Donnerstag, Februar 05, 2009

...Changing Cars in Memphis, Tennessee

Kleine Vitaminspritze für Obama...

...vom Highway-Man

Ist zwar schon ewas älteren Datums, aber Körpersprache und Mimik des Sängers sowie Reaktion des Publikus sind großartig.

Mittwoch, Februar 04, 2009

Al Jazeera: (K)ein Hauch von Seriosität

Offener Brief an die PHOENIX-Redaktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern hatten Sie zur Phoenix-Runde (03.02.2009) "Im Fadenkreuz – Terrorgefahr in Deutschland" die Herren Peter Altmaier, Konrad Freiberg, Michael Lüders und Aktham Suliman (Al Jazeera) eingeladen.

Bei allem gebotenen Vertrauensvorschuss seitens der Zuseher, was Ihre Gästeauswahl betrifft, und dass Sie sich Gedanken darüber machen, wen Sie einladen - auch abgesehen davon, dass Herr Lüders letztlich wieder einmal auf Israel als „das“ Problem hinwies, obwohl sich kein Mensch vorstellen kann, warum Terror in Indonesien oder sonst wo mit Israel in Zusammenhang zu bringen ist:

Warum haben Sie wieder einmal Herrn Aktham Suliman von Al Jazeera eingeladen?

Ich möchte Sie bitten, Ihr Bild von Al Jazeera, und die Rolle, die der Sender in der Nahostberichterstattung bzw. im Nahostkonflikt spielt, noch einmal einer gründlichen Revision zu unterziehen. Hierzu nur drei Anmerkungen:

1) Wie kann sich Herr Aktham Suliman zu Ihnen ins Studio setzen und über Terrorursachen reden, wenn auf seinem Sender jede Woche (!) Scheich Yusuf Al-Qaradawi die Gelegenheit erhält, Hasspredigten zu halten und Selbstmordanschläge gutzuheißen?

2) Wie kann sich Herr Aktham Suliman zu Ihnen ins Studio setzen und über Terrorursachen reden, wenn sein Sender für den brutalen Killer Samir Kuntar eine Riesenfete im Libanon ausrichtete und ihn hochleben ließ? Zu Samir Kuntars Bluttat an einer israelischen Familie hier mehr.

3) Wie kann sich Herr Aktham Suliman zu Ihnen ins Studio setzen und über Terrorursachen reden, wenn man mittlerweile von allen Dächern pfeift, dass Al Jazeera das inoffizielle Sprachrohr der Hamas ist, wie im Gazakrieg mehr als deutlich wurde?

Dass Herrn Suliman zu den von mir angesprochenen Punkten nichts weiß, kann mir niemand erzählen – und er schon gar nicht.

Ich möchte Sie herzlich bitten, sich entweder in Zukunft zu überlegen, ob Sie Herrn Suliman noch einmal einladen, und wenn, ob Sie ihm dann nicht ein paar Fragen zu seiner Glaubwürdigkeit stellen.

Falls nicht, würde ich vorschlagen, gleich die Pressesprecher von Hisbollah und Hamas einzuladen. Dann haben Sie das Original.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Dahlenburg, M.A
Evang. Theologe / Freier Redakteur
Honestly Concerned.org

Montag, Februar 02, 2009

Der Irak wählte - und niemand hat sich in die Luft gejagt

Irgendetwas muss bei den Friedensplanern weltweit schief gelaufen sein: Ihre strategischen Kriegsziele für das Frühjahr 2009 im Irak blieben unerfüllt. Lag es vielleicht an General Petraeus? (In der Abbildung links)

Die ARD schickte den zum Islam konvertierten Patrick Leclercq an die vorderste Reporterfront zu den Regionalwahlen im Irak. Er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Was für ein Pech auch. Die irakische Bevölkerung wollte sich partout nicht gegenseitig umbringen. Und das auch noch während der Wahl.

Geht’s noch?

Im Jahr 2005 waren die Kommentatoren nicht mehr mit dem Leichenzählen nachgekommen und Herr Leclercq schob alles (im ARD-Weltspiegel) darauf, dass die Amerikaner nicht abziehen.

