Sonntag, März 13, 2011

SPON-Frühstücksbericht über fünffachen Mord an Juden: Wer war der Drecksack vom Dienst?

Wir alle haben noch bestens in Erinnerung, wie akribisch SPIEGEL-Online [SPON] geforscht hatte und welch' gigantischer redaktioneller Aufwand betrieben wurde, als es darum ging, einen Verteidigungsminister wegen einer schlecht gefakten Dissertation zu demontieren.

Tatortwechsel - diesmal zu einem grauenhaften Kapitalverbrechen in realiter, das bei SPON diminuierend zu einer Bagatelle umgebogen wurde.

Gestern übernahm das Hamburger "Edelblatt" eine AFP-Kurzmeldung zum Mord an 5 Mitgliedern einer Siedlerfamilie in Itamar (südöstlich von Nablus) und versah sie - wie meistens üblich - mit einem kleinen Teaser (Vorspann), siehe hier:


[....]

Abgesehen davon, dass es eine Dreistigkeit ohnegleichen ist und auch hier, wie bei den meisten Medien seit gestern praktiziert, in der Headline das Passiv getötet statt des einzig zutreffenden ermordet verwendet wurde, ist an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten, wie es im Teaser weitergeht:

Von einem Angreifer wird gesprochen, nicht von einem Killer - so, als wäre ein trotteliger Randalierer am Werk gewesen. Von einer Attacke ist die Rede, nicht von einem bestialischen und feigen Mordanschlag. "Attacke" suggeriert meistens emotionales und spontanes Gewalthandeln - die beiden Mörder hatten sich aber auf ihre Metzelei gut und eiskalt vorbereitet, wie die bisherige Rekonstruktion des Mordes beweist.

Mit der hinterhältig eingeschobenen Phrase "es könne sich [vielleicht] um eine Familie handeln
", wird insinuiert, es handele sich um einen wirren Haufen von Individuen, die sich parasitär im Westjordanland eingenistet hätten. Die unredliche politische Positionierung ist spätestens hier leicht zu durchschauen, und die "Rechtfertigung" bzw. ein gewisses "Verständnis" für den Mord auch. Wir wissen warum.

Und jetzt kommt's: die Opfer wurden nicht viehisch abgeschlachtet, sondern sind sanft entschlafen, weil verstorben. Ein Baby, zwei kleine Kinder und die Eltern (beide Mitte 30) beschlossen also, dem unausweichlichen Ende eines natürlichen Alterungsprozesses Rechnung zu tragen und dem irdischen Jammertal Ade zu sagen - ohne terroristische Gewaltanwendung von außen natürlich.



Wie also heißt der Schmutzfink, der so viel antisemitischen Dreck in drei Zeilen unterbringt?


Wie Sie am Screenshot oben unschwer erkennen können (zum Vergrößern bitte draufklicken), wurde vor die abschließende Quellenangabe AFP das Kürzel eines SPON-Mitarbeiters gesetzt, in diesem Fall suc.
Ich habe mich gleich auf die Suche gemacht und das SPON-Impressum durchgelesen. Dort taucht unter diesem Kürzel allein der Chef vom Dienst (CvD) auf, nämlich Jörn Sucher, der immerhin ein Grundstudium in Politikwissenschaften vorzuweisen hat, also höchstens 4 Semester. WOW!

Nehmen wir einmal an, er wäre der Verfasser des Teasers, worauf vieles, wenn nicht alles hindeutet:

Hätte er dann eigentlich nicht verdient, dass man ihn wegen der Verharmlosung eines fünffachen Mordes juristisch belangt?

Was ich sonst noch über ihn zu sagen hätte, kann sich jeder denken, nur so viel noch: Beim SPIEGEL weiß man, wie und wo die
moralischen Prioritäten zu setzen sind und wo nicht, siehe meine ganz kurze Anspielung auf zu Guttenbergs Abservierung oben. Der Verfasser des Teasers zeigt jedenfalls eines ganz deutlich: eine komplette Ignorierung menschlicher Schicksale, so weit sie etwas mit jüdischer Identität zu tun haben.

Und er befindet sich mit dieser Einstellung in bester Gesellschaft.

