Sonntag, Februar 22, 2009

SPON-Leserbrief für Ignoranten und Vollidioten

"Und Vollidioten" wählte ich deshalb - jetzt ist fast schon die Spannung weg - weil ich mich dummerweise wieder einmal im SPIEGEL-Forum verzettelte, und rechthaberisch wie ich nun mal so bin - als Tastatursau betätigt hatte, ohne zu wissen, ob mein Schmarrn erscheinen wird. Das Bild rechts ist natürlich nur zufällig gewählt; oder glaubt mir das keiner? Klick drauf!

Diesmal ging es um diesen Hannover-Schröder in Teheran. Da viele meiner Kollegen in diesem Fall gut getimed oder auch etwas weniger gut getimed, mehr oder weniger Wesentliches zu sagen hatten, dachte ich mir: "Hey, versuch's doch einmal anders, gehe über die persönliche Schiene bei den SPON-Fachleuten und zeig' deinen Blog-Freunden danach mal', wie ich mich dort ausgetobt habe."

Ich lasse meinen Beitrag einfach mal so stehen...; auch weiß ich nicht, ob er vom Moderator genehmigt wurde. Wahrscheinlich fängt SYSOP-SPON wieder am Montag an und sortiert die unangenehmen Leserbriefe aus - also auch meinen.

Schon die Diskussionsvorgabe war an unterirdischer Qualität kaum zu übertreffen. Und die Grammatik erst recht nicht.

Also, los geht's (man kann im SPON-Forum Zwischenüberschriften schreiben, wie meine unten):

Ekelhafte Diskussion in den Medien - und an Israels Sicherheit denkt niemand

Zitat Systemoperator [SPIEGEL):
Ex-Kanzler Gerhard Schröder bereist Iran - privat. Nebenbei trifft er den Präsidenten und Holocaust-Leugner Mahmud Ahmadinedschad. Schadet dieser Besuch das Ansehen von Deutschland? Diskutieren Sie mit.
Wieso geht es eigentlich immer darum, ob man dem Ansehen Deutschlands schade? Was für eine dämliche Frage des Sysop! Es geht doch darum, ob Herrn Schröders Verhalten unverantwortlich ist oder nicht, und um nichts anderes! Ist Schröder jetzt für das Ansehen von Herrn Paula verantwortlich, nur weil der Deutscher ist und bei der SPD?

Dem Ansehen Deutschlands im Ausland kann man unerklärlicherweise übrigens kaum noch schaden, wenn man der Einschätzung der BBC folgt. Also noch einmal:
Ex-Kanzler Gerhard Schröder bereist Iran - privat. Nebenbei trifft er den Präsidenten und Holocaust-Leugner Mahmud Ahmadinedschad. Schadet dieser Besuch dem Ansehen Deutschlands? Diskutieren Sie mit.
Jetzt geht's los mit meiner dummen Antwort (Vielleicht auch mit haarsträubenden Fehlern):

Zum Ersten: Wenn Schröder suggeriert, wie SPON uns weiterleitet, dass alles privat ablaufe: Wieso besucht er dann nicht den mit ihm befreundeten Arzt und belässt es dabei?

Zum Zweiten: Natürlich ging es dem Ha-Ha-Ha-Ha-Schröder nicht nur um Privatinteressen, die er mit seinem Spezl' aus Hannoveraner Zeiten besprechen wollte, sondern auch um Anschubfinanzierungen, und wie man deren Demos dagegen (STOP THE BOMB) elegant umkurven kann.
Denn mittlerweile hat sich nicht nur in Österreich (OMV) herumgesprochen, dass Geschäfte mit einem Holocaustleugner, der zudem fanatisch auf die Vernichtung Israels fixiert ist, nicht bewerkstelligen sind, ohne dass sich Widerstand regt. Da kann man natürlich nur noch als "Privatmann" ran, und wenn, dann als abgewrackter Bundeskanzler a.D.; abgewrackt übrigens ohne VW-Prämie....

Drittens: Dem Vorwurf des Einknickens vor einem schiitisch-faschistischen System wie der iranischen Nomenklatur kann man auch mit SPON-Artikeln wie gestern wunderbar begegnen, wenn die Leser null Hintergrund haben: Schröder führt kühles Gespräch mit Ahmadinedschad:

Selten so gelacht, wenn es nicht so ernst wäre.

In der Zwischenzeit schrauben die Ajatollahs (in den nächsten Wochen und Monaten) in Isfahan oder sonst wo Nuklearsprengkörper auf ihre neuen Raketen und stellen den naiven Obama, der immer noch an harte diplomatische Verhandlungen glaubt, vor vollendete Tatsachen.

Ich sehe jetzt schon die belämmerten Gesichter der Herren Pöttering (Spezialist für Knesset-Reden) und Kollegen vor meinen Augen. Das dürften selbst sie wissen: Eine Tonne schwach angereicherten Materials reicht innerhalb von zwei bis 5 Monaten locker aus, mindestens einen stark angereicherten Atomsprengkopf zu produzieren, zu montieren und zu verschießen.

Schon im vergangenen Jahr und im Jahr davor hatten Larijani und Ahmadinejad mit der Aneinanderreihung ihrer Gaszentrifugen geprotzt (und nebenbei wieder Auschwitz geleugnet, wie Larijani in München 2007).

Vielleicht wachen die Appeaser in Europa erst dann auf, wenn es nicht nur Israel, sondern ihnen selbst ans Leder geht. Ganz nebenbei: Die Zahl der Zentrifugen ist auf über 600 angewachsen, wie der Iran selbst einräumt -; und selbst die dem Iran bisher (dank El-Baradei) wohl gesonnene IAEA kann das nicht mehr abstreiten.

Energiegewinnung? Schröder: "Ha-Ha-Ha-Ha!".

Ich bin froh darüber, dass der so genannt "rechtsgerichtete" Netanyahu (auch ein idiotisch-falsches Verwirrspiel der Medien hier, was ihn betrifft) in Israel die Verantwortung übernimmt, auch wenn es Tzipi Livni vielleicht ebenso gut machen würde.

Seltsamerweise war er der Erste, der schon vor zwei Jahren prophezeit hatte, dass Israel für den Fall, der Iran
hätte 2009 (!) eine Atombombe, sich nicht auf die USA verlassen könne.

Einziger Schönheitsfehler bei Netanyahus Prognose:

Er rechnete damit, dass auch unter einem republikanischen Präsidenten Israel allein dastehen würde.

Jetzt ist es noch schlimmer gekommen - zumindest vorerst.

Hattip: Lizas Welt, Zeitung für Schland

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