Samstag, Januar 23, 2010

Facebook-Intermezzo zum Islam: Ingo fragt - und ich antworte

Ingo schreibt:
Hast du Infos, dass 99 Pozent der moslemischen Waffen mit Koransuren- (ab Werk??) versehen sind? Das würde unsere Diskusionen über Islamophobie natürlich irgendwie relativieren.
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Ich antworte:


Nein, habe ich leider nicht. Und Islamophobie-Vorwürfe kann man auch nicht relativieren. Aber warum zwei Fragezichen? Soll ich damit argumentativ in die Enge getrieben werden?

Ich habe fragmentarische Arabisch-Kenntnisse, die m.E. aber ausreichen, um die Causa zu beschreiben. Viele Imame sagen, dass man den Koran nur begreift, wenn man ihn wortwörtlich hört.

Warum also ein Transkript zu Rate ziehen, wie Annemarie Schimmel es vorgenommen hatte, eine Frau, die sowieso vorausgesetzt hatte, dass der Koran unhinterfragbar sei und die Hadithen bzw. die
Sunna/Schia nur juristisch interpretierte Ausformungen oder Ergänzungen desselben sind, also keine echte Exegese, wie sie in Mischna (Talmud) oder Bibel prinzipiell und permanent vorgenommen wird?

Da kann ich nur lachen (nicht wegen deiner Frage, die war okay)!

Das wäre keine ehrliche Exegese! Und (Islamische) Theologie schon gar nicht!

Jeder halbwegs gut ausgebildete Imam sagt, dass allein die wörtliche Rezitation zum wirklichen Glauben führt, weil das Wort direkt ins Hirn dringt - und nicht die Schrift. Also wie bei jeder Sekte.

Abbildung rechts, Kalligraphie:*

Galeere des Glaubens in arabischer Schrift.

Segel: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammad ist sein Prophet".

Rumpf und Ruder: "Ich glaube an Gott und an seinen Engel, seine Bücher, seine Propheten, an den Jüngsten Tag, die Vorherbestimmung, das Gute und Böse und an die Wiederauferstehung nach dem Tode."

Quelle: Vorlage der Abbildung: Robinson, Francis: Der Islam. -- Augsburg : Bechtermünz, 1998


Am wichtigsten ist für mich jedoch, dass man den "Islamophobie"-Begriff, der mit Rassismus null und gar nichts zu tun hat, endlich auch soziologisch entzaubert hat, wie bei Heinz Gess jetzt geschehen.

Richard Herzinger übrigens jüngst auch sehr beeindruckend.

Es wird langsam Zeit, dass man den Kampfbegriff "Islamophobie" endlich auf den Müllhaufen des gesellschaftlichen Diskurses wirft und ihn aus den Feuilletons entsorgt.

Ich bin es langsam satt, dieses Konstrukt "Islamophobie" überhaupt noch zu erwähnen, weil es nur dazu dient, linke und islamistische Apologetik zu bedienen.

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