Samstag, März 12, 2011

5 Israelis ermordet: Verhaltene Reaktion in den Medien

Bei Heplev gefunden:

Fünffach-Mord in Itamar – und unsere Medien?

In der Nacht drang einer oder mehrere Araber in die bei Nablus gelegene israelische Siedlung Itamar ein, töteten fünf Mitglieder einer achtköpfigen Familie (die Eltern, zwei Kinder im Alter von 11 und 3 Jahren, sowie ein Kleinkind, das je nach Meldung einen oder drei Monate alt war. Die 12-jährige Tochter konnte zwei ihrer Brüder (6 und 2 Jahre alt) retten, weil sie mitten erst in der Nacht nach Hause kam.

Kommt dieser Terroranschlag in unseren Medien vor?


Ja, er ist gelegentlich zu finden – wenn man danach sucht.


Die ARD hat im Videotext einen Eintrag „Fünf Tote im Westjordanland“, bei dem erst im zweiten Absatz erklärt wird, wer die Mörder sind – als „Polizeiangabe“. Die Meldung beginnt: „Bei einem Überfall auf eine jüdische Siedlung im Westjordanland sind fünf Israelis getötet worden.“ Wie feige der Mord ist (fünf im Schlaf erstochene Menschen, drei davon Kinder) wird nicht erwähnt, dafür folgt im dritten Absatz eine Erklärung der Tat: „In den vergangenen Tagen ahtten sich die Spannungen zwischen palästinensischen Bauern und jüdischen Siedler in der Region nahe Nablus verschärft.“


Auf tagesschau.de muss man schon das Stichwort „Itamar“ eingeben, um eine Information zu bekommen, die in keiner Übersicht vermerkt ist: „Ein palästinensischer Attentäter hat im Westjordanland fünf Mitglieder einer Siedlerfamilie getötet. Der Mann drang in das Haus ein und erstach die Eltern und drei Kinder. Drei weitere Kinder entkamen. Die israelische Armee sucht nach ihm und errichtete Straßensperren.“


Das ZDF hat im Videotext nichts zum Mord stehen. Auf heute.de ist ebenfalls nichts zu finden.


n-tv
wagt es tatsächlich, im Bereich Politik (ganz oben in einer Spalte, aber man muss schon gut hinsehen) den Mord einen Terroranschlag zu nennen. Dort ist auch die Überschrift eindeutig: „Palästinenser tötet Siedler“. Auch die zunehmenden Spannungen werden erwähnt, von Verletzten Anfang der Woche, ohne allerdings zu erwähnen, wie diese Spannungen entstanden und wer da verletzt wurde. (Die Videotextseite 119 ist ein Ausschnitt der Meldung auf der Website.)

Mit der seiteninternen Suche kann man auch bei N24 einen leicht ausführlichen Eintrag finden: „Überfall auf israelische Siedlung im Westjordanland.“ Und auch hier muss man erst einmal in den Text hinein lesen, um das hier zu finden: „Nach Angaben der israelischen Nachrichtenwebsite Ynet gelang es dem palästinensischen Angreifer, in die Siedlung Itamar in der Nähe von Nablus einzudringen. Dort habe er eine fünfköpfige Familie getötet, die Eltern sowie ihre drei Kinder. Eine Armeesprecherin bestätigte, dass es in der Siedlung einen Angriff eines Palästinensers gab.“

„Nach Angaben von“ – also wird die Glaubwürdigkeit nicht unbedingt angenommen. Und im dritten (letzten) Absatz wird auch wieder auf die „verschärften Spannungen“ mit „mindestens elf Verletzten“ bei Zusammenstößen verwiesen. (Im Videotext ist nichts zu finden.)


„Der Nachrichtensender“ Phoenix hat keine Informationen im Videotext. Gleiches gilt für RTL und Sat1, ebenso für die Nachrichtensendungen im Radio.


DIE WELT
hat sich getraut: „Radikaler Palästinenser ersticht fünf Israelis“ heißt die Meldung, deren Link auf der Eingangsseite nicht versteckt wirkt. Woher die wissen wollen, dass der Araber radikal war, erschließt sich nicht; es wird im Text nicht wiederholt. Die Meldung ist in klaren Worten zu den Fakten verfasst. Darunter befindet sich dann ein großes Foto mit folgender Bildbeschreibung: „Jüdische Siedler in einem Haus in Hebron feiern im Jahr 2008 den Beginn einer neuen Bauwelle im Westjordanland. Die jüdischen Siedlungen im Palästinensergebiet sind ein ständiger Zankapfel zwischen den beiden Konfliktparteien.“ Das spricht dann doch wieder Bände: DIE WELT muss ein drei Jahre altes Foto bemühen, um eine angebliche Bauwelle zu attestieren (die es so nun gar nicht gibt).

Bei SPON muss man auch wieder die interne Suche bemühen; der Artikel versteckt den Täter auch erstmal irgendwo im ersten größeren Absatz, wiederum als „Angabe der israelischen Nachrichtenwebsite YNet“ – es handelt sich um denselben Text wie bei N24.


Der Focus hat auf der Eingangsseite eine Verlinkung etwa in der Mitte der Seite zwischen zwei anderen kleinen Links; es handelt sich wieder praktisch um dieselbe AFP-Meldung wie bei N24 und SPON, die die israelischen Angaben im Konjunktiv vermerkt.


Bei der Süddeutsche Zeitung muss man wieder die Suchfunktion bemühen. Dann prangt in der Überschrift ein palästinensischer Täter, den man im Text nur einmal und als „vermutlich“ findet. Dafür wird auf dem Begriff „Siedler“ herumgeritten, die drei geretteten Kinder ausgelassen und sich im Übrigen auf scharfe israelische Reaktionen konzentriert. (Grundlage des Textes sind Reuters und dpad.)

Frankfurter Allgemeine Zeitung – Fehlanzeige.
Frankfurter Rundschau – nichts
Der Tagesspiegel – große Leere
Kölner Stadt-Anzeiger – nichts zu finden
Rheinische Post – nada
DIE ZEIT – Pustekuchen.

Westerwelle: Doktortitel garantiert keine außenpolitischen Qualitäten

Er kann es einfach nicht, der Guido.

Achten Sie bitte auf die Überschrift und den zweiten Absatz in diesem Screenshot. (Hinweis: Die Tafelnummern ändern sich natürlich im Laufe des Tages ....)

Westerwelles Statement heute ist ähnlich hilfreich wie sein im Januar 2010 geäußerter Vorschlag, "gemäßigte Taliban" mit Geld zum Ausstieg zu bewegen.

Der gute Mann mag seinen Doktortitel ja ehrlich erworben haben, aber wie wir hier wieder einmal deutlich veranschaulicht bekommen, reicht das nicht unbedingt für qualifizierte Außenpolitik.

Dumm daherlabern kann ich auch.

Donnerstag, März 10, 2011

Jemen: Weltfrauentag light

Und wann folgt die Revolution für die Freiheit?

Ach ja, stimmt: Frauen sind zu so etwas nicht in der Lage. Das können nur Männer.

Dienstag, 8. März; in den Straßen von Sana im Jemen haben Frauen für den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh demonstriert. Dieser hatte am Vorabend eine nationale Konferenz vorgeschlagen, die alle politischen Strömungen des Landes zusammenführen sollte, aber die Opposition hat die Idee verworfen. (Khaled Abdullah/REUTERS)

Bildquelle: Le Figaro

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Hattip: Lilo S.

Fischer-Lescano: Der Plagiator-Jäger nahm's selbst nicht so genau

Nun muss sich Großwildjäger Fischer-Lescano gefallen lassen, dass - selbstverständlich ganz zufällig - auch seine Arbeit etwas genauer unter die Lupe genommen wird. Und siehe da - man wurde fündig.

Wie heißt's im Volksmund so schön: "Wenn du mit dem Zeigefinger auf andere Menschen zeigst richten sich vier gegen dich".

(Foto: FAZ)

Die FAZ schreibt:
Auch die Durchsicht der Publikationsliste von Andreas Fischer-Lescano, Professor an der Universität Bremen, der als erster Plagiate in Guttenbergs Dissertation aufgedeckt hat, offenbart eine Ungereimtheit. Andreas Fischer-Lescano ist zwar nicht der Irrtum unterlaufen, Texte anderer Autoren für seine eignen zu halten, aber hinsichtlich seiner eignen Publikationen zeigt sich ein doch freizügiger Umgang mit Zitierregeln.

So besteht sein Beitrag „Fragmentierung des Weltrechts: Vernetzung globaler Regimes statt etatistischer Rechtseinheit“, den er gemeinsam mit Gunther Teubner im 2007 beim VHS Verlag erschienen Sammelband „Weltstaat und Weltstaatlichkeit“ veröffentlicht hat, bis auf den ersten Absatz aus fast wörtlichen Passagen aus dem von den beiden Autoren im Jahr davor bei Suhrkamp erschienen Band „Regimekollisionen“, ohne Hinweis darauf, dass es sich um bereits veröffentlichtes Material handelt.
Ich bin gespannt, welch' gigantische Empörung Lescanos Abkupferei bei all denjenigen hervorrufen wird, die bei KTzG am lautesten "Haltet den Dieb" geschrieen hatten. Kommen zwei Wochen Talkshows und Rücktrittsforderungen auf uns zu? Einbestellung Lescanos durch die Universität?

Iwo....

Wahrscheinlich wird man sich mit der Entschuldigung herausreden, Fischer-Lescano habe schließlich nur von sich selbst kopiert und nicht aus anderen Quellen.
Das reicht unserem 1968er-Wissenschaftsbetrieb schon, weil Fischer-Lescano auf der "richtigen Seite" steht. Ein lässlicher Fehler also, und überhaupt: was soll denn bitte diese Lescano-Phobie?

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Hattip: T.S.

Sonntag, März 06, 2011

Holger Badstuber: Innenverteidigung der Weltklasse für die Zukunft

Ich mag’ Holger Badstuber
 
Natürlich ist Holger Badstuber noch nicht so weit, dass er internationale Klasse hat [war, muss man mit Stand Mai 2012 korrigierend sagen; alle nachfolgenden Zeilen beziehen sich auf deie Jahre zuvor]

...
aber bei der WM 2006 wurde er von Joachim Löw ins Wasser geworfen und war ein erfrischendes Element, und wir alle erfreuten uns an seinem selbstbewussten Auftreten.

Oder war es nicht so?

Jetzt spielt Badstuber (wie jung der doch ist!), die zweite Saison als Profi bei Bayern als Teenager und die Sportblätter zerreißen ihn (lobten ihn vorher in den Himmel) – so, als wäre er ein abgehalfterter Profi, der seine Karriere ausklingen ließe.
Und kann man einem Riesentalent wie ihm nicht ein, zwei Jahre mehr an sportlicher und menschlicher Entwicklung gönnen? 

Er wird ein Weltstar, wetten?

Ich bin davon überzeugt, dass, wenn man an Badstuber festhält, er einer der besten Innenverteidiger weltweit werden wird. Er ist schnell, aggressiv, ehrgeizig, super im Aufbauspiel nach vorne und unglaublich cool in der Abwehrarbeit, auch wenn er jetzt noch Leichtsinnsfehler beim Stellungsspiel macht. 

Verständlicherweise ist Badstuber heute noch nicht so weit, dass er jede Woche [absolute] internationale Klasse abrufen kann, aber bei der WM 2010 hatte er gezeigt, was in ihm steckt. Oder war es nicht so? Er macht jetzt vielleicht eine Durststrecke durch.

Und ist das so schrecklich? Er braucht noch ein wenig Zeit. Jedem von uns hat man mehr Zeit in seinem privaten Leben gegeben!

Ich gebe eine Wette ab:

In spätestens drei Jahren wird Badstuber einer der besten Innenverteidiger der Welt ein, wenn er seinen Weg
konsequent weitergeht.

Bayern München sollte ihn unbedingt halten.

Samstag, Februar 26, 2011

Causa Guttenberg: Deutschland einig kleinkariertes Inquisitionsland

Es gibt zurzeit eine besonders hervorstechende Eigenschaft, die viele Deutsche eint - ob sie von rechts oder links oder mittlerweile aus der gesellschaftlichen Mitte ihre Meinung zur Guttenberg-Debatte beisteuern: sie richten und heucheln, dass es mir fast übel wird, weil sie sich selbst für besonders edel und unfehlbar halten.

Sie maßregeln online und in TV-Sendungen, weil sie
selbst bisher so unglaublich sauber in ihrer bisherigen Lebensführung waren. Sie bewerten und richten zutiefst beleidigt, schwingen Fallbeile, weil sie sich das Recht herausnehmen, über einen Menschen zu urteilen, den sie zutiefst ablehnen, nur weil er ein wenig gescheiter ist als sie, aber auch keinen Deut besser oder schlechter (auch ohne "Dr.").

Jetzt wurde er wegen einer geschummelten Dissertation ertappt. Wie schrecklich, unmenschlich und verbrecherisch.

Uuuhhh!

Diese von ihnen
(auch schon vor dem Dissertations-Zirkus) zutiefst verabscheute Persönlichkeit verkörpert all das, was sie in ihrer Person nicht vereinen können: intellektuelles und sprachliches Talent, gepaart mit intuitiver politischer Entscheidungsfähigkeit. Daher der Neid. Woher sonst?

Wenn man sich die Berichterstattung des
SPIEGEL und seiner linken Flanken-Postille zum Thema zu Guttenberg durchliest - Frankfurter Rundschau (ehemals marxistisches Kampfblatt), Süddeutsche (prinzipiell anti-jüdisch eingestellt, Stern (linker geht’s kaum noch), Berliner Zeitung (ehemals marxistisch geführt, anti-jüdisch), Neues Deutschland (antisemitisch in der Wolle gefärbt), etc. pp. stellt sich für mich immer wieder dieselbe Frage:
„Warum machen die das?

Warum schießen die sich ausgerechnet auf zu Guttenberg ein?“ Und warum folgen diesem Tremolo auch einige meiner Freunde, die ebenso links denken wie ich [gibt's in er CSU auch] Warum lassen sie sich von diesem Medien-Stakkato mitreißen und verlieren dabei ihre eigene
Contenance und Urteilsfähigkeit?
Es ist übrigens kein Zufall, dass sich in den Leserforen der von mir oben genannten Medien auch links-antisemitische Meinungen breitmachen - über Jahre hinweg:

Ich habe mal’ in den letzten Tagen [bei SPON] durchgelesen, welche Personen besonders hässlich gegen zu Guttenberg vorgehen, und ich habe festgestellt, dass linke antisemitische Statements von denselben Personen geäußert werden, die sich jetzt gegen zu Guttenberg positionieren.


Zufall?


Zu Guttenberg
hat sich immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt - eine Haltung, die in meiner Partei, der CSU, sowieso oft anzutreffen ist, auch wenn noch viel Nachholbedarf besteht, was (unbewusst) unterschwelligen Antisemitismus in manchen Ortsverbänden betrifft (trifft übrigens auf alle Parteien zu).


Und ist es in diesem Zusammenhang eigentlich ein Zufall, dass ausgerechnet Andreas Fischer-Lescano, der sich auf einer links-antisemitischen Seite als Autor betätigte, die Kampagne gegen zu Guttenberg losgetreten hatte?


In der Sache hatte er Recht, wie wir mittlerweile wissen - aber war seine Aktion nicht von langer Hand vorbereitet?


Und muss ich das noch breiter ausführen?

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Update, 28. Februar: Henryk M. Broder in einem zu Gysis Doktorarbeit:
Nur wer davon ausgeht, dass Marxismus-Leninismus eine Wissenschaft ist, die "objektiv" die Realität analysiert, nur der kann der Doktorarbeit das Prädikat "wissenschaftlich" zuerkennen. In Wahrheit ist es eine Übung in angewandter Redundanz, die jedes Mal in dem Refrain endet, der "Partei der Arbeiterklasse" komme "eine führende Rolle" bei der "Rechtsetzung und Rechtsverwirklichung" in der sozialistischen Gesellschaft zu.

Donnerstag, Februar 24, 2011

Libysches Genrebild Anno 2011


Quelle (via MEMRI): Al-Jarida, Kuwait, 23. Februar 2011

Weil hier Kuwait als Quelle angegeben wird: Im Nachbarland Saudi Arabien rumort es jetzt auch schon, siehe hier. Vielleicht wird der Karikaturist dann noch ganz andere Bildchen malen müssen.

