Montag, Juni 14, 2010
Wie man die Vuvuzela-Geräusche im TV rausfiltert
Vuvuzela-Geräusch aus TV-Aufnahmen ausfiltern - so geht´s
Von Panagiotis Kolokythas
Vielen Fußball-Fans gehen die Vuvuzela-Geräusche während der TV-Übertragungen gehörig auf die Nerven.
Auf Surpoeten.de (hab' noch nicht nachgesehen [castollux]) ist ein Artikel erschienen, in dem erläutert wird, wie die Vuvuzela-Geräusche während der WM-Übertragungen ausgefiltert werden können. Der Trick: Der Autor des Artikels ermittelte, dass es sich bei dem Vuvuzela-Dauerton um ein Ais handelt, der Grundton eine Frequenz von 233 Hertz hat.
An einem Computer mit Soundkarte, der über eine Soundkarte mit geringen Latenzzeiten und der entsprechenden Sound-Software verfügt, lassen sich demnach die störenden Klänge ausfiltern. Wie das genau funktioniert, wird am Beispiel eines Mac Mini in Verbindung mit der Software Logic Express 8 ausführlich erläutert.
Im Ergebnis wird das Audio-Signal nun vom Fernseher zunächst in den Computer geschickt und danach gefiltert aus den Lautsprechern vom Computer ausgegeben. Man kann also über diesen Umweg ein Fußball-Match ohne die störenden Vuvuzela-Geräusche anhören.
Es dürfte nicht lange dauern, bis es auch eine Vuvuzela-Killer-Software gibt, mit der zumindest die Fußball-WM-Zuschauer, die die Spiele am PC verfolgen, von den Vuvuzela-Klängen verschont werden. Dass die Filterung so einfach ist wirft aber immerhin die Frage auf, wieso die Fernsehsender nicht ein ähnliches Verfahren einsetzen.
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P.S.: Meine Frage wäre jetzt nur: Kann man dann wenigstens die erwünschten Geräusche hören und ist das technisch machbar? Müsst eigentlich gehen, oder?
Sonntag, Juni 13, 2010
Kommentar zum Iran: Der Freiheitskampf geht weiter!
Gestern jährte sich zum ersten Mal, dass die Herrschaft eines brutalen Regimes im Iran (Persien), das seit 1979 alle Perser knechtet und mit Tod bedroht, mit allen Mitteln der Täuschung, Manipulation und Gewaltanwendung (vorläufig) vor der Weltöffentlichkeit zemetiert wurde.Hunderttausende Freiheitsliebende demonstrierten daraufhin mehrere Monate im ganzen Land. Viele wurden niedergeknüppelt, eingesperrt, gefoltert und ermordet. Noch jetzt sitzen viele Demonstranten im Gefängnis.
Die Empörung der Freien Welt beschränkte sich bis zum heutigen Tag auf verharmlosende "intellektuelle" Grenzziehungen und betuliche Beschwichtigungsformeln: Man müsse weiterhin im Gespräch bleiben, so die Vorgabe des US-Präsidenten Obama, der sich mehr an seine Kairoer Ergebenheitsadresse an die islamische Welt hielt, statt Realpolitik zu betreiben - und so auch im Schlepptau die westlichen Alliierten, die bis heute noch keinen glaubwürdigen Schulterschluss in Sachen "Verschärfte Sanktionen" gegen den Iran gefunden haben.
Zufall?
Nein!
Meine Freunde aus dem Exil, verbündete Blogs und wir (Free Iran Now!) haben die Entwicklung bis heute sehr aufmerksam verfolgt und sehr akkurat dokumentiert (was wir auch weiterhin tun werden).
Wir wurden immer wieder mit niederschmetternden Ergebnissen konfrontiert:
1) Einer Hasspropaganda gegen unsere Freunde aus dem Exil, unsere verbündeten Blogs und gegen uns selbst.
2) Einer wütend und hysterisch ausfallenden Reaktion vieler Linker auf unsere Forderung nach einem freien und säkular ausgerichteten Staat Iran (Persien). Haben Linke etwas gegen Freiheit und Trennung von Staat und Religion?
