Vorerst (wie in den letzten 5 Jahren in Bayern mit einer Ausnahme) sieht es wieder danach aus, dass uns etliche saukalte Tage bevorstehen. (Abbildung rechts: Augsburger Hochablass)
Und nächstes Jahr werden wir das zwölfte in Folge haben, in dem NULL Grad Temperaturanstieg zu verzeichnen sein wird, an bestimmten Stellen im äquatorialen Pazifik und im südlichen Ozean zukünftig sogar eher eine leichte Abkühlung, wie der bekannte Meteorologe Mojib Latif (im Video auf 3:46) sagt. Und was die ferne Zukunft betrifft: Vielleicht wird die 375. Klimakonferenz im Jahr 2059 in einem zur Sauna umgebauten Konferenzzentrum darüber beraten, wie wir die Temperatur ein wenig anheben können. Natürlich wird es auch dann wieder um nicht weniger gehen als die Verhinderung des Weltunterganges.
Wie armselig doch unsere Debattenkultur geworden ist, und wie offensichtlich die hilflosen politischen Legitimisierungsversuche angesichts einer selbst auferlegten Angststarre: Diese Protagonisten des lustvoll halluzinierten Klima-Harmaggedons machen das Überleben der gesamten Menschheit von einer lächerlichen Konferenz in Kopenhagen abhängig, auf der sich die Öko-Apokalyptiker und Maschinenstürmer dieser Welt die Klinke in die Hand geben. Es erfüllt mich Entsetzen, mit welcher Hybris viele Menschen daran gehen, über Gedeih und Verderb, über Zukunft oder Untergang der Erde befinden zu wollen, als wären wir Menschlein die einzige Instanz, die das entscheidend beeinflussen könnte. Selbst ein ungläubiger Mensch oder Hardcore-Pantheist würde hier den Kopf schütteln. Und es erschreckt mich mindestens ebenso sehr, dass diese Rattenfänger genügend Jünger finden, die ihnen blind folgen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Nichtstun und Hände in den Schoß legen oder Gafferei akzeptiere ich nicht. Doch ebenso idiotisch und verantwortungslos ist das aberwitzige Bemühen hysterischer Aktionisten, selbstgestrickte Vorgaben als das Evangelium zu sehen, sich einer völlig unbegründen Angstrhetorik (Klimakatastrophe statt Klimawandel) und inszenierten Horrormeldungen hinzugeben und - was ich am bedenklichsten finde - andere Menschen für dumm zu verkaufen. (Allein dieses Blatt hat in den letzten Tagen mehrmals den Weltuntergang beschworen). Und viele Mitchristen marschieren vorne weg. Dabei haben sie vor lauter blindem Aktionismus und aufgeregtem Herumgegackere so die Orientierung verloren, dass sie Genesis 8,22 (nach Lutherbibel) völlig vergessen haben.
Selbst die eigentlich so zuversichtliche und rational argumentierende Frau Merkel spricht jetzt davon, dass das "Scheitern ein schreckliches Signal" bedeute. Erstens: Wieso Scheitern, wenn sich die Klimadebatte schon im Vorfeld der Konferenz von jeglicher Sachlichkeit verabschiedet hatte und Kritik rundweg abgeschmettert wurde? So etwas hat sogar die Pflicht zu scheitern!
Und überhaupt: Ist es klug und zeugt es von Verantwortung, mit solchen Formulierungen zukünftige Konflikte herbeizufantasieren und damit jenen Gesinnungsdikatatoren zusätzlichen Auftrieb zu geben, die nach schlechten Nachrichten geradezu lechzen? Zeugt es von Verantwortung, wenn man Worte wie Hoffnung, Zuversicht und Fortschritt nahezu völlig aus dem Sprachschatz verbannt hat wie in den letzten Tagen geschehen?
Herr obama dich unser....
Zum Glück habe ich jemanden, dessen Wort auch wirklich gilt, auf das ich bauen kann, und der von ihm geschenkte Verstand verleiht mir die notwendige Gelassenheit und Distanz.
