Helmut Schmidt war bei den Freisler-Prozessen gegen die Freunde Stauffenbergs nach dem missglückten Attentat auf Hitler als (abkommandierter) Beobachter beteiligt.*
Er - und seine Apologeten - berufen sich gerne auf eine Passage, die vom echten (!) Widerstandskämpfer Ulrich von Hassell handelt, der wusste, dass er das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen würde. Zitat aus der WELT am Sonntag vom September 2009:
Fabian von Schlabrendorff, ein Mithäftling, berichtete Ilse von Hassell im Sommer 1945 die Worte: „Der Tod ist mir sicher, wenn Sie herauskommen, grüßen Sie bitte meine Frau. Ihr gelten meine letzten Gedanken.“ Der Volksgerichtshofprozess gegen ihn war eine Farce: eine Prozedur, wie ein Prozessbeobachter, der damalige Oberleutnant und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt bemerkte, „ausschließlich auf menschliche Entwürdigung und seelische Vernichtung abgestellt“.Schmidt hatte nach 1945 immer wieder bekräftigt, dass er auf übergeordneten Heeresbefehl gehandelt habe. Das kennen wir doch irgendwoher, oder nicht?
Woher bekommt dieser Mann eigentlich seinen Persilschein?
Nur, weil er irgendeinmal Sozialdemokrat wurde und 1962 Hamburg vor der Flut rettete?
Wenn es aber tatsächlich so gewesen sein sollte, dass ihm der Heeresbefehl nicht in eine politische Ethik gepasst habe: Warum hat er dann nicht widersprochen? Für ihn bestand keine unmittelbare Gefahr.
Und weitergefragt:
Warum hattte er in den 1940er-Jahren und heute vehemente Einsprüche gegen die Ansiedlung von Juden in „Palästina“ formuliert, wie Nathan Gelbart völlig zu Recht kritisiert?
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*Dazu gibt es leider kaum noch Videos; ich suche noch danach; vielleicht kann mir ein Leser Unterstützung geben; es gibt noch Videos, da bin ich sicher.