Khaled Meshaal: Dankbarer Interviewpartner
Oder: Terroristen die Wahrheit entlocken
Einen Vorteil hat es schon, wenn man Terroristen wie Khaled Meshaal (Abbildung), den im syrischen Versteck lebenden Führer der Hamas, hartnäckig befragt und dazu die richtigen Reporter wie Tim Marshall von Sky News stellt: Verbrecher wie der Hamas-Führer kommen nicht so leicht aus der Klemme, wenn im Interview nachgebohrt wird. Meshaal versuchte zwar, sich zwischen Lüge und Wahrheit hindurchzuschlängeln, aber seine Antworten sind mehr als ein Beleg dafür, dass die Taktik der islamischen Terroristen darauf angelegt ist, zu tricksen und zu täuschen.
Jedem, der nur halbwegs über die Situation in Nahost informiert ist, muss auffallen, dass sich der Terrorpate in selbst gewählten Widersprüchen verfängt.
HonestReporting hat dazu einen kleinen Beitrag verfasst und ein Video mitgeliefert, das den Terrorpaten bei der "Gesprächsarbeit" zeigt. Castollux hat den Bericht übersetzt. Sehr aufschlussreich….
HonestReporting, 31. März 2008Großes Kompliment an Tim Marshall von Sky News für sein Interview mit Khaled Meshaal in Damaskus, auch wenn Einiges dafür spricht, Terroristen im Fernsehen keine Sendezeit zu geben. Wenn ihnen zugesichert worden wäre, dass sie einen Vorzug dieser Art erhielten, hätten sich viele Journalisten diesem [gefragten] Interviewpartner angebiedert und ihn mit Samthandschuhen angefasst.
Nicht so Marshall, der Meshaal hartnäckig befragte und ihn zu Themen wie den Anschlägen der Hamas auf unschuldige Zivilisten und der Rolle der Hamas bei dem Durchbruch an der ägyptischen Grenze löcherte. Klicken Sie bitte hier, um das vollständige Interview zu sehen [In Englisch; eigentlich relativ leicht zu verstehen. Bei Übersetzungsfragen helfe ich gerne].
Teil der verzerrten Wahrnehmung Meshaals ist unter anderem die unaufrichtige Behauptung, dass Israel unter der Al-Aqsa Moschee Grabungen durchführe, sowie die moralische Gleichsetzung zwischen palästinensischem und französischem Widerstand oder dem Kampf gegen die südafrikanische Apartheid.
Befragt nach den Selbstmordanschlägen, behauptet Meshaal in bizarrer Logik, dass die Hamas niemanden vorsätzlich töten würde.
Er behauptet auch unwahrhaftig, dass die Mehrzahl der palästinensischen Inhaftierten Mitglieder des PA-Parlaments seien und im Vergleich zur Behandlung des israelischen Soldaten Gilad Shalit durch die Hamas misshandelt werden würden. (Hinweis von Castollux: Dem Roten Kreuz oder anderen externen Organisationen wurde der Zugang zu Gilad Shalit bis heute verwehrt). Gilad Shalit befindet sich seit dem 25. Juni 2006 in Gefangenschaft der Hamas. Und das will die Hamas im Austausch für Gilad Shalit: Hamas fordert Freilassung von Gefangenen.
Passend zum blanken Antisemitismus in der Hamas-Charta (Dank an Ulrich W. Sahm für die Übersetzung der wesentlichen Auszüge) behauptet Meshaal, dass er den Holocaust nicht leugnet, aber im gleichen Atemzug sagt er, dass „die Zionisten mit den Zahlen übertrieben hätten.“
Eine Lösung des Konflikts sieht Meshaal nur darin, dass die Hamas am Ende gewinnen wird.
Tim Marshalls Interview dient als Beispiel dafür, wie es möglich ist, mit Terroristen umzugehen, ohne auf Ausflüchte des moralischen Relativismus’ zurückzugreifen, den andere Medienunternehmen wie die BBC als „Ausgewogenheit“ wahrnehmen.
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