Freitag, Dezember 18, 2009
Mittwoch, Dezember 16, 2009
Sola Scriptura oder dämliche Denunziation?
Der schlecht verkappte Antisemit und "Kunstkenner" Othmar Kaufmann (alias Mercator) aus Protzdam brüstet sich wieder einmal mit grandios inszeniertem Halbwissen und will seinen 3 Lesern (sind es eigentlich mehr?) hier weismachen, dass Übertragung ins Deutsche und Übersetzung aus dem Englischen ein und dasselbe sind, wenn er sich auf meinen letzten Eintrag bei Castollux beruft.
Deshalb auch sein heuchlerisch gehauchtes Credo sola scriptura, in dem er sich fälschlicherweise auf Martin Luther und dessen berühmte Aussprache bezieht. Er hat zwar keinen blassen Schimmer von Luther, meint aber, mit seiner dahingeworfenen Volldeppenmeldung Staub aufwirbeln zu können, weil ihm die Beachtung in der Blogosphäre fehlt, die er doch so dringend benötigt.
Wie kann man nur so einen Schwachsinn verzapfen! Wenn man von der Reformationsrhetorik, geschweige denn von der Reformation keine Ahnung hat, sollte man besser sein dummes Maul halten.
Memo für Mercator:
Übertragung ins Deutsche lässt gewissen Spielraum für eigene Formulierungen, ohne den Kern der eigentlichen Intention zu verlassen. Übersetzung aus dem Englischen erfordert Schrift-zu-Schrift-Übersetzung. Letzteres habe ich aber nicht gemacht, sehr verehrter Schleimer Mercator! Deshalb am Schluss meines Artikels auch die Quellenangabe. Wenn es eins zu eins gewesen wäre, hätte ich das ganz oben angegeben! So viel Sorgfalt lege ich immer noch an den Tag.
Abgesehen davon, dass Mercator (Othmar Kaufmann) vergebliche Anstrengungen unternimmt, sich bei meinen Freunden und mir auf heimtückischste Weise einzuschleimen, um dann, ähnlich wie sein Kumpan Arendt, jede gut gemeinte Antwort ins Netz zu stellen und sie dann pervers zu entstellen, zeigt dies wieder einmal, dass er seiner Ausbildung als Diplompsychologe nicht im Entferntesten gerecht wird.
Nicht jeder Pe**er hat die Disziplin verdient, die er studiert.
Mir tut es leid um alle, die Mercators Hilfe in Anspruch genommen hatten. Waren vielleicht Abraham Melzer und Konsorten dabei?
--------------
P.S.: Ich werde einen Teufel tun, diesem Schleimer Mercator auf seinem Blog einen Kommentar einzustellen. Muss man ihn aufwerten?
Es reicht schon, wenn ich auf meinem eigenen Blog Stellung beziehe, was schon genug Zeitverschwendung ist.
Deshalb auch sein heuchlerisch gehauchtes Credo sola scriptura, in dem er sich fälschlicherweise auf Martin Luther und dessen berühmte Aussprache bezieht. Er hat zwar keinen blassen Schimmer von Luther, meint aber, mit seiner dahingeworfenen Volldeppenmeldung Staub aufwirbeln zu können, weil ihm die Beachtung in der Blogosphäre fehlt, die er doch so dringend benötigt.
Wie kann man nur so einen Schwachsinn verzapfen! Wenn man von der Reformationsrhetorik, geschweige denn von der Reformation keine Ahnung hat, sollte man besser sein dummes Maul halten.
Memo für Mercator:
Übertragung ins Deutsche lässt gewissen Spielraum für eigene Formulierungen, ohne den Kern der eigentlichen Intention zu verlassen. Übersetzung aus dem Englischen erfordert Schrift-zu-Schrift-Übersetzung. Letzteres habe ich aber nicht gemacht, sehr verehrter Schleimer Mercator! Deshalb am Schluss meines Artikels auch die Quellenangabe. Wenn es eins zu eins gewesen wäre, hätte ich das ganz oben angegeben! So viel Sorgfalt lege ich immer noch an den Tag.
