Mittwoch, Juli 28, 2010

Lutherischer Weltbund: Neuer Außenposten der Palästinenser und radikalen Linken?

Hamas and Islamic supremacism in general has been great for Christian Arabs in the P.A.

Bischof Munib Younan. (Quelle: Tundra Tabloids)
„Heiliges Land“ nennen meine lutherischen Kollegen das Land zwischen Jordan und Mittelmeer, weil sie politischen Stellungnahmen gerne geschmeidig ausweichen. Sind sie eigentlich so "unpolitisch" wie sie vorgeben zu sein?

(Im Bild: Bischof Munib Younan, links, mit Holocaustleugner Abu Mazen [Abbas])

Was als unabhängiges Credo konzipiert sein könnte, gerät schnell zur politischen Karikatur, denn erstens ist das Land zwischen Jordan und Mittelmeer alles andere als „heilig“, was seine
politisch-theologische Strukturierung betrifft, und zweitens schwingt in dieser Formulierung eine gehörige Portion Heuchelei mit, wenn man berücksichtigt, wen der Lutherische Weltbund zu seinem neuen Präsidenten ernannt hat: Bischof Munib Younan, einen Judenhasser, wie man ihn sich besser kaum malen könnte.

Der Zweck heiligt die Mittel - und welche?

Die ökumenische Konkurrenz (Radio Vatikan) meldete sich diesmal pflichtschuldigst, denn was die Einstellung zu Juden betrifft ist man sich unter Volkskirchenchristen weitestgehend einig:
Der neue Präsident des Lutherischen Weltbundes hat zu einer politischen Lösung im Konflikt zwischen Israel und Palästina gemahnt. Die arabischen Christen in Israel rief Bischof Munib Younan zum Bleiben auf. Der neue Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land äußerte sich direkt nach seiner Wahl zur Nahost-Situation. Als Ziele seines Amtes benannte das Oberhaupt von 70 Millionen Christen den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie und Aids. In der Kontroverse über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination Homosexueller rief Younan zu Geduld auf. Man solle dazu das Ende des 2007 begonnenen Beratungsprozesses abwarten. Dem LWB drohte über diese Frage zuletzt die Spaltung.
Immer wieder spannend ist es, zu verfolgen, wie arabische Christen, seien sie jetzt Protestanten, Katholiken oder Orthodoxe, ihre pro-palästinensische politische Agenda in westliche Kirchengremien einbringen.

Gehen wir doch einmal die oben zitierte Passage durch:

Die politische Lösung, die Munib Younan anmahnt, geht von einem Rückkehrrecht aller Flüchtlinge aus. Sie entspricht somit dem Wunsch aller Heimatvertriebenenverbände hierzulande, dass Vertriebene (besser gesagt Flüchtlinge) ein Rückkehrrecht geerbt hätten.

Auf ewig?

Frau Erika Steinbach würde wohl freudig mit dem Kopf nicken - und einige Deutsche mit ihr.
Denn das arabische Naqba ist mittlerweile zu einem Kampfbegriff mutiert, der sich auch bei deutschen Revisionisten jeglicher Coleur herumgesprochen hat.

O-Ton Steinbach:

"Ohne jede Habe, heimatlos, völlig verzweifelt, aber immer noch mit der festen Hoffnung im Herzen auf Rückkehr. So gelangte auch ich als Kleinkind aus Westpreußen hierher, in den westlichen Teil Deutschlands.

Dass Steinbachs Eltern über die nationalsozialistische Ostgau-Siedlungspolitik (der Vater stammte aus Hanau, die Mutter aus Bremen) sehr gerne nach Polen (angeblich Westpreußen) gezogen sind, um dort das Reich rassisch rein zu erweitern, soll hier ausnahmsweise nur ein Nebenaspekt sein, der aber, was die palästinensischen Ansprüche auf Rückkehrrecht betrifft, eine äußerst interessante Parallele findet.

Lesen Sie bitte diesen Beitrag!

Verstehen Sie jetzt, warum viele Deutsche eine so hemmungslose Sympathie für die palästinensische Naqba haben? Ahnen Sie jetzt, warum ein Linker wie Grass seinen Roman Im Krebsgang schreiben konnte?

Weiter im Text:

Die arabischen Christen sollen bleiben,


sagt Younan. Wie peinlich und zynisch:

Sein ohrenbetäubendes Schweigen zur Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung der Christen in der West Bank und im Gazastreifen schien ein Empfehlungsschreiben für den Lutherischen Weltbund zu sein, der sich schon über Jahrzehnte blamiert hat, was die Unterstützung seiner Pfarrer im kommunistischen Machtbereich betraf.

Mehr dazu kann man
hier nachforschen.

Und:


Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie und Aids….

Wirklich nett!

Gegen Aids sind wir alle, gegen Antisemitismus hat Herr Younan aber höchst selten ein Wort verloren, seine Stimme indes oft genug zusammen mit dem lateinischen Kirchenführer Michel Sabah erhoben, der PLO und Hamas als Freiheitskämpfer deklarierte.

Younan hat verständlicherweise Angst vor den Islamisten, die ihn an der Gurgel haben. Muss er dann aber auf Reisen ins westliche Ausland permanent israelische Checkpoints als das Hauptübel bzw. größtes Hindernis für einen Nahostfrieden bezeichnen, die noch dazu unter Netanjahu um mehrere Hundert Posten abgebaut wurden [teilweise auch unter Olmert]? Hat er vergessen, dass unter Netanjahus erster Amtszeit das Westjordanland teilweise geräumt wurde, unter Olmert aber kein Quadratzentimeter? Und hat er vergessen, dass die PA in den letzten zwei Jahren einen enormen Wirtschaftsaufschwung erleben konnte, weil israelische und palästinensische Behörden relativ reibungslos zusammengearbeitet hatten?

Wenn er Angst hat, dann soll er weingstens schweigen und nicht die Sprache seiner islamistischen Unterdrücker sprechen.

Antisemitismus und Islamophobie

Dass der Lutherische Weltbund dieser platten Formulierung nicht widerspricht zeugt schon von einer gehörigen Portion Unwissenheit und/oder Ignoranz. Immerhin liegt die Meldung schon einige Tage auf dem Server von Radio Vatikan.

Hier macht sich Younan die widerliche Sprachregelung deutscher Linker zu eigen, die Antisemitismus und Islamophobie (was ist Letzteres eigentlich?) zu einem Minus-Saldo verschmelzen will, nämlich dem, dass alle Islamkritiker ebenso einzuschätzen wären wie diejenigen deutschen Nazis, die in den 1930er-Jahren die Juden verfolgten.

Dazu ist genug geschrieben worden. Deshalb erspare ich mir jeglichen Kommentar.

Interessant auch der Schluss:


In der Kontroverse über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination Homosexueller rief Younan zu Geduld auf. Man solle dazu das Ende des 2007 begonnenen Beratungsprozesses abwarten. Dem LWB drohte über diese Frage zuletzt die Spaltung.


Gleich, wie man dieses Thema bewertet – höchst interessant ist doch zumindest, wie es in der Stellungnahme gewichtet wird: Der Zusammenhalt des Lutherischen Weltbundes wird über die Frage, ob man „homosexuelle Paare segnen soll“ zur Diskussion gestellt. Ob Israels Existenzrecht eine Rolle spielt interessiert den Lutherischen Weltbund anscheinend herzlich wenig.

Alles eine Frage der Agenda und deren Abarbeitung, nicht wahr?

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