Ägyptischer Revolutions-Import: Ein Hoch auf die iranischen Menschenrechte!

Wer eine leise Ahnung dafür verspürt, wie es in den Maghreb-Staaten zukünftig weitergehen könnte, sollte sich mal das Video unten ansehen. Tja, wenn das die Demokratie-Lokomotive sein soll, mit der die Revolutionäre in die Zukunft dampfen wollen, hätte man wahrlich keine Revolution gebraucht. Das wäre billiger auch zu haben gewesen: Audienzen bei Ajatollah Khamenei und Klinkenputzen bei Ahmadinejad hätten auch gereicht.

Zum Video:

Kamal Al-Hilbawi, ehemaliger Sprecher der Muslimbruderschaft und sicher bald in wichtiger Funktion im neuen ägyptischen Machtapparat, überschüttet seine schiitischen "Freunde" mit Lobeshymnen (Mitschnitt vom 21. Februar). Nett übrigens auch, dass er Japan, Korea und Vietnam als Opfer westlicher Aggression bezeichnet
.

Bitte hier oder auf die Abbildung klicken, um das Kurzvideo zu starten (Der Sreenshot stammt aus einer anderen Sequenz, stört aber nicht). Das Skript kann man hier nachlesen.

Einen sehr guten und ausführlichen Beitrag zur Situation in Ägypten finden Sie beim Weblog
ARO 1 (Autor: Ulrich J. Becker).

Mittwoch, Februar 23, 2011

Causa Guttenberg / Fischer-Lescano : Typisch linke deutsche Inquisitions-Rhetorik

Als ich mir gestern die ARD-Tagesschau ansah und Statements der linken und grünen Opposition anhörte, wie z.B.: „Guttenberg ist nicht mehr zu halten“, war ich fast sprachlos vor Wut, gebe ich zu.

Steigerung: wütend, stinksauer.

Das Motto vieler deutscher (linker) Medien generiert sich schäbiger und heuchlerischer denn je in Richtung primitivster Mainstream-Medien - und es etabliert sich auf einem Niveau, das man sonst sophisticated der BILD zuschreibt:

"Image-Attack"
, ein Topos, dessen sich die Mainstream-Medien mehr und mehr bedienen: Je schneller die "Bad News" eintreffen, desto besser die Verbreitung. Und je schneller der SPIEGEL ein unvorteilhaftes bzw. janusköpfiges Foto zu von zu Guttenberg einstellt, desto mehr schnellt die Hass-
Frequenz in den SPIEGEL-Foren nach oben.

Worin unterscheidet sich der SPIEGEL hier von BILD?

Asked in all innocence...


Es soll heute tatsächlich noch SPIEGEL-Leser geben, die an ihrer Küchentür den Aufkleber
"SPIEGEL-Leser wissen mehr" so unablösbar aufgeklebt haben, dass man das Jahresdatum noch nach Auszug aus ihrer Wohnung ablesen kann, egal wie ideologisch bescheuert und vernagelt sie sind oder waren - Hauptsache, sie sind (oder waren) SPIEGEL-Leser. Ich habe diesen "Adelstitel" 1986 abgelegt....

Aus der Ecke
"SPIEGEL-Leser wissen mehr" kommen diese "intellektuellen" Flachpfeifen, die sich für befähigt halten, die besten liberal-konservativen Köpfe dieser Republik als diabolische Lügner desavouieren zu müssen, indem sie deren Privatleben angreifen. Und diese Menschen gehen davon aus, dass man nur auf diesem Wege der dummen Bevölkerung klarmachen könne, sie leide an einer unheilbaren neoliberalen Krankheit. Sie fordern deshalb ganz "demokratisch":
„Säge jeden gnadenlos ab, sobald er den kleinsten [privaten] Fehler macht!“ (Und wenn er Adeliger ist erst recht).
Oder eine andere (t)deutsch-etatistische Lebensweisheit, die sich allein schon in ihrer erbärmlich linken Apologetik gnadenlos erschöpft:
Bleibe möglichst klein und unbedeutend, verhalte dich devot, stecke deinen Kopf in den Sand, und schrei' nur dann lauthals auf, wenn andere für dich krähen, und hindere jeden anderen Menschen daran, sich von deinem Billig-Bildungsniveau abzuheben“
Denn nichts ärgert den links oder rechts gestrickten deutschen Michel mehr als ein positiv denkender Konservativer oder Liberaler, der etwas Gescheites im politischen Tagesgeschäft intellektuell-selbständig formulieren oder umsetzen will und kann. [Denn] das macht ihn in den Augen des deutschen Michels konspirativ und unsympathisch, weil denkend.