Fünf Tote während der Wahlen im Irak jetzt - und von der Deutschen Welle unlängst fast schon bedauernd-beiläufig kommentiert, da im nächsten Trailer schon Frau B. Marx’ Stimme darauf wartete, zu „dokumentieren“, dass die israelische Gesellschaft in den israelischen Wahlen ganz gehörig nach rechts abdriften würde, was natürlich viel, viel schlimmer sei, weil es sich in einem Gebiet abspiele, das etwa so groß ist wie das deutsche Bundesland Hessen und das einzige demokratische Land im Nahen Osten - permanent von einer jüdisch-orthodoxen Diktatur bedroht, die Tel Aviv der Neturei Karta unterwerfen will.

Bingo, Frau Marx: Wie immer: Israel!

Macht nichts: Frau Marx schreibt seit langem nicht mehr todesmutig aus dem Gazastreifen, wie sie selbst schon mehrmals auf diversen Webseiten kundtat. Aus Tel Aviv berichtet es sich leichter, wenn man palästinensische Freelancer an der Hand hat, die „total unabhängig“ Foto-Shootings veranstalten.

Doch gehen wir jetzt bitte mal’ ganz beiläufig wieder zum Tagesgeschäft über, das bei weitem nicht so interessant ist, weil Zimbabwes Mugabe mittlerweile ungerührt über 4.000 Menschen an Cholera krepieren ließ, ohne (bis vor drei Wochen) Hilfsorganisationen ins Land zu lassen; weil Sri Lanka seit Jahrzehnten einen Bürgerkrieg führt, der Zehntausende das Leben kostete; weil der Sudan weiterhin fleißig in Darfur unter UN-Aufsicht(!) Zehntausende morden durfte, der Kongo und Ruanda sich über annähernd 2,4 Millionen Ermordete keine Sorgen zu machen brauchen und der UN-Menschenrechtsrat anscheinend Besseres zu tun hat und einen islamisch inszenierten Prozess gegen Israel vorbereitet.

Dabei nimmt niemand Notiz davon, was ein Militär geleistet hat, der während der Amtszeit George Bushs das Kommando über die US-Streitkräfte im Irak übernommen hatte - General Petraeus, ein Oberbefehlshaber, wie an ihn sich im besten Sinne nur malen kann:

Er sorgte mit seiner Strategie „Raus aus den Kasernen und rein in die Bevölkerung“ im positiven Sinne dafür, dass die Idee des friedlichen Nationbuilding, die Paul Wolfowitz schon vor Beginn des (Befreiungs-) Krieges in der Jüdische Allgemeine [Nur Printausgabe; Castollux] im März 2003 formuliert hatte, immer schärfere Konturen annimmt. Die so genannte „Friedensfront“ wackelt und sucht sich neue Ziele. Afghanistan zum Beispiel. Wollen wir also hoffen, dass der geniale Außenpolitiker Obama, der aus der Retorte kam, diesmal auf seine Militärs hört.

Um es zu wiederholen und zu betonen:

Nicht die Absicht, den Irak zu befreien, war das Problem, und auch nicht die „vorgeschobenen“ strategischen Gründe, sondern die Art und Weise, wie man der Bevölkerung nach der Befreiung hätte begegnen müssen.

Das war der einzige Denkfehler Wolfowitz’, der aber mit seinem grundlegenden Ansatz völlig richtig lag: Die Demokratisierung eines Teiles der Welt, der nach Pluralismus und Freiheit schon immer lechzte, aber nicht wusste, wie er damit umgehen soll. Denn - und auch davon ging Wolfowitz aus: Die Idee der Freiheit lässt sich nicht durch chinesische oder islamische Menschenrechtsinterpretationen verhindern; sie ist allen Menschen quasi Naturrecht (Rousseau) und von Gott eingepflanzt (Je nach Gusto), ob sie jetzt in einem sozialistischen oder mechanisch strukturiertem Staat leben.

Selbst bei uns - im eigenen Land - brauchen Reformen viel Zeit. Oft Lebenszeit, der wir nicht mehr teilhaftig werden können - aber unsere Nachkommen. Wie viel mehr Zeit (oder Generationen) brauchen also Reformen, die sich weltweit entwickeln? Und wie viel mehr vorausschauende Verantwortung ist gefragt?

