Samstag, Juni 05, 2010

Deutsche SPIEGEL-Halluzination mit verklärender Bildunterschrift

So untertitelt der SPIEGEL zu einem Bild um 12:53 Uhr
 
"Leute, die nicht mit der Hamas dicke sind, sehen gar nichts von den Hilfsgütern, von den Geldgeschenken"...sagt Zaed Khadar. Er ist seit dem Gaza-Krieg im Januar 2009 arbeits- und hilflos. Sein Haus wurde zerstört, mit seiner Familie lebt er in einer Notunterkunft. (Link zum Artikel)


Unser herzlichstes Bedauern, dass er Hamas oder Fatah gewählt hat. Besonders ausgezehrt sehen er und seine Familie aber nicht aus, oder? Das Foto ist gestellt; da gehe ich jede Wette ein.

Und jetzt mal so, wie es parallel in den Köpfen vieler Deutscher rumschwirren könnte:


"Deutsche, die nicht mit den Nazis dicke waren, sahen gar nichts von den Hilfsgütern, von den Geldgeschenken",
sagt Adolf Bleibtreu. Er war seit der Invasion der Allierten am 6. Juni 1944 in der Normandie arbeits- und hilflos. Sein Haus wurde zerstört, mit seiner Familie lebte er in einer Notunterkunft.


Ein Zufall, dass der SPIEGEL gerade heute sein Bild so untertitelt - am 5. Juni?

Glaube ich nicht.

André Marti und seine Rasselbande*


Kennen Sie André Marti?

Ja, wenn Sie das Journalismusgeschäft einigermaßen verfolgen, nehme ich an.


Nominiert für den Online-Grimme-Award; tatsächlich!


*Am Ende des Beitrages News von 12:53 heute, 5. Juni.


André
Marti, der seit 2004 schwerpunktmäßig für das Schweizer Fernsehen SF arbeitet, auch für Radio DRS (Schweiz) und Fachzeitschriften im Nahen Osten und von 1999 bis 2004 mit Stationen in Italien, ist ein besonders gern gesehener Gast bei Judenhassern und links orientierten christlichen Antisemiten.

Er gibt sich als das „Gute Gewissen“ der Schweiz aus und
führt selbstverständlich auch einen Blog. Ich gebe zu, dass ich den bis vor etwa einem Jahr nicht kannte. Warum auch?

Eher zufällig bin ich auf seinen Namen gestoßen, weil er von einer höchst unappetitlichen Seite zitiert wird, auf die ich höchst selten komme.


„Brücken bauen - Verständnis schaffen – Informieren - Finger drauf halten“
, so lautet
André Martis treuherzig formuliertes Credo.

WOW!


Brücken einreißen, Hass säen, Desinformation streuen und mit schmutzigen Fingern hantieren wäre wohl angebrachter...

Was es mit seinem oben fett zitiertem hehren Axiom auf sich hat, möchte ich hier kurz anstoßen, denn so gut ist es damit wahrlich nicht bestellt.
André Marti ist ein Kommunikations-"Künstler" der verlogensten Art, wie in seinen Ping-Pong-Spiel mit Journalistenkollegen zum Ausdruck kommend.

Seine eigentlich leicht durchschaubare Masche:


Er arrangiert mit Kollegen ein Interview und verkauft dies als „seriöse“ Meinungsbildung nach dem Motto: „Ich kenne dich nicht besonders gut, will also nur wissen, wie du tickst. Deshalb stelle ich dir ein paar unverfängliche Fragen zur 'Realität' vor Ort“.


Dass Marti aber mit nahezu allen Gesprächspartnern eine innige Israel-Feindschaft teilt, ist natürlich reiner Zufall.

Noch vorgestern hatte ich mir überlegt, ob ich einzelne Auszüge aus dem Schriftverkehr Martis mit seinen Kollegen zitiere. Mache ich aber doch nicht, weil a) zu langatmig für den Leser und b) intensive Reinigung in der Wohnung eines unanständigen Zeitgenossen nicht in mein Spezialgebiet fällt. Und: Warum sollte ich mir wegen eines sophisticated auftretenden Provokateurs so viel Arbeit machen?


Deshalb hier die Liste aller
Gesprächspartner Martis. Das sagt eigentlich alles, auch wenn das eine oder andere Echo mancher Befragter auf den ersten Blick vertrauenswürdig erscheinen mag.