Abgesehen davon, dass Mercator (Othmar Kaufmann) vergebliche Anstrengungen unternimmt, sich bei meinen Freunden und mir auf heimtückischste Weise einzuschleimen, um dann, ähnlich wie sein Kumpan Arendt, jede gut gemeinte Antwort ins Netz zu stellen und sie dann pervers zu entstellen, zeigt dies wieder einmal, dass er seiner Ausbildung als Diplompsychologe nicht im Entferntesten gerecht wird.
Nicht jeder Pe**er hat die Disziplin verdient, die er studiert.
Mir tut es leid um alle, die Mercators Hilfe in Anspruch genommen hatten. Waren vielleicht Abraham Melzer und Konsorten dabei?
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P.S.: Ich werde einen Teufel tun, diesem Schleimer Mercator auf seinem Blog einen Kommentar einzustellen. Muss man ihn aufwerten?
Es reicht schon, wenn ich auf meinem eigenen Blog Stellung beziehe, was schon genug Zeitverschwendung ist.
Dienstag, Dezember 15, 2009
Sozialisten: Vom revolutionären Fortschritt zur Repression
Vor 220 Jahren startete die westliche politische Linke ihren Siegeszug im französischen Revolutionsparlament. Partei der Freiheit nannte sie sich damals stolz.
Heute repräsentiert sie die Partei der staatlichen Kontrolle und des Etatismus, also des erklärten Feindes der Freiheit von alters her. Ihre Gründer - Männer und Frauen - gingen mit großer Leidenschaft zu Werke, doch ihre Nachkommen, ab sie nun in Europa oder in den USA leben, sind so blutleer geworden, dass man sich allen Ernstes fragt, ob sie von einem anderen Stern kommen. Ehedem fortschrittlich-revolutionär mutierten sie zu reaktionären Unterdrückern und Apologeten eines lähmenden Status Quo.
Die Linke hat sich in ihr Gegenteil verkehrt, ihr Blut ist invertiert. Und der Staat? Statt sich auf seine grundlegende Daseinsfunktion zu beschränken, nämlich den Schutz seiner Bürger und deren Absicherung in sozialen Extremsituationen, führte er in eine trostlose Ära radikaler Gleichheit und wurde dadurch zum Instrument einer neuen herrschenden Klasse, die aus den intellektuellen und politischen Eliten hervorging. Nach einigen Startschwierigkeiten freundeten sich die Linken auf beiden Seiten des Atlantiks immer mehr mit dem Projekt an und sind heute Teil dieser leichenstarren Soft Tyranny, vor der schon Alexis de Tocqueville gewarnt hatte.
Als sich der revolutionäre Pulverdampf verflüchtigt hatte, war die Linke zu einer politischen Bewegung degeneriert, deren Kitt heute mehr denn je lediglich durch die Machtgier ihrer Eliten zusammengehalten wird. Die entscheidende historische Zäsur, wenn man sie denn halbwegs zuverlässig datieren könnte, fand nach dem Zweiten Weltkrieg statt, als die sozialistische Leidenschaft ebenso ausgebrannt war wie ihr faschistischer Zwilling.
Die politische Intensität der alten Welt verdunstete regelrecht im Spektrum der Nachkriegszeit und bedeutete das Ende des revolutionären Europa. Sie machte einer leidenschaftslosen Besserwisser-Kaste Platz, wie sie sich heute speziell in der Europäischen Union herausgebildet hat. Sicher, es gab auch lebhafte Intermezzi wie die Proteste in Frankreich 1968 oder einen Dubček in Prag mit seinem "tschechoslowakischen Weg zum Sozialismus" im selben Jahr, aber das blieb marginal. Oder finden Sie heute noch einen Intellektuellen von damals, der die Sprache der Freiheit spricht? Etwa Cohn-Bendit? Es darf gelacht werden!
