Sonntag, April 13, 2008

Palästinenser: „60 Jahre Naqba“



Israel feiert - Gott sei Dank - 60 Jahre Staatsgründung

Zuerst einmal großen Glückwunsch für die großartige Entwicklung eines (nicht mehr ganz so) jungen Staates, der sich trotz aller Widrigkeiten im internationalen Kontext und der feindseligen arabischen Umwelt etablieren konnte.

Und wie:

Es gibt keinen Staat im Nahen oder Mittleren Osten, der nur im Entferntesten an die demokratische, soziale, technische und wirtschaftliche Aufbauleistung des jüdischen Staates und seine Ist-Situation heranreichen könnte.

(Israel-) kritische „Freunde“ merkten mir gegenüber einmal unwissernderweise an, dass Israel keine Verfassung wie die der Bundesrepublik kenne.

Wie töricht: Hätten sie sich einmal vorher in der israelischen Wirklichkeit umgesehen, dann hätten sie festgestellt, dass die israelische Verfassung aus „mehreren Grundgesetzen“ besteht, die wesentlich ausdifferenzierter sind als das deutsche Grundgesetz und nur noch ihrer endgültigen Gesamtausstattung bedürfen - aber eben nicht "Verfassung" heißen, wie wir uns das immer besserwisserisch vorstellen.

Doch das nur am Rande…

Warum feiern die Palästinenser nicht „60 Jahre Palästina?“

Und warum begreifen sie nach 60 Jahren noch immer nicht, dass man einen eigenen Staat auch ohne Gewalt bekommen kann?

Asaf Romirowsky hat dazu seine Gedanken niedergeschrieben. Castollux hat sie übersetzt.

Herzlichen Dank an Heplev, der sich die Mühe gemacht hat, die Sprechblasen von DryBones so schön graphisch in deutscher Sprache in Szene zu setzen. Ich weiß heute nicht mehr, wie das geht, obwohl "Photoshop" einmal mein "Lieblingsspielzeug" war.


Palästinenser: „60 Jahre Naqba“

Die Palästinenser denken immer noch, sie befänden sich im Jahr 1948

Die palästinensische Überlieferung bezeichnet Israels Unabhängigkeitskrieg von 1948 als Naqba - „die Katastrophe“. Die Geburtsstunde eines souveränen jüdischen Staates wird als Ursache allen Übels wahrgenommen, weil dies angeblich bestätige, wie eine kleine jüdische Gemeinde die Araber ("Palästinenser") ihres Landes beraubt habe.

Das stets wiedergekäute Mantra in der arabischen Geschichtsschreibung - ein überstrapaziert inszeniertes Hauptaugenmerk auf Diskriminierung und Ungleichheit. Im Allgemeinen neigen arabische Gelehrte und Juristen dazu, den riesigen Bestand von Materialien zum Krieg, die gefunden wurden, zu ignorieren, und sie zielen darauf ab, was legitime oder illegitime Behauptungen sind, und UN-Resolutionen als Ein und Alles zu sehen.

Heute feiern wir Israels 60. Geburtstag und die Palästinenser sind immer noch das einzige Volk, das sich über einen Flüchtlingsstatus definiert. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es weltweit etwa 140 Millionen Flüchtlinge weltweit. Alle hatten sich integriert - mit einer Ausnahme - den Palästinensern. So lange also das palästinensische „Flüchtlingsproblem“ existiert wird der israelisch-palästinensische Konflikt andauern.

Nun, um zu illustrieren, wie lange die Palästinenser gelitten haben, hat die Palästinensische Autonomiebehörde eine neue Initiative gestartet, des 60. Jahrestages von Israels Geburtstages dadurch zu gedenken, dass sie alle Palästinenser, die in der Diaspora leben - „in Israel zu Lande, auf dem Meer und über die Medien“ - zusammenzurufen, um machtvoll das „Heimkehrrecht“ der Palästinenser zu implementieren.

Die Konstruktion - entworfen von Ziad Abu Ein, einem hochrangigen Fatah-Mitglied und stellvertretenden Minister für Gefangenenangelegenheiten in der PA - zieht den Schluss, dass sich die Palästinenser dazu entschieden hätten, die UN-Resolution 194 zu implementieren, um für das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr einzustehen.

Das Vorhaben dieses Plans - ungeachtet dessen, ob er jemals umgesetzt worden wäre - ist deutlich sperrend gegen die Jubiläumsfeiern Israels ausgerichtet, indem man das Recht auf „Rückkehr“ in den Vordergrund stellt und - noch tief greifender - die Palästinenser zu allen Aktionen aufruft, die gegen Israel möglich sind.

Artikel 11 der Resolution, die im Dezember 1948 verabschiedet wurde, sagt, dass „Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückzukehren und in Frieden mit ihren Nachbarn leben wollen, erlaubt werden sollte, zum frühest möglichen Zeitpunkt dies in die Tat umsetzen zu können, und dass Kompensation für diejenigen geleistet werden sollte, die nicht zurückzukehren wegen des Verlustes oder der Zerstörung von Eigentums, das unter dem internationalen Gleichheitsprinzip durch Regierungen oder Autoritäten verantwortlich festgesetzt wurde.“

Weg zur Zerstörung

Was in Wirklichkeit ignoriert wird ist der Wunsch zum Frieden; mehr noch - was nicht berücksichtigt ist, ist die Tatsache der Forderung nach 4,25 Mio. Arabern - Flüchtlingen des Septemberkrieges von 1948 - und ihren Nachkommen - die nach Israel immigrieren [sollen, d. Übersetzer], die jüdische Majorität in eine Minderheit umwandeln und Israels Identität als souveränen jüdischen Staat zum Ende bringen.

Anders gesagt: Dieses Beispiel kann nur ein Ergebnis zeitigen: Das Ende des jüdischen Staates. (Das Reden über Fragen der „Berechtigung“ versetzt politische Entscheidungsträger und Akademiker in die [bequeme] Lage, sich nicht verantwortlich zu fühlen).

Im Ganzen gesehen basiert diese Diskussion um das Rückkehrrecht auf einer zugespitzten Lesart der Geschichte - einer, die von einer israelischen Verantwortlichkeit für die Lösung des Flüchtlingsproblems mittels „ethnischer Säuberung“ ausgeht. Entschädigung durch die angeblich schuldige Partei beinhaltet die Rückkehr der Flüchtlinge und ihrer Nachkommen.

Letztendlich trachten die Palästinenser - 60 Jahre, nachdem der moderne Staat Israel ins Leben gerufen wurde - nach Wegen der Zerstörung.

hattip: heplev

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