Mittwoch, Januar 30, 2008

Schwarzbraun ist die Haselnuss

Rechtsdeutsche „Islamkritiker“
Wenn man als Blogger mit halbwegs geöffneten Augen durch die (t)deutsche Welt geht und sich die Szene der so genannten Islamkritiker ansieht, kommt man nicht umhin, eine Bewegung auszumachen, die sich im Windschatten der öffentlichen Diskussion eine neue Nische schafft - die neue Rechte, oder besser gesagt, die neuen „Stolznationalen“.
Bar jeglicher Vernunft versuchen sie uns einzureden, dass Deutschland und Europa von zig-Millionen Muslimen „überrannt“ oder „überschwemmt“ werden würde. Bekannte Termini, kennen wir doch, oder?

Neuerdings sind auf diversen Blogs generell Ausländer gemeint, weil das Islam-Sujet für holzschnittartige Beschreibungen ausgereizt zu sein scheint - und sie berufen sich auf Auguren, die uns weismachen wollen, wie Europa doch endlich zu einem „rechten“ Kontinent mutieren soll, statt sich auf demokratische Werte und deren innewohnende Kräfte zu besinnen.
Sie - und ihre Leser und etliche Blogger im Schlepptau oft hilflos nachplappernd - reden pausenlos von Risiken statt von Chancen. Sie machen alles schlecht, was auch nur im Entferntesten an ein Miteinander zwischen Kulturen denken ließe. Sie sind borniert, blind und von Hass getrieben. Sie verweigern alle positiven kulturellen Erfahrungen, die in den letzten Jahrhunderten zwischen West- und Osteuropa und den Menschen ausgetauscht worden sind.

Sie machen den Islam zum Türken, den Türkischstämmigen und sonst wen zum Ausländer und den Ausländer zu einem „Geziefer“, den es auszurotten gilt. Sie deklarieren linke und liberale Islamkritiker als „Berufsjuden“ (sic!), und so geht’s weiter in der nach unten offenen - bisher noch verbalen - Schwachsinns- und Gewaltspirale.


Manche Blogbetreiber formulieren es etwas vornehmer: Sie raunen von ethnischen und genetischen Defiziten der Afrikaner und dem Rest der Welt, um so die (t)eutsche Überlegenheit herauszukehren. Sie fordern in fast unüberbietbarer Scheinheiligkeit die Hassprediger in den Foren zur „Zurückhaltung“ auf, indem sie ihnen versprechen, dass ein gesellschaftlicher Wandel eintritt, der ihre Mordgelüste irgendwann befriedigen wird, wenn alles „treudeutsch“ abgewickelt sein wird.

Sie sprechen niederste Instinkte an, wenn sie
in den Foren politische Gegner sophisticated zum „physischen Abschuss“ freigeben, und sie lehnen sich genüsslich zurück, wenn die Klicks auf ihrer Webseite zunehmen, obwohl sie genau wissen, dass sie ein „Mord(s)geschäft“ betreiben, das sich über kurz oder lang (vielleicht für sie) auszahlen wird. Sie betreiben Blogs, die sich „israelfreundlich“ gerieren (Unverschämtheit), aber jeder halbwegs schlaue Mensch erkennt, dass hinter diesen Blogs oft verkappte Antisemiten stecken, die nur so lange still halten, bis ihrer „rechten Sache“ zum Durchbruch verholfen ist.

Diese „Stolzdeutschen“ wissen was sie tun und sie spielen damit; sie sind auch noch stolz darauf, wenn sie Menschen gegen Menschen hetzen können, wie es die politische Wetterlage eben hergibt.
Im Zweifelsfall - wenn die öffentliche Diskussion zu ihrer Agenda passt, oder die Argumente ausgehen - ist ihr Axiom immer genauso faszinierend blöd wie einfach: „Ausländer raus“, und alle Probleme sind beseitigt.

Man könnte fast meinen, dass die alle einen an der Waffel haben.

Sieht man sich jedoch die Klientel, Impressi oder Buchtipps etlicher Blogger dieser Gattung an, vergeht einem schnell das Lachen. Hier tummeln sich Ex-NPD'ler, Schwulenhasser, Beschneidungsgegner, Antisemiten und Ausländerhasser in einem Pool, der sich jetzt „Pro Köln, pro X-Stadt oder sonst was nennt. Diese „Pro’s“ sind nichts Positives für unsere Gesellschaft. Sie sind etwas zutiefst Negatives und zerstören (unsere) jegliche seriöse Bemühung, sich mit dem Islam ernsthaft auseinanderzusetzen.

Sie sind primitiv und von gestern.

Ignoriert diese Leute endlich und gebt ihnen die rote Karte.

Per-Olov Kindgren spielt "Capricho Arabe"

Per-Olov Kindgren spielt das geniale "Capricho Arabe" des unübertroffenen Meisters Francisco Tarrega.

Das konnte ich auch einmal, lang ist's her - aber bei weitem nicht so gut und gefühlvoll.

Für die Kenner: Achtet mal' auf den chromatischen Lauf nach dem Moll-Teil.

Und wer die besondere Gabe hat, Bild- und Tonsequenzen miteinander zu verbinden, der wird erkennen, dass sich der Autor (Gitarrist) sehr große Mühe gemacht hat, Bild und Ton miteinander in Einheit zu bringen. Besonders liebevoll hat er das an dem Beispiel der Enten inszeniert.

Wer Augen hat, der sehe, und wer Ohren hat, der höre.

Wer Augen und Ohren gleichzeitig einsetzen und zusammendenken kann, der darf sich gesegnet schätzen.

Die schönen Bildimpressionen stammen nicht aus Per-Olovs schwedischer Heimat, sondern aus Dänemark.

Aber die Musik stammt vom ihm, dem unvergleichlichen Per-Olov.