Sonntag, Juli 03, 2011

Pathologisch gesundes Gewissen

"Zweitens ist die Linkspartei die Verkörperung des pathologisch gesunden Gewissens. Sie sind Antifaschisten in einem Land, in dem es keinen Faschismus gibt. Sie sind heute gegen die Nazis, obwohl die Nazis heute nur noch als Kostümnazis irgendwo hinter Rostock auftreten.

Die Leute in der Linkspartei haben vergessen, dass niemand so schnell zu Nazis übergelaufen ist wie die Kommunisten.

Heute rot, morgen braun. Es ist das klassische antisemitische Motiv der 20er, 30er Jahre. Damals war der Antisemitismus der Kitt, der die Parteien zusammenhielt, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner. Das hat die Linke auch versucht. Einen Spagat zwischen links und rechts über das Mittel des Antisemitismus."

[...]. Der linke Antisemitismus ist deshalb so schlimm, weil er so herzig daher kommt, weil er sich seiner selbst nicht bewusst ist und weil er nicht anerkennen will, dass man das antisemitische Potential par ordre de mufti nicht aus der Luft schaffen kann. Und nachdem sich das antisemitische Potential heute nicht mehr auf den einzelnen Juden konzentrieren kann, konzentriert es sich auf das jüdische Kollektiv.

Hervorhebungen durch Castollux.

Das vollständige CICERO-Interview mit Henryk M. Broder hier.

Abb. oben: Wahlslogan von Die Linke in Kronach.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"If you want to discuss politics you might as well get down on all fours like the rest of the barnyard animals." TIMOTHY LEARY Antisemitismus predates the notion or naming of Right or Left Parties. There's enough of it for everybody to share. It's traditional. See Goldhagen.