Beinahe logisch also, dass alle Linken und Konservativen, die an die alten Ideale glauben und sie wiederbeleben wollen, als „Rechtsradikale“ bezeichnet werden.
Die Linke in den USA ist vom europäischen Bazillus noch nicht so lange befallen, aber seine Wirkung ist deswegen nicht weniger stark. In den vergangenen zwei Jahrhunderten gab es meistens fundamentale Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Progressiven. Die Europäer waren doktrinärer, die Amerikaner pragmatischer. Die Europäer wollten Marx kongruent in ihren Partei- und Gewerkschaftsprogrammen abbilden, die Amerikaner hatten nie eine wirklich ernst zu nehmende sozialistische Arbeiterbewegung. Und die Europäer waren in einer Weise geil auf Kommunismus, wie es die Amerikaner hoffentlich (und wahrscheinlich) niemals sein werden. Erstere strebten nach „Staatssozialismus“, während die überwiegende Mehrheit der Amerikaner vom American Dream des Pursuit of Happiness inspiriert war.
Zu Zeiten des New Deal in den 1930er-Jahren befand sich die amerikanische Linke auf halbem Weg in den staatlichem Dirigismus, der auf der arroganten Überzeugung gründet, dass man sich auf gewiefte Leute mehr verlassen kann als auf freie Märkte - und konsequenterweise freie Menschen. Nach dem Zerfall des sowjetischen Kommunismus erkannten dies auch die meisten Betonköpfe diesseits und jenseits des Eisernen Vorhanges. Das Scheitern des sozialistischen Traumes im Westen war so offenkundig und total, dass nur die standhaftesten Sektierer es wagten, anzumerken, dass der amerikanische Traum - harte Arbeit zahlt sich aus, weil unsere Gesellschaft eine revolutionäre Gesellschaft der Chancengleichheit ist - eine Fata Morgana sei und wir eine staatliche Überinstanz bräuchten, die Gerechtigkeit herstellt und erzwingt.
Und obwohl die Linksaußen seit langem die Universitäten und einen Großteil der Medien beherrschen, scheiterten sie meistens (zumindest in den USA) bei der gesellschaftlichen Positionierung ihrer aussichtsreichsten Führungspersönlichkeiten (in Europa sieht es anders aus). In den USA kamen die Sozialisten meistens nicht an, weil ihre Staatsideologie und ihr Etatismus den meisten Amerikanern suspekt waren.
Ihre Ideen wurden zu Recht zurückgewiesen: Schließlich hatten der Marxismus und seine Nachkommenschaft ihre Untauglichkeit schon mehrmals unter Beweis gestellt. Niemand glaubte mehr an die These „Jedem nach seinen Fähigkeiten (oder Arbeit), jedem nach seinen Bedürfnissen“ (K. Marx).
Was blieb also?
Machtgeilheit, gerechtfertigt durch die Überzeugung, dass die neue Nomenklatur uns alle Entscheidungen abnehmen müsse. Die antiaufklärerischen Protagonisten hatten erkannt, dass sie seit Ablehnung ihrer Ideologie die besten Erfolgsaussichten haben, wenn sie ihre Gegner dämonisieren und sich selbst als Partei der Tugend stilisieren. Die alten Ideen wurden durch Groucho-Marxismus ersetzt, etwa nach dem Motto des großen Schauspielers und Entertainers: „Ich habe Prinzipien. Und wenn Sie diese nicht befürworten habe ich andere.“
Übersetzt in die Sprache der Sozialisten heute könnte das heißen:
Tocquevilles Prognose trifft zu: Die Freiheit wird durch ein endlos ausuferndes Regulierungssystem gebunden und wir werden versklavt, ohne überhaupt mitzubekommen, wie dieser Prozess abläuft. Deshalb gehen wir wählen und trösten uns mit der Hoffnung, dass unsere politischen Führer nur das Beste für die Gesellschaft wollen. In der Zwischenzeit blasen die Sozialisten qua Gesetzgebung den Staat immer mehr auf und besetzen die Schlüsselpositionen mit ihren Leuten.
