Videobeiträge der jüngsten Studentenproteste in Teheran, Shiraz und Hamedan sind überall im Internet zu sehen. (Bild rechts, Quellen: AP/Die Presse) Insbesondere der Video-Clip über einen Studenten (Siehe weiter unten), der gegenüber einem hochrangigen Regierungsmitglied scharfe Kritik übt, offenbart eine bemerkenswerte Entschlossenheit, das Regime herauszufordern.
Ein junger Mann an der Shiraz-Universität steht auf, um Ali Larijani, den eingeladenen Parlamentssprecher und ehemaligen Unterhändler zum iranischen Atomprogramm, in scharfer Form anzureden:
"Ich werde keine Frage an Sie richten, weil ich Sie nicht als rechtmäßigen Sprecher betrachte, und das Parlament auch nicht",so der Student, der die Ausschaltung von Kandidaten der Opposition bei den vorangegangenen Parlamentswahlen ansprach.
Der vor etwa 100 Studenten auf dem Podium sitzende Larijani scheint aus der Fassung zu geraten und schweigt.
"Lassen Sie mich sagen, was schwer auf meinem Herzen lastet",fährt der Student fort.
"Drei Dinge hasse ich. Zum Einen (Präsident) Mahmoud Ahmadinejad."
Applaus brandet auf - schon für sich gesehen eine Form des Widerstandes, seit die Mullahs Klatschen und Krawatten als typisch westlich abtun.
"Zweitens hasse ich ihn wegen seiner Heuchelei."In diesem Moment schalten sich regimetreue Studenten der Basij-Organisation (Braunhemden der Mullahs) mit Sprechgesängen und Zwischenrufen ein. Inmitten des Chaos’ endet das Video. Wir kennen den Namen des jungen Mannes nicht, wissen auch nicht, was [mit] ihm nach dieser Versammlung am 9. Oktober geschah. Manche Iraner sagen, dass er eingesperrt wurde, andere glauben, dass er untergetaucht ist.
Seit vor 6 Jahren der letzte Studentenaufstand niedergeschlagen wurde hat der Iran sporadischen, aber stetig wachsenden Widerstand gegen das Regime erlebt - erst kürzlich bei den Kundgebungen zum "Studententag" am 6. Dezember, der an drei Demonstranten erinnert, die 1953 von Soldaten des Schahs getötet wurden. Der Shiraz-Student ruft dem Einzelnen in Erinnerung, dass es ein "unbekannter Widerständler" war, der sich den chinesischen Panzern während der Proteste auf dem Tiananmen-Platz in den Weg stellte.
Der künftige US-Präsident Obama meint, dass sich die USA auf den Iran einlassen sollten. Wie einer unserer Freunde unterstreicht hat er die Wahl:
"Entweder lässt er sich auf diejenigen ein, die von Larijani repräsentiert werden, oder er stellt sich auf die Seite der Studenten dieser Generation."Quelle: Wall Street Journal
Hattip: Nasrin Amirsedghi
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen