch hier:
"Sollte man nicht zumindest den Juden erlauben, Schwule zu töten, dann so steht es ja im Alten Testament?"
Da nur ein Sanhedrin die Todesstrafe aussprechen durfte und es ihn seit tausenden von Jahren nicht mehr gibt, weil es keinen Tempel mehr gibt, sollte man wissen, bevor man seiner Unwissenehit freien Lauf lässt.
GÄHN!
Hi Castollux,
der - holmi_40@hotmail.com - hat mir auch schon geschrieben und sich und seinem Judenhass auch bei Tapfer im Nirgendwo hingegeben.
Ein Vollpfosten.
@Yael,
herzlichen Dank für deine Zeilen.
Dein Hinweis, den Sanhedrin betreffend, passt ganz hervorragend, weil die historische Tradition („Sitz im Leben“) mehr aussagt als jegliche theologisch-systematische Spekulation.
Dieser "Holmi" (vielleicht handelt es sich um einen fix erstellten E-Mail-Account) und viele seiner Gesinnungsgenossen negieren auch immer wieder - ob aus Unkenntnis oder purer Bosheit -, dass die von ihm/ihnen angeführten Stellen im Leviticus sowohl durch die jüdische Mischna- und Talmud-Tradition als auch später durch die christliche Historisch-Kritische Methode (Exegese) längst entschärft bzw. obsolet geworden sind. Es gibt seit vielen Jahrhunderten kein einziges nachweisbares Beispiel der wissenschaftlichen Literatur, das das Gegenteil aussagt. Das müsste ich mitbekommen haben.
Bei Achgut habe ich zwei schöne Texte zum Thema gelesen. Vielleicht du auch schon, aber dennoch hier noch einmal für Mitleser:
“Besser früher als später“ von Peter Stephan Jungk (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/besser_frueher_als_spaeter/)
Und:
“Das sagt der Anwalt: Erst einmal durchatmen“, von Nathan Gelbhart
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_sagt_der_anwalt_erst_einmal_durchatmen/
------------
P.S.: Eine kleine private Anmerkung noch, da ich weiß, dass du Katzen auch so sehr liebst (Wir beide kennen die Vorgeschichte): Im Herbst werde ich wieder zwei Kratztierchen aus dem Tierheim holen und ihnen ein liebevoll gestaltetes Zuhause geben.
Herzliche Grüße
und bis bald
Bernd
"P.S.: Eine kleine private Anmerkung noch, da ich weiß, dass du Katzen auch so sehr liebst (Wir beide kennen die Vorgeschichte): Im Herbst werde ich wieder zwei Kratztierchen aus dem Tierheim holen und ihnen ein liebevoll gestaltetes Zuhause geben."
Das ist schön. Ich habe meine beiden noch in Pflege. Vielleicht kann ich beide behalten, wenn die Dame,die sich für beide interessiert, sich für ein anderes Pärchen (Hund und Katze) entscheidet.
Ich finds toll, wenn man Tiere aus dem Tierheim nimmt, denn die brauchen am dringlichsten ein neues Zuhause.
Yael hat gesagt…
Hi Castollux,
der - holmi_40@hotmail.com - hat mir auch schon geschrieben und sich und seinem Judenhass auch bei Tapfer im Nirgendwo hingegeben.
Ein Vollpfosten.
31. Juli 2012 00:55
Ich habe selten so eine ausgewogene, tolerante, zurückhaltende und liberale Meinungsäußerung gelesen.
@Liebe Yael,
schreib' mich doch bitte mal über meine private E-Mail-Adresse an:
sola_gratia@web.de
Ich werde dir dann mitteilen, welche Vermutung ich hege, was die Identität von "Holmi" betrifft.
Muss allerdings anmerken, dass ich mir dabei nicht [ganz] sicher bin, glaube aber, auf der richtigen Spur zu sein, weil ich die sprachliche Diktion erkannt habe.
Dir noch einen schönen Sonntag bzw. eine gute nächste Woche!
Bernd
Ich dachte bis jetzt, dass Glauben Kopfsache ist, also im Gehirn abläuft.
Leider ist dies aber nicht der Fall, da es außer der Beschneidung noch andere archaische “Glaubensrituale” wie z. B. das Schächten gibt.
Mit solchen uralten “Regeln”, die Menschen und Tieren ohne Not, nur der religiösen Vorschrift hörig, Schmerzen zufügt, kann man mich als Humanisten nicht überzeugen bzw. gewinnen.
Da endet für mich das Recht auf freie Religionsausübung.
