Samstag, April 26, 2008

Hurricane

Rubin "Hurricane" Carter (* 6. Mai 1937 in Clifton, New Jersey) war Mittelgewichtsboxer von 1961 bis 1966. Ab 1966 war er wegen Mordes inhaftiert und wurde 1985 freigelassen. Seine Schuld oder Unschuld ist allerdings bis heute umstritten.

Weltweit bekannt wurde sein Fall, als sich Stars wie Bob Dylan seiner annahmen, für ein gerechtes Verfahren und seine Freilassung kämpften.


Carters Boxkarriere endete 1966, als er und sein Freund John Artis des Mordes an drei Weißen von den Geschworenen in New Jersey - kein Farbiger war unter ihnen - und aufgrund fragwürdiger Zeugenaussagen zweier Krimineller, für schuldig befunden und für dreimal lebenslänglich ins Gefängnis geschickt wurden. Nach zahlreichen Gerichtsverfahren und einem erneuten Schuldspruch in einem zweiten Prozess 1976 folgte jedoch 1985 der Freispruch, nachdem das Bundesgericht festgestellt hatte, dass „grobe Verfahrensverstöße“ vorlagen und die Staatsanwaltschaft daraufhin die Anklage fallen ließ (John Artis wurde schon einige Jahre früher auf Bewährung entlassen). Der Fall ging damit als Justizskandal in die US-amerikanische Rechtsgeschichte ein. Zuvor hatten sich berühmte Größen wie zum Beispiel Bob Dylan, der 1975 für ihn den Song „Hurricane“ schrieb, oder auch Muhammad Ali für Rubin Carter eingesetzt. Der Song „Hurricane“ erschien erstmals auf Dylans Album Desire und eröffnete das Album.

Rubin Carter lebt heute in Toronto und leitete dort langjährig die „Association in Defense of the Wrongfully Convicted“, die sich für zu Unrecht Verurteilte einsetzt. 1993 wurde ihm als erstem Boxer außerhalb des Rings vom World Boxing Council der Weltmeisterschaftsgürtel verliehen.

Große Aufmerksamkeit erregte auch die 1999 gedrehte Verfilmung der Geschichte Carters (Hurricane) mit Denzel Washington in der Hauptrolle, der für seine hochgelobte Darstellung den Golden Globe sowie den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele in Berlin zugesprochen bekam. Bei einigen Kritikern ist die Wahrheitstreue der Verfilmung allerdings umstritten. Insbesondere die Familie des ermittelnden Polizeibeamten legt Wert auf die Feststellung, dass dieser in keiner Weise dem Filmpolizisten entsprach. Ein im Film dargestellter Boxer (Joey Giardello) verklagte die Filmgesellschaft erfolgreich auf Schadenersatz.

Keine Kommentare: