Montag, September 19, 2011

Rechts-Alarm wegen Politically Incorrect: Der SPIEGEL hyperventiliert wieder einmal

Was SPON geschrieben hat ist ziemlich heftig, wenn auch teilweise berechtigt:

"Politically Incorrect" eng vernetzt mit rechter Szene
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,786915,00.htmll.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,786915,00.html

Wer im Glashaus sitzt, sollte aber auch nicht mit Steinen werfen, denn: Man hätte die Headline auch ganz einfach umschreiben können - nämlich so:


"SPIEGEL" eng vernetzt mit linker Szene
...um im Bild von Schuldzuweisungen ohne ehrliche Selbstreflexion zu bleiben.

Das in Stein gemeißelte und von vielen Linken deshalb oft unhinterfragte 'Nachrichtenmagazin' aus Hamburg sollte sich vielleicht einmal Gedanken darüber machen, welche Geister sich in seinen Foren herumtreiben, ohne(!) dass der Systemoperator eingreift (Lesen sie einmal die Kommentare dort zu 9/11 durch [auch andere Google-Links]; da wird’s einem schlecht). Die antisemitischen Attacken dort (links, bitte schön!) sind in nichts von dem zu unterscheiden, was man auf Altermedia finden kann (dort bitte auf der Suchfunktion weitersehen).

Zu PI


Was dessen Werdegang seit 2005 betrifft kann man übrigens eine interessante und m.E. teilweise sogar relativ positive Entwicklung feststellen, auch wenn ich weiterhin auf kritischer Distanz zu diesem Blog bleiben werde.


Die Webseite wird zunehmend von Autoren gestaltet, die etwas Vernünftiges zu sagen haben und sich Mühe geben, Differenzierungen einzubringen. Die Behauptungen seitens Wolfgang Benz & Co, man würde dort nicht zwischen Menschen (Muslimen) und einer islamischen Ideologie („Religion“) unterscheiden, sind schlicht kaum noch zutreffend, sieht man von Einträgen im Kommentarbereich ab; eigentlich fast schon eine derbe Unterstellung, die einer politischen Vorgabe geschuldet sind.

Wie jeder Castollux-Leser weiß, bin ich kein Freund holzschnittartiger Verallgemeinerungen, aber eines sollte auch klargestellt werden: Die sich langsam anbahnenden redaktionellen Verbesserungen und Lernerfolge bei PI kann man einfach nicht übersehen, auch wenn weiterhin eine gewisse weit überzogene rechtskonservative Linie nicht zu übersehen ist. Und es geht auch nicht um Stefan Herre. Er ist nicht PI. Dazu fehlt ihm die persönliche Distanz zum Sujet, leider.Und: Was ist eigentlich so schlecht daran, wenn es eine Partei wie Die Freiheit gibt“? Sie distanziert sich übrigens von Pro NRW ganz enschieden.

Abgesehen davon: Medien-Deutschland hat überhaupt kein Problem mit Tageszeitungen wie der Frankfurter Rundschau, der Berliner Zeitung und Neues Deutschland - allesamt Nachfolgeblätter in der Tradition sozialistischer und links-antiisraelisch/antisemitisch intendierter Gleichschaltungsjournalistik der SED mit sehr fragwürdiger Journalimus-Ethik, siehe diese widerliche Grafik in meinem Artikel aus dem Jahr 2008, in dem von Matthias Küntzels Problemen mit einem ND-Redakteur die Rede ist.

Ich kann mich bisher nicht daran erinnern, dass Vertreter der Partei Die Freiheit Lobeshymnen auf rechtsfaschistische Systeme gesungen hätten. Daran, dass die Partei Die Linke eben solche Lobgesänge auf Fidel Castros Kuba abgeseimt hat aber sehr wohl! Jungle World und Bahamas, übernehmt bitte!

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Nachtrag:
Der SPIEGEL schreibt, dass Pfarrerin Christine Dietrich sich erst jetzt von PI gelöst habe, was den Eindruck erwecken soll, sie hätte bis dato alle Beiträge von PI unterstützt oder redaktionell begleitet. Das stimmt so nicht. Abgesehen von dieser Richtigstellung ändert dies nichts daran, dass ich die redaktionelle Linie von PI, die ich oben angesprochen hatte, prinzipiell für [positiv] ausbaufähig halte. Was für Kommunisten als selbstverständlich hingenommen wird muss auch für [Rechts-] Konservative gelten. So einfach kann das mitunter sein.