Die Geschichte ist voll von Paradoxien, aber keine ist bedrückender als die eines repressiven Staates, der vorgibt, im Namen der Freiheit zu handeln.
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Quelle: Pajamas Media
Heute repräsentiert sie die Partei der staatlichen Kontrolle und des Etatismus, also des erklärten Feindes der Freiheit von alters her. Ihre Gründer - Männer und Frauen - gingen mit großer Leidenschaft zu Werke, doch ihre Nachkommen, ab sie nun in Europa oder in den USA leben, sind so blutleer geworden, dass man sich allen Ernstes fragt, ob sie von einem anderen Stern kommen. Ehedem fortschrittlich-revolutionär mutierten sie zu reaktionären Unterdrückern und Apologeten eines lähmenden Status Quo.
Die Linke hat sich in ihr Gegenteil verkehrt, ihr Blut ist invertiert. Und der Staat? Statt sich auf seine grundlegende Daseinsfunktion zu beschränken, nämlich den Schutz seiner Bürger und deren Absicherung in sozialen Extremsituationen, führte er in eine trostlose Ära radikaler Gleichheit und wurde dadurch zum Instrument einer neuen herrschenden Klasse, die aus den intellektuellen und politischen Eliten hervorging. Nach einigen Startschwierigkeiten freundeten sich die Linken auf beiden Seiten des Atlantiks immer mehr mit dem Projekt an und sind heute Teil dieser leichenstarren Soft Tyranny, vor der schon Alexis de Tocqueville gewarnt hatte.
Als sich der revolutionäre Pulverdampf verflüchtigt hatte, war die Linke zu einer politischen Bewegung degeneriert, deren Kitt heute mehr denn je lediglich durch die Machtgier ihrer Eliten zusammengehalten wird. Die entscheidende historische Zäsur, wenn man sie denn halbwegs zuverlässig datieren könnte, fand nach dem Zweiten Weltkrieg statt, als die sozialistische Leidenschaft ebenso ausgebrannt war wie ihr faschistischer Zwilling.
Die politische Intensität der alten Welt verdunstete regelrecht im Spektrum der Nachkriegszeit und bedeutete das Ende des revolutionären Europa. Sie machte einer leidenschaftslosen Besserwisser-Kaste Platz, wie sie sich heute speziell in der Europäischen Union herausgebildet hat. Sicher, es gab auch lebhafte Intermezzi wie die Proteste in Frankreich 1968 oder einen Dubček in Prag mit seinem "tschechoslowakischen Weg zum Sozialismus" im selben Jahr, aber das blieb marginal. Oder finden Sie heute noch einen Intellektuellen von damals, der die Sprache der Freiheit spricht? Etwa Cohn-Bendit? Es darf gelacht werden!
Beinahe logisch also, dass alle Linken und Konservativen, die an die alten Ideale glauben und sie wiederbeleben wollen, als „Rechtsradikale“ bezeichnet werden.
Die Linke in den USA ist vom europäischen Bazillus noch nicht so lange befallen, aber seine Wirkung ist deswegen nicht weniger stark. In den vergangenen zwei Jahrhunderten gab es meistens fundamentale Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Progressiven. Die Europäer waren doktrinärer, die Amerikaner pragmatischer. Die Europäer wollten Marx kongruent in ihren Partei- und Gewerkschaftsprogrammen abbilden, die Amerikaner hatten nie eine wirklich ernst zu nehmende sozialistische Arbeiterbewegung. Und die Europäer waren in einer Weise geil auf Kommunismus, wie es die Amerikaner hoffentlich (und wahrscheinlich) niemals sein werden. Erstere strebten nach „Staatssozialismus“, während die überwiegende Mehrheit der Amerikaner vom American Dream des Pursuit of Happiness inspiriert war.
