Samstag, Juli 25, 2009

Tübinger Erkenntnistheoretiker auf der Palme

Waldorf-Absolvent und Einser-Wonk Boris Palmer, seines Zeichens Oberbürgermeister der schläfrig-beschaulichen Theologenstadt Tübingen und Grünen-Mitglied, ist recht fix, wenn es gilt, anderen Menschen das Odeur des Denunziantentums anzuhängen, weil diese sich kritisch mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Frau Felicia Langer auseinandersetzen.

Im Bild rechts: OB Palmer mit Helmut Schmidt und Weltethos-Synkretist Hans Küng

Warum ist OB Palmer so schnell auf der Palme - und was hat ihn geritten, wenn er unflätige Briefe von Spinnern, die in seinem Büro eintreffen, unzulässig in einen Zusammenhang mit Henryk M. Broders journalistischer Tätigkeit setzt? Hilflosigkeit angesichts seiner übereilten oder unbedachten Vorgehensweise? Oder gehört er einfach nur zu den Menschen, die aus politischen Erwägungen heraus konsequent an Fehlern festhalten, auch wenn sie selbst vielleicht schon begriffen haben, dass eine Richtigstellung oder Entschuldigung längst überfällig wäre?


Dumm nur, dass er nicht gewillt oder in der Lage ist, 5 glasklare und einfache Fragen zu beantworten, die Henryk M. Broder ihm am 21. Juli 2009 im Zusammenhang zur Langer-Affäre gestellt hatte:
1) War ihnen zum Zeitpunkt des Antrags, Frau Langer das BVK zu verleihen, bekannt, dass Frau Langer vor drei Jahren den “Menschenrechtspreis” der “Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.” erhalten hat, einer Vereinigung ehemaliger Stasimitarbeiter?

2) War oder ist ihnen bekannt, dass Frau Langer die Rede des iranischen Präsidenten bei der “Durban-2-Konferenz” in Genf ausdrücklich als einen Beitrag zum Frieden gelobt hat, während sie in den meisten Medien vor allem als antiisraelische Hetze aufgenommen wurde?

3) Sind ihnen die Gründe bekannt, die Frau Langer bewogen, 1990 von Israel in die Bundesrepublik zu ziehen?

4) Kennen sie einen einheimischen deutschen Kommunisten, der für seinen Einsatz um die Menschenrechte mit dem BVK Erster Klasse ausgezeichnet wurde?


5) Sind ihnen die Fälle “Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte* und “Heinrich Wilhelm August Bütefisch** bekannt?
Um es vorweg zu nehmen: Herr Palmer hat keine Frage beantwortet…

…ist aber, wie er Broder gegenüber in seiner Antwort (ebenfalls am 21. Juli [gleicher Hyperlink wie oben]) zum Besten gibt, allergisch gegen „Suggestivfragen“, macht davon jedoch selbst ungeniert Gebrauch.

Kostprobe:
Sind Sie nicht auch der Meinung, dass ich sofort zurücktreten müsste, wenn ich sagen würde: “Wir haben Hitler und Stalin überlebt, wir werden auch Ahmadinedschad und Henryk M Broder überleben”?
So antwortet jemand, der schon im Ansatz zu erkennen gibt, dass er nicht im Geringsten gewillt ist, sein Handeln aufrichtig zu reflektieren geschweige denn Konsequenzen daraus zu ziehen, ja, er wittert sogar Rücktrittsforderungen, obwohl von ihm lediglich erwartet wird, dass er seinen Vorschlag für Frau Langers Nominierung einer gründlichen Prüfung unterzieht. Mehr (vorerst) nicht.

Wie so oft bei schärpenbehängten politischen Amtsträgern kommt immer dann kindischer Hochmut ins Spiel, wenn Sprachlosigkeit einsetzt ob des Gegenwindes, der ihnen ins Gesicht bläst. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass der ehemalige Student für Geschichte(!) nicht im Traum daran denkt, Frau Langers Äußerungen während der letzten Jahre einer vorurteilslosen Überprüfung seinerseits auszusetzen?

Herr Palmer hat geifernde Fürsprecher, die ein gerüttelt Maß antiisraelische und antisemitische Hasspropaganda versprühen, und das nicht zu knapp. Lässt er sich etwa vereinnahmen? Kaum zu glauben, oder doch?

Broders hartnäckiges Insistieren, ob Boris Palmer denn wisse, dass Frau Langer ein “Vorwort” zu einem Buch des Düsseldorfer Politikers Jamal Karsli geschrieben hat, der mit seinen antisemitischen Äußerungen zuerst die Grünen und dann die FDP in Nordrhein-Westfalen kompromittiert hatte und die Nachfrage, ob er dann noch bei seiner Einschätzung bleibe, Frau Langer sei keine Antisemitin, hinterlässt bei Palmers permanent gutem Gewissen keinerlei Denknarben, denn, so lässt er arrogant mit der Chuzpe eines Besserwissers verlauten, der nicht nur dem Parteibuch nach, sondern auch sonst ziemlich grün hinter den Ohren und vorwitzig ist:
An meiner Meinung ändert sich auch durch diesen weiteren Scheinbeleg nichts. An meiner Meinung zu Ihrer Interviewtechnik auch nicht. Statt Suggestivfragen (Schon wieder „suggestiv“ [Anm.: Castollux]) könnten Sie ja doch echtes Erkenntnisinteresse zeigen.
Schön, wenn OB Boris Palmer uns an seinen erkenntnistheorethischen Überlegungen teilhaben ließe, die er selbst wortwörtlich ins Spiel bringt und die da lauten:
Wieso unterstützt ein grüner Oberbürgermeister diese Ehrung?
Welche persönliche Geschichte hat er?
Wie gut kennt er Frau Langer?
Herr Palmer: Wir warten auf Ihre Einführungsvorlesung zum Thema „Erkenntnistheorien“. Den Platz in der ersten Reihe haben Sie sicher! Und ganz ehrlich: Auf das mit der "persönlichen Geschichte" freuen wir uns ganz besonders.

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* und **: Die Hyperlinks zu Schwerte und Bütefisch habe ich gesetzt; sie stammen nicht von H.M. Broder.

Donnerstag, Juli 23, 2009

"Sorry, aber da mische ich mich nicht ein!"

Braucht man nicht groß zu kommentieren. Es spricht für sich.

Hinweis zum Text am unteren Bildrand:
“To meddle” heißt so viel wie “[sich] ungefragt einmischen“.

Quelle: MEMRI

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Mittwoch, Juli 22, 2009

Soldaten sprechen Klartext zu “Breaking The Silence“

Die Anschuldigungen gegenüber der IDF, sie habe Fälle schweren Vergehens gegen die Zivilbevölkerung während des Gaza-Krieges zu verantworten, nehmen an Zahl zu. Doch während Breaking the Silence nebulöse Aussagen von 30 nicht identifizierten Soldaten verwendete, um politisches Kapital daraus zu schlagen, befanden sich Tausende weitere Soldaten bei der Operation Gegossenes Blei im Einsatz.

Viele fühlen sich äußerst ungerecht behandelt, weil sie durch die haltlosen Anschuldigungen ihren Einsatz und die Vorgehensweise der IDF entstellt dargestellt sehen. Anders als die kleine Zahl Anonymer bei Breaking the Silence verbergen diese Soldaten ihre Identität nicht. Sie möchten deutlich machen, wie sie den Krieg erlebt haben. Bitte klicken Sie dazu bitte auf die Webseite Soldiers Speak Out und dort auf die einzelnen Porträts. Alternativ bitte auf die Abbildung unten und dann die Porträts klicken.


Quelle: HonestReporting