3) Einer erschreckenden Gleichgültigkeit in den "etablierten" Medien. Bis heute wird dort meistens noch der Eindruck erweckt, als handele es sich bei den Verbrechen im Iran um ein vorübergehendes singuläres Ereignis, das man vielleicht heute schon relativieren und in einen Zustand der Bedeutungslosigkeit herunterschreiben könne.
4) Der bis heute anhaltenden Verschleppungstaktik der IAEA, den USA und der Freien Welt, Chinas und Russlands, wirklich harte und einschneidende Sanktionen gegen das Atomwaffenprogramm des iranischen Mörderregimes zu verhängen.
5) Dem Versuch einer heimtückischen Gleichstellung von außen, zwischen uns, die die Freiheitsbewegung bedingungslos unterstützen, und denen, die eine "Islamische Republik Light" haben wollen, einen Zusammenhang herzustellen. Keiner von uns und niemand unserer Unterstützer will, dass mit Mördern wie Karroubi und Moussawi, die sich als Reformer gerieren, ein Neuanfang gestartet wird. Dann wären alle Bemühungen umsonst gewesen.
6) Einer zunehmenden Interesselosigkeit, je mehr sich der 12. Juni 2009 vom heutigen Tag entfernt. Als Nicht-Iraner, der sich hauptsächlich mit der Entwicklung des Nahost-Konflikts befasst, kann ich das sogar irgendwie nachvollziehen. Aber warum dieses Splitting beim Hinsehen? Warum schaut man bei Nahost hin und beim Iran weniger?
Meine Besorgnis:
Ich vermute, dass manche Unterstützer Israels den Zusammenhang zwischen der inneriranischen Entwicklung und dem Fortgang im Nahost-Konflikt nicht richtig gewichten bzw. falsch einschätzen: Sie glauben, dass diese beiden Paradigmenfelder relativ wenig miteinander zu tun hätten. Zwar wissen sie, dass der Iran die Terrororganisationen Hisbollah und Hamas unterstützt, verkennen oder unterschätzen gleichzeitig aber, wie sehr sich die innenpolitische Entwicklung im Iran auf ein zukünftiges Szenario in Nahost auswirken könnte. Es gilt also für alle Freunde Israels, drei Brennpunkte gleichzeitig im Auge zu behalten - Teheran, Gaza City und Ramallah.
Schlussbemerkung:
Wir realisieren, dass die Freiheitsbewegung ins Stocken geraten ist, sind also keine Träumer. Und wir wissen deshalb, dass noch eine Menge Wegstrecke vor uns liegt. Umso wichtiger, dass wir durchhalten, nicht verzagen oder müde werden. Das sind wir den Menschen im Iran schuldig.
Es gibt Bilder wie die aus den ersten Tagen der Freiheitsdemonstrationen nach dem 12. Juni 2009, die sich für immer in unseren Köpfen und in unserem Gewissen eingegraben haben. Wer ein lebendiges und warmes Herz in seiner Brust schlagen spürt, darf nicht aufhören, die iranische Freiheitsbewegung zu lieben und zu unterstützen.
Im März dieses Jahres haben Free Iran-Autoren in Zusammenarbeit mit Freunden ein Buch herausgegeben, das die Freiheitsbewegung im Iran dokumentiert. Diese Freiheitsbewegung hat sozusagen eine ISBN-Nummer, so tragisch das auch klingen mag. Weitere Bücher könnten folgen, müssen aber nicht, wenn unser Weg zu einem erfolgreichen Ziel führt. Wir würden gerne über positivere Dinge schreiben.
Freiheit für den Iran!
Weg mit dem Mullah-Regime!
Weg mit Ahmadinejad!
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Crosslinking mit Free Iran Now!
Samstag, Juni 12, 2010
Die (fast) Rustenburg Tea Party*

Englands Torhüter Robert Green krabbelt vergeblich einem harmlosen Schuss des US-Mittelfeldspielers Clint Dempsey nach...; ein kapitabler Torwartfehler.
Die Briten werden es wohl schwer haben gegen Algerien, denn diese Mannschaft ist für mich jetzt Favorit für Platz 1 in der Gruppe. Auf den Gruppenersten könnte die deutsche Mannschaft im Achtelfinale stoßen, wenn sie denn so weit käme.
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*Rustenberg war Austragungsort des heutigen Spiels England gegen USA (1:1). Die Anspielung "Tea Party" bezieht sich mit einem kleinen Augenzwinkern auf dieses Ereignis.