Zur Moral:


Würden Ströbele, Gysi & Co auch nur annähernd ähnliche moralische Ansprüche an sich selbst stellen wie an zu Guttenbergs Fußnoten, wäre mindestens die Hälfte aller Parlamentssitze auf der linken Seite im Deutschen Bundestag verwaist etc. pp.
; sie selbst würden strafrechtlich wahrscheinlich gerade noch als "zur Bewährung" duchgehen.

Ströbele hat die massive Beschießung Israels durch den Irak mit Scud-Raketen im Golfkrieg 1991 „argumentativ“ verteidigt (schon vergessen?),

Gysi hat viele seiner Mandanten ans Messer der Stasi geliefert, also Biografien und Leben komplett zerstört, viele der von ihm "betreuten" Menschen in physische Krankheit und seelische Verzweiflung getrieben. Heute verklagt Gysi noch jeden, der ihn einen IM nennt
.

Man könnte die Liste der MDB' der Linken und Grünen noch um einige Wurmfortsätze erweitern....

Und:

Wo, wann und bei wem
hat zu Guttenberg Leben zerstört?


Er hat vorübergehend seine eigene Karriere ausgebremst, weil er Mist gebaut hat, was seine Dissertation betraf.
Er hat das zugegeben. Und er hat keinem Außenstehenden damit geschadet:

SO WHAT?

Wo um Himmels Willen hat zu Guttenberg anderen Menschen Leid zugefügt?


Akzeptiert endlich, dass er seine Dissertation als falsch und unangemessen zugegeben hat. Wer jetzt noch an zu Guttenberg herumfeilen will, hat nur eines im Sinn, nämlich seinen politischen Abgang herbeizuführen.


Dazu wird es nicht kommen, so wahr ich CSU-Mitglied bin.

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Zum Urheber der Kampagne gegen zu Guttenberg eine nicht unwichtige Anmerkung:

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Professor Andreas Fischer-Lescano, der die Kampagne gegen zu Guttenberg initiierte, ist, wie wir wissen, bei der der SPD aktiv.

Selbstverständlich kein Problem.


Sehr problematisch wird es allerdings, wenn wir uns seine Verbindungen zu einer antisemitischen linken Webseite ansehen:


Ist es in Ordnung, wenn Herr Andreas Fischer-Lescano bei der linksextremen, antijüdischen und antisemitischen Webseite
AG Friedensforum seine Beiträge einstellt, auf der sich linksextreme Judenhasser die Klinke in die Hand geben?

Und ist es in diesem Zusammenhang erst recht nicht "unbedingt zufällig", dass ausgerechnet Herr Andreas Fischer-Lescano sich der Dissertation zu Guttenbergs bemächtigt hat?

Wer da an Zufall glaubt muss einen temporär-indizierten Schwächeanfall haben.

Andreas Fischer-Lescano sagte ja sinngemäß: "Ich habe mir die Arbeit zu Guttenbergs zufällig gegriffen, weil ich Interesse daran hatte".

Okay.

Dann habe ich zukünftig und auch ganz "zufällig" ein Interesse daran, warum ausgerechnet Herr
Andreas Fischer-Lescano - ein ausgewiesener USA- und Israel-Hasser - sich zu Guttenbergs Arbeit angenommen hat.

Diese Mail ging auch an meine Partei (was sonst?) die CSU....

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Diese Messe ist noch nicht gelesen. Und Fischer-Lescano sollte sich ganz warm anziehen, was eventuell antisemitische Äußerungen in der Zukunft betrifft.

Radar on!