Zu Zeiten des New Deal in den 1930er-Jahren befand sich die amerikanische Linke auf halbem Weg in den staatlichem Dirigismus, der auf der arroganten Überzeugung gründet, dass man sich auf gewiefte Leute mehr verlassen kann als auf freie Märkte - und konsequenterweise freie Menschen. Nach dem Zerfall des sowjetischen Kommunismus erkannten dies auch die meisten Betonköpfe diesseits und jenseits des Eisernen Vorhanges. Das Scheitern des sozialistischen Traumes im Westen war so offenkundig und total, dass nur die standhaftesten Sektierer es wagten, anzumerken, dass der amerikanische Traum - harte Arbeit zahlt sich aus, weil unsere Gesellschaft eine revolutionäre Gesellschaft der Chancengleichheit ist - eine Fata Morgana sei und wir eine staatliche Überinstanz bräuchten, die Gerechtigkeit herstellt und erzwingt.
Und obwohl die Linksaußen seit langem die Universitäten und einen Großteil der Medien beherrschen, scheiterten sie meistens (zumindest in den USA) bei der gesellschaftlichen Positionierung ihrer aussichtsreichsten Führungspersönlichkeiten (in Europa sieht es anders aus). In den USA kamen die Sozialisten meistens nicht an, weil ihre Staatsideologie und ihr Etatismus den meisten Amerikanern suspekt waren.
Ihre Ideen wurden zu Recht zurückgewiesen: Schließlich hatten der Marxismus und seine Nachkommenschaft ihre Untauglichkeit schon mehrmals unter Beweis gestellt. Niemand glaubte mehr an die These „Jedem nach seinen Fähigkeiten (oder Arbeit), jedem nach seinen Bedürfnissen“ (K. Marx).
Was blieb also?
Machtgeilheit, gerechtfertigt durch die Überzeugung, dass die neue Nomenklatur uns alle Entscheidungen abnehmen müsse. Die antiaufklärerischen Protagonisten hatten erkannt, dass sie seit Ablehnung ihrer Ideologie die besten Erfolgsaussichten haben, wenn sie ihre Gegner dämonisieren und sich selbst als Partei der Tugend stilisieren. Die alten Ideen wurden durch Groucho-Marxismus ersetzt, etwa nach dem Motto des großen Schauspielers und Entertainers: „Ich habe Prinzipien. Und wenn Sie diese nicht befürworten habe ich andere.“
Übersetzt in die Sprache der Sozialisten heute könnte das heißen:
Wählt uns, weil wir die besseren Menschen sind. Und deshalb sind wir qualifizierter für's Amt. Alles hängt davon ab, ob wir an der Macht sind und Kontrolle ausüben können. Nein, natürlich wollen wir keinen wie auch immer gearteten ’Sozialismus’.Nimmt man sich wieder das Beispiel USA vor, dann kann man bei Al Gore oder Nancy Pelosi (Sprecherin des US-Repräsentantenhauses [Demokraten]) zwar unschwer einen Hang zu öko-sektiererischem und diktatorischem Verhalten ausmachen, aber „Sozialisten“? Igitt, wer käme denn auf diese Idee? Um ja nicht aufzufallen, sprechen Personen wie sie von einer „Neu- oder Umverteilung des Reichtums“. Wie man aber schnell feststellen kann (siehe am Beispiel des US-amerikanischen Bankenrettungsprogramms), wird der Reichtum unter den politischen Freunden neu verteilt. Es geht also weniger um eine idealistisch geführte Kampagne als um die Aneignung von Reichtum und willkürlicher Macht und meistens darum, sich zu finanzieren und die eigene Hegemonie zu zementieren.
Tocquevilles Prognose trifft zu: Die Freiheit wird durch ein endlos ausuferndes Regulierungssystem gebunden und wir werden versklavt, ohne überhaupt mitzubekommen, wie dieser Prozess abläuft. Deshalb gehen wir wählen und trösten uns mit der Hoffnung, dass unsere politischen Führer nur das Beste für die Gesellschaft wollen. In der Zwischenzeit blasen die Sozialisten qua Gesetzgebung den Staat immer mehr auf und besetzen die Schlüsselpositionen mit ihren Leuten.