Trötenalarm: Die Tinitus-Weltmeisterschaft
FIFA-Chef Sepp Blatter, der leider weitere vier Jahre an der Spitze des Fußball-Weltverbandes verharren will, hatte das Blasen auf den unsäglich dämlichen Plastiktröten als kulturell schützenwert und Kritik daran als Beleidigung für die südafrikanischen Gastgeber apostrophiert.Wird endlich Zeit, dass man diesem Funktionärsdespoten die Rote Karte gibt - nicht nur deshalb übrigens.
Zum Thema Vuvuzela-Plage hat Der Lindwurm einen exzellenten Beitrag geschrieben (besonders die Ergänzung gefällt mir). Das heftige Leserbriefecho auf seinem Blog zeigt, dass er voll ins Schwarze getroffen hat. Beinahe logisch auch, dass er sich indirekt dem Rassismusvorwurf ausgesetzt sah. Aber Der Lindwurm und Rassismus vertragen sich etwa so wie Hamas und Friedensnobelpreis.
Hier die Beiträge:
- Scheiß Vuvuzela
- Scheiß Vuvuzela, Ergänzung (ausführlicher)
Apropos Rassismus und Fremdenhass: Gibt es in Südafrika übrigens auch.
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P.S.: Ich gespannt darauf, ob der Druck seitens der großen Fernsehanstalten auf Sepp Blatter in den nächsten Tagen zunehmen wird. Auszuschließen ist das nicht.
Tracking the Sixties
Sehen Sie sich einmal diesen Abspann-Clip zu einer Folge von "Summer of Sixties" an: Eine Cover-Version des legendären Ohrwurms "I get around" von den Beach Boys. Alternativ auf die Abbildung klicken.

Irgendwie erinnert mich die Gestaltung an eine Mischung aus "Yellow Submarine" und den schier unglaublichen Scherenschnitt-Illusionen des heute schon legendären Dance Theater Pilobolos.
Samstag, Juni 05, 2010
Deutsche SPIEGEL-Halluzination mit verklärender Bildunterschrift
"Leute, die nicht mit der Hamas dicke sind, sehen gar nichts von den Hilfsgütern, von den Geldgeschenken"...sagt Zaed Khadar. Er ist seit dem Gaza-Krieg im Januar 2009 arbeits- und hilflos. Sein Haus wurde zerstört, mit seiner Familie lebt er in einer Notunterkunft. (Link zum Artikel)
Unser herzlichstes Bedauern, dass er Hamas oder Fatah gewählt hat. Besonders ausgezehrt sehen er und seine Familie aber nicht aus, oder? Das Foto ist gestellt; da gehe ich jede Wette ein.
Und jetzt mal so, wie es parallel in den Köpfen vieler Deutscher rumschwirren könnte:
Ein Zufall, dass der SPIEGEL gerade heute sein Bild so untertitelt - am 5. Juni?
Glaube ich nicht.
André Marti und seine Rasselbande*

Kennen Sie André Marti?
Ja, wenn Sie das Journalismusgeschäft einigermaßen verfolgen, nehme ich an.
Nominiert für den Online-Grimme-Award; tatsächlich!
*Am Ende des Beitrages News von 12:53 heute, 5. Juni.
André Marti, der seit 2004 schwerpunktmäßig für das Schweizer Fernsehen SF arbeitet, auch für Radio DRS (Schweiz) und Fachzeitschriften im Nahen Osten und von 1999 bis 2004 mit Stationen in Italien, ist ein besonders gern gesehener Gast bei Judenhassern und links orientierten christlichen Antisemiten.
Er gibt sich als das „Gute Gewissen“ der Schweiz aus und führt selbstverständlich auch einen Blog. Ich gebe zu, dass ich den bis vor etwa einem Jahr nicht kannte. Warum auch?
Eher zufällig bin ich auf seinen Namen gestoßen, weil er von einer höchst unappetitlichen Seite zitiert wird, auf die ich höchst selten komme.
„Brücken bauen - Verständnis schaffen – Informieren - Finger drauf halten“, so lautet André Martis treuherzig formuliertes Credo.
WOW!
Brücken einreißen, Hass säen, Desinformation streuen und mit schmutzigen Fingern hantieren wäre wohl angebrachter...
