Samstag, Mai 16, 2009

"Egalité, fraternité, Pfefferminztee"

Ein Gescheiter kann sich dumm stellen, aber ein Dummer niemals gescheit. War schon immer meine These. Gilt auch für mich in manchen Situationen.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, oder wie Peter Sodann eingangs stilistisch gekonnt belegt,
"eine Idee [ist], die man gefressen hat - in sich, die man meint, die wäre etwas"
Herr Kommissar Ehrlicher, Welterlösungspurist und Peymanns Bruder im Geiste (Abb: WELT), schrieb mir 2003, ob ich noch ganz richtig im Kopf sei, weil ich ihn gefragt hatte, warum er den Irakern die Freiheit nicht gönnt, die er als Ossi geschenkt bekommen hatte.

Heute hängt er überall den Widerständler raus, weil er 9 Monate Haftbonus aus der "DDR" mitbringt.

Freuen wir uns auf den Abend des 23. Mai. Dann kann P.S. endlich, wie groß im Rundfunk angekündigt, unbeschwert sein Bier trinken gehen und am Drehbuch für die virtuelle Verhaftung der Ackermänner dieser Republik feilen.

Doch vorerst gibt der Kandidat - im Schlepptau die letzten Mohikaner von Neues Deutschland - noch ein paar Weisheiten zum Besten; siehe Überschrift.


Pikant: Das Liberté kam ihm nicht über die Lippen. Ein Versehen?


Man achte im Video auch auf seine stimmliche Akzentuierung, die Weltläufigkeit suggerieren soll....; der arme Brecht muss natürlich als Zitierquelle herhalten.

Freitag, Mai 15, 2009

Wurde der Papst gekreuzigt oder hat er sich verheddert?

Schwer zu beurteilen, ob dieser "geschmackvolle" Cartoon von Peter Brooks in der Times of London darauf anspielt, dass der Papst von Israel gekreuzigt wurde, weil er für einen palästinensischen Staat eintritt oder er dass er sich schlicht nur in der Nahost-Materie verheddert hat.

Was denken Sie?


Was Brookes betrifft: Der Mann hat jede Menge Talent in der Anfertigung
wüster antisemitischer Karikaturen.

Hat tip: HonestReporting

Donnerstag, Mai 14, 2009

Was Benedikt XVI. in Israel hätte sagen können…

In der Phoenix-Sendung Das war der Tag letzten Dienstag erklärte der katholische WDR-Haustheologe Theodor Dierkes nebst manch anderen merkwürdigen Dingen wie, dass er für die radikalen Palästinenser irgendwie Verständnis empfinde, der Papst habe in Yad Vashem eine Predigt gehalten.

Aha.
Und die Moderatorin bekam den Mund nicht mehr zu.

Schade, dass dem Pontifex (Warum "Pontifex", bitte?) nicht mehr in den Sinn kam, was er 2001 einmal niedergeschrieben hatte. Vergessen kann man so etwas Erhellendes eigentlich nicht, finde ich, weil es für jeden christlichen Theologen ein Muss ist, sich dieser Frage ehrlich zu stellen.


Aus der Feder Joseph Ratzingers (2001); man glaubt es kaum:


In ihrer Arbeit konnte die Bibelkommission den zeitnahen Zusammenhang nicht ignorieren, in dem der Schock der Shoah die ganze Frage in ein völlig neues Licht getaucht hat.

Zwei Hauptprobleme werden aufgeworfen:

Können Christen nach all dem, was geschehen ist, noch immer guten Gewissens sein, dass sie die legitimen Erben der (israelischen) jüdischen Bibel sind? Haben sie das Recht, eine christliche Interpretation dieser Bibel vorzunehmen oder sollten sie stattdessen nicht respektvoll und bescheiden jedem Anspruch entsagen, der, im Lichte dessen, was geschehen ist, wie ein absoluter Besitzanspruch aussehen muss?

