Freitag, März 07, 2008

"Kann dies Kampf genannt werden?"


Gaza: Wie Guardian & Co das Feuer auf Israel eröffneten

“Feuer frei“ hieß es für britische Medien, als die täglichen Meldungen über Verluste auf palästinensischer Seite während der israelischen Operation im Gazastreifen die News beherrschten. Da der seit mittlerweile 7 Jahren andauernde und sich verstärkende Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen bei den Medien einen Gewöhnungseffekt erzielt hat, der approximativ gegen Null geht, und diese Schlamperei auch dann nicht eine Korrektur erfährt, wenn es in Sderot am Tag mehr als 100 Raketen herunterregnet, bedurfte es schon eines neuen Kitzels, um das Interesse einiger Redakteure in den Londoner Docklands (bis 1980 hatten die meisten Blätter ihren Stammsitz in der Fleetstreet) aufs Neue zu wecken.

Und was ist in einem Konflikt im Nahen Osten schon interessanter als die militärische Initiative Israels mit „hoffentlich“ vielen palästinensischen Opfern? Dass es sich dabei meist nicht um Unschuldige, sondern um gewöhnliche Kriminelle handelt, die durch ihr erbärmlich feiges Verhalten auch die eigene Zivilbevölkerung mit ins Verderben reißen, indem sie Letztere als menschlichen Schutzschild missbrauchen, stört „ausgewogen“ berichtende Redakteure schon lange nicht mehr. Hauptsache, es gibt eine neue Story - und am besten verkauft sich eine, die Israel an den Pranger stellt.

Der Mist, der in solchen Fällen von Vertretern des Mainstreams verzapft wird, muss von Watchdogs wie HonestReporting in akribischer Kleinarbeit aufgegriffen, verarbeitet und richtig gestellt werden.

Hier das vorerst letzte Beispiel. Zwangsläufig werden weitere folgen, weil die Dummheit nie ausstirbt. Castollux hat den Text übersetzt.

Während Israel sich gegen Raketen verteidigte, gingen die britischen Medien zum Angriff über

Nach wenigen Tagen israelischer Antiterror-Einsätze im Gazastreifen war ein Medienaufschrei zu erwarten und die britische Presse enttäuschte diesbezüglich nicht. HonestReporting hat bereits einen Sonderbericht [In Englisch] veröffentlicht, der den Kontext der israelischen Aktionen erklärt und Argumente für Repliken auf die Voreingenommenheit der Medien bietet. Wir empfehlen Ihnen die Lektüre des Berichts, der hilft, auf anti-israelische Reaktionen in diesen Tagen zu antworten.

HonestReporting Großbritannien deckt die schlimmsten Beispiele auf:

Der Guardian widmet der Gaza-Geschichte einen großen Teil seiner Kolumnen. Indem er lauwarme Zugeständnisse macht, was er als Raketen Marke Eigenbau bezeichnet, unterschlägt der Guardian komplett die schiere Zahl der Raketen, die von Gaza auf das südliche Israel abgefeuert wurden, und das Leid der israelischen Zivilbevölkerung, die während der vergangenen Jahre pausenlos unter Beschuss war.

Und um dies zu vermischen, merkt der Guardian Folgendes an, vergraben in einem seiner Artikel: „Sie [Die Hamas] hat damit begonnen, eine größere Anzahl von Raketentypen mit größerer Reichweite abzufeuern, genug, um die 11 Meilen entfernte israelische Stadt Ashkelon zu treffen.“ Warum unterließ es der Guardian, seiner Leserschaft näher zu erläutern, was die schwerwiegende Eskalation durch Katjuschas des Typs GRAD für eine Stadt mit über 100.000 Einwohnern bedeutet?

122 MM-GRAD-Raketen sind standardisierte Artilleriewaffen, die in der ehemaligen Sowjetunion und anderen Staaten hergestellt wurden und in nicht-westlichen Staaten zum Einsatz kamen. Sie werden nach militärischen Vorgaben von Betrieben gefertigt, die konventionelle Waffen herstellen und sind mit waffenfähigen, hochexplosiven Splittersprengköpfen ausgestattet.