Deshalb muss auch eine Absage an all jene „radikalen Pazifisten“ erteilt werden, die den Menschen, die sich weltweit nach Reformen sehnen und unsere Hilfe so dringend benötigen, diese Hilfe verweigern, weil sie ihr eigenes ideologisches Süppchen darauf kochen wollen, auf dem sich wieder gut ausruhen ließe.

General Petraeus hat, was die Umsetzung von Wolfowitz’ Ideen betrifft, einen Meilenstein gesetzt - und auch Präsident Bush, der ihn dazu befähigte. Lasst uns in zwei Jahrzehnten noch einmal darüber sprechen, wenn die Festplatten und USB-Sticks die Daten dafür hergeben.

Wir werden wahrscheinlich staunen - und Paul von „No Blood For Sauerkraut“ zu seiner Analyse gratulieren. Und nun googelt mal schön…

Sonntag, Februar 01, 2009

Die "Jubiläums"-Religionsarmee

Der Iran „feiert“ ein mehr als problematisches Jubiläum: 30 Jahre Machtergreifung durch die schiitischen "Befreier", die das einstmals blühende Land außenpolitisch isoliert, die Wirtschaft ruiniert und die eigene Bevölkerung auf barbarische Weise zu Geiseln einer klerikalen Clique degradiert haben. 50% der meist unter 30 Jahre alten Iraner haben keine echte Zukunftsperspektive, die Arbeitslosigkeit erreicht jedes Jahr neue Höchststände, die Landbevölkerung kann weiß Gott nicht von besseren Lebensbedingungen als zur Schah-Herrschaft reden und die polit-religiöse Nomenklatur unter dem von Ayatollah Chamenei gelenkten Präsidenten Ahmadinejad führt seit 1979 einen nicht offen erklärten Krieg gegen Israel und die westliche Welt über ihre Stellvertreter Hisbollah im Libanon und die von ihr finanzierte Hamas im Gazastreifen.

Ihr islamisch-eschatologischer Duktus sorgt in der (studentischen) Intelligenz des Landes für zunehmende Unruhen und erklärt die wahnwitzige schiitische (Nuklear-) Parusie-Erwartung zur Staatsdoktrin, die alle gesellschaftlichen Bereiche durchdrungen hat, auch die militärischen Strukturen - oder genauer gesagt, diese zuvörderst, wenn man sich vor Augen führt, was die Botschaft der Islamischen Republik Iran in London wieder zum Besten gibt.


Unten die Übersetzung des Textes in der Abbildung oben rechts. Zur besseren Lesbarkeit bitte draufklicken:
In der Organisation und Rüstung der Verteidigungsstreitkräfte des Landes müssen Glaube und Religion als ihre Grundlagen und Richtlinien beachtet werden. Deshalb müssen die Armee der Islamischen Republik und die Revolutionsgarden in Übereinstimmung mit diesem Ziel ausgerichtet werden. Sie tragen nicht nur Verantwortung für die Sicherung der Grenzen, sondern auch für eine religiöse Mission, den Heiligen Krieg (JIHAD) nach dem Willen Gottes, und dafür, den Kampf um die Vorherrschaft von Gottes Gesetz in der Welt auszuweiten.

Stärkt Eure Kampfkraft gegen sie bis aufs Äußerste, dazu Eure Schlachtrösser, um die Herzen der Feinde Gottes, Eurer Feinde und Anderer in Angst und Schrecken zu versetzen" (Zitat aus dem Arabischen).


Artikel 11


In Übereinstimmung mit den heiligen Versen des Koran (“Siehe, diese eure Religion ist eine einige Religion; und ich bin euer Herr; so dienet mir.” 21:92, [Übersetzung nach Annemarie Schimmel;
Castollux]) bilden alle Muslime eine einzige Nation, und die Regierung der Islamischen Republik Iran hat die Pflicht, ihre allgemeine Politik mit Blick auf die Pflege der Freundschaft und Einheit aller islamischen Völker zu formulieren, und sie muss ständig danach streben, die politische, ökonomische und kulturelle Einheit der islamischen Welt herbeizuführen.
Übersetzung ins Englische durch die Botschaft der Islamischen Republik in London

Herzlichen Dank an Nasrin Amirsedghi und Michael Kreutz für die sachdienlichen Hinweise.