Was versteht Herr Aiman Mazyek unter „gegenwärtig“ oder soll man das nicht so eng sehen?
Herr Mazyek hat zudem, wie die Webseite des ZMD ausweist, zwischen 1993 und 1998 „eine Reihe von Islamstudien bei anerkannten Wissenschaftler und Theologen, u.a. bei dem ehemaligen ZMD-Vorsitzenden Nadeem Elyas“ absolviert. Für alle, die es nicht wissen: Nadeem Elyas ist Anhänger der fundamentalistischsten Variante des Islam, des saudischen Wahabismus. Wenn Sie mir nicht glauben, dann sicher (nota bene) Faruk Sen, der in diesem Interview vom amtierenden ZMD-Vorsitzenden Ayyub Axel Köhler mit dem Satz zitiert wird, dass Nadeem Elyas für einen konservativen Islam steht, der sich nur aus taktischen Gründen an seine deutsche Umwelt anpasse.
Verstehen Sie jetzt, warum mich die Formulierung „gegenwärtig die beste Staatsform“ so „angelacht“ hat?
Schwer ist auch nachvollziehen, dass Frau Rollmanns Bemerkung, früher hätten Muslime in christlichen Kirchen ihre Freitagsgebete abhalten können, der Gesprächsführung dienlich war, denn Aiman Mazyek gab ihr jovial zu verstehen, dass „es das heute sogar immer noch gibt“ (für ihn also eine Selbstverständlichkeit - für mich überhaupt nicht) und er „straft“ Niedersachsens Bischöfin Margot Käßmann dafür ab, dass sie sich in einer Predigt am Reformationstag über das Zusammenleben mit Muslimen äußerte. Wenn nicht an diesem Tag, wann dann? Als Protestant darf ich diese Frage sehr wohl stellen. So viel ich weiß, hat Frau Käßmann niemals eine Anti-Islam-Predigt gehalten, wie Aiman Mazyek hier en passent der Bischöfin unterjubeln will. Wenn Frau Käßmann die Betonung auf das christliche Bekenntnis legte und Herr Mazyek damit ein Problem hat, bitte sehr. Aber er sollte es gefälligst nicht zum Problem der Protestanten und Christen insgesamt umdeklinieren.