Ein kleines (Fahrrad-) Gedicht zum Geburtstag
Als ich einst von Singapur**
wurde ich gewahr in Neusäß,
ja, du bitte glaubst es,
dass dort stand an einer Ampel schön,
die Anita anzusehn.
dass dort stand an einer Ampel schön,
die Anita anzusehn.
Sie entschied sich, links zu fahren,
ich jedoch für mein Gebaren,
fuhr dort ’gradeaus stracks weiter,
weil ich dacht’, dies sei
gescheiter.
Sie jedoch, so gar nicht dumm,
Sie jedoch, so gar nicht dumm,
bog schlau ab und drumherum.
Wie ich später dann erfuhr,
folgte sie der klugen Spur.
Später dann, bei Ay[en]stetten***,
Später dann, bei Ay[en]stetten***,
konnte ich von Weitem wetten,
dass Anita ohn’ Problem
sagte mir “Auf Wiedersehn!“
So schnell war sie, dass ich
dachte:
„Wow, jetzt aber sachte!“
Doch bald sagte ich zu mir:
“Gönne dir doch ein Plaisir“,
„Wow, jetzt aber sachte!“
Doch bald sagte ich zu mir:
“Gönne dir doch ein Plaisir“,
stieg sofort schnell in die
Eisen,
um ihr etwas zu beweisen.
Als Anita dann ganz kräftig
fing zu schnaufen an sehr heftig,
an des Anstiegs sanfter Kuppe,
dacht’ ich mir: “Jetzt ist es
schnuppe.
Greif das Mädle tapfer an.
Und der Rest ist bald getan.“
Greif das Mädle tapfer an.
Und der Rest ist bald getan.“
Als ich sie dann dort gestellt,
bei Aystettens Urgewäld,
fragt’ ich sie, wer sie denn sei,
und sie sagte allerlei.
Darauf dann, nicht ganz verlegen,
schnitt ich auf, ich sei
verwegen.
Ich würd’ radeln jeden Berg,
auch wenn ich kein Zauberzwerg.
Was ihr hat schwer imponieret,
Was ihr hat schwer imponieret,
worauf ich dann insistieret,
dass mein größter Wunsch es sei,
mit ihr strampeln allerlei.
Eigentlich nicht ganz bedenkend,
dass sie meiner Karte schenkend,
große Lust und Interesse,
schwelgt’ ich vorerst in
Tristesse,
bis dereinst ein Anruf kam,
der mich dann beim Worte nahm.
“Bernd“, das merkt’ ich mir
sofort:
„Das ist ein Rapport,
der dich führt zu deinem Glück,
niemals darfst du da zurück,
denn was kann es Schön’res geben,
als mit ihr zusammen leben“.
Als das erste Mal sogleich,
eine Steigung nahmen weich,
wir in westlichen Gefilde[r]n,
wusste ich: „Du musst es milde[r]n“
Nicht so hektisch aktionieren,
lieber diplomatisieren.
Denn Anita, leicht vergrault,
dachte, dass sich sehr leicht
mault,
wenn auf 100 Meter aufwärts
stets,
sagt der Bernd: „Jetzt aber geht’s!“
Daraus lernte ich sogleich,
dass dies war mein erster
Streich.
So gescheh’n auch letztes Jahr,
ja, das ist jetzt wirklich wahr,
als wir beide - kurz
entschlossen,
unsere Esel angeschlossen,
an dem Hohen Peißenberg,
zu vollenden unser Werk…
…angekommen hoch dort oben,
setzten wir uns auf den Boden.
setzten wir uns auf den Boden.
Du, Anita, mit viel Schmoll,
ich mit Radel-Rock’n-Roll.
So ein Ausblick, ganz von droben,
So ein Ausblick, ganz von droben,
du jedoch warst ganz enthoben…
….von der schönen Tagestour,
Radlerliebe – keine Spur.
Als der Bernd dann ohn’ Verstand,
einen weit’ren Umweg fand,
war die Stimmung schlicht perdu,
heimwärts kam man ohne sie.
heimwärts kam man ohne sie.
Kilometer weggefressen,
135 nicht vergessen,
Tagespensum allzu zu viel,
für ein Mädchen mit viel Stil.
Ich hab’ daraus gut gelernt
und mein Ego schnell entfernt.
Also musst’ ich Rücksicht
nehmen,
auf Anitas Knie und Sehnen,
ihre weibliche Natur
und die Psyche sowiesuhr.
Wenn wir Männer wollen kämpfen
plagen Frauen sich mit Krämpfen.
Da von Haus aus diplomatisch,
und mein Tipp kam immer
gratis[ch],
habe ich sehr schnell erfasst,
dass Anitas Bike nicht passt.
Ich hab’ dann und hier und dort,
hoffentlich gehalten Wort.
Wenn es galt zu prüfen schnell,
ob das Bike lief very well,
hier und da die Kette schmieren,
nicht die Contenance verlieren,
wenn die Luft einmal entweicht,
darauf ist der Bernd geeicht.
In der Zwischenzeit sodann,
In der Zwischenzeit sodann,
hat Anita dann und wann,
sich beeilet zu erweisen,
dass ihr Rixe kann beweisen,
wenn es setzet an zum Sprint,
dass mein Spilo bleibt ganz hint’.
Mein Bianchi ist echt super,
Mein Bianchi ist echt super,
doch das Rixe, was nicht Wunder,
ist jetzt derart aufgemotzt,
dass es selbst dem Sattel trotzt,
der, wie oft von mir empfohlen,
von ihr wird konstant verhohlen.
Manchmal sag’ ich ihr beizeiten:
„Wenn du willst vernünftig
reiten,
nimm’ den Sattel, den ich nehm,
anders ist es unbequem“.
Sie jedoch, und standhaft immer,
sagt: „Den nimm’ ich nimmer“
Frauen meinen, was sie wollen,
Männer tun, wozu sie sollen,
Hat ‚ne Frau sich mal
entschieden,
muss der Mann sich hier
hienieden,
abfinden mit seiner Pein,
das kann nur ein Frauensattel sein.
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*Rixe: Fahrradmarke, hauptsächlich von Frauen bevorzugt.
**“Singapur“ brauchte ich für den Reim
***Ein Ort westlich von Augsburg