Martis
Korrespondenz gleicht (teilweise) der Zusammenstellung eines Gruselkabinetts.

So viel noch zur Information: Ich habe die Namen nicht willkürlich kopiert, sondern alle Briefwechsel komplett durchgelesen und nach Datum aufgelistet. Keine einzige Stellungnahme war dabei, die konsequent „Pro Israel“ war.


Einfach nur runterscrollen. Viel “Vergnügen!“


Hier auszugsweise ein paar Namen
derer, die sich von André Marti am Gängelbändchen führen lassen....

Hans-Christian Rössler [Bitte Abonnements sofort abbestellen!], Frankfurter Allgemeine Zeitung, Jerusalem, 5. Juni 2010

Esther Saoub [150-prozentige Konvertitin], ARD Radio, Kairo, Donnerstag, 27. Mai 2010
Yves Kugelmann, tachles [Wischiwaschi-Journalismus], Zürich, Sonntag, 25. April 2010
Clemens Verenkotte [No Comment], ARD Radio, Tel Aviv, Donnerstag, 15. April 2010
Daniel Ammann, Autor, Zürich, Dienstag, 16. März 2010
Ethan Bronner, New York Times, Jerusalem, Montag, 16. November 2009 [Auf die Frage "Gehst Du davon aus, dass Obama sich ernsthaft im Nahen Osten engagieren will? "Daran besteht kein Zweifel"]
Andreas Mink, tachles, New York, Freitag, 25. September 2009
Jürg Bischoff, Neue Zürcher Zeitung NZZ, Beirut, Dienstag, 07. Juli 2009
Heiko Flottau, freier Journalist [Gibt sich als Broder-Freund aus], Kairo, Montag, 11. Mai 2009
Kristina Bergmann, Neue Zürcher Zeitung NZZ, Kairo, Montag, 06. April 2009
Gudrun Harrer [Warum muss ich immer an den gleichnamigen Bergsteiger denken?], Der Standard, Wien, Freitag, 06. März 2009
Hugo Stamm, Tages-Anzeiger, Zürich, Samstag, 14. Februar 2009
Bettina Marx [Küsschen!], ARD - Radio Tel Aviv/Berlin, Freitag, 07. November 2008
Tomas Avenarius, Süddeutsche Zeitung [Toilettenpapier ist sinnvoller eingesetzt], Cairo/Teheran, Samstag, 27. September 2008
Torsten Teichmann [No Comment], ARD Radio Tel Aviv/München, Sonntag, 14. September 2008
Tania Krämer, Deutsche Welle [Garantiert Deutsch!], Jerusalem, Montag, 30. Juni 2008
Karin Wenger, NZZ Freelancerin Damaskus/Gaza, Sonntag, 27. April 2008
Luc Walpot [PSL-Kopie], ZDF Kairo, Samstag, 12. April 2008
Richard C. Schneider, ARD Fernsehen [Nur Stromlinien fließen besser], Tel Aviv, Samstag, 15. März 2008
Ulrike Putz, Spiegel Online [No Comment; einfach bei SoE im Suchfeld nachsehen], Beirut, Samstag, 23. Februar 2008
Carsten Kühntopp [Israel-Hasser vor dem Herrn], ARD Amman, Montag, 04. Februar 2008
Pierre Heumann ["Ich achte die Hamas..."], Weltwoche, Sonntag, 27. Januar 2008

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----NEWS----(5. Juni, 12:53):


Kommandoaktion: Israelische Spezialkräfte entern Gaza-Hilfsschiff.

Der SPIEGEL natürlich wieder mit einer "tollen" Fotoserie....

Sonntag, Mai 30, 2010

Die Erfindung der Null

Der liberale syrische Autor Nidhal Naisa bei Al-Jazeera mit einer nüchternen, wenn auch etwas vereinfachenden Feststellung in der Hitze des Gefechts. Als Moderator fungiert übrigens derselbe Mann, der schon vor Jahren versucht hatte, Wafa Sultan aus dem Konzept zu bringen.

Zum Abspielen des Videos bitte hier oder auf die Abbildung klicken. Das Transkript kann man hier durchlesen.


Quelle: MEMRI TV