Die zweite Frage ergibt sich aus der ersten: Hat das Neue Testament selbst in seiner Darstellung der Juden und des jüdischen Volkes nicht dazu beigetragen, Feindschaft gegenüber dem jüdischen Volk zu erzeugen, die ihrerseits zur Ideologie derer führte, die die Vernichtung Israels anstrebten?

Update:
Eine großartige Analyse der Papstrede in Yad Vashem kann man hier nachlesen.

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Quelle:
Josef Ratzinger, Pontifical Biblical Commission: The Jewish People and Their Sacred Scriptures in the Christian Bible, 2001

Abbildung: Kongregation der Herz-Jesu Franziskaner

Mittwoch, Mai 13, 2009

Obamas Titanic hält Kurs

Der amerikanische Präsident bleibt bei seiner naiven Außenpolitik und bringt damit die Länder, die sich für die internationalen Menschenrechte (vs. islamische "Menschenrechte")* einsetzen, noch mehr in Bedrängnis.

Das Argument, man müsse sich an diesem "Menschenrechtsrat" beteiligen, um etwas Gutes zu bewirken, zeugt von geradezu atemberaubender Naivität. Genauso könnte man argumentieren, dass man einer gefährlichen Sekte oder Verbrecherbande beitritt, um dort von innen heraus einen Reformprozess anzustoßen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Deutschland (unfreiwillig) austritt. China, Russland, Kuba und Saudi-Arabien werden weiterhin nach ihrem Gusto für die Durchsetzung ihrer Interpretation von Menschenrechten agitieren und kritische NGOs wie
UN Watch niederbrüllen.

Abgesehen davon hat im Menschenrechtsrat jeder Staat nur eine Stimme. Und alle, die sich im Metier einigermaßen auskennen, wissen, dass die westlichen Demokratien im "Menschenrechtsrat" permanent von islamischen Ländern und scheinbar unabhängigen "Blockfreien" überstimmt werden, was unter anderem bereits dafür sorgte, dass grausamste Menschenrechtsverstöße, die in großen Teilen der islamischen Welt begangen werden, nicht mehr kritisiert werden dürfen, weil dies als Angriff gegen die Religionsfreiheit gewertet wird - und damit gegen den Islam.


Obama ist für
noch weitere Kuckuckseier gut. Darauf kann man sich verlassen. Spätestens bei seinem anstehenden Israelbesuch.

*Entlarvender Auszug:
Da die islamischen Menschenrechte von Allah verliehen sind hat keine sog. Gesetzgebende Versammlung der Welt und keine Regierung auf Erden das Recht oder die Vollmacht, irgendeine Änderung in den von Allah verliehenen Rechten vorzunehmen.

Montag, Mai 11, 2009

Adlatus Zollitsch und sein Klugheitszertifikat für Juden

Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (Abb.; Quelle: WELT), vertraute wieder einmal auf die "richtigen Worte" von Papst Benedikt XVI. bei dessen heutigem Besuch in Israel. Zumindest äußerte er diese Vermutung im Vorfeld der Papstreise.

Der Tag ist vorbei und Zollitschs Prophezeiung hat sich nicht ganz bewahrheitet, wenn man den Auftritt des Papstes nüchtern sieht.

Mit den "richtigen Worten" hielt es der oberste deutsche Kirchenhirte selbst auch nicht ganz so genau, wie heute Morgen im Interview mit dradio-Moderator Stefan Heinlein offenherzig dokumentiert. Auf die Frage Heinleins, ob der Papst in Israel zum Thema Williamson offensiv Stellung beziehen wird, verteilte Zollitsch folgende Vorabnoten für "lernwillige" Juden:
"Nein. Ich bin überzeugt, dass diese Frage eigentlich für die Juden, die nachdenklich sind - so habe ich es jedenfalls erlebt -, für die ist diese Frage klar."
Erhalten Juden, die zum Thema Williamson das Maul halten und sich einer aktiven Mission seitens der katholischen Kirche nicht widersetzen, zukünftig vom Klerus ein Klugheitszertifikat?

Den restlichen Interview-Schmarrn kann man
hier nachlesen.