Zurück in die Steinzeit mit Stalinisten, Herz-Jesu-Sozialisten und linken Protestanten
Oder verheißen die neuesten Nachrichten bessere Kunde?
Für mich steht fest: Die sich jetzt anbahnende Rot-Rot-Grün-Koalition reflektiert im bevölkerungsreichsten Bundesland gewissermaßen einen sich stetig verstärkenden Trend in der Anti-Israel-Debatte:
Der Terminus "Antizionismus" wird in Zukunft nicht nur ein verschämtes Judenhasser-Label für rechtsradikale Falschparker und konservative Heuchler abbilden, sondern auch ein Freifahrtschein für offenen Antisemitismus in der links dominierten parlamentarischen Debatte sein - zuerst im Landtag, dann bundesweit. Wir werden uns auf das Schlimmste gefasst machen müssen.
Zurück in die reale Welt.de von heute und das große Fressen:
Nun ist es endgültig: Eine Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP wird es in Nordrhein-Westfalen nicht geben. Nordrhein-Westfalen könnte schon bald von einer rot-rot-grünen Koalition regiert werden. Nachdem die FDP nicht mehr mit SPD und Grünen reden will, planen diese nun erste Treffen mit der Linken. Nächste Woche geht es los. Die Linke deutet bereits eine Abkehr von allzu radikalen Positionen an.Ja wirklich? Und wer nähert sich wem an?
„Die FDP kann die Einladung von SPD und Grünen zu Sondierungsgesprächen über eine mögliche Koalition nicht annehmen“, sagte FDP-Landeschef Andreas Pinkwart. SPD und Grünen fehle offensichtlich „jede Ernsthaftigkeit“. Sonst wäre nicht am selben Tag auch eine Einladung an die Linkspartei erfolgt, sagte Pinkwart.Pinkwart ist nicht jedermanns Freund (meiner sicher auch nicht), aber er ist wenigstens in diesem Fall konsequent, wenn auch taktisch agierend.
Und weiter die Welt:
Eine Woche nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bleiben damit für die Regierungsbildung in dem größten Bundesland nur noch zwei Koalitionsoptionen. Eine große Koalition von SPD und CDU oder ein rot-rot-grünes Bündnis mit SPD, Linkspartei und Grünen. SPD-Landeschefin Hannelore Kraft reagierte mit Unverständnis, dass die FDP sich einem Gespräch unter Demokraten verweigere.Hannelore Kraft reagierte mit Unverständnis, dass sich die FDP einem Gespräch mit Stalinisten verweigere! Wie soll man das auslegen?
Ypsilanti-Syndrom? Ich sage, ja!
Und weiter im Welt-Text:
SPD und Grüne hatten sich am Freitag in Düsseldorf zu einer zweiten Sondierungsrunde getroffen. Man habe der FDP schriftlich zwei Gesprächstermine Anfang kommender Woche angeboten, sagte Kraft anschließend. Der Linkspartei habe man einen Gesprächstermin für Ende der Woche angeboten, ergänzte Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann. Genau das aber war der Grund für die FDP, Koalitionsverhandlungen mit Rot-Grün nun endgültig auszuschließen....Kann man es Andreas Pinkwart übelnehmen (zu ihm habe ich übrigens noch etwas in der Fußnote anzumerken*), dass er rote Lichter sah?
Man braucht nicht viel Menschenkenntnis, wenn man in die Gesichter von Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann blickt: Machtgeilheit pur. Wie bei Ypsilanti damals.
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*Zu Andreas Pinkwart:
Er hatte sich in einer sehr wichtigen Angelegenheit gegen den Soziologie-Professor Heinz Gess gestellt, als es um dessen Reputation in einer Forschungsarbeit ging (Gess untersuchte die NS-Vergangenheit des Lehrstuhls der FH Bielefeld ein wenig zu penibel für den Geschmack der Hochschulleitung) . Und das werde ich nicht vergessen. Ich habe jetzt bewusst keinen weiteren Link gesetzt. Diejenigen, die mitbekommen haben, wie Heinz Gess von der FH Bielefeld auf übelste Weise gemobbt worden ist, werden sich einen Reim darauf machen können.