Was es mit seinem oben fett zitiertem hehren Axiom auf sich hat, möchte ich hier kurz anstoßen, denn so gut ist es damit wahrlich nicht bestellt. André Marti ist ein Kommunikations-"Künstler" der verlogensten Art, wie in seinen Ping-Pong-Spiel mit Journalistenkollegen zum Ausdruck kommend.
Seine eigentlich leicht durchschaubare Masche:
Er arrangiert mit Kollegen ein Interview und verkauft dies als „seriöse“ Meinungsbildung nach dem Motto: „Ich kenne dich nicht besonders gut, will also nur wissen, wie du tickst. Deshalb stelle ich dir ein paar unverfängliche Fragen zur 'Realität' vor Ort“.
Dass Marti aber mit nahezu allen Gesprächspartnern eine innige Israel-Feindschaft teilt, ist natürlich reiner Zufall.
Noch vorgestern hatte ich mir überlegt, ob ich einzelne Auszüge aus dem Schriftverkehr Martis mit seinen Kollegen zitiere. Mache ich aber doch nicht, weil a) zu langatmig für den Leser und b) intensive Reinigung in der Wohnung eines unanständigen Zeitgenossen nicht in mein Spezialgebiet fällt. Und: Warum sollte ich mir wegen eines sophisticated auftretenden Provokateurs so viel Arbeit machen?
Deshalb hier die Liste aller Gesprächspartner Martis. Das sagt eigentlich alles, auch wenn das eine oder andere Echo mancher Befragter auf den ersten Blick vertrauenswürdig erscheinen mag.
Martis Korrespondenz gleicht (teilweise) der Zusammenstellung eines Gruselkabinetts.
So viel noch zur Information: Ich habe die Namen nicht willkürlich kopiert, sondern alle Briefwechsel komplett durchgelesen und nach Datum aufgelistet. Keine einzige Stellungnahme war dabei, die konsequent „Pro Israel“ war.
Einfach nur runterscrollen. Viel “Vergnügen!“
Hier auszugsweise ein paar Namen derer, die sich von André Marti am Gängelbändchen führen lassen....
Hans-Christian Rössler [Bitte Abonnements sofort abbestellen!], Frankfurter Allgemeine Zeitung, Jerusalem, 5. Juni 2010
Esther Saoub [150-prozentige Konvertitin], ARD Radio, Kairo, Donnerstag, 27. Mai 2010
Yves Kugelmann, tachles [Wischiwaschi-Journalismus], Zürich, Sonntag, 25. April 2010
Clemens Verenkotte [No Comment], ARD Radio, Tel Aviv, Donnerstag, 15. April 2010
Daniel Ammann, Autor, Zürich, Dienstag, 16. März 2010
Ethan Bronner, New York Times, Jerusalem, Montag, 16. November 2009 [Auf die Frage "Gehst Du davon aus, dass Obama sich ernsthaft im Nahen Osten engagieren will? "Daran besteht kein Zweifel"]
Andreas Mink, tachles, New York, Freitag, 25. September 2009
Jürg Bischoff, Neue Zürcher Zeitung NZZ, Beirut, Dienstag, 07. Juli 2009
Heiko Flottau, freier Journalist [Gibt sich als Broder-Freund aus], Kairo, Montag, 11. Mai 2009
Kristina Bergmann, Neue Zürcher Zeitung NZZ, Kairo, Montag, 06. April 2009
Gudrun Harrer [Warum muss ich immer an den gleichnamigen Bergsteiger denken?], Der Standard, Wien, Freitag, 06. März 2009
Hugo Stamm, Tages-Anzeiger, Zürich, Samstag, 14. Februar 2009
Bettina Marx [Küsschen!], ARD - Radio Tel Aviv/Berlin, Freitag, 07. November 2008
Tomas Avenarius, Süddeutsche Zeitung [Toilettenpapier ist sinnvoller eingesetzt], Cairo/Teheran, Samstag, 27. September 2008
Torsten Teichmann [No Comment], ARD Radio Tel Aviv/München, Sonntag, 14. September 2008
Tania Krämer, Deutsche Welle [Garantiert Deutsch!], Jerusalem, Montag, 30. Juni 2008
Karin Wenger, NZZ Freelancerin Damaskus/Gaza, Sonntag, 27. April 2008
Luc Walpot [PSL-Kopie], ZDF Kairo, Samstag, 12. April 2008
Richard C. Schneider, ARD Fernsehen [Nur Stromlinien fließen besser], Tel Aviv, Samstag, 15. März 2008
Ulrike Putz, Spiegel Online [No Comment; einfach bei SoE im Suchfeld nachsehen], Beirut, Samstag, 23. Februar 2008
Carsten Kühntopp [Israel-Hasser vor dem Herrn], ARD Amman, Montag, 04. Februar 2008
Pierre Heumann ["Ich achte die Hamas..."], Weltwoche, Sonntag, 27. Januar 2008
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----NEWS----(5. Juni, 12:53):
Kommandoaktion: Israelische Spezialkräfte entern Gaza-Hilfsschiff.