Die Geschichte ist voll von Paradoxien, aber keine ist bedrückender als die eines repressiven Staates, der vorgibt, im Namen der Freiheit zu handeln.
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Quelle: Pajamas Media
Montag, Dezember 14, 2009
Das Littman-Syndrom
Erinnern Sie sich noch daran, wie Mitte Juni 2008 der britische Historiker David Littman während einer Sitzung* des UN-„Menschenrechtsrates“ eine Erklärung über die Steinigung von Frauen und die Verheiratung von Mädchen in Ländern, in denen die Scharia angewandt wird, verlesen wollte und abgekanzelt wurde?
Dieser Tag kann mit Fug und Recht als Begräbnis erster Klasse für das Vorhaben der EU gewertet werden, die Scharia als (Mit-) Ursache für Menschenrechtsverstöße in islamischen Ländern zu brandmarken, denn, so der rumänische Ratspräsident Doru Romulus Costea damals barsch gegenüber dem Delegierten Littman, der diese Missstände deutlich ansprach:
Im Bild rechts: Verschleierte Mädchen in den Niederlanden.
Alles klar? Man kann es auch deutlicher sagen: Die Scharia steht seit dem 16. Juni 2008 offiziell über der Meinungsfreiheit und ist sakrosankt. Subtil natürlich nur, sagen Beschwichtiger, denn ganz so brachial will man es dann mit der Da'wa auch wieder nicht treiben.
David Littmann schien an jenem Junitag im Jahr 2008 die nachfolgenden Auseinandersetzungen mit dem Politischen Islam vorausgeahnt zu haben, und auch unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich, was den Ablauf von Durban II und die öffentliche Debatte seitdem betreffen sollte: Kritik an Menschenrechtsverstößen im islamischen Machtbereich oder in islamischen Communities im Westen wird seit dem „Fall Littmann“ immer heftiger mit dem Vorwurf des Angriffes auf die Religionsfreiheit und mit dem damit verbundenen idiotischen Kampfbegriff „Islamophobie“ belegt. Und es funktioniert wie geschmiert, wie wir jetzt wieder erleben.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich vielleicht abschließend noch, den „sensiblen Ästheten“ Navid Kermani zu zitieren, der im Zusammenhang mit dem Minarett-Entscheid Folgendes zu vermelden hat:
Na gut, Meinungsfreiheit, abgehakt. Wir sind da großzügig, oder etwa nicht?
------------
*Hier kann man sich noch einmal das Video mit dem skandalösen Diskussionsverlauf der Sitzung ansehen.
Dieser Tag kann mit Fug und Recht als Begräbnis erster Klasse für das Vorhaben der EU gewertet werden, die Scharia als (Mit-) Ursache für Menschenrechtsverstöße in islamischen Ländern zu brandmarken, denn, so der rumänische Ratspräsident Doru Romulus Costea damals barsch gegenüber dem Delegierten Littman, der diese Missstände deutlich ansprach:
Erklärungen dürfen keine Beurteilungen oder Bewertungen von Religionen enthalten,und weiter:
Ich garantiere Ihnen, dass beim nächsten Versuch jedes Redners, eine Religion, ein religiöses Gesetz oder Schriftstück zu beurteilen, ich ihm die Redeerlaubnis entziehen werde.Özcan Mutlu, Grünen-Schulexperte in Berlin, muss das wohl noch im Ohr haben, denn er befindet nach Sarazzins Vorstoß zum Kopftuchverbot lapidar:
Ich halte nicht viel von einem Verbot, weil es die Religionsfreiheit der Kinder einschränkt.Freiheit der Kinder? Ins gleiche Horn blasen natürlich auch wieder C. Roth und der Integrationsbeauftragte Günter Piening (Grüne).
Im Bild rechts: Verschleierte Mädchen in den Niederlanden.
Alles klar? Man kann es auch deutlicher sagen: Die Scharia steht seit dem 16. Juni 2008 offiziell über der Meinungsfreiheit und ist sakrosankt. Subtil natürlich nur, sagen Beschwichtiger, denn ganz so brachial will man es dann mit der Da'wa auch wieder nicht treiben.