Darüber hinaus gibt der Guardian Azzam Tamimi Raum für einen Gastkommentar. Tamimi, offener Unterstützer der Hamas und des „Märtyrertums“, bagatellisiert ganz bewusst die Bedrohung durch Hamas-Raketen:

„Er [Olmert] dürfte durch die Tatsache gestärkt worden sein, dass, im Unterschied zur Hisbollah im Libanon, die Hamas in der Region keine Helfer vor Ort hat und weniger in der Lage ist, seinen [Israels] Truppen feindlich gegenüberzutreten. Die aus Gaza abgefeuerten Raketen sind nichts im Vergleich zu denen, die von der Hisbollah im Juli 2006 benutzt wurden.“

In Wirklichkeit sind GRADs auch unter der Bezeichnung Katjusha bekannt - der gleiche Raketentyp, der von der Hisbollah während des Libanonkrieges 2006 auf Nordisrael abgefeuert worden war und dieselben tödlichen Eigenschaften besitzt. Auch wenn es von Tamimi bestritten wird - die Hamas hat regionale Unterstützer in Gestalt der Staaten Iran und Syrien, die der Terrororganisation halfen, während des letzten Durchbruchs an der Grenze zu Ägypten diese verbesserten Waffensysteme in den Gazastreifen zu schmuggeln.

Der Independent vergleicht in erbärmlicher und unrichtiger Weise israelische Operationen mit serbischen Aktionen im Kosovo vor einem Jahrzehnt, als man wahllos auf Zivilisten schoss, was viele Beobachter als „Ethnische Säuberung“ bezeichneten.

In einem Anfall moralischen Relativismus’ und Versimplifizierung bricht das Blatt die Situation in Gaza auf reine Statistik herunter:

„54 bis 61 Menschen auf palästinensischer Seite an einem einzigen Tag getötet. Auf der anderen Seite zwei Tote - beide Soldaten. Kann dies Kampf genannt werden?“
Der Leitartikel fährt mit dem äußerst ernsten Vorwurf fort:

„Die Ereignisse am Samstag in Gaza könnte man durchaus als Massaker bezeichnen.“
Zivile Opfer in einem Konflikt sind auf beiden Seiten beklagenswert. Viele Schlagzeilen haben sich auf die hohe Zahl der Todesopfer bei den Palästinensern während der Kämpfe konzentriert, die tragischerweise Zivilisten mit einschlossen. Opferstatistiken erzählen jedoch nur einen Teil der Geschichte:

Israel zielt nie absichtlich auf Zivilisten, während palästinensische Terroristen mit dem Vorsatz aufbrechen, Unschuldige zu töten und Anschläge gegen Schulen und Kindergärten auszuführen. Die überwiegende Anzahl Palästinenser, die während der israelischen Militäroperationen getötet worden sind, waren bewaffnete Terroristen oder es handelte sich um diejenigen, die direkt daran beteiligt waren, Raketen auf israelische Städte und Ortschaften abzufeuern. Die Hamas hat die palästinensische Zivilbevölkerung einem hohen Risiko ausgesetzt, indem sie aus ihrer Mitte heraus und aus bewohnten Gebieten Raketen abfeuerte und erfolgreich Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzte.

SkyNews demonstriert auf ihrer Webseite sprachliche Fahrlässigkeit, wenn sie behauptet, dass „palästinensische Aktivisten bei Razzien getötet wurden.“ Die offenkundige Beschränktheit dieses Denkansatzes wird am Beispiel der EU-Gegner vorgeführt, die ebenfalls als „Aktivisten“ bezeichnet werden, wenn sie einen Kran am Parlamentsplatz erklettern. Sind diese Demonstranten wirklich vergleichbar mit Bewaffneten oder Trupps, die Raketen abfeuern?

Es bleibt Con Coughlin vom Daily Telegraph vorbehalten, gesunden Menschenverstand und Kontext zur Situation einzubringen:

"Anders als die Hamas-Kämpfer, die sich über den Tod aller Israelis freuen - Zivilsten oder Soldaten, bekümmert es die Israelis sehr, wenn unschuldige Palästinenser sterben, wie das während israelischer Raketenangriffe auf vermutete Hamas-Stellungen geschah….

Als Israel im Sommer 2005 seinen einseitigen Rückzug aus dem Gazastreifen vollzog, war die überwältigende Mehrheit der Israelis froh, dem Landstrich den Rücken gekehrt zu haben, dankbar dafür, dass ihre Söhne und Töchter nicht mehr die brutale Erfahrung erdulden mussten, eine Besatzungsarmee zu sein, und sie verspürten nicht mehr den Wunsch, zurückzukehren. Aber zunehmende Effektivität und verbesserte Leistungsfähigkeit der Hamas-Raketen haben den Israelis keine andere Wahl gelassen, als militärisch zu intervenieren, wenn auch aus der Sicherheit ihrer Kampfhubschrauber heraus."

Hat tip: HonestReporting