Und über Tradition lässt sich trefflich streiten. Gab es nicht die christliche Tradition der Hexenverbrennung und der Teufelsaustreibung (Exorzismus). Müssen Traditionen wie die Beschneidung und Schächtung im 21. Jh. nicht mal überdacht bzw. wenigstens zur Diskussion gestellt werden. Die Menschheit hat es geschafft, ins Weltall zu fliegen, verfügt über große wissenschaftliche und technische Fortschritte, wie z. B. den Computer oder das Internet, aber an so einem Mumpitz wie der Beschneidung aus religiösen Gründen wird “auf Teufel komm raus” festgehalten (“nicht verhandelbar”).
Der Humanismus muss hier wohl noch viel Aufklärungsarbeit leisten, um zu zeigen, dass solche Rituale meiner Meinung nach für ein Glaubensbekenntnis nicht notwendig sind. Wie gesagt, Glauben beginnt im Kopf…
@holmi
hat Ihnen jemals ein Jude gesagt, dass er Ihnen die Beschneidung aufzwängen will?
Zur Erweiterung Ihres Horizonts dies hier:
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article108902050/Siebzig-Euro-fuer-ein-Loch-im-Ohrlaeppchen.html
Vielleicht wird Ihnen dann die Verlogenheit Ihrer "Argumentationsführung" bewusst.
Hi Castollux
habe das heute erst gelesen. Werde dir noch schreiben. Danke.
"Mit freundlichen Grüßen
Hans-Holm Eberling
holmi_40@hotmail.com
Vielleicht ist auch diese E-Mail-Adresse nur ein Fake. Ich gehe davon aus. "
Es hat es mir, ohne es zu wollen, bestätigt. Dazu benutzte er eine andere E-Mail-Adresse.
Herr Bernd Dahlenburg = Castollux?
Sie sind ein Brandstifter, wissen Sie das? Immer gleich die Antisemitismuskeule schwingen ist absolut unseriös.
Selten so viel Irrsinn gelesen!
Keine Macht den Religioten!
Ps.: Ich bin kein Antisemit, im Gegenteil war ich immer ein Freund jüdischen Lebens. Allerdings befremdet mich die Verbohrtheit Ihrer Diskussion zu diesem Thema und ich hoffe, dass die Mehrheit der Juden nicht so geblendet ist.
Dieses heidnische Verstümmelungsritual weiter zu pflegen ist Blasphemie! Es beleidigt Ihren Gott, der die Männer perfekt geschaffen hat und dem Sie immer noch ins Handwerk pfuschen wollen - pfui!
Anonym schrieb:
Sie sind ein Brandstifter, wissen Sie das? Immer gleich die Antisemitismuskeule schwingen ist absolut unseriös.
Verwechseln Sie jetzt hier nicht die Rollen? Ihre Brüder im Geiste haben doch 1938 die Synagogen angesteckt.
Selten so viel Irrsinn gelesen! Keine Macht den Religioten!
Jeder haft das Recht, sich auszutoben, auch evolutionär Zurückgebliebene ;-)
Ps.: Ich bin kein Antisemit, im Gegenteil war ich immer ein Freund jüdischen Lebens. Allerdings befremdet mich die Verbohrtheit Ihrer Diskussion zu diesem Thema und ich hoffe, dass die Mehrheit der Juden nicht so geblendet ist.
Dieses heidnische Verstümmelungsritual weiter zu pflegen ist Blasphemie! Es beleidigt Ihren Gott, der die Männer perfekt geschaffen hat und dem Sie immer noch ins Handwerk pfuschen wollen - pfui!
***
Klar, Sie sind kein Antisemit. Das liest man aus jeder Ihrer Zeilen heraus - besonders dann, wenn Sie von einem „Verstümmelungsritual“ reden. Mein Bruder hat sich - als Christ - vor zwei Jahren im Alter von 62 beschneiden lassen. Ich habe an ihm nichts Verstümmeltes gesehen, und seine Frau hat sich darüber gefreut. Wow?
Ich bin zwar Schweinefleisch-Esser, aber in Anlehnung an Ihre mehr als dämliche Beteuerung könnte ich entgegnen: "Ich habe zwar nichts gegen Schweinefleisch, aber ein Wiener Schnitzel kommt mir nicht auf den Tisch". Diese Borniertheit der Schweinefleischesser – igitt!
Merken Sie eigentlich gar nicht, wie bescheuert und vor allen Dingen verlogen Ihre "Argumentation" ist und wie sehr sie sich an völlig unwichtigen Oberflächlichkeiten festmachen, die für Sie merkwürdigerweise so wichtig sind?
Warum wohl?
Gehen Sie in sich und fragen Sie sich, warum Sie von der Krankheit Antisemitismus befallen sind. Vielleicht kann ich Ihnen ja aus Ihrer verzweifelten Lage helfen.
Das meine ich ernst.
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