Der SPIEGEL natürlich wieder mit einer "tollen" Fotoserie....
Sonntag, Mai 30, 2010
Die Erfindung der Null
Zum Abspielen des Videos bitte hier oder auf die Abbildung klicken. Das Transkript kann man hier durchlesen.
Quelle: MEMRI TV
Donnerstag, Mai 20, 2010
Anschlag in Worms und die SPIEGEL-Reflexkamera
Da bekam ich Dutzende Beiträge zum Brandanschlag auf die Wormser Synagoge rein, wertete sie aus und las immer wieder, dass es keinen konkreten Tathintergrund gäbe - und wenn, dass ein Bekennerschreiben existiere, aber auch nicht abschließend zu beurteilen, so der verantwortliche Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth in Worms.
Es hieße, so die Rhein-Neckar-Zeitung:
"Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gibt, geben wir euch keine Ruhe."Als gelernter Print-Redakteur und blutrünstige Datenzecke mag’ ich ungesicherte Vorabmeldungen ebenso wenig wie emotionale Schnellschüsse. So auch diesen nicht. Uns wird doch immer gesagt, dass wir auf Teufel komm raus recherchieren sollen, oder nicht?
Deshalb meine Nachfrage: Kann sich der SPIEGEL eine journalistische Entgleisung wie diese leisten?
Nein!

Die Bildunterschrift "Die Wormser Synagoge wurde an mehreren Stellen angezündet" ist wegen des Screenshots ein wenig verrutscht (besser ging es leider nicht).
Noch heute existiert aber der Link: Empörung über Anschlag auf Synagoge unter der hauseigenen Rubrik „Rechtsextremismus“ (siehe Screenshot oben links).
Und ich weiß auch, dass etliche extreme Rechte feixen, wenn ich auf diesen Umstand aufmerksam mache. Darauf kann ich aber jetzt keine Rücksicht nehmen.
Im letzten Absatz heißt es, wie Ministerpräsident (Talibanversteher) Kurt Beck sagt:
Der Anschlag werfe zudem ein Schlaglicht auf das Erstarken* rechtsextremistischer Gruppen in der Pfalz und in Worms selbst.
Sicher ist Castollux nicht so naiv, dass er einen Agent Provocateur irgendeiner politischen Gesinnung ausschließen würde. Aber warum wird beim SPIEGEL vorschnell geurteilt und eine ganze Kolumne/Rubrik mit dem Anschlag in Worms vereinnahmt und nicht einmal nach 36 Stunden (!) korrigiert?
Dürfen extreme Linke und fanatische Muslime ums Verrecken keine Antisemiten und Täter sein? ***
Wer zum Brandanschlag in Worms einen interessanten Kurzkommentar lesen will ruft bitte die Webseite „Zeitung für Schland“ auf.
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*Zum Erstarken rechtsextremistischer Gruppen: Die Linksradikalen haben 2010 zugelegt (die Rechten allerdings auch, wenn auch nicht so stark in der Relation insgesamt). Dazu kam vorgestern ein Bericht im Deutschlandfunk. Im Internet ist nur die Statistik von 2009 erhältlich. Man kann aber nachfragen. Die Telefonnummer von Wiesbaden ist bekannt.
**Bitte nach dem Aufrufen des Links nach unten scrollen und die Rezensionen ansehen. Ich besitze das Buch seit 15 Jahren. M.E. eines der besten H. M. Broders neben diesem hier (zweite Rezension von oben; die zu Tilman Tarach (darüber) kann man ruhig mitlesen. Sein Buch ist auch sehr empfehlenswert).