David Littmann schien an jenem Junitag im Jahr 2008 die nachfolgenden Auseinandersetzungen mit dem Politischen Islam vorausgeahnt zu haben, und auch unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich, was den Ablauf von Durban II und die öffentliche Debatte seitdem betreffen sollte: Kritik an Menschenrechtsverstößen im islamischen Machtbereich oder in islamischen Communities im Westen wird seit dem „Fall Littmann“ immer heftiger mit dem Vorwurf des Angriffes auf die Religionsfreiheit und mit dem damit verbundenen idiotischen Kampfbegriff „Islamophobie“ belegt. Und es funktioniert wie geschmiert, wie wir jetzt wieder erleben.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich vielleicht abschließend noch, den „sensiblen Ästheten“ Navid Kermani zu zitieren, der im Zusammenhang mit dem Minarett-Entscheid Folgendes zu vermelden hat:
Die Rechtspopulisten und ihre ehemals liberalen, nun neokonservativ gewendeten Wegbereiter in den Medien, die auch in Deutschland mit dem Furor von Konvertiten auftreten, attackieren zwar den Islam, zielen aber auf das europäische Projekt. Nicht zufällig sind sie durchweg Skeptiker, wenn nicht Gegner des europäischen Einigungsprozesses..[...].Mag ja sein, dass Kermani mit seiner Schlussfolgerung teilweise richtig liegt, was den Euro-Skeptizismus betrifft, obwohl er damit nur salafistische Nebelkerzen zündet, aber mich ekelt in diesem Zitat etwas anderes an - nämlich seine beleidigte Attitüde, wenn es um Kritik am Islam geht. Er beweist damit, dass er nur austeilen kann, und das nicht zu knapp und ziemlich schmutzig.
Na gut, Meinungsfreiheit, abgehakt. Wir sind da großzügig, oder etwa nicht?
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*Hier kann man sich noch einmal das Video mit dem skandalösen Diskussionsverlauf der Sitzung ansehen.
Sonntag, Dezember 13, 2009
Der Blitz unter den Browsern: Google Chrome
Wer bisher noch nicht Google Chrome (Die Extension-Version) als Browser eingerichtet hat, sollte sich vielleicht überlegen, das doch noch zu tun.
Google Chrome ist unglaublich schnell und lässt in dieser Hinsicht selbst Firefox hinter sich.
Dank an Lukas Lehmann für den Tipp.
Google Chrome war mir natürlich vorher schon bekannt, bisher eigentlich als Exot wie Safari oder Opera, aber dass er so gut ist hätte ich nicht gedacht. Übrigens: Im Eingabefenster kann man mittels "rechter Mausklick/Kontextmenü" Tippfehler sofort ausbessern.
Google Chrome ist unglaublich schnell und lässt in dieser Hinsicht selbst Firefox hinter sich.
Dank an Lukas Lehmann für den Tipp.
Google Chrome war mir natürlich vorher schon bekannt, bisher eigentlich als Exot wie Safari oder Opera, aber dass er so gut ist hätte ich nicht gedacht. Übrigens: Im Eingabefenster kann man mittels "rechter Mausklick/Kontextmenü" Tippfehler sofort ausbessern.
Wer das eine oder andere Tool vermisst sollte rechts oben beim Schraubenschlüsselsymbol auf "Erweiterungen" gehen. Dort werden die Extensions in einer bis jetzt noch überschaubaren Galerie angezeigt und können heruntergeladen werden.
Übrigens: Add-On-Funktionen wie bei Firefox sind zwar eine nette Beigabe, aber braucht man die unbedingt, wenn sie das System ausbremsen und letztendlich Firefox genauso aufblasen wie IE?
Da Google Chrome Extensions eine BETA-Version ist, wird noch einiges an Verbesserungen folgen.
Tipp: IE und Firefox sollte man deswegen aber nicht aus der Schnellstartleiste herausnehmen....
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