Man darf – ja man muss die Intervention der Militärs in Ägypten zum jetzigen Zeitpunkt befürworten, auch wenn die Zukunft für die Menschen dort angesichts der fast hoffnungslos verfahrenen Lage aussichtslos erscheint.
Hinzu kommt die Tatsache, dass speziell der Analphabetismus in den islamisch-arabischen Ländern und Ägypten vorerst nicht Anlass zur Hoffnung gibt, dass sich die politisch verfeindeten Lager rational und kognitiv miteinander verständigen, ganz abgesehen davon, dass auch intelligente Muslimbrüder oder Salafisten nichts anderes als die Scharia-Gleichschaltung auf allen Ebenen im Kopf haben. Deshalb braucht man zumindest für eine gewisse Übergangszeit (also für mehrere Jahre) das Militär als Eqiulibrio-Instanz.
Der Analphabetismus und die damit verbundene Bildungsferne sind
nicht nur gewaltige Bremsklötze für das selbstständige Urteilsvermögen der
Menschen – beide befördern zu allem Übel auch noch seit Jahrzehnten den
primitivsten Antisemitismus
nach Stürmer-Manier* in den dortigen Medien.
Wie aber wird dieser Antisemitismus von den gebildeten
arabischen Medienmachern, die es eigentlich besser wissen müssten, in der
Region und in Ägypten ausgerechnet jetzt, wo es um die individuelle Freiheit
der Menschen dort geht, weiterhin geschürt?
Die angeblich säkulare Muslima (passt so etwas eigentlich
vernunftmäßig zusammen - muslimisch und säkular?) und ägyptische Journalistin - so eine Art weibliche Variante von Michael Lüders - Himda Hamdi Abu-Sayyaf steht am Tahrir Platz in Kairo und rät den Israelis via Channel 10 News (In Hebräisch), dass auch sie sich erheben und
ihre Führer stürzen sollen. Das soll wohl einen Extra-Hype erzeugen, aber
Sayyafs Rhetorik offenbart allenfalls ein sehr oberflächliches Begreifen von
den Protesten in Israel im Jahr 2011, als es um ganz
andere Essentials ging.
Und ihre Absicht konkretisiert sich:
„Ich beobachte und verfolge, was in Israel geschieht"
so die ägyptische Journalisten in einem Statement an das israelische
TV-Publikum am Dienstagabend.
"Ich appelliere nicht nur an die Israelis, sondern an jede andere Nation, dass sie sich von ihrer Regierung nichts gefallen lassen soll und dass sie nicht schweigen darf, so wie es hier praktiziert wird.
Schickt Bibi [Netanjahu] und Lapid in die Wüste, wenn sie ihren Job nicht richtig machen; setzt jemanden ein, der das umsetzt, was IHR wollt"
betont Sayyaf.
"Wenn sie Versprechungen gemacht haben und diese nicht einhalten, müsst ihr einen Aufstand schmieden."
Wer sich mit dem von einer Mord-Fatwa bedrohten Politologen
Hamed Abdel-Samad solidarisiert, sollte immer im Auge behalten, dass auch viele
derjenigen Säkularen, die sich zu Recht den Steinzeit-Muslimen entgegenstellen,
kein Problem damit hätten, wenn Israel nicht mehr existieren würde. Diejenigen,
die sich mit Hamed Abdel-Samad wirklich solidarisieren, teilen auch seine
vorbehaltlos positive Einstellung gegenüber dem Staat Israel.
Also passt auf, dass ihr nicht vom Teufel an den Beelzebub
durchgereicht werdet, weil ihr euer Urteilsvermögen verliert.
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*Schon vor einigen Jahren hat die Webseite Honestly Concerned die frappierenden Übereinstimmungen zwischen den Stürmer-Hatzblättern und antisemitischen arabischen Karikaturen sehr anschaulich aufgelistet.
*Schon vor einigen Jahren hat die Webseite Honestly Concerned die frappierenden Übereinstimmungen zwischen den Stürmer-Hatzblättern und antisemitischen arabischen Karikaturen sehr anschaulich aufgelistet.
2 Kommentare:
O.k. Alle Ägypter sind Antisemiten. Und nun?
Fast (!) alle, nicht alle.
Einer davon wurde eben zum Staatspräsidenten gekürt: Baradei wird innenpolitisch sicher eine besere Wahl sein, im Verhältnis zu Israel wid sich aber nicht allzu viel Positives ergebn. Dafür hat er während seiner Amtszeit als IAEA-Chef zu sehr mit den Mullahs gekungelt
http://castollux.blogspot.com/2009/05/el-baradeis-unruhmlicher-abgang-und-die.html
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