Samstag, Mai 15, 2010
Lahmender Schimmel NRW: Zurück in die Sozen-Steinzeit?
Zurück in die Steinzeit mit Stalinisten, Herz-Jesu-Sozialisten und linken Protestanten
Für mich steht fest: Die sich jetzt anbahnende Rot-Rot-Grün-Koalition reflektiert im bevölkerungsreichsten Bundesland gewissermaßen einen sich stetig verstärkenden Trend in der Anti-Israel-Debatte:
Der Terminus "Antizionismus" wird in Zukunft nicht nur ein verschämtes Judenhasser-Label für rechtsradikale Falschparker und konservative Heuchler abbilden, sondern auch ein Freifahrtschein für offenen Antisemitismus in der links dominierten parlamentarischen Debatte sein - zuerst im Landtag, dann bundesweit. Wir werden uns auf das Schlimmste gefasst machen müssen.
Zurück in die reale Welt.de von heute und das große Fressen:
Nun ist es endgültig: Eine Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP wird es in Nordrhein-Westfalen nicht geben. Nordrhein-Westfalen könnte schon bald von einer rot-rot-grünen Koalition regiert werden. Nachdem die FDP nicht mehr mit SPD und Grünen reden will, planen diese nun erste Treffen mit der Linken. Nächste Woche geht es los. Die Linke deutet bereits eine Abkehr von allzu radikalen Positionen an.Ja wirklich? Und wer nähert sich wem an?
„Die FDP kann die Einladung von SPD und Grünen zu Sondierungsgesprächen über eine mögliche Koalition nicht annehmen“, sagte FDP-Landeschef Andreas Pinkwart. SPD und Grünen fehle offensichtlich „jede Ernsthaftigkeit“. Sonst wäre nicht am selben Tag auch eine Einladung an die Linkspartei erfolgt, sagte Pinkwart.Pinkwart ist nicht jedermanns Freund (meiner sicher auch nicht), aber er ist wenigstens in diesem Fall konsequent, wenn auch taktisch agierend.
Und weiter die Welt:
Eine Woche nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bleiben damit für die Regierungsbildung in dem größten Bundesland nur noch zwei Koalitionsoptionen. Eine große Koalition von SPD und CDU oder ein rot-rot-grünes Bündnis mit SPD, Linkspartei und Grünen. SPD-Landeschefin Hannelore Kraft reagierte mit Unverständnis, dass die FDP sich einem Gespräch unter Demokraten verweigere.Hannelore Kraft reagierte mit Unverständnis, dass sich die FDP einem Gespräch mit Stalinisten verweigere! Wie soll man das auslegen?
Ypsilanti-Syndrom? Ich sage, ja!
Und weiter im Welt-Text:SPD und Grüne hatten sich am Freitag in Düsseldorf zu einer zweiten Sondierungsrunde getroffen. Man habe der FDP schriftlich zwei Gesprächstermine Anfang kommender Woche angeboten, sagte Kraft anschließend. Der Linkspartei habe man einen Gesprächstermin für Ende der Woche angeboten, ergänzte Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann. Genau das aber war der Grund für die FDP, Koalitionsverhandlungen mit Rot-Grün nun endgültig auszuschließen....Kann man es Andreas Pinkwart übelnehmen (zu ihm habe ich übrigens noch etwas in der Fußnote anzumerken*), dass er rote Lichter sah?
Man braucht nicht viel Menschenkenntnis, wenn man in die Gesichter von Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann blickt: Machtgeilheit pur. Wie bei Ypsilanti damals.
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*Zu Andreas Pinkwart:
Er hatte sich in einer sehr wichtigen Angelegenheit gegen den Soziologie-Professor Heinz Gess gestellt, als es um dessen Reputation in einer Forschungsarbeit ging (Gess untersuchte die NS-Vergangenheit des Lehrstuhls der FH Bielefeld ein wenig zu penibel für den Geschmack der Hochschulleitung) . Und das werde ich nicht vergessen. Ich habe jetzt bewusst keinen weiteren Link gesetzt. Diejenigen, die mitbekommen haben, wie Heinz Gess von der FH Bielefeld auf übelste Weise gemobbt worden ist, werden sich einen Reim darauf machen können.

